Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Neumark, Georg: Poetisch- und Musikalisches Lustwäldchen. Hamburg, 1652.

Bild:
<< vorherige Seite

Poetisch- und Musikalisches Lust-
hoc it a, ut viri Magni solent, aspicientes donantis
animum magis, quam donum ipsum. Vale Vir
Gravißime, & fave.


Tuo
Ex Sorore Nepoti

Georgio Neumarco.
WEr achtet euer Thun/ ihr ädlen Junggesellen
Von Lacedaemon dort? ihr mögt euch immer stellen
Jn eürem Götzenhans' und feyren euer Fest/
Da sich ein ieglicher mit Peitschen streichen lest
Jn beysein seiner Freund'? Auch ihr Athenienser
Eur Appaturien; und ihr ihr Laconenser/
Den Hyacynthentag/ den ihr Apollen habt
Zu Ehren angestellt; An welchem ihr euch labt
Mit Leidvermischter Lust; Rümt wie ihr immer könnet
Die ihr vor Götter schetzt/ ich bin auff heut gesinnet
Ein weitbeliebter Fest mit Freuden zubegehn.
(Mein hoch beliebter Katz mag heute stille stehn;
Auch Sarbievius mag unbeblettert bleiben;
Mein Reinking und Guevarr die mögen was bestenben/
Verzeih mir mein Scotan daß ich nicht fleissig bin.)
Bey dir du Römsches Volk steht heut mein gantzer
Sinn/
Wenn du Charistien mit frohen Sinnen feyrest/
An welchem Tage du den Freundschafftsbund verneurest/
Und giebest ein Geschenk' aus unverfälschter Hand/
Dem/ der dir mit Geschlecht' und Fleisch und Blut ver-
wandt.
Es mag ein andrer wol ein Hecatombe schenken
Und opffren seinem Freund'/ ich wil nur dahin denken/
Wie ich aus rechter Treu'/ an diesem schönen Tag'
Ein Opffer meiner Lieb' auß Freundschafft bringen mag;
Wie

Poetiſch- und Muſikaliſches Luſt-
hoc it a, ut viri Magni ſolent, aſpicientes donantis
animum magis, quàm donum ipſum. Vale Vir
Gravißime, & fave.


Tuo
Ex Sorore Nepoti

Georgio Neumarco.
WEr achtet euer Thun/ ihr aͤdlen Junggeſellen
Von Lacedaemon dort? ihr moͤgt euch immer ſtellen
Jn euͤrem Goͤtzenhanſ’ und feyren euer Feſt/
Da ſich ein ieglicher mit Peitſchen ſtreichen leſt
Jn beyſein ſeiner Freund’? Auch ihr Athenienſer
Eur Appaturien; und ihr ihr Laconenſer/
Den Hyacynthentag/ den ihr Apollen habt
Zu Ehren angeſtellt; An welchem ihr euch labt
Mit Leidvermiſchter Luſt; Ruͤmt wie ihr immer koͤnnet
Die ihr vor Goͤtter ſchetzt/ ich bin auff heut geſinnet
Ein weitbeliebter Feſt mit Freuden zubegehn.
(Mein hoch beliebter Katz mag heute ſtille ſtehn;
Auch Sarbievius mag unbeblettert bleiben;
Mein Reinking und Guevarr die moͤgen was beſtenben/
Verzeih mir mein Scotan daß ich nicht fleiſſig bin.)
Bey dir du Roͤmſches Volk ſteht heut mein gantzer
Sinn/
Wenn du Chariſtien mit frohen Sinnen feyreſt/
An welchem Tage du den Freundſchafftsbund verneureſt/
Und giebeſt ein Geſchenk’ aus unverfaͤlſchter Hand/
Dem/ der dir mit Geſchlecht’ und Fleiſch und Blut ver-
wandt.
Es mag ein andrer wol ein Hecatombe ſchenken
Und opffren ſeinem Freund’/ ich wil nur dahin denken/
Wie ich aus rechter Treu’/ an dieſem ſchoͤnen Tag’
Ein Opffer meiner Lieb’ auß Freundſchafft bringen mag;
Wie
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p>
              <pb facs="#f0220" n="184[194]"/>
              <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Poeti&#x017F;ch- und Mu&#x017F;ikali&#x017F;ches Lu&#x017F;t-</hi> </fw><lb/> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">hoc it a, ut viri Magni &#x017F;olent, a&#x017F;picientes donantis<lb/>
animum magis, quàm donum ip&#x017F;um. Vale Vir<lb/>
Gravißime, &amp; fave.</hi> </hi> </p><lb/>
            <closer>
              <dateline> <hi rendition="#aq">Dab amex Mu&#x017F;éo mco<lb/>
Thorún en&#x017F;i 12. Iulii<lb/>
Anno 1650.</hi> </dateline><lb/> <hi rendition="#et"> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Tuo<lb/>
Ex Sorore Nepoti</hi><lb/>
Georgio Neumarco.</hi> </hi> </closer>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <lg type="poem">
              <l><hi rendition="#in">W</hi>Er achtet euer Thun/ ihr a&#x0364;dlen Jungge&#x017F;ellen</l><lb/>
              <l>Von Lacedaemon dort? ihr mo&#x0364;gt euch immer &#x017F;tellen</l><lb/>
              <l>Jn eu&#x0364;rem Go&#x0364;tzenhan&#x017F;&#x2019; und feyren euer Fe&#x017F;t/</l><lb/>
              <l>Da &#x017F;ich ein ieglicher mit Peit&#x017F;chen &#x017F;treichen le&#x017F;t</l><lb/>
              <l>Jn bey&#x017F;ein &#x017F;einer Freund&#x2019;? Auch ihr Athenien&#x017F;er</l><lb/>
              <l>Eur Appaturien; und ihr ihr Laconen&#x017F;er/</l><lb/>
              <l>Den Hyacynthentag/ den ihr Apollen habt</l><lb/>
              <l>Zu Ehren ange&#x017F;tellt; An welchem ihr euch labt</l><lb/>
              <l>Mit Leidvermi&#x017F;chter Lu&#x017F;t; Ru&#x0364;mt wie ihr immer ko&#x0364;nnet</l><lb/>
              <l>Die ihr vor Go&#x0364;tter &#x017F;chetzt/ ich bin auff heut ge&#x017F;innet</l><lb/>
              <l>Ein weitbeliebter Fe&#x017F;t mit Freuden zubegehn.</l><lb/>
              <l>(Mein hoch beliebter Katz mag heute &#x017F;tille &#x017F;tehn;</l><lb/>
              <l>Auch Sarbievius mag unbeblettert bleiben;</l><lb/>
              <l>Mein Reinking und Guevarr die mo&#x0364;gen was be&#x017F;tenben/</l><lb/>
              <l>Verzeih mir mein Scotan daß ich nicht flei&#x017F;&#x017F;ig bin.)</l><lb/>
              <l>Bey dir du Ro&#x0364;m&#x017F;ches Volk &#x017F;teht heut mein gantzer</l><lb/>
              <l> <hi rendition="#et">Sinn/</hi> </l><lb/>
              <l>Wenn du Chari&#x017F;tien mit frohen Sinnen feyre&#x017F;t/</l><lb/>
              <l>An welchem Tage du den Freund&#x017F;chafftsbund verneure&#x017F;t/</l><lb/>
              <l>Und giebe&#x017F;t ein Ge&#x017F;chenk&#x2019; aus unverfa&#x0364;l&#x017F;chter Hand/</l><lb/>
              <l>Dem/ der dir mit Ge&#x017F;chlecht&#x2019; und Flei&#x017F;ch und Blut ver-</l><lb/>
              <l> <hi rendition="#et">wandt.</hi> </l><lb/>
              <l>Es mag ein andrer wol ein Hecatombe &#x017F;chenken</l><lb/>
              <l>Und opffren &#x017F;einem Freund&#x2019;/ ich wil nur dahin denken/</l><lb/>
              <l>Wie ich aus rechter Treu&#x2019;/ an die&#x017F;em &#x017F;cho&#x0364;nen Tag&#x2019;</l><lb/>
              <l>Ein Opffer meiner Lieb&#x2019; auß Freund&#x017F;chafft bringen mag;</l><lb/>
              <fw place="bottom" type="catch">Wie</fw><lb/>
            </lg>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[184[194]/0220] Poetiſch- und Muſikaliſches Luſt- hoc it a, ut viri Magni ſolent, aſpicientes donantis animum magis, quàm donum ipſum. Vale Vir Gravißime, & fave. Dab amex Muſéo mco Thorún enſi 12. Iulii Anno 1650. Tuo Ex Sorore Nepoti Georgio Neumarco. WEr achtet euer Thun/ ihr aͤdlen Junggeſellen Von Lacedaemon dort? ihr moͤgt euch immer ſtellen Jn euͤrem Goͤtzenhanſ’ und feyren euer Feſt/ Da ſich ein ieglicher mit Peitſchen ſtreichen leſt Jn beyſein ſeiner Freund’? Auch ihr Athenienſer Eur Appaturien; und ihr ihr Laconenſer/ Den Hyacynthentag/ den ihr Apollen habt Zu Ehren angeſtellt; An welchem ihr euch labt Mit Leidvermiſchter Luſt; Ruͤmt wie ihr immer koͤnnet Die ihr vor Goͤtter ſchetzt/ ich bin auff heut geſinnet Ein weitbeliebter Feſt mit Freuden zubegehn. (Mein hoch beliebter Katz mag heute ſtille ſtehn; Auch Sarbievius mag unbeblettert bleiben; Mein Reinking und Guevarr die moͤgen was beſtenben/ Verzeih mir mein Scotan daß ich nicht fleiſſig bin.) Bey dir du Roͤmſches Volk ſteht heut mein gantzer Sinn/ Wenn du Chariſtien mit frohen Sinnen feyreſt/ An welchem Tage du den Freundſchafftsbund verneureſt/ Und giebeſt ein Geſchenk’ aus unverfaͤlſchter Hand/ Dem/ der dir mit Geſchlecht’ und Fleiſch und Blut ver- wandt. Es mag ein andrer wol ein Hecatombe ſchenken Und opffren ſeinem Freund’/ ich wil nur dahin denken/ Wie ich aus rechter Treu’/ an dieſem ſchoͤnen Tag’ Ein Opffer meiner Lieb’ auß Freundſchafft bringen mag; Wie

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/neumark_lustwaeldchen_1652
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/neumark_lustwaeldchen_1652/220
Zitationshilfe: Neumark, Georg: Poetisch- und Musikalisches Lustwäldchen. Hamburg, 1652, S. 184[194]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/neumark_lustwaeldchen_1652/220>, abgerufen am 21.12.2024.