Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Neumark, Georg: Poetisch- und Musikalisches Lustwäldchen. Hamburg, 1652.

Bild:
<< vorherige Seite


Drei Weiber machen Dich durch alle Welt schier leben/
* Die Fryne/ mein' Jch/ und der Sofonis ben Pfeil
Als auch Kleopatre/ die manches Hertz in eil'
Erbärmlich angestekt. Sie machen überstreben
Dich Neümark/ dieser Welt/ Neid/ List/ ja gahr den Tod.
Denn Kunst entfreiet Dich und mich auß mancher Noht.
Nun hast du diesen Wald gepflantzet und gezieret
Mit Liedern/ die voll Lust und keuscher Liebe Brunst/
O Singer und Poet/ wir rühmen deine Kunst/
Ja wehrtes Musenkind/ daß heisset wol studieret!
* Welcher dreyer Weibespersonen merkens würdige
Geschichte unser Herr Neümark nicht weniger liblich
als nützlich hat verhoch teutschet und mit schönen Erklä-
rungen außgezieret.
Aus Liebe zu seinem Herrn Neümark
und dessen fürtrefflicher Wissen-
schafft/ in der Singe- und Dichter-
kunst setzte dieses zwar eiltgst/ a-
ber hertzwolmeinentlich
Der Rüstige.


Ad CL.Domini NEUMARCI
Sylvas Poeticas.
ET tua bis tandem donare Poemata luci?
Consilium certe laudo probo tuum.
Qui premit haec, quae ferre queunt mortalib 9 usun,
Quid commune mihi promvbet ille Bonum?
Tu Sapis, at Tibi bicturum spondeo nomen,
Qui bonus ipse, cupis pluribus esse bono.
Festin, Calamo deproperabat
ANDREAS TSCHERNINGIUS,
Professor ostoch.
Ad


Drei Weiber machen Dich durch alle Welt ſchier leben/
* Die Fryne/ mein’ Jch/ und der Sofoniſ ben Pfeil
Als auch Kleopatre/ die manches Hertz in eil’
Erbaͤrmlich angeſtekt. Sie machen uͤberſtreben
Dich Neuͤmark/ dieſer Welt/ Neid/ Liſt/ ja gahr den Tod.
Den̄ Kunſt entfreiet Dich und mich auß mancher Noht.
Nun haſt du dieſen Wald gepflantzet und gezieret
Mit Liedern/ die voll Luſt und keuſcher Liebe Brunſt/
O Singer und Poet/ wir ruͤhmen deine Kunſt/
Ja wehrtes Muſenkind/ daß heiſſet wol ſtudieret!
* Welcher dreyer Weibesperſonen merkens wuͤrdige
Geſchichte unſer Herr Neuͤmark nicht weniger liblich
als nuͤtzlich hat verhoch teutſchet und mit ſchoͤnen Erklaͤ-
rungen außgezieret.
Aus Liebe zu ſeinem Herrn Neuͤmark
und deſſen fuͤrtrefflicher Wiſſen-
ſchafft/ in der Singe- und Dichter-
kunſt ſetzte dieſes zwar eiltgſt/ a-
ber hertzwolmeinentlich
Der Ruͤſtige.


Ad CL.Domini NEUMARCI
Sylvas Poeticas.
ET tua bis tandem donare Poemata luci?
Conſilium certê laudo proboꝙ tuum.
Qui premit hæc, quæ ferre queunt mortalib 9 uſū,
Quid commune mihi promvbet ille Bonum?
Tu Sapis, atꝙ Tibi bicturum ſpondeo nomen,
Qui bonus ipſe, cupis pluribus eſſe bono.
Feſtin, Calamo deproperabat
ANDREAS TSCHERNINGIUS,
Profeſſor oſtoch.
Ad
<TEI>
  <text>
    <front>
      <div n="1">
        <lg type="poem">
          <pb facs="#f0017"/>
          <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
          <l>Drei Weiber machen Dich durch alle Welt &#x017F;chier leben/</l><lb/>
          <l><note place="end" n="*"/> Die Fryne/ mein&#x2019; Jch/ und der Sofoni&#x017F; ben Pfeil</l><lb/>
          <l>Als auch Kleopatre/ die manches Hertz in eil&#x2019;</l><lb/>
          <l>Erba&#x0364;rmlich ange&#x017F;tekt. Sie machen u&#x0364;ber&#x017F;treben</l><lb/>
          <l>Dich Neu&#x0364;mark/ die&#x017F;er Welt/ Neid/ Li&#x017F;t/ ja gahr den Tod.</l><lb/>
          <l>Den&#x0304; Kun&#x017F;t entfreiet Dich und mich auß mancher Noht.</l><lb/>
          <l>Nun ha&#x017F;t du die&#x017F;en Wald gepflantzet und gezieret</l><lb/>
          <l>Mit Liedern/ die voll Lu&#x017F;t und keu&#x017F;cher Liebe Brun&#x017F;t/</l><lb/>
          <l>O Singer und Poet/ wir ru&#x0364;hmen deine Kun&#x017F;t/</l><lb/>
          <l>Ja wehrtes Mu&#x017F;enkind/ daß hei&#x017F;&#x017F;et wol &#x017F;tudieret!</l>
        </lg><lb/>
        <note place="end" n="*">Welcher dreyer Weibesper&#x017F;onen merkens wu&#x0364;rdige<lb/>
Ge&#x017F;chichte un&#x017F;er Herr Neu&#x0364;mark nicht weniger liblich<lb/>
als nu&#x0364;tzlich hat verhoch teut&#x017F;chet und mit &#x017F;cho&#x0364;nen Erkla&#x0364;-<lb/>
rungen außgezieret.</note><lb/>
        <closer>
          <salute> <hi rendition="#et">Aus Liebe zu &#x017F;einem Herrn Neu&#x0364;mark<lb/>
und de&#x017F;&#x017F;en fu&#x0364;rtrefflicher Wi&#x017F;&#x017F;en-<lb/>
&#x017F;chafft/ in der Singe- und Dichter-<lb/>
kun&#x017F;t &#x017F;etzte die&#x017F;es zwar eiltg&#x017F;t/ a-<lb/>
ber hertzwolmeinentlich<lb/><hi rendition="#fr">Der Ru&#x0364;&#x017F;tige.</hi></hi> </salute>
        </closer>
      </div><lb/>
      <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
      <div n="1">
        <salute> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#aq">Ad CL.Domini <hi rendition="#g">NEUMARCI</hi><lb/>
Sylvas Poeticas.</hi> </hi> </salute><lb/>
        <lg type="poem">
          <l> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#in">E</hi> <hi rendition="#i">T tua bis tandem donare Poemata luci?</hi> </hi> </l><lb/>
          <l> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Con&#x017F;ilium certê laudo probo&#xA759; tuum.</hi> </hi> </l><lb/>
          <l> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Qui premit hæc, quæ ferre queunt mortalib 9 u&#x017F;u&#x0304;,</hi> </hi> </l><lb/>
          <l> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Quid commune mihi promvbet ille Bonum?</hi> </hi> </l><lb/>
          <l> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Tu Sapis, at&#xA759; Tibi bicturum &#x017F;pondeo nomen,</hi> </hi> </l><lb/>
          <l> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Qui bonus ip&#x017F;e, cupis pluribus e&#x017F;&#x017F;e bono.</hi> </hi> </l>
        </lg><lb/>
        <closer>
          <salute> <hi rendition="#et"> <hi rendition="#aq">Fe&#x017F;tin, Calamo deproperabat<lb/><hi rendition="#i"><hi rendition="#g">ANDREAS</hi> TSCHERNINGIUS,<lb/>
Profe&#x017F;&#x017F;or o&#x017F;toch.</hi></hi> </hi> </salute>
        </closer>
      </div><lb/>
      <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Ad</hi> </hi> </fw><lb/>
    </front>
  </text>
</TEI>
[0017] Drei Weiber machen Dich durch alle Welt ſchier leben/ * Die Fryne/ mein’ Jch/ und der Sofoniſ ben Pfeil Als auch Kleopatre/ die manches Hertz in eil’ Erbaͤrmlich angeſtekt. Sie machen uͤberſtreben Dich Neuͤmark/ dieſer Welt/ Neid/ Liſt/ ja gahr den Tod. Den̄ Kunſt entfreiet Dich und mich auß mancher Noht. Nun haſt du dieſen Wald gepflantzet und gezieret Mit Liedern/ die voll Luſt und keuſcher Liebe Brunſt/ O Singer und Poet/ wir ruͤhmen deine Kunſt/ Ja wehrtes Muſenkind/ daß heiſſet wol ſtudieret! * Welcher dreyer Weibesperſonen merkens wuͤrdige Geſchichte unſer Herr Neuͤmark nicht weniger liblich als nuͤtzlich hat verhoch teutſchet und mit ſchoͤnen Erklaͤ- rungen außgezieret. Aus Liebe zu ſeinem Herrn Neuͤmark und deſſen fuͤrtrefflicher Wiſſen- ſchafft/ in der Singe- und Dichter- kunſt ſetzte dieſes zwar eiltgſt/ a- ber hertzwolmeinentlich Der Ruͤſtige. Ad CL.Domini NEUMARCI Sylvas Poeticas. ET tua bis tandem donare Poemata luci? Conſilium certê laudo proboꝙ tuum. Qui premit hæc, quæ ferre queunt mortalib 9 uſū, Quid commune mihi promvbet ille Bonum? Tu Sapis, atꝙ Tibi bicturum ſpondeo nomen, Qui bonus ipſe, cupis pluribus eſſe bono. Feſtin, Calamo deproperabat ANDREAS TSCHERNINGIUS, Profeſſor oſtoch. Ad

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/neumark_lustwaeldchen_1652
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/neumark_lustwaeldchen_1652/17
Zitationshilfe: Neumark, Georg: Poetisch- und Musikalisches Lustwäldchen. Hamburg, 1652, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/neumark_lustwaeldchen_1652/17>, abgerufen am 21.11.2024.