thus so ganz und gar verwirrt war. Daran schließe man die fünf Verse bei Steph. B. s. v. Tremileis über Tremilos Söhne, die H. ohne Zweifel im Folgenden erlegte. Dem Zuge gegen Hippokoon von Lakedämon gehört wahrscheinlich das Frgm. bei Apd. 3, 10, 3. Schol. Eurip. Alkestis 1. an: Panuasis, oti Tunda- reon (anesesen Asklepios). Von Hades u. Hera's Ver- wundung bei Pylos Bd. 2. S. 444. Die Gründung der Olympischen Spiele kam wohl erst im elften Buche vor. Steph. s. v. Aspis. esti kai peran Pises, os Pan. en Erakleias endekate. Bei Oechalia legte Pan. im Ganzen das Epos des Kreophylos unter, daher ihn Klemens des Plagiats beschuldigt (Strom. 6. p. 628 Sylb.); also setzte er wohl auch diese Stadt nach Eu- böa, und die Eroberung wohl ans Ende des Lebens, wie Apd. Noch finde ich, daß bei Pan. Adonis vor- kam. Hesych Eoien ton Adonin Panuasis, und bei Apolld. 3, 14, 4. daß Adonis ein Sohn des Theias von dessen Tochter Smyrna sei. Sind diese Erwäh- nungen aus der Heraklee und nicht aus dem Gedicht Jonika: so dürfen wir wohl auch vom Pan. die bekannte Erzählung ableiten, wo Herakles den Adonis als keinen Gott statuiren will. S. Schol. Theokr. 5, 21. Hesych und Suid. ouden ieron. Daß Demeter zu Eleusin, Triptolemos Vater, gekommen sei -- Apolld. 1, 5, 2. -- stand wohl in den Ionikois. Noch ist ei- niger Vollständigkeit wegen zu erwähnen, Etym. M. 196, 34. ta pedia, corr. pedila, baiola Panuasis. Die Sch. Veneta et Wassenb. ad Iliad. 7, 591. ha- ben biola und hernach bela, welches letztre wohl das richtigere ist. cf. Heyne ad l.
8.
Ueber Stesichoros Geryonis mögen wir uns noch kürzer fassen. Er behandelte einen epischen Stoff lyrisch, quippe qui carminis epici gravitatem lyra sustinuit. Man thut gewiß nicht Recht, wenn man die Fragmente in epische Hexameter zu bringen sucht, wenn es auch mitunter mit wenigen Veränderungen geht, da die dorischen Maaße der Geruonis, so wie des Enkomion der Helena, vom Hexameter nur wenig abwichen. Als Lyriker hatte er in der Behandlung und Anordnung größre Freiheit. Der Hauptgegenstand
thus ſo ganz und gar verwirrt war. Daran ſchließe man die fuͤnf Verſe bei Steph. B. s. v. Τρεμιλεῖς uͤber Tremilos Soͤhne, die H. ohne Zweifel im Folgenden erlegte. Dem Zuge gegen Hippokoon von Lakedaͤmon gehoͤrt wahrſcheinlich das Frgm. bei Apd. 3, 10, 3. Schol. Eurip. Alkeſtis 1. an: Πανύασις, ὅτι Τυνδά- ρεων (ἀνέςησεν Ἀσκληπιός). Von Hades u. Hera’s Ver- wundung bei Pylos Bd. 2. S. 444. Die Gruͤndung der Olympiſchen Spiele kam wohl erſt im elften Buche vor. Steph. s. v. Ἀσπίς. ἔστι καὶ πέραν Πίσης, ὡς Παν. ἐν Ἡρακλείας ἑνδεκάτῃ. Bei Oechalia legte Pan. im Ganzen das Epos des Kreophylos unter, daher ihn Klemens des Plagiats beſchuldigt (Strom. 6. p. 628 Sylb.); alſo ſetzte er wohl auch dieſe Stadt nach Eu- boͤa, und die Eroberung wohl ans Ende des Lebens, wie Apd. Noch finde ich, daß bei Pan. Adonis vor- kam. Heſych Ἠοίην τὸν Ἄδωνιν Πανύασις, und bei Apolld. 3, 14, 4. daß Adonis ein Sohn des Theias von deſſen Tochter Smyrna ſei. Sind dieſe Erwaͤh- nungen aus der Heraklee und nicht aus dem Gedicht Jonika: ſo duͤrfen wir wohl auch vom Pan. die bekannte Erzaͤhlung ableiten, wo Herakles den Adonis als keinen Gott ſtatuiren will. S. Schol. Theokr. 5, 21. Heſych und Suid. οὐδὲν ἱερὸν. Daß Demeter zu Eleuſin, Triptolemos Vater, gekommen ſei — Apolld. 1, 5, 2. — ſtand wohl in den Ἰωνικοῖς. Noch iſt ei- niger Vollſtaͤndigkeit wegen zu erwaͤhnen, Etym. M. 196, 34. τὰ πεδία, corr. πέδιλα, βαιόλα Πανύασις. Die Sch. Veneta et Wassenb. ad Iliad. 7, 591. ha- ben βίολα und hernach βῆλα, welches letztre wohl das richtigere iſt. cf. Heyne ad l.
8.
Ueber Steſichoros Geryonis moͤgen wir uns noch kuͤrzer faſſen. Er behandelte einen epiſchen Stoff lyriſch, quippe qui carminis epici gravitatem lyra sustinuit. Man thut gewiß nicht Recht, wenn man die Fragmente in epiſche Hexameter zu bringen ſucht, wenn es auch mitunter mit wenigen Veraͤnderungen geht, da die doriſchen Maaße der Γηϱυονὶς, ſo wie des Enkomion der Helena, vom Hexameter nur wenig abwichen. Als Lyriker hatte er in der Behandlung und Anordnung groͤßre Freiheit. Der Hauptgegenſtand
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0480"n="474"/>
thus ſo ganz und gar verwirrt war. Daran ſchließe<lb/>
man die fuͤnf Verſe bei Steph. B. <hirendition="#aq">s. v.</hi>Τρεμιλεῖς uͤber<lb/>
Tremilos Soͤhne, die H. ohne Zweifel im Folgenden<lb/>
erlegte. Dem Zuge gegen Hippokoon von Lakedaͤmon<lb/>
gehoͤrt wahrſcheinlich das Frgm. bei Apd. 3, 10, 3.<lb/>
Schol. Eurip. Alkeſtis 1. an: Πανύασις, ὅτιΤυνδά-<lb/>ρεων (ἀνέςησενἈσκληπιός). Von Hades u. Hera’s Ver-<lb/>
wundung bei Pylos Bd. 2. S. 444. Die Gruͤndung der<lb/>
Olympiſchen Spiele kam wohl erſt im elften Buche vor.<lb/>
Steph. <hirendition="#aq">s. v.</hi>Ἀσπίς. ἔστικαὶπέρανΠίσης, ὡςΠαν.<lb/>ἐνἩρακλείαςἑνδεκάτῃ. Bei Oechalia legte Pan. im<lb/>
Ganzen das Epos des Kreophylos unter, daher ihn<lb/>
Klemens des Plagiats beſchuldigt (Strom. 6. <hirendition="#aq">p.</hi> 628<lb/>
Sylb.); alſo ſetzte er wohl auch dieſe Stadt nach Eu-<lb/>
boͤa, und die Eroberung wohl ans Ende des Lebens,<lb/>
wie Apd. Noch finde ich, daß bei Pan. Adonis vor-<lb/>
kam. Heſych ἨοίηντὸνἌδωνινΠανύασις, und bei<lb/>
Apolld. 3, 14, 4. daß Adonis ein Sohn des Theias<lb/>
von deſſen Tochter Smyrna ſei. Sind dieſe Erwaͤh-<lb/>
nungen aus der Heraklee und nicht aus dem Gedicht<lb/>
Jonika: ſo duͤrfen wir wohl auch vom Pan. die<lb/>
bekannte Erzaͤhlung ableiten, wo Herakles den Adonis<lb/>
als keinen Gott ſtatuiren will. S. Schol. Theokr. 5,<lb/>
21. Heſych und Suid. οὐδὲνἱερὸν. Daß Demeter zu<lb/>
Eleuſin, Triptolemos Vater, gekommen ſei — Apolld.<lb/>
1, 5, 2. —ſtand wohl in den Ἰωνικοῖς. Noch iſt ei-<lb/>
niger Vollſtaͤndigkeit wegen zu erwaͤhnen, Etym. M.<lb/>
196, 34. τὰπεδία, corr. πέδιλα, βαιόλαΠανύασις.<lb/>
Die <hirendition="#aq">Sch. Veneta et Wassenb. ad Iliad.</hi> 7, 591. ha-<lb/>
ben βίολα und hernach βῆλα, welches letztre wohl das<lb/>
richtigere iſt. <hirendition="#aq">cf.</hi> Heyne <hirendition="#aq">ad l.</hi></p></div><lb/><divn="3"><head>8.</head><lb/><p>Ueber <hirendition="#g">Steſichoros</hi> Geryonis moͤgen wir<lb/>
uns noch kuͤrzer faſſen. Er behandelte einen epiſchen<lb/>
Stoff lyriſch, <hirendition="#aq">quippe qui carminis epici gravitatem<lb/>
lyra sustinuit.</hi> Man thut gewiß nicht Recht, wenn man<lb/>
die Fragmente in epiſche Hexameter zu bringen ſucht,<lb/>
wenn es auch mitunter mit wenigen Veraͤnderungen<lb/>
geht, da die doriſchen Maaße der Γηϱυονὶς, ſo wie<lb/>
des Enkomion der Helena, vom Hexameter nur wenig<lb/>
abwichen. Als Lyriker hatte er in der Behandlung<lb/>
und Anordnung groͤßre Freiheit. Der Hauptgegenſtand<lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[474/0480]
thus ſo ganz und gar verwirrt war. Daran ſchließe
man die fuͤnf Verſe bei Steph. B. s. v. Τρεμιλεῖς uͤber
Tremilos Soͤhne, die H. ohne Zweifel im Folgenden
erlegte. Dem Zuge gegen Hippokoon von Lakedaͤmon
gehoͤrt wahrſcheinlich das Frgm. bei Apd. 3, 10, 3.
Schol. Eurip. Alkeſtis 1. an: Πανύασις, ὅτι Τυνδά-
ρεων (ἀνέςησεν Ἀσκληπιός). Von Hades u. Hera’s Ver-
wundung bei Pylos Bd. 2. S. 444. Die Gruͤndung der
Olympiſchen Spiele kam wohl erſt im elften Buche vor.
Steph. s. v. Ἀσπίς. ἔστι καὶ πέραν Πίσης, ὡς Παν.
ἐν Ἡρακλείας ἑνδεκάτῃ. Bei Oechalia legte Pan. im
Ganzen das Epos des Kreophylos unter, daher ihn
Klemens des Plagiats beſchuldigt (Strom. 6. p. 628
Sylb.); alſo ſetzte er wohl auch dieſe Stadt nach Eu-
boͤa, und die Eroberung wohl ans Ende des Lebens,
wie Apd. Noch finde ich, daß bei Pan. Adonis vor-
kam. Heſych Ἠοίην τὸν Ἄδωνιν Πανύασις, und bei
Apolld. 3, 14, 4. daß Adonis ein Sohn des Theias
von deſſen Tochter Smyrna ſei. Sind dieſe Erwaͤh-
nungen aus der Heraklee und nicht aus dem Gedicht
Jonika: ſo duͤrfen wir wohl auch vom Pan. die
bekannte Erzaͤhlung ableiten, wo Herakles den Adonis
als keinen Gott ſtatuiren will. S. Schol. Theokr. 5,
21. Heſych und Suid. οὐδὲν ἱερὸν. Daß Demeter zu
Eleuſin, Triptolemos Vater, gekommen ſei — Apolld.
1, 5, 2. — ſtand wohl in den Ἰωνικοῖς. Noch iſt ei-
niger Vollſtaͤndigkeit wegen zu erwaͤhnen, Etym. M.
196, 34. τὰ πεδία, corr. πέδιλα, βαιόλα Πανύασις.
Die Sch. Veneta et Wassenb. ad Iliad. 7, 591. ha-
ben βίολα und hernach βῆλα, welches letztre wohl das
richtigere iſt. cf. Heyne ad l.
8.
Ueber Steſichoros Geryonis moͤgen wir
uns noch kuͤrzer faſſen. Er behandelte einen epiſchen
Stoff lyriſch, quippe qui carminis epici gravitatem
lyra sustinuit. Man thut gewiß nicht Recht, wenn man
die Fragmente in epiſche Hexameter zu bringen ſucht,
wenn es auch mitunter mit wenigen Veraͤnderungen
geht, da die doriſchen Maaße der Γηϱυονὶς, ſo wie
des Enkomion der Helena, vom Hexameter nur wenig
abwichen. Als Lyriker hatte er in der Behandlung
und Anordnung groͤßre Freiheit. Der Hauptgegenſtand
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Müller, Karl Otfried: Die Dorier. Vier Bücher. Bd. 2. Breslau, 1824, S. 474. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mueller_hellenische03_1824/480>, abgerufen am 22.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.