Meyfart, Johann Matthäus: Teutsche Rhetorica. Coburg, 1634.

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Das 2. Cap. der

tiern vnd Persern einen harten Tribut er-
legen vnd auszahlen musten! Die Reich-
thumer/ die Schätze/ vnd die Beuten
deß Landes Asien/ vnd vieler anderer
Völcker sein diesen Gesellen ein Ver-
druß/ oder daß ich noch mehr sage/ ein
Eckel worden! Die kurtz zuvor vnter mei-
nem Vatter Philippus halb bloß daher gien-
gen/ wollen den köstlichen Purpur nicht anneh-
men/ die Augen wollen das Gold vnd Silber
nicht mehr leyden. Denn sie begehren höltze-
ne Gefässe/ vnd aus flechten gewundene Schil-
de/ vnd rostige Schwerdter. Jn solchen
Barbarischen/ Bäwerischen/ ja Bett-
lerischen Pracht habe ich euch angenom-
men/ vnd Fünffhundert Talent ewert
wegen auffgeborget/ da doch aller Kö-
nigliche Zierath vnd Baarschafft sich
nicht weiter als auff Sächtzig Talent
erstreckete.

Vnd mit diesem Vorrath habe ich den
Grund zu meinen Thaten geleget/ auch ohne
Ruhm zumelden/ das gröste Theil der Welt
dem Macedonischen Joch vnterworffen. Jst
euch nun das Asiatische Reich beschwerlich?
Das Reich/ welches Euch durch die

Glor-

Das 2. Cap. der

tiern vnd Perſern einen harten Tribut er-
legen vnd auszahlen muſten! Die Reich-
thumer/ die Schaͤtze/ vnd die Beuten
deß Landes Aſien/ vnd vieler anderer
Voͤlcker ſein dieſen Geſellen ein Ver-
druß/ oder daß ich noch mehr ſage/ ein
Eckel worden! Die kurtz zuvor vnter mei-
nem Vatter Philippus halb bloß daher gien-
gen/ wollẽ den koͤſtlichen Purpur nicht anneh-
men/ die Augen wollen das Gold vnd Silber
nicht mehr leyden. Denn ſie begehren hoͤltze-
ne Gefaͤſſe/ vnd aus flechten gewundene Schil-
de/ vnd roſtige Schwerdter. Jn ſolchen
Barbariſchen/ Baͤweriſchen/ ja Bett-
leriſchen Pracht habe ich euch angenom-
men/ vnd Fuͤnffhundert Talent ewert
wegen auffgeborget/ da doch aller Koͤ-
nigliche Zierath vnd Baarſchafft ſich
nicht weiter als auff Saͤchtzig Talent
erſtreckete.

Vnd mit dieſem Vorꝛath habe ich den
Grund zu meinen Thaten geleget/ auch ohne
Ruhm zumelden/ das groͤſte Theil der Welt
dem Macedoniſchen Joch vnterworffen. Jſt
euch nun das Aſiatiſche Reich beſchwerlich?
Das Reich/ welches Euch durch die

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[18/0038] Das 2. Cap. der tiern vnd Perſern einen harten Tribut er- legen vnd auszahlen muſten! Die Reich- thumer/ die Schaͤtze/ vnd die Beuten deß Landes Aſien/ vnd vieler anderer Voͤlcker ſein dieſen Geſellen ein Ver- druß/ oder daß ich noch mehr ſage/ ein Eckel worden! Die kurtz zuvor vnter mei- nem Vatter Philippus halb bloß daher gien- gen/ wollẽ den koͤſtlichen Purpur nicht anneh- men/ die Augen wollen das Gold vnd Silber nicht mehr leyden. Denn ſie begehren hoͤltze- ne Gefaͤſſe/ vnd aus flechten gewundene Schil- de/ vnd roſtige Schwerdter. Jn ſolchen Barbariſchen/ Baͤweriſchen/ ja Bett- leriſchen Pracht habe ich euch angenom- men/ vnd Fuͤnffhundert Talent ewert wegen auffgeborget/ da doch aller Koͤ- nigliche Zierath vnd Baarſchafft ſich nicht weiter als auff Saͤchtzig Talent erſtreckete. Vnd mit dieſem Vorꝛath habe ich den Grund zu meinen Thaten geleget/ auch ohne Ruhm zumelden/ das groͤſte Theil der Welt dem Macedoniſchen Joch vnterworffen. Jſt euch nun das Aſiatiſche Reich beſchwerlich? Das Reich/ welches Euch durch die Glor-

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Zitationshilfe:	Meyfart, Johann Matthäus: Teutsche Rhetorica. Coburg, 1634, S. 18. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyfart_rhetorica_1634/38>, abgerufen am 26.04.2024.

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