Von einer Differenzialgleichung W = o sey die wahre Integralgleichung Z + C = o bekannt, oder auch unbekannt, und eine Gleichung U = o thue der Dif- ferenzialgleichung W = o ein Genüge, zu untersuchen, ob U = o nur ein besonderer Fall von Z + C = o also nur ein particulä- res Integral von W = o seyn wird, oder ob U = o für eine besondere Auflösung von W = o wird gehalten werden müssen.
Aufl. Erster Fall, wenn die wahre In- tegralgleichung Z + C = o gegeben ist.
I. In diesem Falle untersuche man nur, ob durch irgend einen Werth der Constante C sich Z + C in U verwandeln kann. Findet sich die- ses, so ist U = o bloß ein particuläres Integral von W = o, und keine besondere Auflösung (§. 187. 3.).
Zweyter Fall. Wenn die wahre Inte- gralgleichung Z + C = o nicht bekannt ist.
II. Dann suche man aus der Differenziation von U = o, den Werth von
[Formel 1]
oder v, und so
aus
Integralrechnung.
§. 188. Aufgabe.
Von einer Differenzialgleichung W = o ſey die wahre Integralgleichung Z + C = o bekannt, oder auch unbekannt, und eine Gleichung U = o thue der Dif- ferenzialgleichung W = o ein Genuͤge, zu unterſuchen, ob U = o nur ein beſonderer Fall von Z + C = o alſo nur ein particulaͤ- res Integral von W = o ſeyn wird, oder ob U = o fuͤr eine beſondere Aufloͤſung von W = o wird gehalten werden muͤſſen.
Aufl. Erſter Fall, wenn die wahre In- tegralgleichung Z + C = o gegeben iſt.
I. In dieſem Falle unterſuche man nur, ob durch irgend einen Werth der Conſtante C ſich Z + C in U verwandeln kann. Findet ſich die- ſes, ſo iſt U = o bloß ein particulaͤres Integral von W = o, und keine beſondere Aufloͤſung (§. 187. 3.).
Zweyter Fall. Wenn die wahre Inte- gralgleichung Z + C = o nicht bekannt iſt.
II. Dann ſuche man aus der Differenziation von U = o, den Werth von
[Formel 1]
oder v, und ſo
aus
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><pbfacs="#f0249"n="233"/><fwplace="top"type="header">Integralrechnung.</fw><lb/><divn="4"><head>§. 188.<lb/><hirendition="#g">Aufgabe</hi>.</head><lb/><p><hirendition="#g">Von einer Differenzialgleichung<lb/><hirendition="#aq">W = o</hi>ſey die wahre Integralgleichung<lb/><hirendition="#aq">Z + C = o</hi> bekannt, oder auch unbekannt,<lb/>
und eine Gleichung <hirendition="#aq">U = o</hi> thue der Dif-<lb/>
ferenzialgleichung <hirendition="#aq">W = o</hi> ein Genuͤge, zu<lb/>
unterſuchen, ob <hirendition="#aq">U = o</hi> nur ein beſonderer<lb/>
Fall von <hirendition="#aq">Z + C = o</hi> alſo nur ein particulaͤ-<lb/>
res Integral von <hirendition="#aq">W = o</hi>ſeyn wird, oder<lb/>
ob <hirendition="#aq">U = o</hi> fuͤr eine beſondere Aufloͤſung<lb/>
von <hirendition="#aq">W = o</hi> wird gehalten werden muͤſſen</hi>.</p><lb/><p><hirendition="#g">Aufl. Erſter Fall</hi>, wenn die wahre In-<lb/>
tegralgleichung <hirendition="#aq">Z + C = o</hi> gegeben iſt.</p><lb/><p><hirendition="#aq">I.</hi> In dieſem Falle unterſuche man nur, ob<lb/>
durch irgend einen Werth der Conſtante <hirendition="#aq">C</hi>ſich<lb/><hirendition="#aq">Z + C</hi> in <hirendition="#aq">U</hi> verwandeln kann. Findet ſich die-<lb/>ſes, ſo iſt <hirendition="#aq">U = o</hi> bloß ein particulaͤres Integral von<lb/><hirendition="#aq">W = o</hi>, und keine beſondere Aufloͤſung (§. 187. 3.).</p><lb/><p><hirendition="#g">Zweyter Fall</hi>. Wenn die wahre Inte-<lb/>
gralgleichung <hirendition="#aq">Z + C = o</hi> nicht bekannt iſt.</p><lb/><p><hirendition="#aq">II.</hi> Dann ſuche man aus der Differenziation<lb/>
von <hirendition="#aq">U = o</hi>, den Werth von <formula/> oder <hirendition="#aq">v</hi>, und ſo<lb/><fwplace="bottom"type="catch">aus</fw><lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[233/0249]
Integralrechnung.
§. 188.
Aufgabe.
Von einer Differenzialgleichung
W = o ſey die wahre Integralgleichung
Z + C = o bekannt, oder auch unbekannt,
und eine Gleichung U = o thue der Dif-
ferenzialgleichung W = o ein Genuͤge, zu
unterſuchen, ob U = o nur ein beſonderer
Fall von Z + C = o alſo nur ein particulaͤ-
res Integral von W = o ſeyn wird, oder
ob U = o fuͤr eine beſondere Aufloͤſung
von W = o wird gehalten werden muͤſſen.
Aufl. Erſter Fall, wenn die wahre In-
tegralgleichung Z + C = o gegeben iſt.
I. In dieſem Falle unterſuche man nur, ob
durch irgend einen Werth der Conſtante C ſich
Z + C in U verwandeln kann. Findet ſich die-
ſes, ſo iſt U = o bloß ein particulaͤres Integral von
W = o, und keine beſondere Aufloͤſung (§. 187. 3.).
Zweyter Fall. Wenn die wahre Inte-
gralgleichung Z + C = o nicht bekannt iſt.
II. Dann ſuche man aus der Differenziation
von U = o, den Werth von [FORMEL] oder v, und ſo
aus
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Mayer, Johann Tobias: Vollständiger Lehrbegriff der höhern Analysis. Bd. 2. Göttingen, 1818, S. 233. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mayer_analysis02_1818/249>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.