[N. N.]: Hofzimmer der Klugen. Übers. v. Georg Martzi. Frankfurt (Main), 1692.halten soll/ wie glücklich auch sein Fortgang LXIII. Man gewinnet viel dabey/ wann man lich- J 6
halten ſoll/ wie gluͤcklich auch ſein Fortgang LXIII. Man gewinnet viel dabey/ wann man lich- J 6
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halten ſoll/ wie gluͤcklich auch ſein Fortgang
ſey: gewißlich er wuͤrde der groſſe und her-
lichen Qvalitaͤt/ damit er bekleidet iſt/ un-
recht thun/ wann er nur vom Frieden als-
dann wolte reden hoͤren/ wann ihm ein all-
gemeiner Abfall zu beſorgen iſt/ oder er ſon-
ſten einen beſchwerlichen Zufall vor Augen
ſiehet. Der Friede/ ſo zwiſchen Chriſtl. Fuͤr-
ſten geſchloſſen iſt/ ſol um eines jeden Laͤr-
mens und Unruhe willen gebrochen werden.
Der Krieg/ welcher am aller vortheilhaff-
tigſten zu ſeyn ſcheinet/ und den man ihm
einbildet/ daß er gar nuͤtzlich ſeyn ſoll/ wird
allezeit von vielem Ungluͤck begleitet/ es ko-
ſtet vielen das Leben/ das Feld wird gantz
verwuͤſtet/ die Handthierung ſteckt ſich/ der
Soldat begehet allerley Boßheit/ das
Volck wird noch mehr als ſonſt gedraͤnget:
dann in ſolcher Zeit vermehret man die
Contributionen und Aufflagen/ derowegen
muß man den Krieg ſo viel moͤglich iſt mei-
den/ und denſelben niemals ankuͤndigen/
als wann man es wol bedacht/ weil in die-
ſem Fall die Parthey auch Richter iſt.
LXIII.
Man gewinnet viel dabey/ wann man
lang rathſchlaͤgt/ was am beſten oder nuͤtz-
lich-
J 6
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