Martens, Georg Friedrich von: Einleitung in das positive Europäische Völkerrecht auf Verträge und Herkommen gegründet. Göttingen, 1796.Zweytes Buch. Zweytes Hauptstück. Anmerkungen S. 148. zuerst aufgeworfen, sind nachmals in-sonderheit folgende Schriften erschienen: (v. Roth?) Frage: ist die Kaiserinn von Rußland Garant des westphälischen Frie- dens. Frankf. u. Leipzig 1791. 8. Unpartheyische Prüfung der Frage: ob die Kaiserinn von Rußland durch den Teschner Frie- den die Garantie des westphälischen Friedens erhalten habe. Frankf. und Leipzig 1791. 8. Unpartheyische Gedanken über die vom churtrierschen Hofe geschehene Anrufung der Kaiserinn von Rußland, um Unterstützung gegen die Eingriffe Frankreichs. Frankfurt und Leipzig 1792. 8. Auch eine Beantwortung der Frage: Ist die Kaiserinn von Rußland Garant der westphälischen Friedensschlüsse 1793. 4. (Wackerhagen) Versuch eines Be- weises daß die Kaiserinn von Rußland den westphälischen Frie- den weder garantiren könne noch dürfe 1794. 8. §. 58. Stillschweigende Verträge. Wie in ausdrücklichen Verträgen die Einwilligung Nun giebt es viele Handlungen, welche den Beweis Unter
Zweytes Buch. Zweytes Hauptſtuͤck. Anmerkungen S. 148. zuerſt aufgeworfen, ſind nachmals in-ſonderheit folgende Schriften erſchienen: (v. Roth?) Frage: iſt die Kaiſerinn von Rußland Garant des weſtphaͤliſchen Frie- dens. Frankf. u. Leipzig 1791. 8. Unpartheyiſche Pruͤfung der Frage: ob die Kaiſerinn von Rußland durch den Teſchner Frie- den die Garantie des weſtphaͤliſchen Friedens erhalten habe. Frankf. und Leipzig 1791. 8. Unpartheyiſche Gedanken uͤber die vom churtrierſchen Hofe geſchehene Anrufung der Kaiſerinn von Rußland, um Unterſtuͤtzung gegen die Eingriffe Frankreichs. Frankfurt und Leipzig 1792. 8. Auch eine Beantwortung der Frage: Iſt die Kaiſerinn von Rußland Garant der weſtphaͤliſchen Friedensſchluͤſſe 1793. 4. (Wackerhagen) Verſuch eines Be- weiſes daß die Kaiſerinn von Rußland den weſtphaͤliſchen Frie- den weder garantiren koͤnne noch duͤrfe 1794. 8. §. 58. Stillſchweigende Vertraͤge. Wie in ausdruͤcklichen Vertraͤgen die Einwilligung Nun giebt es viele Handlungen, welche den Beweis Unter
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <note place="end" n="e)"><pb facs="#f0098" n="70"/><fw place="top" type="header">Zweytes Buch. Zweytes Hauptſtuͤck.</fw><lb/><hi rendition="#fr">Anmerkungen</hi> S. 148. zuerſt aufgeworfen, ſind nachmals in-<lb/> ſonderheit folgende Schriften erſchienen: (<hi rendition="#fr">v. <hi rendition="#g">Roth</hi></hi>?) Frage:<lb/> iſt die Kaiſerinn von Rußland Garant des weſtphaͤliſchen Frie-<lb/> dens. Frankf. u. Leipzig 1791. 8. Unpartheyiſche Pruͤfung der<lb/> Frage: ob die Kaiſerinn von Rußland durch den Teſchner Frie-<lb/> den die Garantie des weſtphaͤliſchen Friedens erhalten habe.<lb/> Frankf. und Leipzig 1791. 8. Unpartheyiſche Gedanken uͤber die<lb/> vom churtrierſchen Hofe geſchehene Anrufung der Kaiſerinn von<lb/> Rußland, um Unterſtuͤtzung gegen die Eingriffe Frankreichs.<lb/> Frankfurt und Leipzig 1792. 8. Auch eine Beantwortung der<lb/> Frage: Iſt die Kaiſerinn von Rußland Garant der weſtphaͤliſchen<lb/> Friedensſchluͤſſe 1793. 4. (<hi rendition="#fr">Wackerhagen</hi>) Verſuch eines Be-<lb/> weiſes daß die Kaiſerinn von Rußland den weſtphaͤliſchen Frie-<lb/> den weder garantiren koͤnne noch duͤrfe 1794. 8.</note> </div><lb/> <div n="3"> <head>§. 58.<lb/><hi rendition="#fr">Stillſchweigende Vertraͤge.</hi></head><lb/> <p>Wie in ausdruͤcklichen Vertraͤgen die Einwilligung<lb/> durch Worte oder Wortzeichen gegeben wird, ſo ſetzen ſtili-<lb/> ſchweigende Vertraͤge andere Handlungen voraus, die ohne<lb/> hergebrachte Wortzeichen zu ſeyn <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">a</hi></hi>), gleichwohl den Beweis<lb/> der Einwilligung enthalten. Wo dieſe erweißlich vorhanden<lb/> ſind, und die uͤbrigen Erforderniſſe eines guͤltigen und ver-<lb/> bindlichen Vertrages eintreten, da entſteht aus ſelbigen eine<lb/> eben ſo vollkommene und unwiderrufliche Verbindlichkeit, als<lb/> aus einem ausdruͤcklichen Vertrage, da nicht die Art wie der<lb/> Wille erklaͤret wird, ſondern die Gewißheit deſſelben das<lb/> Weſen des Vertrags ausmacht.</p><lb/> <p>Nun giebt es viele Handlungen, welche den Beweis<lb/> einer Einwilligung in einem gegenwaͤrtigen Falle enthalten.<lb/> Auch ſind allerdings Handlungen gedenkbar, aus welchen<lb/> eine Einwilligung fuͤr die Zukunft gefolgert werden kann;<lb/> dazu aber wird erfordert, daß 1) ſie nicht nur frey und mit<lb/> Vorwiſſen unternommen worden, ſondern auch 2) entweder<lb/> der handelnde ſich fuͤr vollkommen verbunden geachtet ſo<lb/> zu handeln, oder doch die Handlung der Art ſey, daß die<lb/> Gleichfoͤrmigkeit des Betragens in der Zukunft eine noth-<lb/> wendige Folge dieſer erſten Handlung ſey <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">b</hi></hi>).</p><lb/> <fw place="bottom" type="catch">Unter</fw><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [70/0098]
Zweytes Buch. Zweytes Hauptſtuͤck.
e⁾
Anmerkungen S. 148. zuerſt aufgeworfen, ſind nachmals in-
ſonderheit folgende Schriften erſchienen: (v. Roth?) Frage:
iſt die Kaiſerinn von Rußland Garant des weſtphaͤliſchen Frie-
dens. Frankf. u. Leipzig 1791. 8. Unpartheyiſche Pruͤfung der
Frage: ob die Kaiſerinn von Rußland durch den Teſchner Frie-
den die Garantie des weſtphaͤliſchen Friedens erhalten habe.
Frankf. und Leipzig 1791. 8. Unpartheyiſche Gedanken uͤber die
vom churtrierſchen Hofe geſchehene Anrufung der Kaiſerinn von
Rußland, um Unterſtuͤtzung gegen die Eingriffe Frankreichs.
Frankfurt und Leipzig 1792. 8. Auch eine Beantwortung der
Frage: Iſt die Kaiſerinn von Rußland Garant der weſtphaͤliſchen
Friedensſchluͤſſe 1793. 4. (Wackerhagen) Verſuch eines Be-
weiſes daß die Kaiſerinn von Rußland den weſtphaͤliſchen Frie-
den weder garantiren koͤnne noch duͤrfe 1794. 8.
§. 58.
Stillſchweigende Vertraͤge.
Wie in ausdruͤcklichen Vertraͤgen die Einwilligung
durch Worte oder Wortzeichen gegeben wird, ſo ſetzen ſtili-
ſchweigende Vertraͤge andere Handlungen voraus, die ohne
hergebrachte Wortzeichen zu ſeyn a), gleichwohl den Beweis
der Einwilligung enthalten. Wo dieſe erweißlich vorhanden
ſind, und die uͤbrigen Erforderniſſe eines guͤltigen und ver-
bindlichen Vertrages eintreten, da entſteht aus ſelbigen eine
eben ſo vollkommene und unwiderrufliche Verbindlichkeit, als
aus einem ausdruͤcklichen Vertrage, da nicht die Art wie der
Wille erklaͤret wird, ſondern die Gewißheit deſſelben das
Weſen des Vertrags ausmacht.
Nun giebt es viele Handlungen, welche den Beweis
einer Einwilligung in einem gegenwaͤrtigen Falle enthalten.
Auch ſind allerdings Handlungen gedenkbar, aus welchen
eine Einwilligung fuͤr die Zukunft gefolgert werden kann;
dazu aber wird erfordert, daß 1) ſie nicht nur frey und mit
Vorwiſſen unternommen worden, ſondern auch 2) entweder
der handelnde ſich fuͤr vollkommen verbunden geachtet ſo
zu handeln, oder doch die Handlung der Art ſey, daß die
Gleichfoͤrmigkeit des Betragens in der Zukunft eine noth-
wendige Folge dieſer erſten Handlung ſey b).
Unter
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |