Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Ludovici, Carl Günther: Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon. Bd. 5. Leipzig, 1756.

Bild:
<< vorherige Seite

2 Th. 3 Cap. Von dem
erforderlichen Eigenschaften fehlen sollten, als die an und vor
sich einen Kaufmann, wenn er sie in ihrer Vollkommenheit
besitzt, schon glücklich machen können, obgleich nicht in einem
so hohen Grade.

§. 506.
Eigenschaf-
ten eines
Handels-
manns,

Es will daher um so mehr nöthig seyn, daß wir die sämt-
lichen Eigenschaften
eines Handelsmanns nach der Reihe er-
zählen, die man billig von ihm fordern kann, und bey ihm an-
1) guter Ruf
oder guter
Credit,
getroffen werden sollen. Solche sind: 1) ein guter Ruf, oder
guter Credit, als welcher das erste und nothwendigste ist, um
welches sich ein Kaufmann zu bewerben hat, und welches er
auch zu erhalten äußerst bemühet seyn muß. Denn die Verlie-
rung des guten Rufs und Credits ist das größte Unglück, das
einem Kaufmanne widerfahren kann: so wie die Erhaltung
desselben das größte Glück ist, das ihm begegnen kann. Sol-
chen wird er aber durch den Besitz und die Ausübung der mei-
sten nachfolgenden Eigenschaften gar leicht erlangen und bey-
behalten. Es sind aber seine übrigen Eigenschaften 2) eine voll-
2) Wissen-
schaft in
Handelssa-
chen,
kommene Wissenschaft in Handelssachen. Diese ist sehr weit-
läuftig, und begreift nicht nur solche Wissenschaften unter sich,
so die eigentliche Kaufmannschaft ausmachen, (§. 7. der Einl.
in die Kaufm.
) sondern erfordert auch andere, als Hülfswis-
senschaften, die wir mit dem Namen der angewendeten Kauf-
mannschaft beleget haben, (§. 8. der Einleit. in die Kaufm.)
Diesen allen fügen wir noch bey a) die Kenntniß der Sprachen,
die ein Kaufmann beydes zur Erweiterung seiner Handelswis-
senschaft, als auch zur Betreibung seiner Handlung nöthig hat
(§. 25. der Einleit. in die Kaufm.); b) die Kenntniß des Post-
und Fuhrwesens; ingleichen c) der Schifffahrt; d) der Han-
delsgewohnheiten jeden Ortes, wo und wohin er handelt;
e) des Wechselpreißes nach dem Wechselcourse der verschiednen
Wechselplätze; f) der Zölle und Abgaben sowol vor die eingehen-
den, als ausgehenden Waaren, nach dem Gebrauche der Oer-
ter, wohin sie verführet werden; g) der daselbst gemachten Ta-
rifs und Verordnungen; vieler anderer Dinge zu geschweigen.
Wer einen rechten Begriff von der Kaufmannschaft hat, muß
sich über die Menge der Dinge wundern, die ein großer und
eigentlich sogenannter Kaufmann zu wissen nöthig hat. Nebst
dieser Wissenschaft gehöret unter die Eigenschaften eines Kauf-
3) Erfahrungmanns 3) Erfahrung (§. 21. der Einleit. in die Kaufm.);
4) Ehrlich-
keit,
4) Ehrlichkeit, welche darinnen besteht, a) daß er Treu und
Glauben halte, und b) Niemanden betrüge, insonderheit kein
5) Beredt-
samkeit,
falsches Maaß oder Gewicht habe; 5) Beredtsamkeit, die ihm
nöthig ist a) in Ansehung der Käufer, welche von ihm vor
baares Geld Waaren nehmen, oder denen doch zu creditiren
steht, dergleichen Leuten er die Waaren anzupreisen, und, ihrer
wirklichen Güte nach, herauszustreichen wissen muß (§. 188.);
b) in Ansehung derer, denen er Waaren abkauft, weil er beym
Behandeln derselben mit einem beredten Munde besser fahren
wird: und c) in vielerley andern Vorfällen und gegen unter-

schiedliche

2 Th. 3 Cap. Von dem
erforderlichen Eigenſchaften fehlen ſollten, als die an und vor
ſich einen Kaufmann, wenn er ſie in ihrer Vollkommenheit
beſitzt, ſchon gluͤcklich machen koͤnnen, obgleich nicht in einem
ſo hohen Grade.

§. 506.
Eigenſchaf-
ten eines
Handels-
manns,

Es will daher um ſo mehr noͤthig ſeyn, daß wir die ſaͤmt-
lichen Eigenſchaften
eines Handelsmanns nach der Reihe er-
zaͤhlen, die man billig von ihm fordern kann, und bey ihm an-
1) guter Ruf
oder guter
Credit,
getroffen werden ſollen. Solche ſind: 1) ein guter Ruf, oder
guter Credit, als welcher das erſte und nothwendigſte iſt, um
welches ſich ein Kaufmann zu bewerben hat, und welches er
auch zu erhalten aͤußerſt bemuͤhet ſeyn muß. Denn die Verlie-
rung des guten Rufs und Credits iſt das groͤßte Ungluͤck, das
einem Kaufmanne widerfahren kann: ſo wie die Erhaltung
deſſelben das groͤßte Gluͤck iſt, das ihm begegnen kann. Sol-
chen wird er aber durch den Beſitz und die Ausuͤbung der mei-
ſten nachfolgenden Eigenſchaften gar leicht erlangen und bey-
behalten. Es ſind aber ſeine uͤbrigen Eigenſchaften 2) eine voll-
2) Wiſſen-
ſchaft in
Handelsſa-
chen,
kommene Wiſſenſchaft in Handelsſachen. Dieſe iſt ſehr weit-
laͤuftig, und begreift nicht nur ſolche Wiſſenſchaften unter ſich,
ſo die eigentliche Kaufmannſchaft ausmachen, (§. 7. der Einl.
in die Kaufm.
) ſondern erfordert auch andere, als Huͤlfswiſ-
ſenſchaften, die wir mit dem Namen der angewendeten Kauf-
mannſchaft beleget haben, (§. 8. der Einleit. in die Kaufm.)
Dieſen allen fuͤgen wir noch bey a) die Kenntniß der Sprachen,
die ein Kaufmann beydes zur Erweiterung ſeiner Handelswiſ-
ſenſchaft, als auch zur Betreibung ſeiner Handlung noͤthig hat
(§. 25. der Einleit. in die Kaufm.); b) die Kenntniß des Poſt-
und Fuhrweſens; ingleichen c) der Schifffahrt; d) der Han-
delsgewohnheiten jeden Ortes, wo und wohin er handelt;
e) des Wechſelpreißes nach dem Wechſelcourſe der verſchiednen
Wechſelplaͤtze; f) der Zoͤlle und Abgaben ſowol vor die eingehen-
den, als ausgehenden Waaren, nach dem Gebrauche der Oer-
ter, wohin ſie verfuͤhret werden; g) der daſelbſt gemachten Ta-
rifs und Verordnungen; vieler anderer Dinge zu geſchweigen.
Wer einen rechten Begriff von der Kaufmannſchaft hat, muß
ſich uͤber die Menge der Dinge wundern, die ein großer und
eigentlich ſogenannter Kaufmann zu wiſſen noͤthig hat. Nebſt
dieſer Wiſſenſchaft gehoͤret unter die Eigenſchaften eines Kauf-
3) Eꝛfahrungmanns 3) Erfahrung (§. 21. der Einleit. in die Kaufm.);
4) Ehrlich-
keit,
4) Ehrlichkeit, welche darinnen beſteht, a) daß er Treu und
Glauben halte, und b) Niemanden betruͤge, inſonderheit kein
5) Beredt-
ſamkeit,
falſches Maaß oder Gewicht habe; 5) Beredtſamkeit, die ihm
noͤthig iſt a) in Anſehung der Kaͤufer, welche von ihm vor
baares Geld Waaren nehmen, oder denen doch zu creditiren
ſteht, dergleichen Leuten er die Waaren anzupreiſen, und, ihrer
wirklichen Guͤte nach, herauszuſtreichen wiſſen muß (§. 188.);
b) in Anſehung derer, denen er Waaren abkauft, weil er beym
Behandeln derſelben mit einem beredten Munde beſſer fahren
wird: und c) in vielerley andern Vorfaͤllen und gegen unter-

ſchiedliche
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <floatingText>
          <body>
            <div n="1">
              <div n="2">
                <div n="3">
                  <div n="4">
                    <p><pb facs="#f0856" n="252"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">2 Th. 3 Cap. Von dem</hi></fw><lb/>
erforderlichen <hi rendition="#fr">Eigen&#x017F;chaften</hi> fehlen &#x017F;ollten, als die an und vor<lb/>
&#x017F;ich einen Kaufmann, wenn er &#x017F;ie in ihrer Vollkommenheit<lb/>
be&#x017F;itzt, &#x017F;chon glu&#x0364;cklich machen ko&#x0364;nnen, obgleich nicht in einem<lb/>
&#x017F;o hohen Grade.</p>
                  </div><lb/>
                  <div n="4">
                    <head>§. 506.</head><lb/>
                    <note place="left">Eigen&#x017F;chaf-<lb/>
ten eines<lb/>
Handels-<lb/>
manns,</note>
                    <p>Es will daher um &#x017F;o mehr no&#x0364;thig &#x017F;eyn, daß wir die <hi rendition="#fr">&#x017F;a&#x0364;mt-<lb/>
lichen Eigen&#x017F;chaften</hi> eines Handelsmanns nach der Reihe er-<lb/>
za&#x0364;hlen, die man billig von ihm fordern kann, und bey ihm an-<lb/><note place="left">1) guter Ruf<lb/>
oder guter<lb/>
Credit,</note>getroffen werden &#x017F;ollen. Solche &#x017F;ind: 1) ein <hi rendition="#fr">guter Ruf,</hi> oder<lb/><hi rendition="#fr">guter Credit,</hi> als welcher das er&#x017F;te und nothwendig&#x017F;te i&#x017F;t, um<lb/>
welches &#x017F;ich ein Kaufmann zu bewerben hat, und welches er<lb/>
auch zu erhalten a&#x0364;ußer&#x017F;t bemu&#x0364;het &#x017F;eyn muß. Denn die Verlie-<lb/>
rung des guten Rufs und Credits i&#x017F;t das gro&#x0364;ßte Unglu&#x0364;ck, das<lb/>
einem Kaufmanne widerfahren kann: &#x017F;o wie die Erhaltung<lb/>
de&#x017F;&#x017F;elben das gro&#x0364;ßte Glu&#x0364;ck i&#x017F;t, das ihm begegnen kann. Sol-<lb/>
chen wird er aber durch den Be&#x017F;itz und die Ausu&#x0364;bung der mei-<lb/>
&#x017F;ten nachfolgenden Eigen&#x017F;chaften gar leicht erlangen und bey-<lb/>
behalten. Es &#x017F;ind aber &#x017F;eine u&#x0364;brigen Eigen&#x017F;chaften 2) eine voll-<lb/><note place="left">2) Wi&#x017F;&#x017F;en-<lb/>
&#x017F;chaft in<lb/>
Handels&#x017F;a-<lb/>
chen,</note>kommene <hi rendition="#fr">Wi&#x017F;&#x017F;en&#x017F;chaft in Handels&#x017F;achen.</hi> Die&#x017F;e i&#x017F;t &#x017F;ehr weit-<lb/>
la&#x0364;uftig, und begreift nicht nur &#x017F;olche Wi&#x017F;&#x017F;en&#x017F;chaften unter &#x017F;ich,<lb/>
&#x017F;o die eigentliche Kaufmann&#x017F;chaft ausmachen, (§. 7. <hi rendition="#fr">der Einl.<lb/>
in die Kaufm.</hi>) &#x017F;ondern erfordert auch andere, als Hu&#x0364;lfswi&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en&#x017F;chaften, die wir mit dem Namen der angewendeten Kauf-<lb/>
mann&#x017F;chaft beleget haben, (§. 8. <hi rendition="#fr">der Einleit. in die Kaufm.</hi>)<lb/>
Die&#x017F;en allen fu&#x0364;gen wir noch bey <hi rendition="#aq">a</hi>) die Kenntniß der Sprachen,<lb/>
die ein Kaufmann beydes zur Erweiterung &#x017F;einer Handelswi&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en&#x017F;chaft, als auch zur Betreibung &#x017F;einer Handlung no&#x0364;thig hat<lb/>
(§. 25. <hi rendition="#fr">der Einleit. in die Kaufm.</hi>); <hi rendition="#aq">b</hi>) die Kenntniß des Po&#x017F;t-<lb/>
und Fuhrwe&#x017F;ens; ingleichen <hi rendition="#aq">c</hi>) der Schifffahrt; <hi rendition="#aq">d</hi>) der Han-<lb/>
delsgewohnheiten jeden Ortes, wo und wohin er handelt;<lb/><hi rendition="#aq">e</hi>) des Wech&#x017F;elpreißes nach dem Wech&#x017F;elcour&#x017F;e der ver&#x017F;chiednen<lb/>
Wech&#x017F;elpla&#x0364;tze; <hi rendition="#aq">f</hi>) der Zo&#x0364;lle und Abgaben &#x017F;owol vor die eingehen-<lb/>
den, als ausgehenden Waaren, nach dem Gebrauche der Oer-<lb/>
ter, wohin &#x017F;ie verfu&#x0364;hret werden; <hi rendition="#aq">g</hi>) der da&#x017F;elb&#x017F;t gemachten Ta-<lb/>
rifs und Verordnungen; vieler anderer Dinge zu ge&#x017F;chweigen.<lb/>
Wer einen rechten Begriff von der Kaufmann&#x017F;chaft hat, muß<lb/>
&#x017F;ich u&#x0364;ber die Menge der Dinge wundern, die ein großer und<lb/>
eigentlich &#x017F;ogenannter Kaufmann zu wi&#x017F;&#x017F;en no&#x0364;thig hat. Neb&#x017F;t<lb/>
die&#x017F;er Wi&#x017F;&#x017F;en&#x017F;chaft geho&#x0364;ret unter die Eigen&#x017F;chaften eines Kauf-<lb/><note place="left">3) E&#xA75B;fahrung</note>manns 3) <hi rendition="#fr">Erfahrung</hi> (§. 21. <hi rendition="#fr">der Einleit. in die Kaufm.</hi>);<lb/><note place="left">4) Ehrlich-<lb/>
keit,</note>4) <hi rendition="#fr">Ehrlichkeit,</hi> welche darinnen be&#x017F;teht, <hi rendition="#aq">a</hi>) daß er Treu und<lb/>
Glauben halte, und <hi rendition="#aq">b</hi>) Niemanden betru&#x0364;ge, in&#x017F;onderheit kein<lb/><note place="left">5) Beredt-<lb/>
&#x017F;amkeit,</note>fal&#x017F;ches Maaß oder Gewicht habe; 5) <hi rendition="#fr">Beredt&#x017F;amkeit,</hi> die ihm<lb/>
no&#x0364;thig i&#x017F;t <hi rendition="#aq">a</hi>) in An&#x017F;ehung der Ka&#x0364;ufer, welche von ihm vor<lb/>
baares Geld Waaren nehmen, oder denen doch zu creditiren<lb/>
&#x017F;teht, dergleichen Leuten er die Waaren anzuprei&#x017F;en, und, ihrer<lb/>
wirklichen Gu&#x0364;te nach, herauszu&#x017F;treichen wi&#x017F;&#x017F;en muß (§. 188.);<lb/><hi rendition="#aq">b</hi>) in An&#x017F;ehung derer, denen er Waaren abkauft, weil er beym<lb/>
Behandeln der&#x017F;elben mit einem beredten Munde be&#x017F;&#x017F;er fahren<lb/>
wird: und <hi rendition="#aq">c</hi>) in vielerley andern Vorfa&#x0364;llen und gegen unter-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">&#x017F;chiedliche</fw><lb/></p>
                  </div>
                </div>
              </div>
            </div>
          </body>
        </floatingText>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[252/0856] 2 Th. 3 Cap. Von dem erforderlichen Eigenſchaften fehlen ſollten, als die an und vor ſich einen Kaufmann, wenn er ſie in ihrer Vollkommenheit beſitzt, ſchon gluͤcklich machen koͤnnen, obgleich nicht in einem ſo hohen Grade. §. 506. Es will daher um ſo mehr noͤthig ſeyn, daß wir die ſaͤmt- lichen Eigenſchaften eines Handelsmanns nach der Reihe er- zaͤhlen, die man billig von ihm fordern kann, und bey ihm an- getroffen werden ſollen. Solche ſind: 1) ein guter Ruf, oder guter Credit, als welcher das erſte und nothwendigſte iſt, um welches ſich ein Kaufmann zu bewerben hat, und welches er auch zu erhalten aͤußerſt bemuͤhet ſeyn muß. Denn die Verlie- rung des guten Rufs und Credits iſt das groͤßte Ungluͤck, das einem Kaufmanne widerfahren kann: ſo wie die Erhaltung deſſelben das groͤßte Gluͤck iſt, das ihm begegnen kann. Sol- chen wird er aber durch den Beſitz und die Ausuͤbung der mei- ſten nachfolgenden Eigenſchaften gar leicht erlangen und bey- behalten. Es ſind aber ſeine uͤbrigen Eigenſchaften 2) eine voll- kommene Wiſſenſchaft in Handelsſachen. Dieſe iſt ſehr weit- laͤuftig, und begreift nicht nur ſolche Wiſſenſchaften unter ſich, ſo die eigentliche Kaufmannſchaft ausmachen, (§. 7. der Einl. in die Kaufm.) ſondern erfordert auch andere, als Huͤlfswiſ- ſenſchaften, die wir mit dem Namen der angewendeten Kauf- mannſchaft beleget haben, (§. 8. der Einleit. in die Kaufm.) Dieſen allen fuͤgen wir noch bey a) die Kenntniß der Sprachen, die ein Kaufmann beydes zur Erweiterung ſeiner Handelswiſ- ſenſchaft, als auch zur Betreibung ſeiner Handlung noͤthig hat (§. 25. der Einleit. in die Kaufm.); b) die Kenntniß des Poſt- und Fuhrweſens; ingleichen c) der Schifffahrt; d) der Han- delsgewohnheiten jeden Ortes, wo und wohin er handelt; e) des Wechſelpreißes nach dem Wechſelcourſe der verſchiednen Wechſelplaͤtze; f) der Zoͤlle und Abgaben ſowol vor die eingehen- den, als ausgehenden Waaren, nach dem Gebrauche der Oer- ter, wohin ſie verfuͤhret werden; g) der daſelbſt gemachten Ta- rifs und Verordnungen; vieler anderer Dinge zu geſchweigen. Wer einen rechten Begriff von der Kaufmannſchaft hat, muß ſich uͤber die Menge der Dinge wundern, die ein großer und eigentlich ſogenannter Kaufmann zu wiſſen noͤthig hat. Nebſt dieſer Wiſſenſchaft gehoͤret unter die Eigenſchaften eines Kauf- manns 3) Erfahrung (§. 21. der Einleit. in die Kaufm.); 4) Ehrlichkeit, welche darinnen beſteht, a) daß er Treu und Glauben halte, und b) Niemanden betruͤge, inſonderheit kein falſches Maaß oder Gewicht habe; 5) Beredtſamkeit, die ihm noͤthig iſt a) in Anſehung der Kaͤufer, welche von ihm vor baares Geld Waaren nehmen, oder denen doch zu creditiren ſteht, dergleichen Leuten er die Waaren anzupreiſen, und, ihrer wirklichen Guͤte nach, herauszuſtreichen wiſſen muß (§. 188.); b) in Anſehung derer, denen er Waaren abkauft, weil er beym Behandeln derſelben mit einem beredten Munde beſſer fahren wird: und c) in vielerley andern Vorfaͤllen und gegen unter- ſchiedliche 1) guter Ruf oder guter Credit, 2) Wiſſen- ſchaft in Handelsſa- chen, 3) Eꝛfahrung 4) Ehrlich- keit, 5) Beredt- ſamkeit,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/ludovici_grundriss_1756
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/ludovici_grundriss_1756/856
Zitationshilfe: Ludovici, Carl Günther: Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon. Bd. 5. Leipzig, 1756, S. 252. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ludovici_grundriss_1756/856>, abgerufen am 21.11.2024.