Lutz, Samuel: Warnung An Die liebe Jugend. Schaffhausen, 1747.der Verführung der Jugend. Faulheit und träge, schläfferige Gebeter gutheisse.Wilst du, mein liebes Kind, ein rechter Diener oder Magd GOttes heissen; so must du dein unrein und zerstreutes Hertz vor dem Artzt Jsraels so lange be- jammern und um ein reines gesammletes Hertz fle- hen, bis du von jenem los, und mit diesem aus der Gnade JEsu beseliget wirst. Oder wie dürfftest du einem grossen Herrn etwas aufstellen in einer garstigen Schüssel, Schälgen oder Glas: Wann noch Groll, Neid, Geitz, Geilheit etc. am Hertzen klebet? §. 10. 4) Endlich stosse dich auch nicht dar- mir U
der Verfuͤhrung der Jugend. Faulheit und traͤge, ſchlaͤfferige Gebeter gutheiſſe.Wilſt du, mein liebes Kind, ein rechter Diener oder Magd GOttes heiſſen; ſo muſt du dein unrein und zerſtreutes Hertz vor dem Artzt Jſraels ſo lange be- jammern und um ein reines geſammletes Hertz fle- hen, bis du von jenem los, und mit dieſem aus der Gnade JEſu beſeliget wirſt. Oder wie duͤrffteſt du einem groſſen Herrn etwas aufſtellen in einer garſtigen Schuͤſſel, Schaͤlgen oder Glas: Wann noch Groll, Neid, Geitz, Geilheit ꝛc. am Hertzen klebet? §. 10. 4) Endlich ſtoſſe dich auch nicht dar- mir U
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der Verfuͤhrung der Jugend.
Faulheit und traͤge, ſchlaͤfferige Gebeter gutheiſſe.
Wilſt du, mein liebes Kind, ein rechter Diener oder
Magd GOttes heiſſen; ſo muſt du dein unrein und
zerſtreutes Hertz vor dem Artzt Jſraels ſo lange be-
jammern und um ein reines geſammletes Hertz fle-
hen, bis du von jenem los, und mit dieſem aus der
Gnade JEſu beſeliget wirſt. Oder wie duͤrffteſt
du einem groſſen Herrn etwas aufſtellen in einer
garſtigen Schuͤſſel, Schaͤlgen oder Glas: Wann
noch Groll, Neid, Geitz, Geilheit ꝛc. am Hertzen
klebet?
§. 10.
4) Endlich ſtoſſe dich auch nicht dar-
an/ und werde deswegen nicht wanckel-
muͤthig/ wann du ſieheſt/ daß es den Kin-
dern dieſer Welt auf Erden gemeiniglich
nach Wunſch ergehet/ und dieſe alles voll-
auf haben; hingegen diejenigen viel ge-
aͤngſtiget und gedruͤckt werden/ die un-
ſtraͤflich leben, Pſal. 73, 13. 14. Aſſaph ſa-
get, man ſolle auf das Ende der Gottlo-
ſen mercken, v. 17. Sie ſuchen ihr Theil
und Lohn in dieſer Welt/ nach dem Tode
verſincken ſie in ewige Schmach und
Schande. Unſer Wandel aber iſt im
Himmel/ Philipp. 3, 20. und unſer taͤglich
Wolleben iſt dieſes/ daß wir mit Aſſaph
von gantzem Hertzen ſagen koͤnnen:
HErr! wann ich nur dich habe/ ſo frage
ich nichts nach Himmel und Erden/ wann
mir
U
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