gang, faulem Schertz-Gelächter und Welt-Geschwätz, wenigstens in eitelen und unheiligen Gedancken.
Fronime selbsten wandlen nicht rechtschaf- fen mit JEsu.
§. 21. Aber nicht nur die Unwiedergebohrene und Gottlose kom- men nicht zu JEsu, sondern auch die Frommen selbsten stolpern und schlenderen auf dem Weg zu Jhme, daß es eine Schand ist vor GOtt und allen heiligen Engeln, deren lauer Wandel JEsu viel unerträglicher, als der blinden Welt Boßheit; Sie thun zwar ei- nen Schritt JEsu entgegen, und dann wieder zehen zur Eitelkeit, so daß ihnen JEsus Seine Herrlichkeit nicht offenbahren, sie auch gegen Satans Reich nicht anführen kan, sondern sich noch zur Zeit ihrer schämen muß, daß es wohl heissen mag: Seynd diese bey JEsu an seinem Hof, und kommen so zerrissen und verhudelt daher, begehren noch dieses und jenes; Aber woher kommts? Sie bitten den Vatter nicht unabläßig, daß Er JEsum in ihnen verklä- ren wolle; wer nun wenig bittet, empfanget wenig a, und ist seinem JEsu eine schlechte Ehre. Kurtz! man lasset JEsum gantz allein.
Das siebende Capitel.
Klag über die welche sich von JEsu so leicht- lich abfüh- ren lassen.
§. 1. Wie viel unschätzbare Zusprüche des Vatters überhören wir als etwas unnützes, verdrießliches und schädliches sonderlich, wann Er uns einige Dornen von der Crone Christi, Seines Sohns, als eine allerheil- samste, und am allereilfertigsten zu JEsu führende Sach, geben will; da werden wir gantz unwürsch und ungedultig, und wird uns dasje- nige, was uns durch Demüthigung unter GOttes Vatters-Hand ein Spohren seyn würde, in Christi, über die massen sanfftes Lie- bes-Reich hinein zu dringen, das wird durch unsere unleidentliche Eigenliebe uns ein Dorn im Fuß, der uns offt hindert, zum Gna- den-Thron zu nahen. Wir machens wie die Kinder, welche ein je- des Blümlein, Sommer-Vögelein, Schnecken-Häußlein vom Weg abführen kan; Ein jedes ehrenrühriges Wörtlein, ein jeder kleiner Verlust, ein jedes Glüstlein kan uns schon aufhalten, in die Gedult, Demuth und überhimmlisches Wesen JEsu einzudringen, da uns doch alles zugeschickt wird, uns da hinein zu treiben. Welches ei- gentlich geschehen würde, wann wir nur GOTT den Vatter hören
und
aJoh. XVII. 10.
Wunder-Geheimnuß des
gang, faulem Schertz-Gelaͤchter und Welt-Geſchwaͤtz, wenigſtens in eitelen und unheiligen Gedancken.
Fronime ſelbſten wandlen nicht rechtſchaf- fen mit JEſu.
§. 21. Aber nicht nur die Unwiedergebohrene und Gottloſe kom- men nicht zu JEſu, ſondern auch die Frommen ſelbſten ſtolpern und ſchlenderen auf dem Weg zu Jhme, daß es eine Schand iſt vor GOtt und allen heiligen Engeln, deren lauer Wandel JEſu viel unertraͤglicher, als der blinden Welt Boßheit; Sie thun zwar ei- nen Schritt JEſu entgegen, und dann wieder zehen zur Eitelkeit, ſo daß ihnen JEſus Seine Herrlichkeit nicht offenbahren, ſie auch gegen Satans Reich nicht anfuͤhren kan, ſondern ſich noch zur Zeit ihrer ſchaͤmen muß, daß es wohl heiſſen mag: Seynd dieſe bey JEſu an ſeinem Hof, und kommen ſo zerriſſen und verhudelt daher, begehren noch dieſes und jenes; Aber woher kommts? Sie bitten den Vatter nicht unablaͤßig, daß Er JEſum in ihnen verklaͤ- ren wolle; wer nun wenig bittet, empfanget wenig a, und iſt ſeinem JEſu eine ſchlechte Ehre. Kurtz! man laſſet JEſum gantz allein.
Das ſiebende Capitel.
Klag uͤber die welche ſich von JEſu ſo leicht- lich abfuͤh- ren laſſen.
§. 1. Wie viel unſchaͤtzbare Zuſpruͤche des Vatters uͤberhoͤren wir als etwas unnuͤtzes, verdrießliches und ſchaͤdliches ſonderlich, wann Er uns einige Dornen von der Crone Chriſti, Seines Sohns, als eine allerheil- ſamſte, und am allereilfertigſten zu JEſu fuͤhrende Sach, geben will; da werden wir gantz unwuͤrſch und ungedultig, und wird uns dasje- nige, was uns durch Demuͤthigung unter GOttes Vatters-Hand ein Spohren ſeyn wuͤrde, in Chriſti, uͤber die maſſen ſanfftes Lie- bes-Reich hinein zu dringen, das wird durch unſere unleidentliche Eigenliebe uns ein Dorn im Fuß, der uns offt hindert, zum Gna- den-Thron zu nahen. Wir machens wie die Kinder, welche ein je- des Bluͤmlein, Sommer-Voͤgelein, Schnecken-Haͤußlein vom Weg abfuͤhren kan; Ein jedes ehrenruͤhriges Woͤrtlein, ein jeder kleiner Verluſt, ein jedes Gluͤſtlein kan uns ſchon aufhalten, in die Gedult, Demuth und uͤberhimmliſches Weſen JEſu einzudringen, da uns doch alles zugeſchickt wird, uns da hinein zu treiben. Welches ei- gentlich geſchehen wuͤrde, wann wir nur GOTT den Vatter hoͤren
und
aJoh. XVII. 10.
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Wunder-Geheimnuß des
gang, faulem Schertz-Gelaͤchter und Welt-Geſchwaͤtz, wenigſtens
in eitelen und unheiligen Gedancken.
§. 21. Aber nicht nur die Unwiedergebohrene und Gottloſe kom-
men nicht zu JEſu, ſondern auch die Frommen ſelbſten ſtolpern und
ſchlenderen auf dem Weg zu Jhme, daß es eine Schand iſt vor
GOtt und allen heiligen Engeln, deren lauer Wandel JEſu viel
unertraͤglicher, als der blinden Welt Boßheit; Sie thun zwar ei-
nen Schritt JEſu entgegen, und dann wieder zehen zur Eitelkeit,
ſo daß ihnen JEſus Seine Herrlichkeit nicht offenbahren, ſie auch
gegen Satans Reich nicht anfuͤhren kan, ſondern ſich noch zur
Zeit ihrer ſchaͤmen muß, daß es wohl heiſſen mag: Seynd dieſe
bey JEſu an ſeinem Hof, und kommen ſo zerriſſen und verhudelt
daher, begehren noch dieſes und jenes; Aber woher kommts? Sie
bitten den Vatter nicht unablaͤßig, daß Er JEſum in ihnen verklaͤ-
ren wolle; wer nun wenig bittet, empfanget wenig a, und iſt ſeinem
JEſu eine ſchlechte Ehre. Kurtz! man laſſet JEſum gantz allein.
Das ſiebende Capitel.
§. 1. Wie viel unſchaͤtzbare Zuſpruͤche des Vatters uͤberhoͤren wir als
etwas unnuͤtzes, verdrießliches und ſchaͤdliches ſonderlich, wann Er uns
einige Dornen von der Crone Chriſti, Seines Sohns, als eine allerheil-
ſamſte, und am allereilfertigſten zu JEſu fuͤhrende Sach, geben will;
da werden wir gantz unwuͤrſch und ungedultig, und wird uns dasje-
nige, was uns durch Demuͤthigung unter GOttes Vatters-Hand
ein Spohren ſeyn wuͤrde, in Chriſti, uͤber die maſſen ſanfftes Lie-
bes-Reich hinein zu dringen, das wird durch unſere unleidentliche
Eigenliebe uns ein Dorn im Fuß, der uns offt hindert, zum Gna-
den-Thron zu nahen. Wir machens wie die Kinder, welche ein je-
des Bluͤmlein, Sommer-Voͤgelein, Schnecken-Haͤußlein vom Weg
abfuͤhren kan; Ein jedes ehrenruͤhriges Woͤrtlein, ein jeder kleiner
Verluſt, ein jedes Gluͤſtlein kan uns ſchon aufhalten, in die Gedult,
Demuth und uͤberhimmliſches Weſen JEſu einzudringen, da uns
doch alles zugeſchickt wird, uns da hinein zu treiben. Welches ei-
gentlich geſchehen wuͤrde, wann wir nur GOTT den Vatter hoͤren
und
a Joh. XVII. 10.
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Lutz, Samuel: Ein Wohlriechender Straus Von schönen und gesunden Himmels-Blumen. Basel, 1736, S. 46. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_himmelsblumen_1736/142>, abgerufen am 23.11.2024.
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