der Geist unendliche Ruhe. Joh. 12. 32. aein nicht ausgehenb, Ach c! übe dich nur hierinn.
Ach mein GOTT! du weissest aber wohl, daß ohne dich gar nichts gethan ist, so gar verfallen sind wir und haben deine Stimm in uns verlohren, dagegen die Stimm der Schlangen und der Ei- genheit angenommen: Darum ziehe uns o Vatter voller Gnaden zu Christo in uns und durch JEsum Christum zu dir. Wer also in der Einkehr verharret, der wird deß ihme entgegen wandlenden Jsaacs gewahr, und der HERR aller HErren nimmt ihn alsdann innwen- dig gantz ein, umhalset und küsset ihn mit sich selbst, da begehrt man nicht mehr von JESU auszugehen, sondern bleibt stets bey ihm.
Der HERR rufft noch d, was antwortest du? Sprichst du auch mit dem alten Jsrael: Jch will wieder zu meinem ersten Mann gehen; denn dazumahl hatte ichs besser als jetzt, Hos. 2, 9. wie glückselig wäre ich, wann ich nur viele Seelen Christo gewinnen möchte, das wäre mir wohl eine gesegnete Hochzeit-Predig! Selige Seelen, die sich heute mit Christo vermählen wollen! O schönster König JESU schencke es vielen e. Ach Vatter! ich bin jetzt wie Abrahams Knecht beym Brunnen deines Worts und Geistes, verschaffe, daß die See- le, so da hieher kommt von den Heyls-Wassern zu schöpfen, diejeni- ge sey, so du deinem Sohn zur Braut zugeordnet.
Das zehende Capitel. Der Mangel der Braut, und das unendliche Gut, das der Bräutigam hat, solle die Braut zur Einwilligung bringen.
Die ge- suchte Braut ist arm und hülffloß.
§. 1. Nun will ich in GOttes Nahmen abermahl die Anwerbung thun.
Zwey Dinge verbinden eine Tochter einzuwilligen. 1. so sie arm, hülffloß, verstossen, im Elend verlassen. 2. So der Buhler ansehn- lich, edel, reich, schön, tugendsam, leutselig, da besinnet sich eine Tochter nicht lang.
Nun liegst du, o Seele! im Koth der Lust, wirst von bösen Gei-
stern
a 1 Joh. V. 12. 2, Cor. VI. 16. Col. I. 27. Luc. XVII. 21. Matth. VII 7. Luc. XIII. 24.
bHebr. X. 19. 20. Joh. IV. 23. 24
cProv. XXIII. 26. Ps. 24. Apoc. III. 20. Gal. IV. 19.
dProv. I. 3.
eCant. I. 3.
Die geiſtliche Vermaͤhlung JEſu
der Geiſt unendliche Ruhe. Joh. 12. 32. aein nicht ausgehenb, Ach c! uͤbe dich nur hierinn.
Ach mein GOTT! du weiſſeſt aber wohl, daß ohne dich gar nichts gethan iſt, ſo gar verfallen ſind wir und haben deine Stimm in uns verlohren, dagegen die Stimm der Schlangen und der Ei- genheit angenommen: Darum ziehe uns o Vatter voller Gnaden zu Chriſto in uns und durch JEſum Chriſtum zu dir. Wer alſo in der Einkehr verharret, der wird deß ihme entgegen wandlenden Jſaacs gewahr, und der HERR aller HErren nimmt ihn alsdann innwen- dig gantz ein, umhalſet und kuͤſſet ihn mit ſich ſelbſt, da begehrt man nicht mehr von JESU auszugehen, ſondern bleibt ſtets bey ihm.
Der HERR rufft noch d, was antworteſt du? Sprichſt du auch mit dem alten Jſrael: Jch will wieder zu meinem erſten Mann gehen; denn dazumahl hatte ichs beſſer als jetzt, Hoſ. 2, 9. wie gluͤckſelig waͤre ich, wann ich nur viele Seelen Chriſto gewinnen moͤchte, das waͤre mir wohl eine geſegnete Hochzeit-Predig! Selige Seelen, die ſich heute mit Chriſto vermaͤhlen wollen! O ſchoͤnſter Koͤnig JESU ſchencke es vielen e. Ach Vatter! ich bin jetzt wie Abrahams Knecht beym Brunnen deines Worts und Geiſtes, verſchaffe, daß die See- le, ſo da hieher kommt von den Heyls-Waſſern zu ſchoͤpfen, diejeni- ge ſey, ſo du deinem Sohn zur Braut zugeordnet.
Das zehende Capitel. Der Mangel der Braut, und das unendliche Gut, das der Braͤutigam hat, ſolle die Braut zur Einwilligung bringen.
Die ge- ſuchte Braut iſt arm und huͤlffloß.
§. 1. Nun will ich in GOttes Nahmen abermahl die Anwerbung thun.
Zwey Dinge verbinden eine Tochter einzuwilligen. 1. ſo ſie arm, huͤlffloß, verſtoſſen, im Elend verlaſſen. 2. So der Buhler anſehn- lich, edel, reich, ſchoͤn, tugendſam, leutſelig, da beſinnet ſich eine Tochter nicht lang.
Nun liegſt du, o Seele! im Koth der Luſt, wirſt von boͤſen Gei-
ſtern
a 1 Joh. V. 12. 2, Cor. VI. 16. Col. I. 27. Luc. XVII. 21. Matth. VII 7. Luc. XIII. 24.
bHebr. X. 19. 20. Joh. IV. 23. 24
cProv. XXIII. 26. Pſ. 24. Apoc. III. 20. Gal. IV. 19.
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eCant. I. 3.
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Die geiſtliche Vermaͤhlung JEſu
der Geiſt unendliche Ruhe. Joh. 12. 32. a ein nicht ausgehen b, Ach c!
uͤbe dich nur hierinn.
Ach mein GOTT! du weiſſeſt aber wohl, daß ohne dich gar
nichts gethan iſt, ſo gar verfallen ſind wir und haben deine Stimm
in uns verlohren, dagegen die Stimm der Schlangen und der Ei-
genheit angenommen: Darum ziehe uns o Vatter voller Gnaden zu
Chriſto in uns und durch JEſum Chriſtum zu dir. Wer alſo in der
Einkehr verharret, der wird deß ihme entgegen wandlenden Jſaacs
gewahr, und der HERR aller HErren nimmt ihn alsdann innwen-
dig gantz ein, umhalſet und kuͤſſet ihn mit ſich ſelbſt, da begehrt man
nicht mehr von JESU auszugehen, ſondern bleibt ſtets bey ihm.
Der HERR rufft noch d, was antworteſt du? Sprichſt du auch
mit dem alten Jſrael: Jch will wieder zu meinem erſten Mann gehen;
denn dazumahl hatte ichs beſſer als jetzt, Hoſ. 2, 9. wie gluͤckſelig waͤre
ich, wann ich nur viele Seelen Chriſto gewinnen moͤchte, das waͤre
mir wohl eine geſegnete Hochzeit-Predig! Selige Seelen, die ſich
heute mit Chriſto vermaͤhlen wollen! O ſchoͤnſter Koͤnig JESU
ſchencke es vielen e. Ach Vatter! ich bin jetzt wie Abrahams Knecht
beym Brunnen deines Worts und Geiſtes, verſchaffe, daß die See-
le, ſo da hieher kommt von den Heyls-Waſſern zu ſchoͤpfen, diejeni-
ge ſey, ſo du deinem Sohn zur Braut zugeordnet.
Das zehende Capitel.
Der Mangel der Braut, und das unendliche Gut, das der Braͤutigam
hat, ſolle die Braut zur Einwilligung bringen.
§. 1. Nun will ich in GOttes Nahmen abermahl die Anwerbung
thun.
Zwey Dinge verbinden eine Tochter einzuwilligen. 1. ſo ſie arm,
huͤlffloß, verſtoſſen, im Elend verlaſſen. 2. So der Buhler anſehn-
lich, edel, reich, ſchoͤn, tugendſam, leutſelig, da beſinnet ſich eine
Tochter nicht lang.
Nun liegſt du, o Seele! im Koth der Luſt, wirſt von boͤſen Gei-
ſtern
a 1 Joh. V. 12. 2, Cor. VI. 16. Col. I. 27. Luc. XVII. 21. Matth. VII 7. Luc.
XIII. 24.
b Hebr. X. 19. 20. Joh. IV. 23. 24
c Prov. XXIII. 26. Pſ. 24. Apoc.
III. 20. Gal. IV. 19.
d Prov. I. 3.
e Cant. I. 3.
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Lutz, Samuel: Ein Wohlriechender Straus Von schönen und gesunden Himmels-Blumen. Basel, 1736, S. 1288. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_himmelsblumen_1736/1384>, abgerufen am 13.11.2024.
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