Euch aber, die ihr meinen Nahmen förchtet, wird aufgehen die Sonne der Gerechtigkeit, und wird Heylung seyn in ihren Flügeln, und ihr werdet ausgehen, und zunehmen wie die Mast- Kälber.
Das erste Capitel. Eingang, Wunsch und Eintheilung.
§. 1.
Leben und Tod ent- springet aus JEsie.
WJe reimts sich das zusammen, daß JESUS Christus der Friede- und Lebens-Fürst Krieg und Tod in die Welt bringe; zugleich ein Lagstein in Zion, auf dem Jerusalem gegründet ist, also daß ein jeder, der den Koth der Lüsten, den Herd der Welt-Absichten, und den Sand der eigenen Wercken und Verdiensten aus dem Weg raumen lasset, damit er diesen aus- erwehlten köstlichen Eckstein unmittelbahr berühre und ihme am aller- nähesten komme, mit nichten solle zu Schanden werden; Aber o eine widersinnische Wunder-Red! daß eben dieser JEsus den Ungehor- samen zum Stein des Anstossens und zum Felsen der Aergernuß wird a, der ihnen unbegreifflich, unersteiglich, ja unzugänglich wird, und in dem sie ihr Hertz und Leben nicht in ihn hinein gründen wol- len, noch seinen Sinn trachten zu erreichen, so machen sie sich selbst den Eingang ins Himmelreich unmöglich, sintemahl JEsus die eini- ge Thüre ist ins Vatters Reich, und seine Nachfolg der einige Weg zur Vereinigung mit GOtt. Wer sich nun unter JEsu Joch nicht beugen und bequämen, sondern anderswo in die Seligkeit hinein steigen will, der wird zum ärgerlicheren Greuel vor GOtt, als er je vorhin gewesen; Diesen Schaden muß auch ein Gläubiger erfahren,
so offt
a 1 Petr. II. 6. 7. 1 Cor. I. 23. 24.
Malach. IV. 2.
Euch aber, die ihr meinen Nahmen foͤrchtet, wird aufgehen die Sonne der Gerechtigkeit, und wird Heylung ſeyn in ihren Fluͤgeln, und ihr werdet ausgehen, und zunehmen wie die Maſt- Kaͤlber.
Das erſte Capitel. Eingang, Wunſch und Eintheilung.
§. 1.
Leben und Tod ent- ſpringet aus JEſie.
WJe reimts ſich das zuſammen, daß JESUS Chriſtus der Friede- und Lebens-Fuͤrſt Krieg und Tod in die Welt bringe; zugleich ein Lagſtein in Zion, auf dem Jeruſalem gegruͤndet iſt, alſo daß ein jeder, der den Koth der Luͤſten, den Herd der Welt-Abſichten, und den Sand der eigenen Wercken und Verdienſten aus dem Weg raumen laſſet, damit er dieſen aus- erwehlten koͤſtlichen Eckſtein unmittelbahr beruͤhre und ihme am aller- naͤheſten komme, mit nichten ſolle zu Schanden werden; Aber o eine widerſinniſche Wunder-Red! daß eben dieſer JEſus den Ungehor- ſamen zum Stein des Anſtoſſens und zum Felſen der Aergernuß wird a, der ihnen unbegreifflich, unerſteiglich, ja unzugaͤnglich wird, und in dem ſie ihr Hertz und Leben nicht in ihn hinein gruͤnden wol- len, noch ſeinen Sinn trachten zu erreichen, ſo machen ſie ſich ſelbſt den Eingang ins Himmelreich unmoͤglich, ſintemahl JEſus die eini- ge Thuͤre iſt ins Vatters Reich, und ſeine Nachfolg der einige Weg zur Vereinigung mit GOtt. Wer ſich nun unter JEſu Joch nicht beugen und bequaͤmen, ſondern anderswo in die Seligkeit hinein ſteigen will, der wird zum aͤrgerlicheren Greuel vor GOtt, als er je vorhin geweſen; Dieſen Schaden muß auch ein Glaͤubiger erfahren,
ſo offt
a 1 Petr. II. 6. 7. 1 Cor. I. 23. 24.
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Malach. IV. 2.
Euch aber, die ihr meinen Nahmen foͤrchtet, wird
aufgehen die Sonne der Gerechtigkeit, und
wird Heylung ſeyn in ihren Fluͤgeln, und ihr
werdet ausgehen, und zunehmen wie die Maſt-
Kaͤlber.
Das erſte Capitel.
Eingang, Wunſch und Eintheilung.
§. 1.
WJe reimts ſich das zuſammen, daß JESUS Chriſtus
der Friede- und Lebens-Fuͤrſt Krieg und Tod in die Welt
bringe; zugleich ein Lagſtein in Zion, auf dem Jeruſalem
gegruͤndet iſt, alſo daß ein jeder, der den Koth der Luͤſten,
den Herd der Welt-Abſichten, und den Sand der eigenen Wercken
und Verdienſten aus dem Weg raumen laſſet, damit er dieſen aus-
erwehlten koͤſtlichen Eckſtein unmittelbahr beruͤhre und ihme am aller-
naͤheſten komme, mit nichten ſolle zu Schanden werden; Aber o eine
widerſinniſche Wunder-Red! daß eben dieſer JEſus den Ungehor-
ſamen zum Stein des Anſtoſſens und zum Felſen der Aergernuß
wird a, der ihnen unbegreifflich, unerſteiglich, ja unzugaͤnglich wird,
und in dem ſie ihr Hertz und Leben nicht in ihn hinein gruͤnden wol-
len, noch ſeinen Sinn trachten zu erreichen, ſo machen ſie ſich ſelbſt
den Eingang ins Himmelreich unmoͤglich, ſintemahl JEſus die eini-
ge Thuͤre iſt ins Vatters Reich, und ſeine Nachfolg der einige Weg
zur Vereinigung mit GOtt. Wer ſich nun unter JEſu Joch nicht
beugen und bequaͤmen, ſondern anderswo in die Seligkeit hinein
ſteigen will, der wird zum aͤrgerlicheren Greuel vor GOtt, als er je
vorhin geweſen; Dieſen Schaden muß auch ein Glaͤubiger erfahren,
ſo offt
a 1 Petr. II. 6. 7. 1 Cor. I. 23. 24.
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Lutz, Samuel: Ein Wohlriechender Straus Von schönen und gesunden Himmels-Blumen. Basel, 1736, S. 988. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_himmelsblumen_1736/1084>, abgerufen am 13.11.2024.
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