Liliencron, Detlev von: Adjutantenritte und andere Gedichte. Leipzig, [1883].Da Niemand zuvor den Toten gesehn, Erhält er die Nummer dreihundert und zehn. Drei Hundert und neun schon liegen im Sand, Wer hat sie geliebt, wer hat sie gekannt? An der table d'hote. Stück in Esther. Kapitel 4. Vers 3--14. Cap. 4. v. 3. Und am dritten Tage legte sie 4. Und war sehr schön, und rief Gott, den Hei- 5. Und ihr Angesicht war sehr schön, lieblich 6. Und da sie durch alle Thüren hinein kam, 7. Da er nun die Augen aufhob, und sahe sie 8. Da wandelte Gott dem Könige sein Herz zur Da Niemand zuvor den Toten geſehn, Erhält er die Nummer dreihundert und zehn. Drei Hundert und neun ſchon liegen im Sand, Wer hat ſie geliebt, wer hat ſie gekannt? An der table d’hôte. Stück in Eſther. Kapitel 4. Vers 3—14. Cap. 4. v. 3. Und am dritten Tage legte ſie 4. Und war ſehr ſchön, und rief Gott, den Hei- 5. Und ihr Angeſicht war ſehr ſchön, lieblich 6. Und da ſie durch alle Thüren hinein kam, 7. Da er nun die Augen aufhob, und ſahe ſie 8. Da wandelte Gott dem Könige ſein Herz zur <TEI> <text> <body> <div n="1"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0076" n="68"/> <lg n="8"> <l>Da Niemand zuvor den Toten geſehn,</l><lb/> <l>Erhält er die Nummer dreihundert und zehn.</l><lb/> <l>Drei Hundert und neun ſchon liegen im Sand,</l><lb/> <l>Wer hat ſie geliebt, wer hat ſie gekannt?</l> </lg> </lg> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="1"> <head> <hi rendition="#b">An der table d’h<hi rendition="#aq">ô</hi>te.</hi> </head><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head>Stück in Eſther.<lb/> Kapitel 4. Vers 3—14.</head><lb/> <p>Cap. 4. v. 3. Und am dritten Tage legte ſie<lb/> ihre tägliche Kleider ab, und zog ihren königlichen<lb/> Schmuck an,</p><lb/> <p>4. Und war ſehr ſchön, und rief Gott, den Hei-<lb/> land, an, der alles ſiehet; und nahm zwo Mägde mit<lb/> ſich, und lehnete ſich zierlich auf die eine, die andere<lb/> aber folgte ihr, und trug ihr den Schwanz am Rock.</p><lb/> <p>5. Und ihr Angeſicht war ſehr ſchön, lieblich<lb/> und fröhlich geſtallet; aber ihr Herz war voll Angſt<lb/> und Sorge.</p><lb/> <p>6. Und da ſie durch alle Thüren hinein kam,<lb/> trat ſie gegen dem Könige Artaxerxes, da er ſaß auf<lb/> ſeinem königlichen Stuhl in ſeinen königlichen Kleidern,<lb/> die von Gold und Edelſteinen waren, und war ſchreck-<lb/> lich anzuſehen.</p><lb/> <p>7. Da er nun die Augen aufhob, und ſahe ſie<lb/> zorniglich an, erblaßte die Königin, und ſank in eine<lb/> Ohnmacht, und legte das Haupt auf die Magd.</p><lb/> <p>8. Da wandelte Gott dem Könige ſein Herz zur<lb/> Güte, und ihm ward bange für ſie, und ſprang von<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [68/0076]
Da Niemand zuvor den Toten geſehn,
Erhält er die Nummer dreihundert und zehn.
Drei Hundert und neun ſchon liegen im Sand,
Wer hat ſie geliebt, wer hat ſie gekannt?
An der table d’hôte.
Stück in Eſther.
Kapitel 4. Vers 3—14.
Cap. 4. v. 3. Und am dritten Tage legte ſie
ihre tägliche Kleider ab, und zog ihren königlichen
Schmuck an,
4. Und war ſehr ſchön, und rief Gott, den Hei-
land, an, der alles ſiehet; und nahm zwo Mägde mit
ſich, und lehnete ſich zierlich auf die eine, die andere
aber folgte ihr, und trug ihr den Schwanz am Rock.
5. Und ihr Angeſicht war ſehr ſchön, lieblich
und fröhlich geſtallet; aber ihr Herz war voll Angſt
und Sorge.
6. Und da ſie durch alle Thüren hinein kam,
trat ſie gegen dem Könige Artaxerxes, da er ſaß auf
ſeinem königlichen Stuhl in ſeinen königlichen Kleidern,
die von Gold und Edelſteinen waren, und war ſchreck-
lich anzuſehen.
7. Da er nun die Augen aufhob, und ſahe ſie
zorniglich an, erblaßte die Königin, und ſank in eine
Ohnmacht, und legte das Haupt auf die Magd.
8. Da wandelte Gott dem Könige ſein Herz zur
Güte, und ihm ward bange für ſie, und ſprang von
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