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Liliencron, Detlev von: Adjutantenritte und andere Gedichte. Leipzig, [1883].

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Allabendlich doch,
Wenn das letzte Rot verschwommen,
Und die ersten Sterne kommen,
Steht er tieftraurig auf dem Teiche.
Gestern kam der alte Kuhhirte Hans
Vom Jahrmarkt etwas schwer des Weges daher,
Der sah den Priester und die Monstranz.
Den alten Hans fanden wir heute Morgen
Als Leiche.


Die Nixe.


Der Tag ist aus, und letzt' Geläut
Verkündet uns: Genug für heut.
Fort legt der Schuster seinen Pfriemen,
Und der den Hobel, der den Riemen.
Der Bauer trennt sich von der Sense,
Der Knecht hängt an den Pflock die Trense.
Der Schreiber selbst, der arme Mann,
Er sieht die Welt sich draußen an.
Bekanntlich ist bei uns der Mai
Von Eis und Schnee nie gänzlich frei,
Doch ist es heut ein Sommerabend,
Der alte Reim darauf ist labend.
Viel Liebespärchen sind bereit,
Um, kommt die liebe Dunkelheit,
Zu scherzen viel und viel zu flüstern,
Natürlich unter düstern Rüstern.

Allabendlich doch,
Wenn das letzte Rot verſchwommen,
Und die erſten Sterne kommen,
Steht er tieftraurig auf dem Teiche.
Geſtern kam der alte Kuhhirte Hans
Vom Jahrmarkt etwas ſchwer des Weges daher,
Der ſah den Prieſter und die Monſtranz.
Den alten Hans fanden wir heute Morgen
Als Leiche.


Die Nixe.


Der Tag iſt aus, und letzt’ Geläut
Verkündet uns: Genug für heut.
Fort legt der Schuſter ſeinen Pfriemen,
Und der den Hobel, der den Riemen.
Der Bauer trennt ſich von der Senſe,
Der Knecht hängt an den Pflock die Trenſe.
Der Schreiber ſelbſt, der arme Mann,
Er ſieht die Welt ſich draußen an.
Bekanntlich iſt bei uns der Mai
Von Eis und Schnee nie gänzlich frei,
Doch iſt es heut ein Sommerabend,
Der alte Reim darauf iſt labend.
Viel Liebespärchen ſind bereit,
Um, kommt die liebe Dunkelheit,
Zu ſcherzen viel und viel zu flüſtern,
Natürlich unter düſtern Rüſtern.

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[55/0063] Allabendlich doch, Wenn das letzte Rot verſchwommen, Und die erſten Sterne kommen, Steht er tieftraurig auf dem Teiche. Geſtern kam der alte Kuhhirte Hans Vom Jahrmarkt etwas ſchwer des Weges daher, Der ſah den Prieſter und die Monſtranz. Den alten Hans fanden wir heute Morgen Als Leiche. Die Nixe. Der Tag iſt aus, und letzt’ Geläut Verkündet uns: Genug für heut. Fort legt der Schuſter ſeinen Pfriemen, Und der den Hobel, der den Riemen. Der Bauer trennt ſich von der Senſe, Der Knecht hängt an den Pflock die Trenſe. Der Schreiber ſelbſt, der arme Mann, Er ſieht die Welt ſich draußen an. Bekanntlich iſt bei uns der Mai Von Eis und Schnee nie gänzlich frei, Doch iſt es heut ein Sommerabend, Der alte Reim darauf iſt labend. Viel Liebespärchen ſind bereit, Um, kommt die liebe Dunkelheit, Zu ſcherzen viel und viel zu flüſtern, Natürlich unter düſtern Rüſtern.

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Zitationshilfe: Liliencron, Detlev von: Adjutantenritte und andere Gedichte. Leipzig, [1883], S. 55. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/liliencron_adjutantenritte_1883/63>, abgerufen am 21.12.2024.