Leupold, Jacob: Theatrum Machinarvm Generale. Schau-Platz Des Grundes Mechanischer Wissenschafften. Leipzig, 1724.Cap. XVIII. von Wind-Mühlen. Tab. XLVI. §. 321. Ein grosses horizontales Wind-Mühlen-Rad. Dieses zeiget Tabula XLVI. Es ist A eine starcke stehende Welle, unten und oben mit sechs Armen B und die §. 322. Man hat mir erzehlet, daß auf einem gewissen Bergwerck diese Machine in grossen Es hat dieser Machine nichts weiter gefehlet, als daß man ihr keine Premse oder Ge- Ich habe dergleichen Fig. II. gezeiget, da das Tuch an eisernen Ringen und Stäben Es kan ein Mensch sicher darauf hin und her gehen, wenn er nur nicht in die Bogen Man könte auch die Tücher also aufziehen, wie in voriger Tafel bey der ersten Figur §. 323. Von einer Wind-Mühle mit acht Flügeln. Es gedencket D. Becher in seiner weisen Narrheit in dem 26 Concept, von Hol- &q;mit Pars Generalis. L l
Cap. XVIII. von Wind-Muͤhlen. Tab. XLVI. §. 321. Ein groſſes horizontales Wind-Muͤhlen-Rad. Dieſes zeiget Tabula XLVI. Es iſt A eine ſtarcke ſtehende Welle, unten und oben mit ſechs Armen B und die §. 322. Man hat mir erzehlet, daß auf einem gewiſſen Bergwerck dieſe Machine in groſſen Es hat dieſer Machine nichts weiter gefehlet, als daß man ihr keine Premſe oder Ge- Ich habe dergleichen Fig. II. gezeiget, da das Tuch an eiſernen Ringen und Staͤben Es kan ein Menſch ſicher darauf hin und her gehen, wenn er nur nicht in die Bogen Man koͤnte auch die Tuͤcher alſo aufziehen, wie in voriger Tafel bey der erſten Figur §. 323. Von einer Wind-Muͤhle mit acht Fluͤgeln. Es gedencket D. Becher in ſeiner weiſen Narrheit in dem 26 Concept, von Hol- &q;mit Pars Generalis. L l
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Cap. XVIII. von Wind-Muͤhlen. Tab. XLVI.
§. 321.
Ein groſſes horizontales Wind-Muͤhlen-Rad.
Dieſes zeiget Tabula XLVI.
Es iſt A eine ſtarcke ſtehende Welle, unten und oben mit ſechs Armen B und die
durch eine Latte oder Baum C zuſammen verbunden ſind. Ferner ſind ſechs Fluͤgel oder
Thuͤren D E F G H J, dieſe ſind mit ſtarcken Banden an die Rahmen C in K
und L feſte gemacht, daß ſie alle von einer Seite auf- und zu gehen koͤnnen. Wenn nun
der Wind von M herkoͤmmt, ſo machet er alle die Thuͤren auf der Seite N zu, als J F D,
hingegen die andern E G H auf, und drehet alſo die Machine mit dem zugethanen um,
und ſo bald die eine zugehet, thut ſich die andere wieder auf, und auf ſolche Weiſe, weil dieſe
ſehr hoch und breit koͤnnen gemachet werden, auch der Wind recht perpendicular meiſt ge-
gen die Fluͤgel einfaͤllet, ſolte es, ja auch bey wenigen und ſchwachen Winde, eine groſſe Ge-
walt ausuͤben. Was aber deſſen Vermoͤgen, wird unten Tabula L. Figura VI. gezei-
get werden.
§. 322.
Man hat mir erzehlet, daß auf einem gewiſſen Bergwerck dieſe Machine in groſſen
angeleget worden, auch bey geringen Winde einen guten Effect gethan; allein, als ein etwas
ſtarcker Wind entſtanden, ſey im Augenblick alles in tauſend Stuͤcken zerſchmettert worden,
mit groſſer Leib- und Lebens-Gefahr derer dabeyſtehenden, deswegen man hernach die Ma-
chine liegen laſſen, als ein Werck das nicht angienge.
Es hat dieſer Machine nichts weiter gefehlet, als daß man ihr keine Premſe oder Ge-
biß ins Maul legen koͤnnen; denn auf die Art, wie vorher bey ordinairen Wind-Muͤhlen
gezeiget worden, wuͤrde es nicht angegangen ſeyn, ſondern man muß es auf andere Weiſe ſu-
chen. Entweder, daß man alle Fluͤgel zugleich ſchlieſſen kan, daß keiner auffgehet, ſo iſt die
Krafft der Lufft aus, oder man muß die Fluͤgel ſchmaͤhler machen, und einziehen koͤnnen.
Ich habe dergleichen Fig. II. gezeiget, da das Tuch an eiſernen Ringen und Staͤben
kan hin und her gezogen werden durch die Leinen d d welche uͤber die Rollen a und b ge-
hen, ſo wohl unten als oben. Es muß aber eine Perſon beſtaͤndig darauf gehalten wer-
den, die in dem Rad auf dem Boden N ſitzet, oder herum gehet, und alſo die Fluͤgel nach dem
Winde dirigiret: denn weil ein ſolch Rad ſo viel verrichten ſoll, als 16 Pferde und etliche
Menſchen, ſo kan man ja wohl zwey oder drey Menſchen halten, die Tag und Nacht achtung
geben, und ſonſt gar keine Arbeit dabey haben.
Es kan ein Menſch ſicher darauf hin und her gehen, wenn er nur nicht in die Bogen
zwiſchen S T koͤmmet, wo die Fluͤgel uͤberſtreichen.
Man koͤnte auch die Tuͤcher alſo aufziehen, wie in voriger Tafel bey der erſten Figur
gemeldet worden. P iſt unten das Kamm-Rad, ſo weiter ein anderes treibet, wie Figu-
ra III. in Profil zu ſehen, da der Fluͤgel E offen und J zu iſt. A die Welle. Q der
Drehling, R deſſen Welle.
§. 323.
Von einer Wind-Muͤhle mit acht Fluͤgeln.
Es gedencket D. Becher in ſeiner weiſen Narrheit in dem 26 Concept, von Hol-
laͤndiſchen Wind-Muͤhlen mit doppelten Fluͤgeln in Billemmer Meer, ſeine Worte ſind dieſe:
&q;Nichts taugt unverſucht. Alſo gehet es denen Hollaͤndern auch; Sie haben
&q;mit
Pars Generalis. L l
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