Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Leupold, Jacob: Theatrum Machinarvm Generale. Schau-Platz Des Grundes Mechanischer Wissenschafften. Leipzig, 1724.

Bild:
<< vorherige Seite
Cap. XVIII. von der Lufft und Wind. Tab. XLII.
§. 310.

Die andere oder sonst Holländische Art ist, da alleine das Dach gedre-
het wird/
wie Tab. XLII. zu sehen, da erstlich ein Rahmen oder Lager gemachet wird,
wie Fig. II. A, dieser Rahmen, nebst denen Balcken D D, darauf die Dach-Sparren
aufgesetzet sind, werden auf einen runden Circkel von guten starcken Holtz aufgepasset, welcher
innwendig mit Kämmen um und um starck besetzet ist, wie E F weiset, und bey 116 Käm-
me, einen von dem andern 7 Zoll weit hat, unter diesen ist der Ring G feste, von den Hol-
ländern der Roll-Ring genennet, welcher bey 40 meßingene Waltzen oder Rollen hat, daß
auf solchen der Ring E F, und mit ihm das gantze Dach, wie auf einem Wagen kan herum
gefahren oder gedrehet werden. Dieser Roll-Ring, nebst dem gantzen Dach, ruhet wieder
auf einem Ring E E, auf welchen die Waltzen in einer Vertieffung lauffen. An das liegen-
de Stern-Rad F wird innwendig ein Getriebe, und an dessen Welle ein Stern-Rad ge-
machet, so wieder mit einem Getriebe und Kurbel, oder auch nur durch Speichen im grossen
Rad umgetrieben wird, durch die Füsse und Hände.

§. 311.

Eine andere Art, das gantze Dach/ und zwar von aussen, durch einen
Baum oder Stertz zu wenden/
zeiget Tab. XLIII. da das Rad mit seiner Welle
in einem fest und wohl verbundenen Gestelle oder Lager Fig. II. Tab. XLI. lieget, dieses aber
oben durch schreg-stehende Balcken F, auf einen geschlossenen Quadrat Fig. IV. fest ver-
bunden ist. Dieses Quadrat hat eine runde glatte Oeffnung G, durch welche Tab. XL.
eine starcke runde Spindel oder Baum H gehet, und oben in R mit einem Zapffen in einen
starcken Quer-Balcken oder Creutz stehet. Diese Spindel ist unten in dem Dache J K der
Mühlen feste, und mit denen Sparren des Daches wohl verbunden. An dieser Spindel ru-
het, vermittelst des Quadrats G Fig. IV. und dem Balcken oder Creutz L L Fig. III.
das gantze Dach und Rad. Die eiserne Spindel E E, daran der Dreyling stehet, und die
Kunst oder Mühle treiben soll, gehet durch die Mitte der starcken höltzernen Spindel H, und
ruhet in M, oder wo es sonst nöthig zum Werck ist. Die Regierung dieses Daches geschiehet
durch den langen und krummen Balcken O p, welcher zugleich die Treppe mit abgiebet. Die-
ser Balcken, oder nach der Wind-Müller Benennung, der Stertz, ist oben im Dache feste mit
verbunden, unten aber bey p mit einem Haspel a angeleget, daß man vermittelst eines Sei-
les s, so in der Erde an einem Pfahl g feste gemachet wird, die Flügel und Dach wenden kan.

§. 312.

Die Wing-Flügel aber zu hemmen, oder zu machen, daß solche still stehen müssen,
ist ein gewisses Werck angeordnet, so die Premse genennet wird. Es ist aber die Premse
ein grosser höltzerner Circkel, welcher das grosse Kamm-Rad C an der Welle B
meist umschliesset,
wie Tab. XLI. an T T, desgleichen auch Tab. XLIII. an C T zu
sehen. Bey denen deutschen Wind-Mühlen wird dieser Circkel oder Premse fester an- und
nieder gezogen, und der Lauff verhindert, durch einen schwehren Balcken S, auf welchen wohl
noch Gewichte gesetzet sind, dieser ist an die Stange V, und dann am Umschweiff T angehan-
gen, vid. Tab. XLI. Bey denen Holländischen Mühlen aber ist ein langer Vectis oder
Hebel bey V Tab. XLIII. an einem Poltzen V beweglich, an welchem bey T der Circkel
oder Premse angemachet ist, in W hat dieser Baum einen Kasten mit Bley oder andern
schwehren Sachen beladen. X Y Z ist ein anderer Hebel, so seine Achse in X hat, an dessen
kurtzen Ende Z hanget durch ein Seil a der Balcken W V, und in Y ist ein Seil angema-
chet, dadurch dieser Kasten unten auf der Erden bey p mit der Premse kan aufgehoben oder

nieder-
Cap. XVIII. von der Lufft und Wind. Tab. XLII.
§. 310.

Die andere oder ſonſt Hollaͤndiſche Art iſt, da alleine das Dach gedre-
het wird/
wie Tab. XLII. zu ſehen, da erſtlich ein Rahmen oder Lager gemachet wird,
wie Fig. II. A, dieſer Rahmen, nebſt denen Balcken D D, darauf die Dach-Sparren
aufgeſetzet ſind, werden auf einen runden Circkel von guten ſtarcken Holtz aufgepaſſet, welcher
innwendig mit Kaͤmmen um und um ſtarck beſetzet iſt, wie E F weiſet, und bey 116 Kaͤm-
me, einen von dem andern 7 Zoll weit hat, unter dieſen iſt der Ring G feſte, von den Hol-
laͤndern der Roll-Ring genennet, welcher bey 40 meßingene Waltzen oder Rollen hat, daß
auf ſolchen der Ring E F, und mit ihm das gantze Dach, wie auf einem Wagen kan herum
gefahren oder gedrehet werden. Dieſer Roll-Ring, nebſt dem gantzen Dach, ruhet wieder
auf einem Ring E E, auf welchen die Waltzen in einer Vertieffung lauffen. An das liegen-
de Stern-Rad F wird innwendig ein Getriebe, und an deſſen Welle ein Stern-Rad ge-
machet, ſo wieder mit einem Getriebe und Kurbel, oder auch nur durch Speichen im groſſen
Rad umgetrieben wird, durch die Fuͤſſe und Haͤnde.

§. 311.

Eine andere Art, das gantze Dach/ und zwar von auſſen, durch einen
Baum oder Stertz zu wenden/
zeiget Tab. XLIII. da das Rad mit ſeiner Welle
in einem feſt und wohl verbundenen Geſtelle oder Lager Fig. II. Tab. XLI. lieget, dieſes aber
oben durch ſchreg-ſtehende Balcken F, auf einen geſchloſſenen Quadrat Fig. IV. feſt ver-
bunden iſt. Dieſes Quadrat hat eine runde glatte Oeffnung G, durch welche Tab. XL.
eine ſtarcke runde Spindel oder Baum H gehet, und oben in R mit einem Zapffen in einen
ſtarcken Quer-Balcken oder Creutz ſtehet. Dieſe Spindel iſt unten in dem Dache J K der
Muͤhlen feſte, und mit denen Sparren des Daches wohl verbunden. An dieſer Spindel ru-
het, vermittelſt des Quadrats G Fig. IV. und dem Balcken oder Creutz L L Fig. III.
das gantze Dach und Rad. Die eiſerne Spindel E E, daran der Dreyling ſtehet, und die
Kunſt oder Muͤhle treiben ſoll, gehet durch die Mitte der ſtarcken hoͤltzernen Spindel H, und
ruhet in M, oder wo es ſonſt noͤthig zum Werck iſt. Die Regierung dieſes Daches geſchiehet
durch den langen und krummen Balcken O p, welcher zugleich die Treppe mit abgiebet. Die-
ſer Balcken, oder nach der Wind-Muͤller Benennung, der Stertz, iſt oben im Dache feſte mit
verbunden, unten aber bey p mit einem Haſpel α angeleget, daß man vermittelſt eines Sei-
les ς, ſo in der Erde an einem Pfahl γ feſte gemachet wird, die Fluͤgel und Dach wenden kan.

§. 312.

Die Wing-Fluͤgel aber zu hemmen, oder zu machen, daß ſolche ſtill ſtehen muͤſſen,
iſt ein gewiſſes Werck angeordnet, ſo die Premſe genennet wird. Es iſt aber die Premſe
ein groſſer hoͤltzerner Circkel, welcher das groſſe Kamm-Rad C an der Welle B
meiſt umſchlieſſet,
wie Tab. XLI. an T T, desgleichen auch Tab. XLIII. an C T zu
ſehen. Bey denen deutſchen Wind-Muͤhlen wird dieſer Circkel oder Premſe feſter an- und
nieder gezogen, und der Lauff verhindert, durch einen ſchwehren Balcken S, auf welchen wohl
noch Gewichte geſetzet ſind, dieſer iſt an die Stange V, und dann am Umſchweiff T angehan-
gen, vid. Tab. XLI. Bey denen Hollaͤndiſchen Muͤhlen aber iſt ein langer Vectis oder
Hebel bey V Tab. XLIII. an einem Poltzen V beweglich, an welchem bey T der Circkel
oder Premſe angemachet iſt, in W hat dieſer Baum einen Kaſten mit Bley oder andern
ſchwehren Sachen beladen. X Y Z iſt ein anderer Hebel, ſo ſeine Achſe in X hat, an deſſen
kurtzen Ende Z hanget durch ein Seil a der Balcken W V, und in Y iſt ein Seil angema-
chet, dadurch dieſer Kaſten unten auf der Erden bey p mit der Premſe kan aufgehoben oder

nieder-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0150" n="130"/>
        <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#aq">Cap. XVIII.</hi> <hi rendition="#fr">von der Lufft und Wind.</hi> <hi rendition="#aq">Tab. XLII.</hi> </fw><lb/>
        <div n="2">
          <head>§. 310.</head><lb/>
          <p>Die andere oder &#x017F;on&#x017F;t Holla&#x0364;ndi&#x017F;che Art i&#x017F;t, <hi rendition="#fr">da alleine das Dach gedre-<lb/>
het wird/</hi> wie <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Tab. XLII.</hi></hi> zu &#x017F;ehen, da er&#x017F;tlich ein Rahmen oder Lager gemachet wird,<lb/>
wie <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Fig. II. A,</hi></hi> die&#x017F;er Rahmen, neb&#x017F;t denen Balcken <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">D D,</hi></hi> darauf die Dach-Sparren<lb/>
aufge&#x017F;etzet &#x017F;ind, werden auf einen runden Circkel von guten &#x017F;tarcken Holtz aufgepa&#x017F;&#x017F;et, welcher<lb/>
innwendig mit Ka&#x0364;mmen um und um &#x017F;tarck be&#x017F;etzet i&#x017F;t, wie <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">E F</hi></hi> wei&#x017F;et, und bey 116 Ka&#x0364;m-<lb/>
me, einen von dem andern 7 Zoll weit hat, unter die&#x017F;en i&#x017F;t der Ring <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">G</hi></hi> fe&#x017F;te, von den Hol-<lb/>
la&#x0364;ndern der Roll-Ring genennet, welcher bey 40 meßingene Waltzen oder Rollen hat, daß<lb/>
auf &#x017F;olchen der Ring <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">E F,</hi></hi> und mit ihm das gantze Dach, wie auf einem Wagen kan herum<lb/>
gefahren oder gedrehet werden. Die&#x017F;er Roll-Ring, neb&#x017F;t dem gantzen Dach, ruhet wieder<lb/>
auf einem Ring <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">E E,</hi></hi> auf welchen die Waltzen in einer Vertieffung lauffen. An das liegen-<lb/>
de Stern-Rad <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">F</hi></hi> wird innwendig ein Getriebe, und an de&#x017F;&#x017F;en Welle ein Stern-Rad ge-<lb/>
machet, &#x017F;o wieder mit einem Getriebe und Kurbel, oder auch nur durch Speichen im gro&#x017F;&#x017F;en<lb/>
Rad umgetrieben wird, durch die Fu&#x0364;&#x017F;&#x017F;e und Ha&#x0364;nde.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>§. 311.</head><lb/>
          <p><hi rendition="#fr">Eine andere Art, das gantze Dach/ und zwar von au&#x017F;&#x017F;en, durch einen<lb/>
Baum oder <hi rendition="#in">S</hi>tertz zu wenden/</hi> zeiget <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Tab. XLIII.</hi></hi> da das Rad mit &#x017F;einer Welle<lb/>
in einem fe&#x017F;t und wohl verbundenen Ge&#x017F;telle oder Lager <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Fig. II. Tab. XLI.</hi></hi> lieget, die&#x017F;es aber<lb/>
oben durch &#x017F;chreg-&#x017F;tehende Balcken <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">F,</hi></hi> auf einen ge&#x017F;chlo&#x017F;&#x017F;enen <hi rendition="#aq">Quadrat <hi rendition="#i">Fig. IV.</hi></hi> fe&#x017F;t ver-<lb/>
bunden i&#x017F;t. Die&#x017F;es <hi rendition="#aq">Quadrat</hi> hat eine runde glatte Oeffnung <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">G,</hi></hi> durch welche <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Tab. XL.</hi></hi><lb/>
eine &#x017F;tarcke runde Spindel oder Baum <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">H</hi></hi> gehet, und oben in <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">R</hi></hi> mit einem Zapffen in einen<lb/>
&#x017F;tarcken Quer-Balcken oder Creutz &#x017F;tehet. Die&#x017F;e Spindel i&#x017F;t unten in dem Dache <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">J K</hi></hi> der<lb/>
Mu&#x0364;hlen fe&#x017F;te, und mit denen Sparren des Daches wohl verbunden. An die&#x017F;er Spindel ru-<lb/>
het, vermittel&#x017F;t des <hi rendition="#aq">Quadrats <hi rendition="#i">G Fig. IV.</hi></hi> und dem Balcken oder Creutz <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">L L Fig. III.</hi></hi><lb/>
das gantze Dach und Rad. Die ei&#x017F;erne Spindel <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">E E,</hi></hi> daran der Dreyling &#x017F;tehet, und die<lb/>
Kun&#x017F;t oder Mu&#x0364;hle treiben &#x017F;oll, gehet durch die Mitte der &#x017F;tarcken ho&#x0364;ltzernen Spindel <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">H,</hi></hi> und<lb/>
ruhet in <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">M,</hi></hi> oder wo es &#x017F;on&#x017F;t no&#x0364;thig zum Werck i&#x017F;t. Die Regierung die&#x017F;es Daches ge&#x017F;chiehet<lb/>
durch den langen und krummen Balcken <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">O p,</hi></hi> welcher zugleich die Treppe mit abgiebet. Die-<lb/>
&#x017F;er Balcken, oder nach der Wind-Mu&#x0364;ller Benennung, der Stertz, i&#x017F;t oben im Dache fe&#x017F;te mit<lb/>
verbunden, unten aber bey <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">p</hi></hi> mit einem Ha&#x017F;pel <hi rendition="#i">&#x03B1;</hi> angeleget, daß man vermittel&#x017F;t eines Sei-<lb/>
les &#x03C2;, &#x017F;o in der Erde an einem Pfahl <hi rendition="#i">&#x03B3;</hi> fe&#x017F;te gemachet wird, die Flu&#x0364;gel und Dach wenden kan.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>§. 312.</head><lb/>
          <p><hi rendition="#fr">Die Wing-Flu&#x0364;gel aber zu hemmen,</hi> oder zu machen, daß &#x017F;olche &#x017F;till &#x017F;tehen mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en,<lb/>
i&#x017F;t ein gewi&#x017F;&#x017F;es Werck angeordnet, &#x017F;o die <hi rendition="#fr">Prem&#x017F;e</hi> genennet wird. <hi rendition="#fr">Es i&#x017F;t aber die Prem&#x017F;e<lb/>
ein gro&#x017F;&#x017F;er ho&#x0364;ltzerner Circkel, welcher das gro&#x017F;&#x017F;e Kamm-Rad <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">C</hi></hi> an der Welle <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">B</hi></hi><lb/>
mei&#x017F;t um&#x017F;chlie&#x017F;&#x017F;et,</hi> wie <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Tab. XLI.</hi></hi> an <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">T T,</hi></hi> desgleichen auch <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Tab. XLIII.</hi></hi> an <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">C T</hi></hi> zu<lb/>
&#x017F;ehen. Bey denen deut&#x017F;chen Wind-Mu&#x0364;hlen wird die&#x017F;er Circkel oder Prem&#x017F;e fe&#x017F;ter an- und<lb/>
nieder gezogen, und der Lauff verhindert, durch einen &#x017F;chwehren Balcken <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">S,</hi></hi> auf welchen wohl<lb/>
noch Gewichte ge&#x017F;etzet &#x017F;ind, die&#x017F;er i&#x017F;t an die Stange <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">V,</hi></hi> und dann am Um&#x017F;chweiff <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">T</hi></hi> angehan-<lb/>
gen, <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">vid. Tab. XLI.</hi></hi> Bey denen Holla&#x0364;ndi&#x017F;chen Mu&#x0364;hlen aber i&#x017F;t ein langer <hi rendition="#aq">Vectis</hi> oder<lb/>
Hebel bey <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">V Tab. XLIII.</hi></hi> an einem Poltzen <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">V</hi></hi> beweglich, an welchem bey <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">T</hi></hi> der Circkel<lb/>
oder Prem&#x017F;e angemachet i&#x017F;t, in <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">W</hi></hi> hat die&#x017F;er Baum einen Ka&#x017F;ten mit Bley oder andern<lb/>
&#x017F;chwehren Sachen beladen. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">X Y Z</hi></hi> i&#x017F;t ein anderer Hebel, &#x017F;o &#x017F;eine Ach&#x017F;e in <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">X</hi></hi> hat, an de&#x017F;&#x017F;en<lb/>
kurtzen Ende <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Z</hi></hi> hanget durch ein Seil <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">a</hi></hi> der Balcken <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">W V,</hi></hi> und in <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Y</hi></hi> i&#x017F;t ein Seil angema-<lb/>
chet, dadurch die&#x017F;er Ka&#x017F;ten unten auf der Erden bey <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">p</hi></hi> mit der Prem&#x017F;e kan aufgehoben oder<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">nieder-</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[130/0150] Cap. XVIII. von der Lufft und Wind. Tab. XLII. §. 310. Die andere oder ſonſt Hollaͤndiſche Art iſt, da alleine das Dach gedre- het wird/ wie Tab. XLII. zu ſehen, da erſtlich ein Rahmen oder Lager gemachet wird, wie Fig. II. A, dieſer Rahmen, nebſt denen Balcken D D, darauf die Dach-Sparren aufgeſetzet ſind, werden auf einen runden Circkel von guten ſtarcken Holtz aufgepaſſet, welcher innwendig mit Kaͤmmen um und um ſtarck beſetzet iſt, wie E F weiſet, und bey 116 Kaͤm- me, einen von dem andern 7 Zoll weit hat, unter dieſen iſt der Ring G feſte, von den Hol- laͤndern der Roll-Ring genennet, welcher bey 40 meßingene Waltzen oder Rollen hat, daß auf ſolchen der Ring E F, und mit ihm das gantze Dach, wie auf einem Wagen kan herum gefahren oder gedrehet werden. Dieſer Roll-Ring, nebſt dem gantzen Dach, ruhet wieder auf einem Ring E E, auf welchen die Waltzen in einer Vertieffung lauffen. An das liegen- de Stern-Rad F wird innwendig ein Getriebe, und an deſſen Welle ein Stern-Rad ge- machet, ſo wieder mit einem Getriebe und Kurbel, oder auch nur durch Speichen im groſſen Rad umgetrieben wird, durch die Fuͤſſe und Haͤnde. §. 311. Eine andere Art, das gantze Dach/ und zwar von auſſen, durch einen Baum oder Stertz zu wenden/ zeiget Tab. XLIII. da das Rad mit ſeiner Welle in einem feſt und wohl verbundenen Geſtelle oder Lager Fig. II. Tab. XLI. lieget, dieſes aber oben durch ſchreg-ſtehende Balcken F, auf einen geſchloſſenen Quadrat Fig. IV. feſt ver- bunden iſt. Dieſes Quadrat hat eine runde glatte Oeffnung G, durch welche Tab. XL. eine ſtarcke runde Spindel oder Baum H gehet, und oben in R mit einem Zapffen in einen ſtarcken Quer-Balcken oder Creutz ſtehet. Dieſe Spindel iſt unten in dem Dache J K der Muͤhlen feſte, und mit denen Sparren des Daches wohl verbunden. An dieſer Spindel ru- het, vermittelſt des Quadrats G Fig. IV. und dem Balcken oder Creutz L L Fig. III. das gantze Dach und Rad. Die eiſerne Spindel E E, daran der Dreyling ſtehet, und die Kunſt oder Muͤhle treiben ſoll, gehet durch die Mitte der ſtarcken hoͤltzernen Spindel H, und ruhet in M, oder wo es ſonſt noͤthig zum Werck iſt. Die Regierung dieſes Daches geſchiehet durch den langen und krummen Balcken O p, welcher zugleich die Treppe mit abgiebet. Die- ſer Balcken, oder nach der Wind-Muͤller Benennung, der Stertz, iſt oben im Dache feſte mit verbunden, unten aber bey p mit einem Haſpel α angeleget, daß man vermittelſt eines Sei- les ς, ſo in der Erde an einem Pfahl γ feſte gemachet wird, die Fluͤgel und Dach wenden kan. §. 312. Die Wing-Fluͤgel aber zu hemmen, oder zu machen, daß ſolche ſtill ſtehen muͤſſen, iſt ein gewiſſes Werck angeordnet, ſo die Premſe genennet wird. Es iſt aber die Premſe ein groſſer hoͤltzerner Circkel, welcher das groſſe Kamm-Rad C an der Welle B meiſt umſchlieſſet, wie Tab. XLI. an T T, desgleichen auch Tab. XLIII. an C T zu ſehen. Bey denen deutſchen Wind-Muͤhlen wird dieſer Circkel oder Premſe feſter an- und nieder gezogen, und der Lauff verhindert, durch einen ſchwehren Balcken S, auf welchen wohl noch Gewichte geſetzet ſind, dieſer iſt an die Stange V, und dann am Umſchweiff T angehan- gen, vid. Tab. XLI. Bey denen Hollaͤndiſchen Muͤhlen aber iſt ein langer Vectis oder Hebel bey V Tab. XLIII. an einem Poltzen V beweglich, an welchem bey T der Circkel oder Premſe angemachet iſt, in W hat dieſer Baum einen Kaſten mit Bley oder andern ſchwehren Sachen beladen. X Y Z iſt ein anderer Hebel, ſo ſeine Achſe in X hat, an deſſen kurtzen Ende Z hanget durch ein Seil a der Balcken W V, und in Y iſt ein Seil angema- chet, dadurch dieſer Kaſten unten auf der Erden bey p mit der Premſe kan aufgehoben oder nieder-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/leupold_theatrum_1724
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/leupold_theatrum_1724/150
Zitationshilfe: Leupold, Jacob: Theatrum Machinarvm Generale. Schau-Platz Des Grundes Mechanischer Wissenschafften. Leipzig, 1724, S. 130. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/leupold_theatrum_1724/150>, abgerufen am 25.11.2024.