port News (Va) kommt die United States and Brazil Mail Steamship Cy. Ausser diesen und den übrigen unregelmässig eintreffenden fremden Dampfern wird Bahia auch noch von den Küstendampfern nationaler Flagge angelaufen.
In dieser Stadt hat auch eine Flussschiffahrtsgesellschaft ihren Sitz, welche die Dampfschiffahrt auf dem Jequitinhonha bis Cachoeirinha, auf dem Paraguassu bis zu dem durch seine zahlreichen Cigarrenfabriken bekannten Cachoeira und auf dem Sao Francisco bis zu den 80 m hohen Sattos de Paulo Affonso betreibt.
In Bahia selbst ist Kopfstation der Bahia Sao Francisco-Eisenbahn, welche schon 1892 den oberen schiffbaren Sao Francisco erreichen soll.
An der Bai von Bahia enden überdies drei Eisenbahnen. Grössere Bedeu- tung hat nur die Brasilianische Central-Bahia-Eisenbahn, welche von dem eben genannten Cachoeira ausgeht.
Die wichtigsten Banken sind die Banco da Bahia, die Banco Uniao da Bahia und eine Succursale der English Bank of Rio de Janeiro.
In Bahia unterhalten Consulate: Argentinien, Belgien, Bolivia, Chile, Columbia, Dänemark, Deutsches Reich, Grossbritannien, Oesterreich-Ungarn, Peru, Portugal, Schweiz, Uruguay, Venezuela, Vereinigte Staaten von Amerika.
Rio de Janeiro.
Rio de Janeiro, officiell La Cidade de Sao Sebastiao do Rio de Janeiro genannt und durch den Titel "muito leal e heroica" (sehr loyal und heldenmüthig) geehrt, ist der bedeutendste Seehafen und die Hauptstadt Brasiliens liegt an der westlichen Seite der gleich- namigen Bucht und ihr Anblick "voll huldvoller Anmuth und hoher Majestät" zählt unstreitig zu den schönsten der Erde.
Dias de Solis war der Erste, der diese Bucht 1515 anlief; ihm folgten 1519 Magelhaens und am 1. Jänner 1531 Alfons de Souza. Die enge Einfahrt der Bucht, ihre weite Erstreckung ins Innere des Landes sowie die zahlreichen in ihr liegenden Inseln, erweckten in Souza den Glauben, die Mündung eines mächtigen Flusses entdeckt zu haben, dem er den Namen Rio de Janeiro -- Januariusfluss -- beilegte. Die Ureinwohner nannten die Bucht Nictheroy (verborgene Wässer), welcher Name sich für die der Stadt Rio de Janeiro in der Bucht gegenüber liegender Hauptstadt der Provinz Rio de Janeiro erhalten hat.
Ungeachtet der hervorragenden landschaftlichen Reize der Bai und der grossen Fruchtbarkeit des angrenzenden Landes blieb dieselbe lange Jahre unbe- achtet, bis 1555 der Franzose Durand de Villegagnon, vom Admiral Coligny unterstützt, daselbst eine hugenottische Niederlassung gründete. Als sich Ville- gagnon wieder nach Europa begab, um neue Ansiedler zu werben, zerstörten 1560 die portugiesischen Brasilianer unter Mem de Sa das Fort Coligny und vertrieben in den nächsten Jahren die Franzosen gänzlich. Dies und die 1566 erfolgte Grün- dung der Stadt Rio de Janeiro durch Estacio de Sa stellte die portugiesische Herrschaft her.
Im Jahre 1710 versuchte ein französisches Geschwader unter Duclere die Stadt einzunehmen, wurde aber vollständig vernichtet, weshalb im folgenden Jahre
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Brasilianische Häfen.
port News (Va) kommt die United States and Brazil Mail Steamship Cy. Ausser diesen und den übrigen unregelmässig eintreffenden fremden Dampfern wird Bahia auch noch von den Küstendampfern nationaler Flagge angelaufen.
In dieser Stadt hat auch eine Flussschiffahrtsgesellschaft ihren Sitz, welche die Dampfschiffahrt auf dem Jequitinhonha bis Cachoeirinha, auf dem Paraguassú bis zu dem durch seine zahlreichen Cigarrenfabriken bekannten Cachoeira und auf dem São Francisco bis zu den 80 m hohen Sattos de Paulo Affonso betreibt.
In Bahia selbst ist Kopfstation der Bahia São Francisco-Eisenbahn, welche schon 1892 den oberen schiffbaren São Francisco erreichen soll.
An der Bai von Bahia enden überdies drei Eisenbahnen. Grössere Bedeu- tung hat nur die Brasilianische Central-Bahia-Eisenbahn, welche von dem eben genannten Cachoeira ausgeht.
Die wichtigsten Banken sind die Banco da Bahia, die Banco Uniao da Bahia und eine Succursale der English Bank of Rio de Janeiro.
In Bahia unterhalten Consulate: Argentinien, Belgien, Bolivia, Chile, Columbia, Dänemark, Deutsches Reich, Grossbritannien, Oesterreich-Ungarn, Peru, Portugal, Schweiz, Uruguay, Venezuela, Vereinigte Staaten von Amerika.
Rio de Janeiro.
Rio de Janeiro, officiell La Cidade de São Sebastiao do Rio de Janeiro genannt und durch den Titel „muito leal e heroica“ (sehr loyal und heldenmüthig) geehrt, ist der bedeutendste Seehafen und die Hauptstadt Brasiliens liegt an der westlichen Seite der gleich- namigen Bucht und ihr Anblick „voll huldvoller Anmuth und hoher Majestät“ zählt unstreitig zu den schönsten der Erde.
Dias de Solis war der Erste, der diese Bucht 1515 anlief; ihm folgten 1519 Magelhaens und am 1. Jänner 1531 Alfons de Souza. Die enge Einfahrt der Bucht, ihre weite Erstreckung ins Innere des Landes sowie die zahlreichen in ihr liegenden Inseln, erweckten in Souza den Glauben, die Mündung eines mächtigen Flusses entdeckt zu haben, dem er den Namen Rio de Janeiro — Januariusfluss — beilegte. Die Ureinwohner nannten die Bucht Nictheroy (verborgene Wässer), welcher Name sich für die der Stadt Rio de Janeiro in der Bucht gegenüber liegender Hauptstadt der Provinz Rio de Janeiro erhalten hat.
Ungeachtet der hervorragenden landschaftlichen Reize der Bai und der grossen Fruchtbarkeit des angrenzenden Landes blieb dieselbe lange Jahre unbe- achtet, bis 1555 der Franzose Durand de Villegagnon, vom Admiral Coligny unterstützt, daselbst eine hugenottische Niederlassung gründete. Als sich Ville- gagnon wieder nach Europa begab, um neue Ansiedler zu werben, zerstörten 1560 die portugiesischen Brasilianer unter Mem de Sá das Fort Coligny und vertrieben in den nächsten Jahren die Franzosen gänzlich. Dies und die 1566 erfolgte Grün- dung der Stadt Rio de Janeiro durch Estaçio de Sá stellte die portugiesische Herrschaft her.
Im Jahre 1710 versuchte ein französisches Geschwader unter Duclere die Stadt einzunehmen, wurde aber vollständig vernichtet, weshalb im folgenden Jahre
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Brasilianische Häfen.
port News (Va) kommt die United States and Brazil Mail Steamship Cy. Ausser
diesen und den übrigen unregelmässig eintreffenden fremden Dampfern wird Bahia
auch noch von den Küstendampfern nationaler Flagge angelaufen.
In dieser Stadt hat auch eine Flussschiffahrtsgesellschaft ihren Sitz, welche
die Dampfschiffahrt auf dem Jequitinhonha bis Cachoeirinha, auf dem Paraguassú
bis zu dem durch seine zahlreichen Cigarrenfabriken bekannten Cachoeira und
auf dem São Francisco bis zu den 80 m hohen Sattos de Paulo Affonso betreibt.
In Bahia selbst ist Kopfstation der Bahia São Francisco-Eisenbahn, welche
schon 1892 den oberen schiffbaren São Francisco erreichen soll.
An der Bai von Bahia enden überdies drei Eisenbahnen. Grössere Bedeu-
tung hat nur die Brasilianische Central-Bahia-Eisenbahn, welche von dem eben
genannten Cachoeira ausgeht.
Die wichtigsten Banken sind die Banco da Bahia, die Banco Uniao da
Bahia und eine Succursale der English Bank of Rio de Janeiro.
In Bahia unterhalten Consulate: Argentinien, Belgien, Bolivia, Chile,
Columbia, Dänemark, Deutsches Reich, Grossbritannien, Oesterreich-Ungarn, Peru,
Portugal, Schweiz, Uruguay, Venezuela, Vereinigte Staaten von Amerika.
Rio de Janeiro.
Rio de Janeiro, officiell La Cidade de São Sebastiao do Rio
de Janeiro genannt und durch den Titel „muito leal e heroica“ (sehr
loyal und heldenmüthig) geehrt, ist der bedeutendste Seehafen
und die Hauptstadt Brasiliens liegt an der westlichen Seite der gleich-
namigen Bucht und ihr Anblick „voll huldvoller Anmuth und hoher
Majestät“ zählt unstreitig zu den schönsten der Erde.
Dias de Solis war der Erste, der diese Bucht 1515 anlief; ihm folgten
1519 Magelhaens und am 1. Jänner 1531 Alfons de Souza. Die enge Einfahrt der
Bucht, ihre weite Erstreckung ins Innere des Landes sowie die zahlreichen in ihr
liegenden Inseln, erweckten in Souza den Glauben, die Mündung eines mächtigen
Flusses entdeckt zu haben, dem er den Namen Rio de Janeiro — Januariusfluss
— beilegte. Die Ureinwohner nannten die Bucht Nictheroy (verborgene Wässer),
welcher Name sich für die der Stadt Rio de Janeiro in der Bucht gegenüber
liegender Hauptstadt der Provinz Rio de Janeiro erhalten hat.
Ungeachtet der hervorragenden landschaftlichen Reize der Bai und der
grossen Fruchtbarkeit des angrenzenden Landes blieb dieselbe lange Jahre unbe-
achtet, bis 1555 der Franzose Durand de Villegagnon, vom Admiral Coligny
unterstützt, daselbst eine hugenottische Niederlassung gründete. Als sich Ville-
gagnon wieder nach Europa begab, um neue Ansiedler zu werben, zerstörten 1560
die portugiesischen Brasilianer unter Mem de Sá das Fort Coligny und vertrieben
in den nächsten Jahren die Franzosen gänzlich. Dies und die 1566 erfolgte Grün-
dung der Stadt Rio de Janeiro durch Estaçio de Sá stellte die portugiesische
Herrschaft her.
Im Jahre 1710 versuchte ein französisches Geschwader unter Duclere die
Stadt einzunehmen, wurde aber vollständig vernichtet, weshalb im folgenden Jahre
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Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 2. Wien, 1892, S. 259. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehnert_seehaefen02_1892/275>, abgerufen am 21.11.2024.
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