Agenten 20.000 Familien zuführen wollen. Bahia ist auch der einzige Hafen Bra- siliens, von welchem Producte des Mineralreiches zur Ausfuhr kommen.
An der Küste gedeihen Zucker, Tabak, Mais, Reis und Mandioca.
Von diesen bildet Tabak den ersten Artikel der Ausfuhr von Bahia, 1889 mit 131.100 q (Werth 5·9 Millionen Gulden), 1888 mit 192.000 q.
Der ausgeführte Zucker stammt zum grössten Theile nicht aus dieser Gegend, sondern von Sergipe. Die Ausfuhr geht hier wie in Pernambuco zurück und betrug 1889 172.700 q, 1888 487.680 q, 1887 548.640 q.
Aus dem Hügellande kommen Cacao, Kaffee, Baumwolle und Weizen.
Die Ausfuhr von Cacao erreichte 1889 3,809.000 kg, die von Kaffee, der von ausgezeichneter Qualität ist, 1889 103.256 q, 1888 68.860 q.
Producte des fernen Innern sind Kautschuk und Rosenholz. Das früher so beliebte Jacarandaholz ist aus der Mode.
Unausgesetzt steigt die Ausfuhr von Piassava (1889 91.440 q) nach Eng- land und über dieses nach Deutschland.
Tapioca wurde dagegen 1889 gar nicht erzeugt.
Aus dem Thierreiche ist wichtig die Ausfuhr von Ziegen-, Schaf- und anderen Häuten (1889 12.850 q), die von amerikanischen Häusern betrieben wird.
Das Mineralreich stellt zur Ausfuhr Diamanten und Carbonados (schwarze Diamanten), 1889 im Werthe von 800.000 fl., 1888 in dem von 750.000 fl.
Die "Turfa"-Minen, welche 100 km im Süden von Bahia liegen, liefern Petroleum.
In der auswärtigen Einfuhr von Bahia sind Industrieartikel wichtiger als Nahrungs- und Genussmittel.
Die Ausfuhr erreichte 1889 2,313.954 L, die Einfuhr 2,203.520 L, wobei 1 Milreis zu 27 1/8 d gerechnet wurde.
Von der Einfuhr liefert Grossbritannien zwei Fünftel, von der Ausfuhr geht ein Fünftel direct nach deutschen Häfen, viele brasilianische Güter werden auch über England bezogen.
Ausser diesen sind in der Einfuhr Deutschland, Frankreich, die Union, Portugal, Uruguay und Oesterreich-Ungarn, in der Ausfuhr Grossbritannien, Frank- reich und Belgien zu nennen.
Der Schiffsverkehr von Bahia umfasste:
[Tabelle]
Von dem Verkehre des Jahres 1889 entfielen auf die britische Flagge 28 %, an sie reihten sich die deutsche, die brasilianische, die französische, die amerika- nische, österreichisch-ungarische und norwegische Flagge.
Die regelmässigen Linien fremder Dampfschiffahrtsgesellschaften, die Bahia anlaufen, sind: die Hamburg-Südamerikanische Dampfschiffahrtsgesellschaft, die Compagnie des Chargeurs Reunis und die Liverpool-Brazil and River Plate Steam Company mit je drei Dampfern monatlich, die Pacific Steam Navigation Company und die Royal Mail Steam Packet Company mit je zwei Dampfern monatlich, die Messageries maritimes und der Norddeutsche Lloyd mit je einem Dampfer im Monate und der österreichisch-ungarische Lloyd sechsmal im Jahre. Von New-
Die atlantische Küste von Amerika.
Agenten 20.000 Familien zuführen wollen. Bahia ist auch der einzige Hafen Bra- siliens, von welchem Producte des Mineralreiches zur Ausfuhr kommen.
An der Küste gedeihen Zucker, Tabak, Mais, Reis und Mandioca.
Von diesen bildet Tabak den ersten Artikel der Ausfuhr von Bahia, 1889 mit 131.100 q (Werth 5·9 Millionen Gulden), 1888 mit 192.000 q.
Der ausgeführte Zucker stammt zum grössten Theile nicht aus dieser Gegend, sondern von Sergipe. Die Ausfuhr geht hier wie in Pernambuco zurück und betrug 1889 172.700 q, 1888 487.680 q, 1887 548.640 q.
Aus dem Hügellande kommen Cacao, Kaffee, Baumwolle und Weizen.
Die Ausfuhr von Cacao erreichte 1889 3,809.000 kg, die von Kaffee, der von ausgezeichneter Qualität ist, 1889 103.256 q, 1888 68.860 q.
Producte des fernen Innern sind Kautschuk und Rosenholz. Das früher so beliebte Jacarandaholz ist aus der Mode.
Unausgesetzt steigt die Ausfuhr von Piassava (1889 91.440 q) nach Eng- land und über dieses nach Deutschland.
Tapioca wurde dagegen 1889 gar nicht erzeugt.
Aus dem Thierreiche ist wichtig die Ausfuhr von Ziegen-, Schaf- und anderen Häuten (1889 12.850 q), die von amerikanischen Häusern betrieben wird.
Das Mineralreich stellt zur Ausfuhr Diamanten und Carbonados (schwarze Diamanten), 1889 im Werthe von 800.000 fl., 1888 in dem von 750.000 fl.
Die „Turfa“-Minen, welche 100 km im Süden von Bahia liegen, liefern Petroleum.
In der auswärtigen Einfuhr von Bahia sind Industrieartikel wichtiger als Nahrungs- und Genussmittel.
Die Ausfuhr erreichte 1889 2,313.954 ₤, die Einfuhr 2,203.520 ₤, wobei 1 Milreïs zu 27⅛ d gerechnet wurde.
Von der Einfuhr liefert Grossbritannien zwei Fünftel, von der Ausfuhr geht ein Fünftel direct nach deutschen Häfen, viele brasilianische Güter werden auch über England bezogen.
Ausser diesen sind in der Einfuhr Deutschland, Frankreich, die Union, Portugal, Uruguay und Oesterreich-Ungarn, in der Ausfuhr Grossbritannien, Frank- reich und Belgien zu nennen.
Der Schiffsverkehr von Bahia umfasste:
[Tabelle]
Von dem Verkehre des Jahres 1889 entfielen auf die britische Flagge 28 %, an sie reihten sich die deutsche, die brasilianische, die französische, die amerika- nische, österreichisch-ungarische und norwegische Flagge.
Die regelmässigen Linien fremder Dampfschiffahrtsgesellschaften, die Bahia anlaufen, sind: die Hamburg-Südamerikanische Dampfschiffahrtsgesellschaft, die Compagnie des Chargeurs Réunis und die Liverpool-Brazil and River Plate Steam Company mit je drei Dampfern monatlich, die Pacific Steam Navigation Company und die Royal Mail Steam Packet Company mit je zwei Dampfern monatlich, die Messageries maritimes und der Norddeutsche Lloyd mit je einem Dampfer im Monate und der österreichisch-ungarische Lloyd sechsmal im Jahre. Von New-
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[258/0274]
Die atlantische Küste von Amerika.
Agenten 20.000 Familien zuführen wollen. Bahia ist auch der einzige Hafen Bra-
siliens, von welchem Producte des Mineralreiches zur Ausfuhr kommen.
An der Küste gedeihen Zucker, Tabak, Mais, Reis und Mandioca.
Von diesen bildet Tabak den ersten Artikel der Ausfuhr von Bahia,
1889 mit 131.100 q (Werth 5·9 Millionen Gulden), 1888 mit 192.000 q.
Der ausgeführte Zucker stammt zum grössten Theile nicht aus dieser
Gegend, sondern von Sergipe. Die Ausfuhr geht hier wie in Pernambuco zurück
und betrug 1889 172.700 q, 1888 487.680 q, 1887 548.640 q.
Aus dem Hügellande kommen Cacao, Kaffee, Baumwolle und Weizen.
Die Ausfuhr von Cacao erreichte 1889 3,809.000 kg, die von Kaffee, der
von ausgezeichneter Qualität ist, 1889 103.256 q, 1888 68.860 q.
Producte des fernen Innern sind Kautschuk und Rosenholz. Das früher
so beliebte Jacarandaholz ist aus der Mode.
Unausgesetzt steigt die Ausfuhr von Piassava (1889 91.440 q) nach Eng-
land und über dieses nach Deutschland.
Tapioca wurde dagegen 1889 gar nicht erzeugt.
Aus dem Thierreiche ist wichtig die Ausfuhr von Ziegen-, Schaf- und
anderen Häuten (1889 12.850 q), die von amerikanischen Häusern betrieben wird.
Das Mineralreich stellt zur Ausfuhr Diamanten und Carbonados (schwarze
Diamanten), 1889 im Werthe von 800.000 fl., 1888 in dem von 750.000 fl.
Die „Turfa“-Minen, welche 100 km im Süden von Bahia liegen, liefern
Petroleum.
In der auswärtigen Einfuhr von Bahia sind Industrieartikel wichtiger als
Nahrungs- und Genussmittel.
Die Ausfuhr erreichte 1889 2,313.954 ₤, die Einfuhr 2,203.520 ₤, wobei
1 Milreïs zu 27⅛ d gerechnet wurde.
Von der Einfuhr liefert Grossbritannien zwei Fünftel, von der Ausfuhr
geht ein Fünftel direct nach deutschen Häfen, viele brasilianische Güter werden
auch über England bezogen.
Ausser diesen sind in der Einfuhr Deutschland, Frankreich, die Union,
Portugal, Uruguay und Oesterreich-Ungarn, in der Ausfuhr Grossbritannien, Frank-
reich und Belgien zu nennen.
Der Schiffsverkehr von Bahia umfasste:
Von dem Verkehre des Jahres 1889 entfielen auf die britische Flagge 28 %,
an sie reihten sich die deutsche, die brasilianische, die französische, die amerika-
nische, österreichisch-ungarische und norwegische Flagge.
Die regelmässigen Linien fremder Dampfschiffahrtsgesellschaften, die
Bahia anlaufen, sind: die Hamburg-Südamerikanische Dampfschiffahrtsgesellschaft,
die Compagnie des Chargeurs Réunis und die Liverpool-Brazil and River Plate Steam
Company mit je drei Dampfern monatlich, die Pacific Steam Navigation Company
und die Royal Mail Steam Packet Company mit je zwei Dampfern monatlich, die
Messageries maritimes und der Norddeutsche Lloyd mit je einem Dampfer im
Monate und der österreichisch-ungarische Lloyd sechsmal im Jahre. Von New-
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Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 2. Wien, 1892, S. 258. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehnert_seehaefen02_1892/274>, abgerufen am 21.11.2024.
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