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Ledebur, Adolf: Handbuch der Eisenhüttenkunde. Leipzig, 1884.

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Die Erze nebst Zuschlägen und ihre Vorbereitung für die Verhüttung.

b) Kohleneisenstein oder Blackband. Häufig enthält der Sphäro-
siderit so beträchtliche Mengen von Kohle, dass er vollständig schwarz
gefärbt ist und, entzündet, mitunter sogar fortbrennt. Er wird dann
Kohleneisenstein oder (mit der englischen Bezeichnung) Blackband ge-
nannt. Der Kohlegehalt desselben pflegt mindestens 10 Proc. zu be-
tragen, steigt aber mitunter bis auf 25 Proc. Im Uebrigen stimmt sein
Verhalten mit dem des gewöhnlichen Sphärosiderits überein. Man ver-
arbeitet ihn nur im gerösteten Zustande, und es ist hierzu um so eher
Veranlassung gegeben, als sein eigener Kohlenstoffgehalt gewöhnlich
ausreichend ist, die zur Durchführung der Röstung nothwendige Wärme
zu liefern, ja mitunter noch die Röstung anderer Erze in Vermischung
mit dem Kohleneisenstein ohne Aufwand fremden Brennstoffes zu
gestatten.

Beispiele für die Zusammensetzung.

[Tabelle]
1. Von Shelton Kohlengrube in Staffordshire. Nach Percy (Percy-Wedding,
Eisenhüttenkunde Abth. 1, S. 300 ff.).
2. Von Klosterbusch bei Kupferdreh. Auf der Wiener Ausstellung durch Eisen-
werk Phönix in Ruhrort ausgestellt (Dürre, Bericht u. s. w., S. 90).
3. Aus Westfalen; wird in Friedrich-Wilhelmshütte zu Mülheim a. d. Ruhr
verhüttet. In Düsseldorf 1880 ausgestellt.
4. Gerösteter Blackband aus Westfalen (Dürre, Anlage und Betrieb der Eisen-
hütten, Bd. I, S. 136).
5. Gerösteter Blackband von Klosterbusch bei Kupferdreh (Dürre, Anlage u. s. w.,
S. 136).
6. Gerösteter Blackband aus Westfalen. Auf Friedrich-Wilhelmshütte ver-
hüttet. In Düsseldorf 1880 ausgestellt.
C. Brauneisenerze.

Seiner chemischen Natur nach ist der Brauneisenstein durch einen
Gehalt an chemisch gebundenem Wasser, seinem Aussehen nach durch
braune bis schwarze Farbe und braunen Strich gekennzeichnet.

Die chemische Formel des eigentlichen normalen Brauneisensteines
würde sein: H6 F2 O9 mit ca. 60 Proc. Eisen; doch kennt der Minera-
loge eine grössere Anzahl bestimmt ausgebildeter Formen des Braun-

Die Erze nebst Zuschlägen und ihre Vorbereitung für die Verhüttung.

b) Kohleneisenstein oder Blackband. Häufig enthält der Sphäro-
siderit so beträchtliche Mengen von Kohle, dass er vollständig schwarz
gefärbt ist und, entzündet, mitunter sogar fortbrennt. Er wird dann
Kohleneisenstein oder (mit der englischen Bezeichnung) Blackband ge-
nannt. Der Kohlegehalt desselben pflegt mindestens 10 Proc. zu be-
tragen, steigt aber mitunter bis auf 25 Proc. Im Uebrigen stimmt sein
Verhalten mit dem des gewöhnlichen Sphärosiderits überein. Man ver-
arbeitet ihn nur im gerösteten Zustande, und es ist hierzu um so eher
Veranlassung gegeben, als sein eigener Kohlenstoffgehalt gewöhnlich
ausreichend ist, die zur Durchführung der Röstung nothwendige Wärme
zu liefern, ja mitunter noch die Röstung anderer Erze in Vermischung
mit dem Kohleneisenstein ohne Aufwand fremden Brennstoffes zu
gestatten.

Beispiele für die Zusammensetzung.

[Tabelle]
1. Von Shelton Kohlengrube in Staffordshire. Nach Percy (Percy-Wedding,
Eisenhüttenkunde Abth. 1, S. 300 ff.).
2. Von Klosterbusch bei Kupferdreh. Auf der Wiener Ausstellung durch Eisen-
werk Phönix in Ruhrort ausgestellt (Dürre, Bericht u. s. w., S. 90).
3. Aus Westfalen; wird in Friedrich-Wilhelmshütte zu Mülheim a. d. Ruhr
verhüttet. In Düsseldorf 1880 ausgestellt.
4. Gerösteter Blackband aus Westfalen (Dürre, Anlage und Betrieb der Eisen-
hütten, Bd. I, S. 136).
5. Gerösteter Blackband von Klosterbusch bei Kupferdreh (Dürre, Anlage u. s. w.,
S. 136).
6. Gerösteter Blackband aus Westfalen. Auf Friedrich-Wilhelmshütte ver-
hüttet. In Düsseldorf 1880 ausgestellt.
C. Brauneisenerze.

Seiner chemischen Natur nach ist der Brauneisenstein durch einen
Gehalt an chemisch gebundenem Wasser, seinem Aussehen nach durch
braune bis schwarze Farbe und braunen Strich gekennzeichnet.

Die chemische Formel des eigentlichen normalen Brauneisensteines
würde sein: H6 F2 O9 mit ca. 60 Proc. Eisen; doch kennt der Minera-
loge eine grössere Anzahl bestimmt ausgebildeter Formen des Braun-

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[162/0202] Die Erze nebst Zuschlägen und ihre Vorbereitung für die Verhüttung. b) Kohleneisenstein oder Blackband. Häufig enthält der Sphäro- siderit so beträchtliche Mengen von Kohle, dass er vollständig schwarz gefärbt ist und, entzündet, mitunter sogar fortbrennt. Er wird dann Kohleneisenstein oder (mit der englischen Bezeichnung) Blackband ge- nannt. Der Kohlegehalt desselben pflegt mindestens 10 Proc. zu be- tragen, steigt aber mitunter bis auf 25 Proc. Im Uebrigen stimmt sein Verhalten mit dem des gewöhnlichen Sphärosiderits überein. Man ver- arbeitet ihn nur im gerösteten Zustande, und es ist hierzu um so eher Veranlassung gegeben, als sein eigener Kohlenstoffgehalt gewöhnlich ausreichend ist, die zur Durchführung der Röstung nothwendige Wärme zu liefern, ja mitunter noch die Röstung anderer Erze in Vermischung mit dem Kohleneisenstein ohne Aufwand fremden Brennstoffes zu gestatten. Beispiele für die Zusammensetzung. 1. Von Shelton Kohlengrube in Staffordshire. Nach Percy (Percy-Wedding, Eisenhüttenkunde Abth. 1, S. 300 ff.). 2. Von Klosterbusch bei Kupferdreh. Auf der Wiener Ausstellung durch Eisen- werk Phönix in Ruhrort ausgestellt (Dürre, Bericht u. s. w., S. 90). 3. Aus Westfalen; wird in Friedrich-Wilhelmshütte zu Mülheim a. d. Ruhr verhüttet. In Düsseldorf 1880 ausgestellt. 4. Gerösteter Blackband aus Westfalen (Dürre, Anlage und Betrieb der Eisen- hütten, Bd. I, S. 136). 5. Gerösteter Blackband von Klosterbusch bei Kupferdreh (Dürre, Anlage u. s. w., S. 136). 6. Gerösteter Blackband aus Westfalen. Auf Friedrich-Wilhelmshütte ver- hüttet. In Düsseldorf 1880 ausgestellt. C. Brauneisenerze. Seiner chemischen Natur nach ist der Brauneisenstein durch einen Gehalt an chemisch gebundenem Wasser, seinem Aussehen nach durch braune bis schwarze Farbe und braunen Strich gekennzeichnet. Die chemische Formel des eigentlichen normalen Brauneisensteines würde sein: H6 F2 O9 mit ca. 60 Proc. Eisen; doch kennt der Minera- loge eine grössere Anzahl bestimmt ausgebildeter Formen des Braun-

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Zitationshilfe: Ledebur, Adolf: Handbuch der Eisenhüttenkunde. Leipzig, 1884, S. 162. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ledebur_eisenhuettenkunde_1884/202>, abgerufen am 21.11.2024.