erforderliche Form gebracht, mit eisernen Stampfern festgestampft, dann allmählich getrocknet.1) Es ist also erforderlich, Körper zu verwenden, welche jene hierfür erforderliche Eigenschaft der Bildsamkeit besitzen (sogenannte Masse, daher Massezustellung); der Hauptvortheil dieses Verfahrens liegt in der Vermeidung aller Fugen. Das nöthig werdende Trocknen aber erfordert eine ziemlich lange Zeit, während welcher der Ofen ausser Benutzung bleiben muss, und wenn es nicht mit der nöthigen Sorgfalt geschieht, entstehen Risse, die unter Umständen ge- fährlicher sein können als Fugen einer gemauerten Zustellung. Die ganze Arbeit erfordert grosse Umsicht und Erfahrung.
Bei der zweiten, durchschnittlich weit häufiger angewendeten, Methode werden Steine, natürlich vorkommende oder künstlich dar- gestellte, zur Herstellung des Futters durch Aufmauerung in Verband benutzt. Wo das Ofenprofil gekrümmte Linien zeigt, müssen diese Steine der betreffenden Form entsprechend gestaltet sein (Faconsteine), damit ein guter Verband und dichter Anschluss erzielt werde.
Aber auch wenn die Steine im Grossen und Ganzen derartig vor- gearbeitet sind, dass sie dieser Bedingung entsprechen, schliessen sie doch niemals so dicht zusammen, dass nicht beim Einlegen selbst ein Nacharbeiten erforderlich wäre. Man bewirkt dasselbe am vollkommen- sten, indem man Stein an Stein schleift, bis beide genau an einander passen und die Fuge vollständig dicht schliesst.
Als Bindemittel beim Einbauen der Steine benutzt man am geeig- netsten das beim Schleifen derselben entstehende Mehl, welches mit etwas Wasser, unter Umständen unter Zusatz von etwas Thon, zu einem wässerigen Brei angerührt wird. Wollte man nun aber, wie es bei Herstellung von gewöhnlichem Mauerwerk üblich ist, die Steine förm- lich in eine Lage dieses Mörtels einbetten, so würde nicht allein jener durch Schleifen erzielte dichte Anschluss der benachbarten Steine wieder beeinträchtigt werden, sondern die zwischen den Steinen befindliche dicke Lage des Bindemittels würde beim Trocknen und Erhitzen zu- sammenschwinden, Risse bekommen, theilweise herausfallen und eine klaffende Fuge hinterlassen. Das gesammte Mauerwerk würde in Kurzem zerstört sein. Man taucht deshalb den einzulegenden Stein mit den betreffenden Flächen nur eben in die als Bindemittel dienende flüssige Masse, bringt ihn dann an Ort und Stelle und reibt ihn nun so lange hin und her, bis ein genauer Anschluss an die benachbarten, vorher eingelegten Steine erreicht ist. Das Bindemittel (der Mörtel) hat eben nur den Zweck, eine vollständige Ausfüllung der etwa zufällig ge- bliebenen Zwischenräume zu bewirken, und die Festigkeit des Gemäuers muss vorwiegend durch guten Verband erzielt werden.
4. Die feuerfesten Materialien.
Unter feuerfesten Materialien versteht man diejenigen zum Ofenbau benutzten Körper, welche fähig sind, den in den Oefen für technische
1) Die Ausführung des Verfahrens im besondern wird bei der Besprechung der einzelnen Processe der Eisendarstellung mehrfach erwähnt werden.
Die Oefen und feuerfesten Materialien.
erforderliche Form gebracht, mit eisernen Stampfern festgestampft, dann allmählich getrocknet.1) Es ist also erforderlich, Körper zu verwenden, welche jene hierfür erforderliche Eigenschaft der Bildsamkeit besitzen (sogenannte Masse, daher Massezustellung); der Hauptvortheil dieses Verfahrens liegt in der Vermeidung aller Fugen. Das nöthig werdende Trocknen aber erfordert eine ziemlich lange Zeit, während welcher der Ofen ausser Benutzung bleiben muss, und wenn es nicht mit der nöthigen Sorgfalt geschieht, entstehen Risse, die unter Umständen ge- fährlicher sein können als Fugen einer gemauerten Zustellung. Die ganze Arbeit erfordert grosse Umsicht und Erfahrung.
Bei der zweiten, durchschnittlich weit häufiger angewendeten, Methode werden Steine, natürlich vorkommende oder künstlich dar- gestellte, zur Herstellung des Futters durch Aufmauerung in Verband benutzt. Wo das Ofenprofil gekrümmte Linien zeigt, müssen diese Steine der betreffenden Form entsprechend gestaltet sein (Façonsteine), damit ein guter Verband und dichter Anschluss erzielt werde.
Aber auch wenn die Steine im Grossen und Ganzen derartig vor- gearbeitet sind, dass sie dieser Bedingung entsprechen, schliessen sie doch niemals so dicht zusammen, dass nicht beim Einlegen selbst ein Nacharbeiten erforderlich wäre. Man bewirkt dasselbe am vollkommen- sten, indem man Stein an Stein schleift, bis beide genau an einander passen und die Fuge vollständig dicht schliesst.
Als Bindemittel beim Einbauen der Steine benutzt man am geeig- netsten das beim Schleifen derselben entstehende Mehl, welches mit etwas Wasser, unter Umständen unter Zusatz von etwas Thon, zu einem wässerigen Brei angerührt wird. Wollte man nun aber, wie es bei Herstellung von gewöhnlichem Mauerwerk üblich ist, die Steine förm- lich in eine Lage dieses Mörtels einbetten, so würde nicht allein jener durch Schleifen erzielte dichte Anschluss der benachbarten Steine wieder beeinträchtigt werden, sondern die zwischen den Steinen befindliche dicke Lage des Bindemittels würde beim Trocknen und Erhitzen zu- sammenschwinden, Risse bekommen, theilweise herausfallen und eine klaffende Fuge hinterlassen. Das gesammte Mauerwerk würde in Kurzem zerstört sein. Man taucht deshalb den einzulegenden Stein mit den betreffenden Flächen nur eben in die als Bindemittel dienende flüssige Masse, bringt ihn dann an Ort und Stelle und reibt ihn nun so lange hin und her, bis ein genauer Anschluss an die benachbarten, vorher eingelegten Steine erreicht ist. Das Bindemittel (der Mörtel) hat eben nur den Zweck, eine vollständige Ausfüllung der etwa zufällig ge- bliebenen Zwischenräume zu bewirken, und die Festigkeit des Gemäuers muss vorwiegend durch guten Verband erzielt werden.
4. Die feuerfesten Materialien.
Unter feuerfesten Materialien versteht man diejenigen zum Ofenbau benutzten Körper, welche fähig sind, den in den Oefen für technische
1) Die Ausführung des Verfahrens im besondern wird bei der Besprechung der einzelnen Processe der Eisendarstellung mehrfach erwähnt werden.
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Die Oefen und feuerfesten Materialien.
erforderliche Form gebracht, mit eisernen Stampfern festgestampft, dann
allmählich getrocknet. 1) Es ist also erforderlich, Körper zu verwenden,
welche jene hierfür erforderliche Eigenschaft der Bildsamkeit besitzen
(sogenannte Masse, daher Massezustellung); der Hauptvortheil dieses
Verfahrens liegt in der Vermeidung aller Fugen. Das nöthig werdende
Trocknen aber erfordert eine ziemlich lange Zeit, während welcher der
Ofen ausser Benutzung bleiben muss, und wenn es nicht mit der
nöthigen Sorgfalt geschieht, entstehen Risse, die unter Umständen ge-
fährlicher sein können als Fugen einer gemauerten Zustellung. Die ganze
Arbeit erfordert grosse Umsicht und Erfahrung.
Bei der zweiten, durchschnittlich weit häufiger angewendeten,
Methode werden Steine, natürlich vorkommende oder künstlich dar-
gestellte, zur Herstellung des Futters durch Aufmauerung in Verband
benutzt. Wo das Ofenprofil gekrümmte Linien zeigt, müssen diese
Steine der betreffenden Form entsprechend gestaltet sein (Façonsteine),
damit ein guter Verband und dichter Anschluss erzielt werde.
Aber auch wenn die Steine im Grossen und Ganzen derartig vor-
gearbeitet sind, dass sie dieser Bedingung entsprechen, schliessen sie
doch niemals so dicht zusammen, dass nicht beim Einlegen selbst ein
Nacharbeiten erforderlich wäre. Man bewirkt dasselbe am vollkommen-
sten, indem man Stein an Stein schleift, bis beide genau an einander
passen und die Fuge vollständig dicht schliesst.
Als Bindemittel beim Einbauen der Steine benutzt man am geeig-
netsten das beim Schleifen derselben entstehende Mehl, welches mit
etwas Wasser, unter Umständen unter Zusatz von etwas Thon, zu einem
wässerigen Brei angerührt wird. Wollte man nun aber, wie es bei
Herstellung von gewöhnlichem Mauerwerk üblich ist, die Steine förm-
lich in eine Lage dieses Mörtels einbetten, so würde nicht allein jener
durch Schleifen erzielte dichte Anschluss der benachbarten Steine wieder
beeinträchtigt werden, sondern die zwischen den Steinen befindliche
dicke Lage des Bindemittels würde beim Trocknen und Erhitzen zu-
sammenschwinden, Risse bekommen, theilweise herausfallen und eine
klaffende Fuge hinterlassen. Das gesammte Mauerwerk würde in Kurzem
zerstört sein. Man taucht deshalb den einzulegenden Stein mit den
betreffenden Flächen nur eben in die als Bindemittel dienende flüssige
Masse, bringt ihn dann an Ort und Stelle und reibt ihn nun so lange
hin und her, bis ein genauer Anschluss an die benachbarten, vorher
eingelegten Steine erreicht ist. Das Bindemittel (der Mörtel) hat eben
nur den Zweck, eine vollständige Ausfüllung der etwa zufällig ge-
bliebenen Zwischenräume zu bewirken, und die Festigkeit des Gemäuers
muss vorwiegend durch guten Verband erzielt werden.
4. Die feuerfesten Materialien.
Unter feuerfesten Materialien versteht man diejenigen zum Ofenbau
benutzten Körper, welche fähig sind, den in den Oefen für technische
1) Die Ausführung des Verfahrens im besondern wird bei der Besprechung der
einzelnen Processe der Eisendarstellung mehrfach erwähnt werden.
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Ledebur, Adolf: Handbuch der Eisenhüttenkunde. Leipzig, 1884, S. 134. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ledebur_eisenhuettenkunde_1884/174>, abgerufen am 21.11.2024.
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