versteht er gewiß: er näselt schnarrend; ich verziehe mein ganzes Gesicht, wenn ich's ihm nachmachen will. Seit einem Jahre schon ist er käuflich, das heißt, er sucht eine Frau; ich fürchte, er hat sein schillerndes blinzelndes Auge auf meine liebe Alberta geworfen. Das wäre sehr schlimm, denn es will mich bedünken, der Graf, ihr Vater, suche eiligst einen Schwiegersohn. Gott weiß, was er für Pläne hat, Gott weiß, was für ungewöhn¬ liche, denn gewöhnlich ist nichts an ihm. Arme Alberta! Graf Fips ist übrigens ein gewandter Cavalier, der viel Glück bei den Damen hat. Ich erinnere mich kei¬ ner einzigen, die in mein Lästergeschwätz über ihn ein¬ gestimmt hätte. Kolossal -- kolossal, würde er sagen, läs' er das.
Aber meine Liebe, Sie begreifen leicht, daß mich meine Neugierde nicht länger am Schreibtisch duldet -- ich muß recognosciren. -- Adieu und nochmals Adieu und herzliche Küsse auf ihren lieben Mund von Ihrer
Camilla.
P. S. Ich war schon aufgesprungen, und komme noch einmal zurück, weil ich mich eines Auftrags von Hrn. Valer zu entledigen habe. Ich erzählte ihm von Ihnen, daß Sie unsere Freundin seien und daß ich
verſteht er gewiß: er näſelt ſchnarrend; ich verziehe mein ganzes Geſicht, wenn ich's ihm nachmachen will. Seit einem Jahre ſchon iſt er käuflich, das heißt, er ſucht eine Frau; ich fürchte, er hat ſein ſchillerndes blinzelndes Auge auf meine liebe Alberta geworfen. Das wäre ſehr ſchlimm, denn es will mich bedünken, der Graf, ihr Vater, ſuche eiligſt einen Schwiegerſohn. Gott weiß, was er für Pläne hat, Gott weiß, was für ungewöhn¬ liche, denn gewöhnlich iſt nichts an ihm. Arme Alberta! Graf Fips iſt übrigens ein gewandter Cavalier, der viel Glück bei den Damen hat. Ich erinnere mich kei¬ ner einzigen, die in mein Läſtergeſchwätz über ihn ein¬ geſtimmt hätte. Koloſſal — koloſſal, würde er ſagen, läſ' er das.
Aber meine Liebe, Sie begreifen leicht, daß mich meine Neugierde nicht länger am Schreibtiſch duldet — ich muß recognosciren. — Adieu und nochmals Adieu und herzliche Küſſe auf ihren lieben Mund von Ihrer
Camilla.
P. S. Ich war ſchon aufgeſprungen, und komme noch einmal zurück, weil ich mich eines Auftrags von Hrn. Valer zu entledigen habe. Ich erzählte ihm von Ihnen, daß Sie unſere Freundin ſeien und daß ich
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verſteht er gewiß: er näſelt ſchnarrend; ich verziehe mein
ganzes Geſicht, wenn ich's ihm nachmachen will. Seit
einem Jahre ſchon iſt er käuflich, das heißt, er ſucht
eine Frau; ich fürchte, er hat ſein ſchillerndes blinzelndes
Auge auf meine liebe Alberta geworfen. Das wäre
ſehr ſchlimm, denn es will mich bedünken, der Graf,
ihr Vater, ſuche eiligſt einen Schwiegerſohn. Gott weiß,
was er für Pläne hat, Gott weiß, was für ungewöhn¬
liche, denn gewöhnlich iſt nichts an ihm. Arme Alberta!
Graf Fips iſt übrigens ein gewandter Cavalier, der
viel Glück bei den Damen hat. Ich erinnere mich kei¬
ner einzigen, die in mein Läſtergeſchwätz über ihn ein¬
geſtimmt hätte. Koloſſal — koloſſal, würde er ſagen,
läſ' er das.
Aber meine Liebe, Sie begreifen leicht, daß mich
meine Neugierde nicht länger am Schreibtiſch duldet —
ich muß recognosciren. — Adieu und nochmals Adieu
und herzliche Küſſe auf ihren lieben Mund von Ihrer
Camilla.
P. S. Ich war ſchon aufgeſprungen, und komme
noch einmal zurück, weil ich mich eines Auftrags von
Hrn. Valer zu entledigen habe. Ich erzählte ihm von
Ihnen, daß Sie unſere Freundin ſeien und daß ich
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Laube, Heinrich: Das junge Europa. Bd. 1, 1. Leipzig, 1833, S. 86. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laube_europa0101_1833/96>, abgerufen am 03.03.2025.
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