Krafft, Guido: Lehrbuch der Landwirthschaft auf wissenschaftlicher und praktischer Grundlage. Bd. 3. Berlin, 1876.Die Fischzucht. ein Ei im Neste, bis die Gans sich zum Brüten anschickt, dann werden ihr 12--15Eier untergelegt, die sie in 27--32 Tagen ausbrütet. Die ausschlüpfenden Jungen läßt man die ersten 24 Stunden im Neste, ohne Bei guter Fütterung und Haltung geben die 1/2-, 1- und 2jährigen Gänse schon eine Die Federn werden nicht nur nach dem Abschlachten, sondern auch den lebenden 3. Verschiedenes Geflügel. 1. Die Haus-Ente (Anas boschas L.). Racen: die Rouen-Ente, die Für 8--10 Enten genügt ein Enterich. Im März beginnt die Ente nach der Krafft, Lehrb. d. Landw. III. 20
Die Fiſchzucht. ein Ei im Neſte, bis die Gans ſich zum Brüten anſchickt, dann werden ihr 12—15Eier untergelegt, die ſie in 27—32 Tagen ausbrütet. Die ausſchlüpfenden Jungen läßt man die erſten 24 Stunden im Neſte, ohne Bei guter Fütterung und Haltung geben die ½-, 1- und 2jährigen Gänſe ſchon eine Die Federn werden nicht nur nach dem Abſchlachten, ſondern auch den lebenden 3. Verſchiedenes Geflügel. 1. Die Haus-Ente (Anas boschas L.). Racen: die Rouen-Ente, die Für 8—10 Enten genügt ein Enterich. Im März beginnt die Ente nach der Krafft, Lehrb. d. Landw. III. 20
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0321" n="305"/><fw place="top" type="header">Die Fiſchzucht.</fw><lb/> ein Ei im Neſte, bis die Gans ſich zum Brüten anſchickt, dann werden ihr 12—15<lb/> Eier untergelegt, die ſie in 27—32 Tagen ausbrütet.</p><lb/> <p>Die ausſchlüpfenden Jungen läßt man die erſten 24 Stunden im Neſte, ohne<lb/> ihnen Nahrung zu reichen. Dann werden ſie mit einem Gemiſche von hart gekochten,<lb/> gehackten Eiern, Brotkrumen, fein geſchnittenen, grünen Brenneſſelblättern, Kleie und<lb/> Mehl gefüttert. Nach dem Schieben der Flügelfedern, einer gefährlichen Epoche, können<lb/> die 5—6 Tage alten jungen Gänschen mit der Mutter auf eine grüne Weide gehen.<lb/> Nach 7—8 Wochen ſind ſie ſoweit befiedert und erſtarkt, daß ſie, wie die übrigen<lb/> Gänſe, mit Körnern, Gras oder auf Stoppelfeldern ernährt werden können.</p><lb/> <p>Bei guter Fütterung und Haltung geben die ½-, 1- und 2jährigen Gänſe ſchon eine<lb/> gut bezahlte Waare. Der Werth derſelben wird noch durch die Mäſtung erhöht.<lb/> Die Letztere wird gewöhnlich durch das Stopfen oder Nudeln mit Mais, Hafer,<lb/> Erbſen, Buchweizen ꝛc. ausgeführt. Die Maſtgänſe erreichen in etwa 4—5 Wochen ein<lb/> Gewicht von 7—11 Kilogr., wovon ½—1 Kilogr. auf die Leber und 2—3 Kilogr.<lb/> auf das Fett kommen.</p><lb/> <p>Die Federn werden nicht nur nach dem Abſchlachten, ſondern auch den lebenden<lb/> Gänſen an Bruſt und Bauch 3mal im Jahre, zu Anfang Mai, im Juli und Septem-<lb/> ber ausgerupft. Die Federn werden in 3 Sorten unterſchieden: 1. Schleißfedern,<lb/> welche von den Kielen abgezogen werden, 2. Daunen- oder Flaumfedern, welche als<lb/> die feinſten zum Füllen der Kopfkiſſen und zum Federſchmücken Verwendung finden,<lb/> und 3. die Kiel- oder Schreibfedern von den Flügeln. Eine gut genährte Rupfgans<lb/> liefert jährlich an Flaum und Federn 0.4 Kilogr., eine geſchlachtete Gans 140 Gramm<lb/> Federn und 35 Gramm Flaum oder Daunen.</p> </div><lb/> <div n="4"> <head> <hi rendition="#b">3. Verſchiedenes Geflügel.</hi> </head><lb/> <p>1. Die <hi rendition="#g">Haus-Ente</hi> (<hi rendition="#aq">Anas boschas L.</hi>). Racen: die Rouen-Ente, die<lb/> blendend weiße Aylesbury-Ente, die ſchwediſche Ente, die deutſche Hausente, die Löffel-<lb/> ente, die langſchwänzige, die ſpitzſchwänzige Ente, die Kriechente ꝛc.</p><lb/> <p>Für 8—10 Enten genügt ein Enterich. Im März beginnt die Ente nach der<lb/> Begattung Eier zu legen und zwar 15—20 Stück, bis ſie ſich zum Brüten anſchickt.<lb/> Wird das Brüten unterdrückt, ſo legt die Ente bis zu 60 Eier. Die Mittelgröße<lb/> der Enteneier iſt durchſchnittlich 63 und 43.5 <hi rendition="#aq">mm.,</hi> das Gewicht 58—64 Gramm,<lb/> jenes der Schale 5.5—6.5 Gramm. Die Enten ſind zum Brüten gewöhnlich zu<lb/> unſtät; kann man ſie dazu vermögen, ſo legt man ihnen 18 Eier unter, häufiger<lb/> läßt man ſie durch Hühner ausbrüten, welchen 12—15 Stück, oder durch Truthühner,<lb/> welchen 22 Stück Enteneier untergelegt werden können. Die Brütezeit dauert 28—32<lb/> Tage. Am erſten Tage läßt man die jungen Entchen im Neſte, ſpäter erhalten ſie<lb/> daſſelbe Futter wie die Küchlein. Nach 10—14 Tagen können ſie ſich bereits auf<lb/> dem Waſſer ernähren, wo ſie die mannigfaltigſte Nahrung, Waſſerpflanzen, kleine<lb/> Fiſche, Fröſche, Laich ꝛc. finden. Die Maſt der Enten wird, wie bei den Gänſen an-<lb/> gegeben, durchgeführt, ſie iſt in 14 Tagen bis 3 Wochen beendet.</p><lb/> <fw place="bottom" type="sig"><hi rendition="#g">Krafft,</hi> Lehrb. d. Landw. <hi rendition="#aq">III.</hi> 20</fw><lb/> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [305/0321]
Die Fiſchzucht.
ein Ei im Neſte, bis die Gans ſich zum Brüten anſchickt, dann werden ihr 12—15
Eier untergelegt, die ſie in 27—32 Tagen ausbrütet.
Die ausſchlüpfenden Jungen läßt man die erſten 24 Stunden im Neſte, ohne
ihnen Nahrung zu reichen. Dann werden ſie mit einem Gemiſche von hart gekochten,
gehackten Eiern, Brotkrumen, fein geſchnittenen, grünen Brenneſſelblättern, Kleie und
Mehl gefüttert. Nach dem Schieben der Flügelfedern, einer gefährlichen Epoche, können
die 5—6 Tage alten jungen Gänschen mit der Mutter auf eine grüne Weide gehen.
Nach 7—8 Wochen ſind ſie ſoweit befiedert und erſtarkt, daß ſie, wie die übrigen
Gänſe, mit Körnern, Gras oder auf Stoppelfeldern ernährt werden können.
Bei guter Fütterung und Haltung geben die ½-, 1- und 2jährigen Gänſe ſchon eine
gut bezahlte Waare. Der Werth derſelben wird noch durch die Mäſtung erhöht.
Die Letztere wird gewöhnlich durch das Stopfen oder Nudeln mit Mais, Hafer,
Erbſen, Buchweizen ꝛc. ausgeführt. Die Maſtgänſe erreichen in etwa 4—5 Wochen ein
Gewicht von 7—11 Kilogr., wovon ½—1 Kilogr. auf die Leber und 2—3 Kilogr.
auf das Fett kommen.
Die Federn werden nicht nur nach dem Abſchlachten, ſondern auch den lebenden
Gänſen an Bruſt und Bauch 3mal im Jahre, zu Anfang Mai, im Juli und Septem-
ber ausgerupft. Die Federn werden in 3 Sorten unterſchieden: 1. Schleißfedern,
welche von den Kielen abgezogen werden, 2. Daunen- oder Flaumfedern, welche als
die feinſten zum Füllen der Kopfkiſſen und zum Federſchmücken Verwendung finden,
und 3. die Kiel- oder Schreibfedern von den Flügeln. Eine gut genährte Rupfgans
liefert jährlich an Flaum und Federn 0.4 Kilogr., eine geſchlachtete Gans 140 Gramm
Federn und 35 Gramm Flaum oder Daunen.
3. Verſchiedenes Geflügel.
1. Die Haus-Ente (Anas boschas L.). Racen: die Rouen-Ente, die
blendend weiße Aylesbury-Ente, die ſchwediſche Ente, die deutſche Hausente, die Löffel-
ente, die langſchwänzige, die ſpitzſchwänzige Ente, die Kriechente ꝛc.
Für 8—10 Enten genügt ein Enterich. Im März beginnt die Ente nach der
Begattung Eier zu legen und zwar 15—20 Stück, bis ſie ſich zum Brüten anſchickt.
Wird das Brüten unterdrückt, ſo legt die Ente bis zu 60 Eier. Die Mittelgröße
der Enteneier iſt durchſchnittlich 63 und 43.5 mm., das Gewicht 58—64 Gramm,
jenes der Schale 5.5—6.5 Gramm. Die Enten ſind zum Brüten gewöhnlich zu
unſtät; kann man ſie dazu vermögen, ſo legt man ihnen 18 Eier unter, häufiger
läßt man ſie durch Hühner ausbrüten, welchen 12—15 Stück, oder durch Truthühner,
welchen 22 Stück Enteneier untergelegt werden können. Die Brütezeit dauert 28—32
Tage. Am erſten Tage läßt man die jungen Entchen im Neſte, ſpäter erhalten ſie
daſſelbe Futter wie die Küchlein. Nach 10—14 Tagen können ſie ſich bereits auf
dem Waſſer ernähren, wo ſie die mannigfaltigſte Nahrung, Waſſerpflanzen, kleine
Fiſche, Fröſche, Laich ꝛc. finden. Die Maſt der Enten wird, wie bei den Gänſen an-
gegeben, durchgeführt, ſie iſt in 14 Tagen bis 3 Wochen beendet.
Krafft, Lehrb. d. Landw. III. 20
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |