Kortum, Carl Arnold: Die Jobsiade. Bd. 3. Dortmund, 1799.13. Was weiter hinter der Gardine passiret, Und wie man über die Sache deliberiret, Nemlich, wie solche anzugreifen sey Weiß ich nicht, denn ich war nicht dabei. Achtzehntes Kapitel. Enthält allerlei Anstalten, pro und contra. 1. Herr Jobs ward Tags drauf zu Rath gezogen Und da hat man alles vernünftig erwogen, Und es folgte zuletzt der Schluß: Weit davon seye gut für'n Schuß. 2. Das heißt: aus Erfahrung hat man oft ge- lernet, Daß, wenn man Stroh vom Feuer entfernet, Nicht so leicht ein Unglück oder ein Brand In Scheunen und Herzen nimmt überhand. 3. Das Beste sey folglich die Liebenden zu trennen, Vielleicht würde es dann wohl aufhören zu brennen; Weil eine persönliche Abwesenheit Oft tilget die Freundschaft und Zärtlichkeit. 4. Der Jobsiade 3ter Theil. F
13. Was weiter hinter der Gardine paſſiret, Und wie man uͤber die Sache deliberiret, Nemlich, wie ſolche anzugreifen ſey Weiß ich nicht, denn ich war nicht dabei. Achtzehntes Kapitel. Enthaͤlt allerlei Anſtalten, pro und contra. 1. Herr Jobs ward Tags drauf zu Rath gezogen Und da hat man alles vernuͤnftig erwogen, Und es folgte zuletzt der Schluß: Weit davon ſeye gut fuͤr’n Schuß. 2. Das heißt: aus Erfahrung hat man oft ge- lernet, Daß, wenn man Stroh vom Feuer entfernet, Nicht ſo leicht ein Ungluͤck oder ein Brand In Scheunen und Herzen nimmt uͤberhand. 3. Das Beſte ſey folglich die Liebenden zu trennen, Vielleicht wuͤrde es dann wohl aufhoͤren zu brennen; Weil eine perſoͤnliche Abweſenheit Oft tilget die Freundſchaft und Zaͤrtlichkeit. 4. Der Jobſiade 3ter Theil. F
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0103" n="81"/> <lg n="13"> <l>13. Was weiter hinter der Gardine paſſiret,</l><lb/> <l>Und wie man uͤber die Sache deliberiret,</l><lb/> <l>Nemlich, wie ſolche anzugreifen ſey</l><lb/> <l>Weiß ich nicht, denn ich war nicht dabei.</l> </lg> </lg> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="1"> <head> <hi rendition="#b">Achtzehntes Kapitel.</hi> </head><lb/> <argument> <p>Enthaͤlt allerlei Anſtalten, pro und contra.</p> </argument><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>1. <hi rendition="#in">H</hi>err Jobs ward Tags drauf zu Rath</l><lb/> <l>gezogen</l><lb/> <l>Und da hat man alles vernuͤnftig erwogen,</l><lb/> <l>Und es folgte zuletzt der Schluß:</l><lb/> <l>Weit davon ſeye gut fuͤr’n Schuß.</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <l>2. Das heißt: aus Erfahrung hat man oft ge-</l><lb/> <l>lernet,</l><lb/> <l>Daß, wenn man Stroh vom Feuer entfernet,</l><lb/> <l>Nicht ſo leicht ein Ungluͤck oder ein Brand</l><lb/> <l>In Scheunen und Herzen nimmt uͤberhand.</l> </lg><lb/> <lg n="3"> <l>3. Das Beſte ſey folglich die Liebenden zu trennen,</l><lb/> <l>Vielleicht wuͤrde es dann wohl aufhoͤren zu</l><lb/> <l>brennen;</l><lb/> <l>Weil eine perſoͤnliche Abweſenheit</l><lb/> <l>Oft tilget die Freundſchaft und Zaͤrtlichkeit.</l> </lg><lb/> <fw place="bottom" type="sig">Jobſiade 3ter Theil. F</fw> <fw place="bottom" type="catch">4. Der</fw><lb/> </lg> </div> </body> </text> </TEI> [81/0103]
13. Was weiter hinter der Gardine paſſiret,
Und wie man uͤber die Sache deliberiret,
Nemlich, wie ſolche anzugreifen ſey
Weiß ich nicht, denn ich war nicht dabei.
Achtzehntes Kapitel.
Enthaͤlt allerlei Anſtalten, pro und contra.
1. Herr Jobs ward Tags drauf zu Rath
gezogen
Und da hat man alles vernuͤnftig erwogen,
Und es folgte zuletzt der Schluß:
Weit davon ſeye gut fuͤr’n Schuß.
2. Das heißt: aus Erfahrung hat man oft ge-
lernet,
Daß, wenn man Stroh vom Feuer entfernet,
Nicht ſo leicht ein Ungluͤck oder ein Brand
In Scheunen und Herzen nimmt uͤberhand.
3. Das Beſte ſey folglich die Liebenden zu trennen,
Vielleicht wuͤrde es dann wohl aufhoͤren zu
brennen;
Weil eine perſoͤnliche Abweſenheit
Oft tilget die Freundſchaft und Zaͤrtlichkeit.
4. Der
Jobſiade 3ter Theil. F
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |