Kölliker, Albert von: Entwicklungsgeschichte des Menschen und der höheren Thiere. Leipzig, 1861.Zweiundzwanzigste Vorlesung. Zweiter Hauptabschnitt. Von der Entwicklung der Organe und Systeme. I. Entwicklung des Knochensystems. Entwicklung der [Abbildung]
Fig. 79. glashelles, mässig dickes (von 0,0012''' bei einemmenschlichen Embryo vom Ende des zweiten Mo- nats, von 0,0032''', bei einem Schafsembryo von 6''') Umhüllungsgebilde erscheint, während die Zellen wohl etwas grösser sind als im Anfange, auch polygonal gegen einander sich abgrenzen, je- doch immer zartwandig bleiben und nie eine grös- sere Aehnlichkeit mit Knorpelzellen erlangen. Man pflegt die Chorda dorsalis einen Knorpelstrang zu nennen, es ist jedoch nicht zu läugnen, dass das Gewebe derselben beim Menschen und bei den [Abbildung]
Fig. 79. Stück der Chorda dorsalis eines 6''' langen Schafembryo. a Scheide Zweiundzwanzigste Vorlesung. Zweiter Hauptabschnitt. Von der Entwicklung der Organe und Systeme. I. Entwicklung des Knochensystems. Entwicklung der [Abbildung]
Fig. 79. glashelles, mässig dickes (von 0,0012‴ bei einemmenschlichen Embryo vom Ende des zweiten Mo- nats, von 0,0032‴, bei einem Schafsembryo von 6‴) Umhüllungsgebilde erscheint, während die Zellen wohl etwas grösser sind als im Anfange, auch polygonal gegen einander sich abgrenzen, je- doch immer zartwandig bleiben und nie eine grös- sere Aehnlichkeit mit Knorpelzellen erlangen. Man pflegt die Chorda dorsalis einen Knorpelstrang zu nennen, es ist jedoch nicht zu läugnen, dass das Gewebe derselben beim Menschen und bei den [Abbildung]
Fig. 79. Stück der Chorda dorsalis eines 6‴ langen Schafembryo. a Scheide <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0200" n="[184]"/> <div n="1"> <head> <hi rendition="#b">Zweiundzwanzigste Vorlesung.<lb/> Zweiter Hauptabschnitt.</hi> </head><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Von der Entwicklung der Organe und Systeme.</hi> </head><lb/> <div n="3"> <head>I. Entwicklung des Knochensystems.</head><lb/> <p><note place="left">Entwicklung der<lb/> Wirbelsäule.</note>Meine Herren! Ich beginne den speciellen Theil der Entwick-<lb/> lungsgeschichte mit der Schilderung der <hi rendition="#g">Skelettbildung</hi> und<lb/> wende mich zunächst zur Betrachtung der Entstehung der <hi rendition="#g">Wir-<lb/> belsäule</hi>. Sie wissen aus dem Früheren, dass der Bildung der<lb/> Wirbelsäule und des Skeletts überhaupt die Entstehung der <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Chorda<lb/><note place="left"><hi rendition="#i">Chorda dorsalis</hi>.</note>dorsalis</hi></hi> vorangeht, eines im Allgemeinen spindelförmigen Stran-<lb/> ges, welcher vorn und hinten zugespitzt endigt und nahe am hin-<lb/> tern Ende eine leichte Anschwellung besitzt. Die <hi rendition="#i">Chorda dorsalis</hi><lb/> besteht ursprünglich aus einem einfachen Zellenstrange, in zweiter<lb/> Linie aber erhält dieselbe eine structurlose Scheide, die nach und<lb/> nach etwas fester wird und an einer ausgebildeten Chorda als ein<lb/><figure><head>Fig. 79.</head></figure><lb/> glashelles, mässig dickes (von 0,0012‴ bei einem<lb/> menschlichen Embryo vom Ende des zweiten Mo-<lb/> nats, von 0,0032‴, bei einem Schafsembryo von<lb/> 6‴) Umhüllungsgebilde erscheint, während die<lb/> Zellen wohl etwas grösser sind als im Anfange,<lb/> auch polygonal gegen einander sich abgrenzen, je-<lb/> doch immer zartwandig bleiben und nie eine grös-<lb/> sere Aehnlichkeit mit Knorpelzellen erlangen. Man<lb/> pflegt die <hi rendition="#i">Chorda dorsalis</hi> einen Knorpelstrang zu<lb/> nennen, es ist jedoch nicht zu läugnen, dass das<lb/> Gewebe derselben beim Menschen und bei den<lb/><figure><p>Fig. 79. Stück der <hi rendition="#i">Chorda dorsalis</hi> eines 6‴ langen Schafembryo. <hi rendition="#i">a</hi> Scheide<lb/> derselben; <hi rendition="#i">b</hi> Zellen mit hellen blasigen Räumen.</p></figure><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[184]/0200]
Zweiundzwanzigste Vorlesung.
Zweiter Hauptabschnitt.
Von der Entwicklung der Organe und Systeme.
I. Entwicklung des Knochensystems.
Meine Herren! Ich beginne den speciellen Theil der Entwick-
lungsgeschichte mit der Schilderung der Skelettbildung und
wende mich zunächst zur Betrachtung der Entstehung der Wir-
belsäule. Sie wissen aus dem Früheren, dass der Bildung der
Wirbelsäule und des Skeletts überhaupt die Entstehung der Chorda
dorsalis vorangeht, eines im Allgemeinen spindelförmigen Stran-
ges, welcher vorn und hinten zugespitzt endigt und nahe am hin-
tern Ende eine leichte Anschwellung besitzt. Die Chorda dorsalis
besteht ursprünglich aus einem einfachen Zellenstrange, in zweiter
Linie aber erhält dieselbe eine structurlose Scheide, die nach und
nach etwas fester wird und an einer ausgebildeten Chorda als ein
[Abbildung Fig. 79.]
glashelles, mässig dickes (von 0,0012‴ bei einem
menschlichen Embryo vom Ende des zweiten Mo-
nats, von 0,0032‴, bei einem Schafsembryo von
6‴) Umhüllungsgebilde erscheint, während die
Zellen wohl etwas grösser sind als im Anfange,
auch polygonal gegen einander sich abgrenzen, je-
doch immer zartwandig bleiben und nie eine grös-
sere Aehnlichkeit mit Knorpelzellen erlangen. Man
pflegt die Chorda dorsalis einen Knorpelstrang zu
nennen, es ist jedoch nicht zu läugnen, dass das
Gewebe derselben beim Menschen und bei den
[Abbildung Fig. 79. Stück der Chorda dorsalis eines 6‴ langen Schafembryo. a Scheide
derselben; b Zellen mit hellen blasigen Räumen.]
Entwicklung der
Wirbelsäule.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |