Klüber, Johann Ludwig: Europäisches Völkerrecht. Bd. 2. Stuttgart, 1821.II. Th. II. Tit. Bedingte Rechte; in feindl. Verhältn. derselben. Zeigt sich ein gegründeter Verdachtgegen die Aechtheit der Seebriefe, so kann eine Durchsuchung des Schiffs auf gehörige Art b) erfolgen. a) Lampredi I. 161. 187. Schmidlin §. 67. sq. Jacobsen II. 250 -- 453. -- Nach manchen Verträgen und Verordnungen wird erfordert, dass das Schiff nicht von dem Feind erbaut, oder während des Kriegs in dessen Besitz gewesen sey, aus- genommen wenn es ihm durch Eroberung abgenommen, und dem Verkäufer als gute Prise zuerkannt worden ist; ferner, dass alle Angestellten auf demselben, und von den Matrosen wenigstens 2/3 oder 3/4 Unterthanen des neutralen Staates seyen. Schmidlin diss. cit. §. 59. n. 1. et 2. Der preussisch-dä- nische Handelsvertrag von 1818, Art. 17, fordert, dass der Capitain und die Hälfte des Schiffvolks aus dem Lande, wo- hin das Schiff gehört, gebürtig seyn müssen. b) Hievon de Martens in dem angef. essai, ch. 2, §. 18. sqq. Nau's VölkerSeerecht, §. 164 ff. Azuni a. a. O. II. 260 ff. Schmidlin diss. cit. §. 69. Vertr. v. 1663, in Flassan's hist. de la dipl. franc. III. 5. -- Mehrere Verträge setzen fest, dass das Kriegsschiff welches ein Kauffartheischiff visitiren will, sich ausser CanonenSchussweite halten muss, eine ein- zige Chaloupe, und nur zwei oder drei Mann an Bord sen- den darf, um daselbst die Seebriefe sich vorzeigen zu las- sen. Englisch-französischer Fr. zu Utrecht 1713, Art. 24. Englisch- niederländischer Fr. zu Utrecht 1713, Art. 24. Handelsvertrag zwischen Frankreich u. den Vereinigten Staa- ten von Nordamerika v. 1778, Art. 27. Französisch-eng- lischer Handelsvertrag v. 1786, Art. 26. Russisch-östrei- chischer Handelsvertrag v. 1784, in den beiderseitigen Edic- ten v. 1785, Art. 13 u. 15 (de Martens recueil, II. 625. 637). Preussisch-nordamerikanischer Handelsvertrag 1785, Art. 15. Schwedisch-nordamerikanischer Handelsvertrag v. 1783, Art. 25. Preussisch-dänischer Handelsvertrag v. 1818, Art. 19. §. 295. Gerichtliche Erörterung und Entscheidung der PrisenFälle. Ergiebt sich bei der Legitimation oder Vi- II. Th. II. Tit. Bedingte Rechte; in feindl. Verhältn. derselben. Zeigt sich ein gegründeter Verdachtgegen die Aechtheit der Seebriefe, so kann eine Durchsuchung des Schiffs auf gehörige Art b) erfolgen. a) Lampredi I. 161. 187. Schmidlin §. 67. sq. Jacobsen II. 250 — 453. — Nach manchen Verträgen und Verordnungen wird erfordert, daſs das Schiff nicht von dem Feind erbaut, oder während des Kriegs in dessen Besitz gewesen sey, aus- genommen wenn es ihm durch Eroberung abgenommen, und dem Verkäufer als gute Prise zuerkannt worden ist; ferner, daſs alle Angestellten auf demselben, und von den Matrosen wenigstens ⅔ oder ¾ Unterthanen des neutralen Staates seyen. Schmidlin diss. cit. §. 59. n. 1. et 2. Der preussisch-dä- nische Handelsvertrag von 1818, Art. 17, fordert, daſs der Capitain und die Hälfte des Schiffvolks aus dem Lande, wo- hin das Schiff gehört, gebürtig seyn müssen. b) Hievon de Martens in dem angef. essai, ch. 2, §. 18. sqq. Nau’s VölkerSeerecht, §. 164 ff. Azuni a. a. O. II. 260 ff. Schmidlin diss. cit. §. 69. Vertr. v. 1663, in Flassan’s hist. de la dipl. franç. III. 5. — Mehrere Verträge setzen fest, daſs das Kriegsschiff welches ein Kauffartheischiff visitiren will, sich ausser CanonenSchuſsweite halten muſs, eine ein- zige Chaloupe, und nur zwei oder drei Mann an Bord sen- den darf, um daselbst die Seebriefe sich vorzeigen zu las- sen. Englisch-französischer Fr. zu Utrecht 1713, Art. 24. Englisch- niederländischer Fr. zu Utrecht 1713, Art. 24. Handelsvertrag zwischen Frankreich u. den Vereinigten Staa- ten von Nordamerika v. 1778, Art. 27. Französisch-eng- lischer Handelsvertrag v. 1786, Art. 26. Russisch-östrei- chischer Handelsvertrag v. 1784, in den beiderseitigen Edic- ten v. 1785, Art. 13 u. 15 (de Martens recueil, II. 625. 637). Preussisch-nordamerikanischer Handelsvertrag 1785, Art. 15. Schwedisch-nordamerikanischer Handelsvertrag v. 1783, Art. 25. Preussisch-dänischer Handelsvertrag v. 1818, Art. 19. §. 295. Gerichtliche Erörterung und Entscheidung der PrisenFälle. 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II. Th. II. Tit. Bedingte Rechte; in feindl. Verhältn.
derselben. Zeigt sich ein gegründeter Verdacht
gegen die Aechtheit der Seebriefe, so kann eine
Durchsuchung des Schiffs auf gehörige Art b)
erfolgen.
a⁾ Lampredi I. 161. 187. Schmidlin §. 67. sq. Jacobsen II.
250 — 453. — Nach manchen Verträgen und Verordnungen
wird erfordert, daſs das Schiff nicht von dem Feind erbaut,
oder während des Kriegs in dessen Besitz gewesen sey, aus-
genommen wenn es ihm durch Eroberung abgenommen, und
dem Verkäufer als gute Prise zuerkannt worden ist; ferner,
daſs alle Angestellten auf demselben, und von den Matrosen
wenigstens ⅔ oder ¾ Unterthanen des neutralen Staates seyen.
Schmidlin diss. cit. §. 59. n. 1. et 2. Der preussisch-dä-
nische Handelsvertrag von 1818, Art. 17, fordert, daſs der
Capitain und die Hälfte des Schiffvolks aus dem Lande, wo-
hin das Schiff gehört, gebürtig seyn müssen.
b⁾ Hievon de Martens in dem angef. essai, ch. 2, §. 18. sqq.
Nau’s VölkerSeerecht, §. 164 ff. Azuni a. a. O. II. 260 ff.
Schmidlin diss. cit. §. 69. Vertr. v. 1663, in Flassan’s hist.
de la dipl. franç. III. 5. — Mehrere Verträge setzen fest,
daſs das Kriegsschiff welches ein Kauffartheischiff visitiren
will, sich ausser CanonenSchuſsweite halten muſs, eine ein-
zige Chaloupe, und nur zwei oder drei Mann an Bord sen-
den darf, um daselbst die Seebriefe sich vorzeigen zu las-
sen. Englisch-französischer Fr. zu Utrecht 1713, Art. 24.
Englisch- niederländischer Fr. zu Utrecht 1713, Art. 24.
Handelsvertrag zwischen Frankreich u. den Vereinigten Staa-
ten von Nordamerika v. 1778, Art. 27. Französisch-eng-
lischer Handelsvertrag v. 1786, Art. 26. Russisch-östrei-
chischer Handelsvertrag v. 1784, in den beiderseitigen Edic-
ten v. 1785, Art. 13 u. 15 (de Martens recueil, II. 625.
637). Preussisch-nordamerikanischer Handelsvertrag 1785,
Art. 15. Schwedisch-nordamerikanischer Handelsvertrag v.
1783, Art. 25. Preussisch-dänischer Handelsvertrag v. 1818,
Art. 19.
§. 295.
Gerichtliche Erörterung und Entscheidung der PrisenFälle.
Ergiebt sich bei der Legitimation oder Vi-
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