Kirchner, Timotheus: Dass die zwey vnd vierzig anhaltische Argument/ wider der Vbiquisten Trewme noch fest stehen. Heidelberg, 1584.Dazu sagen wir / Nein / aus folgenden / vnbeweglichenArgumenta Anhaldinorumcontra Vbiquistas. / warhafftigen gründen. Das Erste Anhaltische argument. Erstlich / Gott befihlet ernstlich durch den Apostel /I. das wir fest halten sollen ob dem fürbild der heilsamen gesunden rede des heiligen Geistes / in Prophetischer / vnd Apostolischer Schrifft vns offenbaret / vnd vorgeschrieben. Obgedachten art zu reden / das Christi fleisch almechtig / alwissend / allenthalben sey / kömpt mit demselbigen fürbild nicht vberein. Derhalben sind wir nicht schuldig darob zu halten / sonder viel mehr / als verdechtige / vnd von Menschen erfundene zu verwerffen. In diesem Argument haben wir Maiorem mit der Regel Lutheri erklert: Qui nouas phrases fingit, nouas simul res fingit. Wer sich vnterstehet / in den geheimnissen der hohen glaubens Artickel / newe art zu reden herfür zubringen / der gehet gewislich mit newer Lehr schwanger. Hiemit stimmet auch der schöne Spruch Augustini vberein: lib. 10. de Ciuit. Dei, cap. 23. Nobis ad certam regulam loqui fas est, ne verborum licentia etiam de rebus, quae his significantur, impiam gignat opinionem. Die Minorem bestetigen vns die Antagonisten selbst. Denn in jrer vbergebenen Refutationschrifft wider vnser bedencken / können sie nicht fürüber / sondern müssen wider jren willen bekennen / das gedachte Phrases / die Menschliche natur in Christo ist almechtig / alwissend / allenthalben / nicht allein in heiliger Schrifft / vnd dreyen Heupt- Dazu sagen wir / Nein / aus folgenden / vnbeweglichenArgumenta Anhaldinorumcontra Vbiquistas. / warhafftigen gründen. Das Erste Anhaltische argument. Erstlich / Gott befihlet ernstlich durch den Apostel /I. das wir fest halten sollen ob dem fürbild der heilsamen gesunden rede des heiligen Geistes / in Prophetischer / vnd Apostolischer Schrifft vns offenbaret / vnd vorgeschrieben. Obgedachten art zu reden / das Christi fleisch almechtig / alwissend / allenthalben sey / kömpt mit demselbigen fürbild nicht vberein. Derhalben sind wir nicht schuldig darob zu halten / sonder viel mehr / als verdechtige / vnd von Menschen erfundene zu verwerffen. In diesem Argument haben wir Maiorem mit der Regel Lutheri erklert: Qui nouas phrases fingit, nouas simul res fingit. Wer sich vnterstehet / in den geheimnissen der hohen glaubens Artickel / newe art zu reden herfür zubringen / der gehet gewislich mit newer Lehr schwanger. Hiemit stimmet auch der schöne Spruch Augustini vberein: lib. 10. de Ciuit. Dei, cap. 23. Nobis ad certam regulam loqui fas est, ne verborum licentia etiam de rebus, quae his significantur, impiam gignat opinionem. Die Minorem bestetigen vns die Antagonisten selbst. Denn in jrer vbergebenen Refutationschrifft wider vnser bedencken / können sie nicht fürüber / sondern müssen wider jren willen bekennen / das gedachte Phrases / die Menschliche natur in Christo ist almechtig / alwissend / allenthalben / nicht allein in heiliger Schrifft / vnd dreyen Heupt- <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0043" n="39"/> <p>Dazu sagen wir / Nein / aus folgenden / vnbeweglichen<note place="right">Argumenta Anhaldinorumcontra Vbiquistas.</note> / warhafftigen gründen.</p> </div> <div> <head>Das Erste Anhaltische argument.<lb/></head> <p>Erstlich / Gott befihlet ernstlich durch den Apostel /<note place="right">I.</note> das wir fest halten sollen ob dem fürbild der heilsamen gesunden rede des heiligen Geistes / in Prophetischer / vnd Apostolischer Schrifft vns offenbaret / vnd vorgeschrieben.</p> <p>Obgedachten art zu reden / das Christi fleisch almechtig / alwissend / allenthalben sey / kömpt mit demselbigen fürbild nicht vberein.</p> <p>Derhalben sind wir nicht schuldig darob zu halten / sonder viel mehr / als verdechtige / vnd von Menschen erfundene zu verwerffen.</p> <p>In diesem Argument haben wir Maiorem mit der Regel Lutheri erklert: Qui nouas phrases fingit, nouas simul res fingit. Wer sich vnterstehet / in den geheimnissen der hohen glaubens Artickel / newe art zu reden herfür zubringen / der gehet gewislich mit newer Lehr schwanger.</p> <p>Hiemit stimmet auch der schöne Spruch Augustini vberein: lib. <hi rendition="#i">10.</hi> de Ciuit. Dei, cap. <hi rendition="#i">23.</hi> Nobis ad certam regulam loqui fas est, ne verborum licentia etiam de rebus, quae his significantur, impiam gignat opinionem.</p> <p>Die Minorem bestetigen vns die Antagonisten selbst. Denn in jrer vbergebenen Refutationschrifft wider vnser bedencken / können sie nicht fürüber / sondern müssen wider jren willen bekennen / das gedachte Phrases / die Menschliche natur in Christo ist almechtig / alwissend / allenthalben / nicht allein in heiliger Schrifft / vnd dreyen Heupt- </p> </div> </body> </text> </TEI> [39/0043]
Dazu sagen wir / Nein / aus folgenden / vnbeweglichen / warhafftigen gründen.
Argumenta Anhaldinorumcontra Vbiquistas. Das Erste Anhaltische argument.
Erstlich / Gott befihlet ernstlich durch den Apostel / das wir fest halten sollen ob dem fürbild der heilsamen gesunden rede des heiligen Geistes / in Prophetischer / vnd Apostolischer Schrifft vns offenbaret / vnd vorgeschrieben.
I. Obgedachten art zu reden / das Christi fleisch almechtig / alwissend / allenthalben sey / kömpt mit demselbigen fürbild nicht vberein.
Derhalben sind wir nicht schuldig darob zu halten / sonder viel mehr / als verdechtige / vnd von Menschen erfundene zu verwerffen.
In diesem Argument haben wir Maiorem mit der Regel Lutheri erklert: Qui nouas phrases fingit, nouas simul res fingit. Wer sich vnterstehet / in den geheimnissen der hohen glaubens Artickel / newe art zu reden herfür zubringen / der gehet gewislich mit newer Lehr schwanger.
Hiemit stimmet auch der schöne Spruch Augustini vberein: lib. 10. de Ciuit. Dei, cap. 23. Nobis ad certam regulam loqui fas est, ne verborum licentia etiam de rebus, quae his significantur, impiam gignat opinionem.
Die Minorem bestetigen vns die Antagonisten selbst. Denn in jrer vbergebenen Refutationschrifft wider vnser bedencken / können sie nicht fürüber / sondern müssen wider jren willen bekennen / das gedachte Phrases / die Menschliche natur in Christo ist almechtig / alwissend / allenthalben / nicht allein in heiliger Schrifft / vnd dreyen Heupt-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss. Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |