Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kentz, Paul: Güldener Handwercksboden. Leipzig, 1629.

Bild:
<< vorherige Seite
Von alten vnd newen
Das V. Capitel
Etlicher Alter vnd Newer fur trefflichen
vnd künstlichen Wercken/ Stücken/ vnd
Handarbeiten/ Beschreibung/ Ruhm/ vnd
Gedächtniß.
JCti. aus den
Käys. Rech-
ten.

QBs zwar wol an dem ist/ was man zu sagen pfleget:
Nullum opus humanum semper dutat. Et:
Mortalis labor nihil efficit immortale.
Jedoch
bezeuget die Erfahrung/ daß viel Wercke etlich hundert Jahr
Dan. 1.lang gewähret/ vnd noch dergleichen mancherley verhanden
seyn/ dabey man allerley betrachten kan. Vnd dieweil Gott
der HErr Kunst vnd Verstand gibt/ auch Kunst vnd künst-
Syrac.liche Wercke in GOttes Wort gerühmet werden/ wie auch
ein jedes rechtschaffenes Werck seinen Meister allezeit lobet:
Als sollen wirs auch also halten/ weil es ja heisst: Honos alit
Hans Sachs.artes. Welches recht also verteutschet wird:

Die Ehr ist aller Kunst ein Speiß/
Die sie ernehret aller Weiß.

Vnd wie des Jamblichi Wort lauten:

[Spaltenumbruch]
To timo menon a[ - 1 Zeichen fehlt]xetai,
To atima[fremdsprachliches Material]om [fremdsprachliches Material]on elat[fremdsprachliches Material]tai.
[Spaltenumbruch]
Honoratum augetur,
Contemptum imminuitur.

Vnter denselben berühmbten Menschen Händen Wer-
cken/ seynd erstlich zu betrachten die VII. Wunderwer-
cke der Welt/ wie sie von Alters hero dafür gehalten worden/
vnd von vnterschiedlichen Autoribus, doch vngleich erzehlet
vnd beschrieben werden/ vnd sind gewesen folgende:

I. MAUSOLEUM, Des Königes Mausoli in Ca-
ria
Grab/ welches schöne Gebäwde/ jhme/ seine Gemahlin/
die Königin Arthemisia von lauter schönen Marmorsteinen/

mit
Von alten vnd newen
Das V. Capitel
Etlicher Alter vnd Newer fůr trefflichen
vnd kuͤnſtlichen Wercken/ Stuͤcken/ vnd
Handarbeiten/ Beſchreibung/ Ruhm/ vnd
Gedaͤchtniß.
JCti. aus den
Kaͤyſ. Rech-
ten.

QBs zwar wol an dem iſt/ was man zu ſagen pfleget:
Nullum opus humanum ſemper dutat. Et:
Mortalis labor nihil efficit immortale.
Jedoch
bezeuget die Erfahrung/ daß viel Wercke etlich hundert Jahr
Dan. 1.lang gewaͤhret/ vnd noch dergleichen mancherley verhanden
ſeyn/ dabey man allerley betrachten kan. Vnd dieweil Gott
der HErr Kunſt vnd Verſtand gibt/ auch Kunſt vnd kuͤnſt-
Syrac.liche Wercke in GOttes Wort geruͤhmet werden/ wie auch
ein jedes rechtſchaffenes Werck ſeinen Meiſter allezeit lobet:
Als ſollen wirs auch alſo halten/ weil es ja heiſſt: Honos alit
Hans Sachs.artes. Welches recht alſo verteutſchet wird:

Die Ehr iſt aller Kunſt ein Speiß/
Die ſie ernehret aller Weiß.

Vnd wie des Jamblichi Wort lauten:

[Spaltenumbruch]
Τὸ τιμώ μενον ἄ[ – 1 Zeichen fehlt]ξεται,
Τὸ ἀτιμα[fremdsprachliches Material]όμ [fremdsprachliches Material]ον ἐλατ[fremdsprachliches Material]ται.
[Spaltenumbruch]
Honoratum augetur,
Contemptum imminuitur.

Vnter denſelben beruͤhmbten Menſchen Haͤnden Wer-
cken/ ſeynd erſtlich zu betrachten die VII. Wunderwer-
cke der Welt/ wie ſie von Alters hero dafuͤr gehalten worden/
vnd von vnterſchiedlichen Autoribus, doch vngleich erzehlet
vnd beſchrieben werden/ vnd ſind geweſen folgende:

I. MAUSOLEUM, Des Koͤniges Mauſoli in Ca-
riâ
Grab/ welches ſchoͤne Gebaͤwde/ jhme/ ſeine Gemahlin/
die Koͤnigin Arthemiſia von lauter ſchoͤnen Marmorſteinen/

mit
<TEI>
  <text>
    <body>
      <pb facs="#f0110" n="98"/>
      <fw place="top" type="header">Von alten vnd newen</fw><lb/>
      <div n="1">
        <head>Das <hi rendition="#aq">V.</hi> Capitel<lb/>
Etlicher Alter vnd Newer f&#x016F;r trefflichen<lb/>
vnd ku&#x0364;n&#x017F;tlichen Wercken/ Stu&#x0364;cken/ vnd<lb/>
Handarbeiten/ Be&#x017F;chreibung/ Ruhm/ vnd<lb/>
Geda&#x0364;chtniß.</head><lb/>
        <note place="left"><hi rendition="#aq">JCti.</hi> aus den<lb/>
Ka&#x0364;y&#x017F;. Rech-<lb/>
ten.</note>
        <p><hi rendition="#in">Q</hi>Bs zwar wol an dem i&#x017F;t/ was man zu &#x017F;agen pfleget:<lb/><hi rendition="#aq">Nullum opus humanum &#x017F;emper dutat. Et:<lb/>
Mortalis labor nihil efficit immortale.</hi> Jedoch<lb/>
bezeuget die Erfahrung/ daß viel Wercke etlich hundert Jahr<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Dan. 1.</hi></note>lang gewa&#x0364;hret/ vnd noch dergleichen mancherley verhanden<lb/>
&#x017F;eyn/ dabey man allerley betrachten kan. Vnd dieweil Gott<lb/>
der HErr Kun&#x017F;t vnd Ver&#x017F;tand gibt/ auch Kun&#x017F;t vnd ku&#x0364;n&#x017F;t-<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Syrac.</hi></note>liche Wercke in GOttes Wort geru&#x0364;hmet werden/ wie auch<lb/>
ein jedes recht&#x017F;chaffenes Werck &#x017F;einen Mei&#x017F;ter allezeit lobet:<lb/>
Als &#x017F;ollen wirs auch al&#x017F;o halten/ weil es ja hei&#x017F;&#x017F;t: <hi rendition="#aq">Honos alit</hi><lb/><note place="left">Hans Sachs.</note><hi rendition="#aq">artes.</hi> Welches recht al&#x017F;o verteut&#x017F;chet wird:</p><lb/>
        <lg type="poem">
          <l>Die Ehr i&#x017F;t aller Kun&#x017F;t ein Speiß/</l><lb/>
          <l>Die &#x017F;ie ernehret aller Weiß.</l>
        </lg><lb/>
        <p>Vnd wie des <hi rendition="#aq">Jamblichi</hi> Wort lauten:</p><lb/>
        <cb/>
        <lg type="poem">
          <l/>
          <l>&#x03A4;&#x1F78; &#x03C4;&#x03B9;&#x03BC;&#x03CE; &#x03BC;&#x03B5;&#x03BD;&#x03BF;&#x03BD; &#x1F04;<gap unit="chars" quantity="1"/>&#x03BE;&#x03B5;&#x03C4;&#x03B1;&#x03B9;,</l><lb/>
          <l>&#x03A4;&#x1F78; &#x1F00;&#x03C4;&#x03B9;&#x03BC;&#x03B1;<gap reason="fm"/>&#x03CC;&#x03BC; <gap reason="fm"/>&#x03BF;&#x03BD; &#x1F10;&#x03BB;&#x03B1;&#x03C4;<gap reason="fm"/>&#x03C4;&#x03B1;&#x03B9;.</l>
        </lg><lb/>
        <cb/>
        <lg type="poem">
          <l> <hi rendition="#aq">Honoratum augetur,</hi> </l><lb/>
          <l> <hi rendition="#aq">Contemptum imminuitur.</hi> </l>
        </lg><lb/>
        <p>Vnter den&#x017F;elben beru&#x0364;hmbten Men&#x017F;chen Ha&#x0364;nden Wer-<lb/>
cken/ &#x017F;eynd er&#x017F;tlich zu betrachten die <hi rendition="#aq">VII.</hi> Wunderwer-<lb/>
cke der Welt/ wie &#x017F;ie von Alters hero dafu&#x0364;r gehalten worden/<lb/>
vnd von vnter&#x017F;chiedlichen <hi rendition="#aq">Autoribus,</hi> doch vngleich erzehlet<lb/>
vnd be&#x017F;chrieben werden/ vnd &#x017F;ind gewe&#x017F;en folgende:</p><lb/>
        <p><hi rendition="#aq">I. MAUSOLEUM,</hi> Des Ko&#x0364;niges <hi rendition="#aq">Mau&#x017F;oli in Ca-<lb/>
riâ</hi> Grab/ welches &#x017F;cho&#x0364;ne Geba&#x0364;wde/ jhme/ &#x017F;eine Gemahlin/<lb/>
die Ko&#x0364;nigin Arthemi&#x017F;ia von lauter &#x017F;cho&#x0364;nen Marmor&#x017F;teinen/<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">mit</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[98/0110] Von alten vnd newen Das V. Capitel Etlicher Alter vnd Newer fůr trefflichen vnd kuͤnſtlichen Wercken/ Stuͤcken/ vnd Handarbeiten/ Beſchreibung/ Ruhm/ vnd Gedaͤchtniß. QBs zwar wol an dem iſt/ was man zu ſagen pfleget: Nullum opus humanum ſemper dutat. Et: Mortalis labor nihil efficit immortale. Jedoch bezeuget die Erfahrung/ daß viel Wercke etlich hundert Jahr lang gewaͤhret/ vnd noch dergleichen mancherley verhanden ſeyn/ dabey man allerley betrachten kan. Vnd dieweil Gott der HErr Kunſt vnd Verſtand gibt/ auch Kunſt vnd kuͤnſt- liche Wercke in GOttes Wort geruͤhmet werden/ wie auch ein jedes rechtſchaffenes Werck ſeinen Meiſter allezeit lobet: Als ſollen wirs auch alſo halten/ weil es ja heiſſt: Honos alit artes. Welches recht alſo verteutſchet wird: Dan. 1. Syrac. Hans Sachs. Die Ehr iſt aller Kunſt ein Speiß/ Die ſie ernehret aller Weiß. Vnd wie des Jamblichi Wort lauten: Τὸ τιμώ μενον ἄ_ξεται, Τὸ ἀτιμα_ όμ _ ον ἐλατ_ ται. Honoratum augetur, Contemptum imminuitur. Vnter denſelben beruͤhmbten Menſchen Haͤnden Wer- cken/ ſeynd erſtlich zu betrachten die VII. Wunderwer- cke der Welt/ wie ſie von Alters hero dafuͤr gehalten worden/ vnd von vnterſchiedlichen Autoribus, doch vngleich erzehlet vnd beſchrieben werden/ vnd ſind geweſen folgende: I. MAUSOLEUM, Des Koͤniges Mauſoli in Ca- riâ Grab/ welches ſchoͤne Gebaͤwde/ jhme/ ſeine Gemahlin/ die Koͤnigin Arthemiſia von lauter ſchoͤnen Marmorſteinen/ mit

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kentz_handwerksboden_1629
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kentz_handwerksboden_1629/110
Zitationshilfe: Kentz, Paul: Güldener Handwercksboden. Leipzig, 1629, S. 98. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kentz_handwerksboden_1629/110>, abgerufen am 21.12.2024.