Kentz, Paul: Güldener Handwercksboden. Leipzig, 1629.der Handwercks Künste. licher Tropffin einem Kleide stecken/ vnd grosse Künstler offtD. Riv.grosse Schälcke seyn: Wie etliche Autores von Perillo schreiben. Wir wollen auch hören/ was Aventinus hiervon garl. 1. Annal. Das N
der Handwercks Kuͤnſte. licher Tropffin einem Kleide ſtecken/ vnd groſſe Kuͤnſtler offtD. Riv.groſſe Schaͤlcke ſeyn: Wie etliche Autores von Perillo ſchreiben. Wir wollen auch hoͤren/ was Aventinus hiervon garl. 1. Annal. Das N
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der Handwercks Kuͤnſte.
licher Tropffin einem Kleide ſtecken/ vnd groſſe Kuͤnſtler offt
groſſe Schaͤlcke ſeyn: Wie etliche Autores von Perillo
ſchreiben.
D. Riv.
Wir wollen auch hoͤren/ was Aventinus hiervon gar
ehrlich vnd war ſchreibe: Das dritte Haͤuptſtuͤck der Philoſo-
philehret arbeiten/ vnd etwas machen mit dem Leib vnd Haͤn-
den/ darunter werden begriffen allerley Handwercke/ darumb
nennens die Griechen Mechanicas, das iſt/ die arbeitſame
vnd machende Kuͤnſte/ vom Wort μηχά__, welches heiſt/ eine
Arbeit/ oder etwas gemachtes/ daher auch das Teutſche
Wort/ machen/ ſeinen Vrſprung hat. Vnd beklagt Aventi.
nus/ (wie auch etliche andere) daß vor zeiten die Bettel Moͤn-
che auch zum theil die hohen Schulen/ den Handwerckskuͤn-
ſten nicht einen geringen Schandflecken angehenget/ in dem
ſie ſelbige aus Vnverſtand vnd Hoffart geheiſſen/ mœcha-
nicas/ als vnechte vneheliche Kuͤnſte/ (nemlich vnd vermeint-
lich gegen die ſpeculirende Philoſophia zu rechnen) mit dem
fuͤrgeben/ quia mœchari faciunt intellectum à ſua propri-
etate. Aber das iſt weit gefehlet vnd boͤßlich philoſophirt.
Hetten ſie aber dem Platoni zugehoͤret/ der wuͤrde ſie eines
beſſern berichtet haben/ nemlich/ ein Mechanicus vnd Me-
chaniſche Kuͤnſte werden genennet/ weil ſie nach fleiſſigem
Nachſinnen/ auch Muͤhe vnd Arbeit/ vnd einen kuͤnſtlichen
Handgriff erfordern vnd gebrauchen/ Ja der mehrertheil ſol-
cher Mechaniſchen Kuͤnſte/ kommen her aus der Phy-
ſicâ, Mathematicâ, vnd Geometriâ, vnd ſeynd
derſelben ſubalternæ.
l. 1. Annal.
In Cratylo.
Das
N
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