Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Jahn, Friedrich L.; Eiselen, Ernst W. B.: Die deutsche Turnkunst, zur Einrichtung der Turnplätze dargestellt. Berlin, 1816.

Bild:
<< vorherige Seite

8. Und so soll ein Jeder nach unserm löblichen Turn-
brauch sich richten und nicht neusüchtig Neuerungen
aufbringen, ohne vorherige Rücksprache und Be-
rathung.

C. Besondere Turngesetze.
(Übungsgesetze)

1. Jeder Turner soll nur nach Ablegung von Rock und
Stock, Hut und Halstuch turnen.

2. Jeder Turner soll nach der Ordnung turnen, wie er
auf den einzelnen Turnstellen ankommt, und seine
Reihe halten.

3. Die Turner theilen sich bei den Übungen in Riegen.*)

4. Die Richtzahl einer Riege darf nicht überschritten
werden.

5. Es darf kein Turner von einer Riege zur andern
laufen, so lange die Mitturner bei dieser Übung
bleiben; es sei dann, daß ihm diese zu schwer fiele.

6. Es darf sich keiner in eine Riege eindrängen oder
einschleichen, sondern muß, wenn sie vollzählig ist,
auf der Reede**) warten, bis einer abgeht, oder
die ganze Riege aufhört.

7.
*) S. Erst. Abschn.; II, Laufen A., 1. Anmerk.
**) Reede (die): Ort, wo man sich zu etwas bereit macht:
(daher dann auch ein Platz, wo sich die Schiffe zur Ab-
fahrt bereit machen).

8. Und ſo ſoll ein Jeder nach unſerm löblichen Turn-
brauch ſich richten und nicht neuſüchtig Neuerungen
aufbringen, ohne vorherige Rückſprache und Be-
rathung.

C. Beſondere Turngeſetze.
(Übungsgeſetze)

1. Jeder Turner ſoll nur nach Ablegung von Rock und
Stock, Hut und Halstuch turnen.

2. Jeder Turner ſoll nach der Ordnung turnen, wie er
auf den einzelnen Turnſtellen ankommt, und ſeine
Reihe halten.

3. Die Turner theilen ſich bei den Übungen in Riegen.*)

4. Die Richtzahl einer Riege darf nicht überſchritten
werden.

5. Es darf kein Turner von einer Riege zur andern
laufen, ſo lange die Mitturner bei dieſer Übung
bleiben; es ſei dann, daß ihm dieſe zu ſchwer fiele.

6. Es darf ſich keiner in eine Riege eindrängen oder
einſchleichen, ſondern muß, wenn ſie vollzählig iſt,
auf der Reede**) warten, bis einer abgeht, oder
die ganze Riege aufhört.

7.
*) S. Erſt. Abſchn.; II, Laufen A., 1. Anmerk.
**) Reede (die): Ort, wo man ſich zu etwas bereit macht:
(daher dann auch ein Platz, wo ſich die Schiffe zur Ab-
fahrt bereit machen).
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0307" n="237"/>
            <p>8. Und &#x017F;o &#x017F;oll ein Jeder nach un&#x017F;erm löblichen Turn-<lb/>
brauch &#x017F;ich richten und nicht neu&#x017F;üchtig Neuerungen<lb/>
aufbringen, ohne vorherige Rück&#x017F;prache und Be-<lb/>
rathung.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">C. <hi rendition="#g">Be&#x017F;ondere Turnge&#x017F;etze</hi>.<lb/>
(Übungsge&#x017F;etze)</hi> </head><lb/>
            <p>1. Jeder Turner &#x017F;oll nur nach Ablegung von Rock und<lb/>
Stock, Hut und Halstuch turnen.</p><lb/>
            <p>2. Jeder Turner &#x017F;oll nach der Ordnung turnen, wie er<lb/>
auf den einzelnen Turn&#x017F;tellen ankommt, und &#x017F;eine<lb/>
Reihe halten.</p><lb/>
            <p>3. Die Turner theilen &#x017F;ich bei den Übungen in <hi rendition="#g">Riegen</hi>.<note place="foot" n="*)">S. Er&#x017F;t. Ab&#x017F;chn.; <hi rendition="#aq">II,</hi> Laufen A., 1. Anmerk.</note></p><lb/>
            <p>4. Die Richtzahl einer Riege darf nicht über&#x017F;chritten<lb/>
werden.</p><lb/>
            <p>5. Es darf kein Turner von einer Riege zur andern<lb/>
laufen, &#x017F;o lange die Mitturner bei die&#x017F;er Übung<lb/>
bleiben; es &#x017F;ei dann, daß ihm die&#x017F;e zu &#x017F;chwer fiele.</p><lb/>
            <p>6. Es darf &#x017F;ich keiner in eine Riege eindrängen oder<lb/>
ein&#x017F;chleichen, &#x017F;ondern muß, wenn &#x017F;ie vollzählig i&#x017F;t,<lb/>
auf der <hi rendition="#g">Reede</hi><note place="foot" n="**)"><hi rendition="#g">Reede</hi> (die): Ort, wo man &#x017F;ich zu etwas <hi rendition="#g">bereit</hi> macht:<lb/>
(daher dann <hi rendition="#g">auch</hi> ein Platz, wo &#x017F;ich die Schiffe zur Ab-<lb/>
fahrt bereit machen).</note> warten, bis einer abgeht, oder<lb/>
die ganze Riege aufhört.</p><lb/>
            <fw place="bottom" type="catch">7.</fw><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[237/0307] 8. Und ſo ſoll ein Jeder nach unſerm löblichen Turn- brauch ſich richten und nicht neuſüchtig Neuerungen aufbringen, ohne vorherige Rückſprache und Be- rathung. C. Beſondere Turngeſetze. (Übungsgeſetze) 1. Jeder Turner ſoll nur nach Ablegung von Rock und Stock, Hut und Halstuch turnen. 2. Jeder Turner ſoll nach der Ordnung turnen, wie er auf den einzelnen Turnſtellen ankommt, und ſeine Reihe halten. 3. Die Turner theilen ſich bei den Übungen in Riegen. *) 4. Die Richtzahl einer Riege darf nicht überſchritten werden. 5. Es darf kein Turner von einer Riege zur andern laufen, ſo lange die Mitturner bei dieſer Übung bleiben; es ſei dann, daß ihm dieſe zu ſchwer fiele. 6. Es darf ſich keiner in eine Riege eindrängen oder einſchleichen, ſondern muß, wenn ſie vollzählig iſt, auf der Reede **) warten, bis einer abgeht, oder die ganze Riege aufhört. 7. *) S. Erſt. Abſchn.; II, Laufen A., 1. Anmerk. **) Reede (die): Ort, wo man ſich zu etwas bereit macht: (daher dann auch ein Platz, wo ſich die Schiffe zur Ab- fahrt bereit machen).

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/jahn_turnkunst_1816
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/jahn_turnkunst_1816/307
Zitationshilfe: Jahn, Friedrich L.; Eiselen, Ernst W. B.: Die deutsche Turnkunst, zur Einrichtung der Turnplätze dargestellt. Berlin, 1816, S. 237. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jahn_turnkunst_1816/307>, abgerufen am 22.12.2024.