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Jahn, Friedrich L.; Eiselen, Ernst W. B.: Die deutsche Turnkunst, zur Einrichtung der Turnplätze dargestellt. Berlin, 1816.

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6. es bei Leibe nicht allen Turnern zuvor- oder gleich-
thun wollen, sondern sich still und bescheiden, ohne
Lärm und Geschrei einturnen;

7. die Gespräche der Jugend so leiten, daß sie lehr-
reich und unterhaltend werden, und in Wort und
Werk keinen Anstoß geben;

8. auch den Schein von Schulsteifheit vermeiden, und
in seinem Betragen und Benehmen freundschaftlich
mit Ernst und herzlich mit Würde sein;

9. es deutlich an den Tag legen, daß er von der
Wichtigkeit der Sache begeistert ist, und nicht von
feiler Selbsucht und schnöder Eitelkeit getrieben
wird;

10. mit seinen Schülern, Zöglingen und Anvertrauten
zu leben verstehen und umzugehen wissen, daß sie
ihn als Menschen lieben und als Mann achten;

11. die versteckten Eigenthümlichkeiten auffinden, die
keimenden Tugenden pflegen, und die hervorge-
sprossenen volkthümlich ausbilden;

12. als der ältere Freund, Ordner, Schiedsrichter,
Rathgeber und Warner unter den Turnern walten.

Turnübungen.

Alles Turnen hat sein Gesetz und seine Regel, seine
Schule und Zucht, sein Maaß und sein Ziel. Die höch-
ste Eigenthümlichkeit beim Einzelnen und die höchste

Volks-

6. es bei Leibe nicht allen Turnern zuvor- oder gleich-
thun wollen, ſondern ſich ſtill und beſcheiden, ohne
Lärm und Geſchrei einturnen;

7. die Geſpräche der Jugend ſo leiten, daß ſie lehr-
reich und unterhaltend werden, und in Wort und
Werk keinen Anſtoß geben;

8. auch den Schein von Schulſteifheit vermeiden, und
in ſeinem Betragen und Benehmen freundſchaftlich
mit Ernſt und herzlich mit Würde ſein;

9. es deutlich an den Tag legen, daß er von der
Wichtigkeit der Sache begeiſtert iſt, und nicht von
feiler Selbſucht und ſchnöder Eitelkeit getrieben
wird;

10. mit ſeinen Schülern, Zöglingen und Anvertrauten
zu leben verſtehen und umzugehen wiſſen, daß ſie
ihn als Menſchen lieben und als Mann achten;

11. die verſteckten Eigenthümlichkeiten auffinden, die
keimenden Tugenden pflegen, und die hervorge-
ſproſſenen volkthümlich ausbilden;

12. als der ältere Freund, Ordner, Schiedsrichter,
Rathgeber und Warner unter den Turnern walten.

Turnübungen.

Alles Turnen hat ſein Geſetz und ſeine Regel, ſeine
Schule und Zucht, ſein Maaß und ſein Ziel. Die höch-
ſte Eigenthümlichkeit beim Einzelnen und die höchſte

Volks-
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[218/0288] 6. es bei Leibe nicht allen Turnern zuvor- oder gleich- thun wollen, ſondern ſich ſtill und beſcheiden, ohne Lärm und Geſchrei einturnen; 7. die Geſpräche der Jugend ſo leiten, daß ſie lehr- reich und unterhaltend werden, und in Wort und Werk keinen Anſtoß geben; 8. auch den Schein von Schulſteifheit vermeiden, und in ſeinem Betragen und Benehmen freundſchaftlich mit Ernſt und herzlich mit Würde ſein; 9. es deutlich an den Tag legen, daß er von der Wichtigkeit der Sache begeiſtert iſt, und nicht von feiler Selbſucht und ſchnöder Eitelkeit getrieben wird; 10. mit ſeinen Schülern, Zöglingen und Anvertrauten zu leben verſtehen und umzugehen wiſſen, daß ſie ihn als Menſchen lieben und als Mann achten; 11. die verſteckten Eigenthümlichkeiten auffinden, die keimenden Tugenden pflegen, und die hervorge- ſproſſenen volkthümlich ausbilden; 12. als der ältere Freund, Ordner, Schiedsrichter, Rathgeber und Warner unter den Turnern walten. Turnübungen. Alles Turnen hat ſein Geſetz und ſeine Regel, ſeine Schule und Zucht, ſein Maaß und ſein Ziel. Die höch- ſte Eigenthümlichkeit beim Einzelnen und die höchſte Volks-

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Zitationshilfe: Jahn, Friedrich L.; Eiselen, Ernst W. B.: Die deutsche Turnkunst, zur Einrichtung der Turnplätze dargestellt. Berlin, 1816, S. 218. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jahn_turnkunst_1816/288>, abgerufen am 26.12.2024.