Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbarung antreffen. Bd. 4. Hannover, 1766.

Bild:
<< vorherige Seite
§. 3.

Die vornehmste Absicht dieses erhabe-Absicht der
Offenbar.
Joh.

nen Buches ist, die Christen für den Ab-
fall zu bewahren, und in ihnen eine solche
Stärke und Standhaftigkeit zu erwecken,
welche sich weder durch irrige Secten noch
durch die härtesten Verfolgungen der Feinde
überwinden liesse. Man lese nur die sieben
Briefe, welche in dem zweyten und dritten
Capitel der Offenbarung stehen; so wird
man davon völlig überzeuget werden. Man
bemerke folgende nachdrückliche Aussprüche,
welche ein besonderes Zeichen bey sich ha-
ben, daß diese Offenbarung sie vor andern
den Christen einschärfen wolle. Es stehet
nämlich vor oder nach denselben: wer Oh-
ren hat zu hören, der höre, was der
Geist den Gemeinen saget.
Dieses Zei-
chen des Nachdrucks stehet aber bey fol-
genden Aussprüchen: Wer überwindet,
dem will ich zu essen geben von dem
Holze des Lebens, das im Paradies
Gottes ist.
Offenb. Cap. 2. v. 7. Wer
überwindet, dem soll kein Leid gesche-
hen von dem andern Tode.
v. 11. Wer
überwindet, dem will ich zu essen ge-
ben von dem verborgenen Manna, und
will ihm geben ein gut Zeugniß, einen
neuen Namen geschrieben, welchen nie-
mand kennet, denn der ihn empfähet.

v. 17. Wer da überwindet, und hält
meine Werke bis ans Ende, dem will

ich
§. 3.

Die vornehmſte Abſicht dieſes erhabe-Abſicht der
Offenbar.
Joh.

nen Buches iſt, die Chriſten fuͤr den Ab-
fall zu bewahren, und in ihnen eine ſolche
Staͤrke und Standhaftigkeit zu erwecken,
welche ſich weder durch irrige Secten noch
durch die haͤrteſten Verfolgungen der Feinde
uͤberwinden lieſſe. Man leſe nur die ſieben
Briefe, welche in dem zweyten und dritten
Capitel der Offenbarung ſtehen; ſo wird
man davon voͤllig uͤberzeuget werden. Man
bemerke folgende nachdruͤckliche Ausſpruͤche,
welche ein beſonderes Zeichen bey ſich ha-
ben, daß dieſe Offenbarung ſie vor andern
den Chriſten einſchaͤrfen wolle. Es ſtehet
naͤmlich vor oder nach denſelben: wer Oh-
ren hat zu hoͤren, der hoͤre, was der
Geiſt den Gemeinen ſaget.
Dieſes Zei-
chen des Nachdrucks ſtehet aber bey fol-
genden Ausſpruͤchen: Wer uͤberwindet,
dem will ich zu eſſen geben von dem
Holze des Lebens, das im Paradies
Gottes iſt.
Offenb. Cap. 2. v. 7. Wer
uͤberwindet, dem ſoll kein Leid geſche-
hen von dem andern Tode.
v. 11. Wer
uͤberwindet, dem will ich zu eſſen ge-
ben von dem verborgenen Manna, und
will ihm geben ein gut Zeugniß, einen
neuen Namen geſchrieben, welchen nie-
mand kennet, denn der ihn empfaͤhet.

v. 17. Wer da uͤberwindet, und haͤlt
meine Werke bis ans Ende, dem will

ich
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0415" n="395"/>
        <div n="2">
          <head>§. 3.</head><lb/>
          <p>Die vornehm&#x017F;te Ab&#x017F;icht die&#x017F;es erhabe-<note place="right">Ab&#x017F;icht der<lb/>
Offenbar.<lb/>
Joh.</note><lb/>
nen Buches i&#x017F;t, die Chri&#x017F;ten fu&#x0364;r den Ab-<lb/>
fall zu bewahren, und in ihnen eine &#x017F;olche<lb/>
Sta&#x0364;rke und Standhaftigkeit zu erwecken,<lb/>
welche &#x017F;ich weder durch irrige Secten noch<lb/>
durch die ha&#x0364;rte&#x017F;ten Verfolgungen der Feinde<lb/>
u&#x0364;berwinden lie&#x017F;&#x017F;e. Man le&#x017F;e nur die &#x017F;ieben<lb/>
Briefe, welche in dem zweyten und dritten<lb/>
Capitel der Offenbarung &#x017F;tehen; &#x017F;o wird<lb/>
man davon vo&#x0364;llig u&#x0364;berzeuget werden. Man<lb/>
bemerke folgende nachdru&#x0364;ckliche Aus&#x017F;pru&#x0364;che,<lb/>
welche ein be&#x017F;onderes Zeichen bey &#x017F;ich ha-<lb/>
ben, daß die&#x017F;e Offenbarung &#x017F;ie vor andern<lb/>
den Chri&#x017F;ten ein&#x017F;cha&#x0364;rfen wolle. Es &#x017F;tehet<lb/>
na&#x0364;mlich vor oder nach den&#x017F;elben: <hi rendition="#fr">wer Oh-<lb/>
ren hat zu ho&#x0364;ren, der ho&#x0364;re, was der<lb/>
Gei&#x017F;t den Gemeinen &#x017F;aget.</hi> Die&#x017F;es Zei-<lb/>
chen des Nachdrucks &#x017F;tehet aber bey fol-<lb/>
genden Aus&#x017F;pru&#x0364;chen: <hi rendition="#fr">Wer u&#x0364;berwindet,<lb/>
dem will ich zu e&#x017F;&#x017F;en geben von dem<lb/>
Holze des Lebens, das im Paradies<lb/>
Gottes i&#x017F;t.</hi> Offenb. Cap. 2. v. 7. <hi rendition="#fr">Wer<lb/>
u&#x0364;berwindet, dem &#x017F;oll kein Leid ge&#x017F;che-<lb/>
hen von dem andern Tode.</hi> v. 11. <hi rendition="#fr">Wer<lb/>
u&#x0364;berwindet, dem will ich zu e&#x017F;&#x017F;en ge-<lb/>
ben von dem verborgenen Manna, und<lb/>
will ihm geben ein gut Zeugniß, einen<lb/>
neuen Namen ge&#x017F;chrieben, welchen nie-<lb/>
mand kennet, denn der ihn empfa&#x0364;het.</hi><lb/>
v. 17. <hi rendition="#fr">Wer da u&#x0364;berwindet, und ha&#x0364;lt<lb/>
meine Werke bis ans Ende, dem will</hi><lb/>
<fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#fr">ich</hi></fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[395/0415] §. 3. Die vornehmſte Abſicht dieſes erhabe- nen Buches iſt, die Chriſten fuͤr den Ab- fall zu bewahren, und in ihnen eine ſolche Staͤrke und Standhaftigkeit zu erwecken, welche ſich weder durch irrige Secten noch durch die haͤrteſten Verfolgungen der Feinde uͤberwinden lieſſe. Man leſe nur die ſieben Briefe, welche in dem zweyten und dritten Capitel der Offenbarung ſtehen; ſo wird man davon voͤllig uͤberzeuget werden. Man bemerke folgende nachdruͤckliche Ausſpruͤche, welche ein beſonderes Zeichen bey ſich ha- ben, daß dieſe Offenbarung ſie vor andern den Chriſten einſchaͤrfen wolle. Es ſtehet naͤmlich vor oder nach denſelben: wer Oh- ren hat zu hoͤren, der hoͤre, was der Geiſt den Gemeinen ſaget. Dieſes Zei- chen des Nachdrucks ſtehet aber bey fol- genden Ausſpruͤchen: Wer uͤberwindet, dem will ich zu eſſen geben von dem Holze des Lebens, das im Paradies Gottes iſt. Offenb. Cap. 2. v. 7. Wer uͤberwindet, dem ſoll kein Leid geſche- hen von dem andern Tode. v. 11. Wer uͤberwindet, dem will ich zu eſſen ge- ben von dem verborgenen Manna, und will ihm geben ein gut Zeugniß, einen neuen Namen geſchrieben, welchen nie- mand kennet, denn der ihn empfaͤhet. v. 17. Wer da uͤberwindet, und haͤlt meine Werke bis ans Ende, dem will ich Abſicht der Offenbar. Joh.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_betrachtungen04_1766
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_betrachtungen04_1766/415
Zitationshilfe: Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbarung antreffen. Bd. 4. Hannover, 1766, S. 395. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_betrachtungen04_1766/415>, abgerufen am 21.12.2024.