nehmen, wenn ich sage, daß sie von der Absicht der Offenbarung des Johannes handeln soll.
§. 2.
Warum die Offenbar. Joh. weni- ge erbauet.
Weil man die Absicht dieses Buches, und was selbige bey Verfassung der darin- ne enthaltenen Weissagungen nothwendig erfordert, nicht vor Augen gehabt, so ist dasselbe sehr gemishandelt worden. Man hat unzählige Auslegungen davon gemacht, welche dieser göttlichen Offenbarung, und dem menschlichen Verstande wenige Ehre machen, und den Feinden der Religion zu mancherley Gespött Gelegenheit gegeben, und manchen aufrichtigen Christen dahin gebracht, daß er aus demselben gar keine Erbauung mehr suchet, da es doch die al- lererbaulichsten und prächtigsten Aussprü- che in sich fasset. Ehemals habe ich aus eben dieser Ursache wenig Erbauung darin- ne angetroffen, da es mir jetzo eines der erbaulichsten Bücher ist. Jch wünsche darzu etwas beytragen zu können, daß es auch andern nützlich werde, welche jetzo wenig Geschmack daran finden. Soll aber dieses Buch jemanden erbaulich wer- den, so ist nöthig, daß man die Absicht desselben vor Augen habe, und diejenigen Regeln im Lesen beobachte, welche aus derselben folgen.
§. 3.
nehmen, wenn ich ſage, daß ſie von der Abſicht der Offenbarung des Johannes handeln ſoll.
§. 2.
Warum die Offenbar. Joh. weni- ge erbauet.
Weil man die Abſicht dieſes Buches, und was ſelbige bey Verfaſſung der darin- ne enthaltenen Weiſſagungen nothwendig erfordert, nicht vor Augen gehabt, ſo iſt daſſelbe ſehr gemishandelt worden. Man hat unzaͤhlige Auslegungen davon gemacht, welche dieſer goͤttlichen Offenbarung, und dem menſchlichen Verſtande wenige Ehre machen, und den Feinden der Religion zu mancherley Geſpoͤtt Gelegenheit gegeben, und manchen aufrichtigen Chriſten dahin gebracht, daß er aus demſelben gar keine Erbauung mehr ſuchet, da es doch die al- lererbaulichſten und praͤchtigſten Ausſpruͤ- che in ſich faſſet. Ehemals habe ich aus eben dieſer Urſache wenig Erbauung darin- ne angetroffen, da es mir jetzo eines der erbaulichſten Buͤcher iſt. Jch wuͤnſche darzu etwas beytragen zu koͤnnen, daß es auch andern nuͤtzlich werde, welche jetzo wenig Geſchmack daran finden. Soll aber dieſes Buch jemanden erbaulich wer- den, ſo iſt noͤthig, daß man die Abſicht deſſelben vor Augen habe, und diejenigen Regeln im Leſen beobachte, welche aus derſelben folgen.
§. 3.
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nehmen, wenn ich ſage, daß ſie von der
Abſicht der Offenbarung des Johannes
handeln ſoll.
§. 2.
Weil man die Abſicht dieſes Buches,
und was ſelbige bey Verfaſſung der darin-
ne enthaltenen Weiſſagungen nothwendig
erfordert, nicht vor Augen gehabt, ſo iſt
daſſelbe ſehr gemishandelt worden. Man
hat unzaͤhlige Auslegungen davon gemacht,
welche dieſer goͤttlichen Offenbarung, und
dem menſchlichen Verſtande wenige Ehre
machen, und den Feinden der Religion zu
mancherley Geſpoͤtt Gelegenheit gegeben,
und manchen aufrichtigen Chriſten dahin
gebracht, daß er aus demſelben gar keine
Erbauung mehr ſuchet, da es doch die al-
lererbaulichſten und praͤchtigſten Ausſpruͤ-
che in ſich faſſet. Ehemals habe ich aus
eben dieſer Urſache wenig Erbauung darin-
ne angetroffen, da es mir jetzo eines der
erbaulichſten Buͤcher iſt. Jch wuͤnſche
darzu etwas beytragen zu koͤnnen, daß es
auch andern nuͤtzlich werde, welche jetzo
wenig Geſchmack daran finden. Soll
aber dieſes Buch jemanden erbaulich wer-
den, ſo iſt noͤthig, daß man die Abſicht
deſſelben vor Augen habe, und diejenigen
Regeln im Leſen beobachte, welche aus
derſelben folgen.
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Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbarung antreffen. Bd. 4. Hannover, 1766, S. 394. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_betrachtungen04_1766/414>, abgerufen am 23.11.2024.
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