Weise mit den geziemenden Tugenden hinzu treten. Wenn wir dieses nicht thäten, sondern fortführen an den Sün- den uns zu belustigen, bliebe uns nichts übrig als ein schröcklich Warten des Gerichts und des Feuer-Eifers, der die Wiederwärtigen verzehren würde. Seine Worte davon stehen Ebr. Cap. 10. v. 19-27. Und Paulus bekräftiget gar deutlich, daß Christus nicht für uns gestorben, damit wir desto freier sündigen könten, sondern daß wir uns der Heiligkeit beflissen. Er schrei- bet davon Ephes. Cap. 5. v. 25. 26. 27. Christus hat geliebet die Gemeinde und hat sich selbst für sie gegeben, auf daß er sie heiliget: und hat sie gereiniger durch das Wasserbad im Wort. Auf daß er sie ihm selbst darstellete eine Gemeinde, die herr- lich sey, die nicht habe einen Fle- cken oder Runtzel oder des etwas, sondern daß sie heilig sey und un- sträflich. Wer derowegen an der Er- lösung Christi will Antheil haben, der muß der Heiligkeit mit allem Ernst nach- jagen.
§. 19.
Was von der späten
Viele geben endlich zu, daß sie keine Vergebung der Sünden empfahen kön-
nen,
Weiſe mit den geziemenden Tugenden hinzu treten. Wenn wir dieſes nicht thaͤten, ſondern fortfuͤhren an den Suͤn- den uns zu beluſtigen, bliebe uns nichts uͤbrig als ein ſchroͤcklich Warten des Gerichts und des Feuer-Eifers, der die Wiederwaͤrtigen verzehren wuͤrde. Seine Worte davon ſtehen Ebr. Cap. 10. v. 19-27. Und Paulus bekraͤftiget gar deutlich, daß Chriſtus nicht fuͤr uns geſtorben, damit wir deſto freier ſuͤndigen koͤnten, ſondern daß wir uns der Heiligkeit befliſſen. Er ſchrei- bet davon Epheſ. Cap. 5. v. 25. 26. 27. Chriſtus hat geliebet die Gemeinde und hat ſich ſelbſt fuͤr ſie gegeben, auf daß er ſie heiliget: und hat ſie gereiniger durch das Waſſerbad im Wort. Auf daß er ſie ihm ſelbſt darſtellete eine Gemeinde, die herr- lich ſey, die nicht habe einen Fle- cken oder Runtzel oder des etwas, ſondern daß ſie heilig ſey und un- ſtraͤflich. Wer derowegen an der Er- loͤſung Chriſti will Antheil haben, der muß der Heiligkeit mit allem Ernſt nach- jagen.
§. 19.
Was von der ſpaͤten
Viele geben endlich zu, daß ſie keine Vergebung der Suͤnden empfahen koͤn-
nen,
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0506"n="474[470]"/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><lb/>
Weiſe mit den geziemenden Tugenden<lb/><hirendition="#fr">hinzu treten.</hi> Wenn wir dieſes nicht<lb/>
thaͤten, ſondern fortfuͤhren an den Suͤn-<lb/>
den uns zu beluſtigen, bliebe uns nichts<lb/>
uͤbrig als <hirendition="#fr">ein ſchroͤcklich Warten des<lb/>
Gerichts und des Feuer-Eifers, der<lb/>
die Wiederwaͤrtigen verzehren<lb/>
wuͤrde.</hi> Seine Worte davon ſtehen<lb/>
Ebr. Cap. 10. v. 19-27. Und Paulus<lb/>
bekraͤftiget gar deutlich, daß Chriſtus<lb/>
nicht fuͤr uns geſtorben, damit wir deſto<lb/>
freier ſuͤndigen koͤnten, ſondern daß wir<lb/>
uns der Heiligkeit befliſſen. Er ſchrei-<lb/>
bet davon Epheſ. Cap. 5. v. 25. 26. 27.<lb/><hirendition="#fr">Chriſtus hat geliebet die Gemeinde<lb/>
und hat ſich ſelbſt fuͤr ſie gegeben,<lb/>
auf daß er ſie heiliget: und hat ſie<lb/>
gereiniger durch das Waſſerbad im<lb/>
Wort. Auf daß er ſie ihm ſelbſt<lb/>
darſtellete eine Gemeinde, die herr-<lb/>
lich ſey, die nicht habe einen Fle-<lb/>
cken oder Runtzel oder des etwas,<lb/>ſondern daß ſie heilig ſey und un-<lb/>ſtraͤflich.</hi> Wer derowegen an der Er-<lb/>
loͤſung Chriſti will Antheil haben, der<lb/>
muß der Heiligkeit mit allem Ernſt nach-<lb/>
jagen.</p></div><lb/><divn="3"><head>§. 19.</head><lb/><noteplace="left">Was von<lb/>
der ſpaͤten</note><p>Viele geben endlich zu, daß ſie keine<lb/>
Vergebung der Suͤnden empfahen koͤn-<lb/><fwplace="bottom"type="catch">nen,</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[474[470]/0506]
Weiſe mit den geziemenden Tugenden
hinzu treten. Wenn wir dieſes nicht
thaͤten, ſondern fortfuͤhren an den Suͤn-
den uns zu beluſtigen, bliebe uns nichts
uͤbrig als ein ſchroͤcklich Warten des
Gerichts und des Feuer-Eifers, der
die Wiederwaͤrtigen verzehren
wuͤrde. Seine Worte davon ſtehen
Ebr. Cap. 10. v. 19-27. Und Paulus
bekraͤftiget gar deutlich, daß Chriſtus
nicht fuͤr uns geſtorben, damit wir deſto
freier ſuͤndigen koͤnten, ſondern daß wir
uns der Heiligkeit befliſſen. Er ſchrei-
bet davon Epheſ. Cap. 5. v. 25. 26. 27.
Chriſtus hat geliebet die Gemeinde
und hat ſich ſelbſt fuͤr ſie gegeben,
auf daß er ſie heiliget: und hat ſie
gereiniger durch das Waſſerbad im
Wort. Auf daß er ſie ihm ſelbſt
darſtellete eine Gemeinde, die herr-
lich ſey, die nicht habe einen Fle-
cken oder Runtzel oder des etwas,
ſondern daß ſie heilig ſey und un-
ſtraͤflich. Wer derowegen an der Er-
loͤſung Chriſti will Antheil haben, der
muß der Heiligkeit mit allem Ernſt nach-
jagen.
§. 19.
Viele geben endlich zu, daß ſie keine
Vergebung der Suͤnden empfahen koͤn-
nen,
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbahrung antreffen. Bd. 1. Göttingen, 1741, S. 474[470]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_betrachtungen01_1741/506>, abgerufen am 30.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.