Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Iffland, August Wilhelm: Die Jäger. Berlin, 1785.

Bild:
<< vorherige Seite
Oberförster -- ich mögte dann nicht um und neben ihm
sein -- ich denke, es müste nicht gut mit ihm stehen --
Obfstr. Herr Schulz -- ich hoffe zu Gott, um die
Stunde solls mir uns beiden einmal ganz still abgehen.
Schulz. Ich hoffs auch. Adieu! (schüttelt ihm die Hand.)
Es bleibt beim Alten. (ab.)
Obfstr. (ihm nach:) Es bleibt beim Alten! Nun
will ich doch auch auf der Stelle meinen Bericht machen.
(sezt sich und will schreiben.)
Achter Auftritt.
Riekchen, von der Oberförsterin geführt, und der
Oberförster.
Oberförsterin. Da -- da bring' ich Dir Dein
Riekchen, mein Goldmädchen.

(sie umarmen sich.)

Obfstr. Mädchen!
Friedrike. Lieber alter Vater!
Obfstr. Mädchen, wo kömmst Du so früh her?
Friedrike. Ach -- bin ich nun wirklich wieder da?
Obfstrn. Gewachsen, einen ganzen Kopf gewachsen.
Komm her, Mädchen, hier an der Thür. (sie geht dahin.)
Hier ist noch das Zeichen, wie groß Du warst, als Du
fortgingst. Komm!
Oberfoͤrſter — ich moͤgte dann nicht um und neben ihm
ſein — ich denke, es muͤſte nicht gut mit ihm ſtehen —
Obfſtr. Herr Schulz — ich hoffe zu Gott, um die
Stunde ſolls mir uns beiden einmal ganz ſtill abgehen.
Schulz. Ich hoffs auch. Adieu! (ſchuͤttelt ihm die Hand.)
Es bleibt beim Alten. (ab.)
Obfſtr. (ihm nach:) Es bleibt beim Alten! Nun
will ich doch auch auf der Stelle meinen Bericht machen.
(ſezt ſich und will ſchreiben.)
Achter Auftritt.
Riekchen, von der Oberfoͤrſterin gefuͤhrt, und der
Oberfoͤrſter.
Oberfoͤrſterin. Da — da bring' ich Dir Dein
Riekchen, mein Goldmaͤdchen.

(ſie umarmen ſich.)

Obfſtr. Maͤdchen!
Friedrike. Lieber alter Vater!
Obfſtr. Maͤdchen, wo koͤmmſt Du ſo fruͤh her?
Friedrike. Ach — bin ich nun wirklich wieder da?
Obfſtrn. Gewachſen, einen ganzen Kopf gewachſen.
Komm her, Maͤdchen, hier an der Thuͤr. (ſie geht dahin.)
Hier iſt noch das Zeichen, wie groß Du warſt, als Du
fortgingſt. Komm!
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <sp who="#SCHU">
            <p><pb facs="#f0037" n="31"/>
Oberfo&#x0364;r&#x017F;ter &#x2014; ich mo&#x0364;gte dann nicht um und neben ihm<lb/>
&#x017F;ein &#x2014; ich denke, es mu&#x0364;&#x017F;te nicht gut mit ihm &#x017F;tehen &#x2014;</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#OBE">
            <speaker>Obf&#x017F;tr.</speaker>
            <p>Herr Schulz &#x2014; ich hoffe zu Gott, um die<lb/>
Stunde &#x017F;olls mir uns beiden einmal ganz &#x017F;till abgehen.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#SCHU">
            <speaker>Schulz.</speaker>
            <p>Ich hoffs auch. Adieu! <stage>(&#x017F;chu&#x0364;ttelt ihm die Hand.)</stage><lb/>
Es bleibt beim Alten. <stage>(ab.)</stage></p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#OBE">
            <speaker>Obf&#x017F;tr.</speaker>
            <stage>(ihm nach:)</stage>
            <p>Es bleibt beim Alten! Nun<lb/>
will ich doch auch auf der Stelle meinen Bericht machen.<lb/><stage>(&#x017F;ezt &#x017F;ich und will &#x017F;chreiben.)</stage></p>
          </sp>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head><hi rendition="#g">Achter Auftritt</hi>.</head><lb/>
          <stage>Riekchen, von der Oberfo&#x0364;r&#x017F;terin gefu&#x0364;hrt, und der<lb/>
Oberfo&#x0364;r&#x017F;ter.</stage><lb/>
          <sp who="#OBEI">
            <speaker>Oberfo&#x0364;r&#x017F;terin.</speaker>
            <p>Da &#x2014; da bring' ich Dir Dein<lb/>
Riekchen, mein Goldma&#x0364;dchen.</p><lb/>
          </sp>
          <stage rendition="#rightBraced">
            <p>(&#x017F;ie umarmen &#x017F;ich.)</p><lb/>
            <sp who="#OBE">
              <speaker>Obf&#x017F;tr.</speaker>
              <p>Ma&#x0364;dchen!</p><lb/>
            </sp>
          </stage>
          <sp who="#FRI">
            <speaker>Friedrike.</speaker>
            <p>Lieber alter Vater!</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#OBE">
            <speaker>Obf&#x017F;tr.</speaker>
            <p>Ma&#x0364;dchen, wo ko&#x0364;mm&#x017F;t Du &#x017F;o fru&#x0364;h her?</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#FRI">
            <speaker>Friedrike.</speaker>
            <p>Ach &#x2014; bin ich nun wirklich wieder da?</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#OBE">
            <speaker>Obf&#x017F;trn.</speaker>
            <p>Gewach&#x017F;en, einen ganzen Kopf gewach&#x017F;en.<lb/>
Komm her, Ma&#x0364;dchen, hier an der Thu&#x0364;r. <stage>(&#x017F;ie geht dahin.)</stage><lb/>
Hier i&#x017F;t noch das Zeichen, wie groß Du war&#x017F;t, als Du<lb/>
fortging&#x017F;t. Komm!</p>
          </sp><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[31/0037] Oberfoͤrſter — ich moͤgte dann nicht um und neben ihm ſein — ich denke, es muͤſte nicht gut mit ihm ſtehen — Obfſtr. Herr Schulz — ich hoffe zu Gott, um die Stunde ſolls mir uns beiden einmal ganz ſtill abgehen. Schulz. Ich hoffs auch. Adieu! (ſchuͤttelt ihm die Hand.) Es bleibt beim Alten. (ab.) Obfſtr. (ihm nach:) Es bleibt beim Alten! Nun will ich doch auch auf der Stelle meinen Bericht machen. (ſezt ſich und will ſchreiben.) Achter Auftritt. Riekchen, von der Oberfoͤrſterin gefuͤhrt, und der Oberfoͤrſter. Oberfoͤrſterin. Da — da bring' ich Dir Dein Riekchen, mein Goldmaͤdchen. (ſie umarmen ſich.) Obfſtr. Maͤdchen! Friedrike. Lieber alter Vater! Obfſtr. Maͤdchen, wo koͤmmſt Du ſo fruͤh her? Friedrike. Ach — bin ich nun wirklich wieder da? Obfſtrn. Gewachſen, einen ganzen Kopf gewachſen. Komm her, Maͤdchen, hier an der Thuͤr. (ſie geht dahin.) Hier iſt noch das Zeichen, wie groß Du warſt, als Du fortgingſt. Komm!

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/iffland_jaeger_1785
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/iffland_jaeger_1785/37
Zitationshilfe: Iffland, August Wilhelm: Die Jäger. Berlin, 1785, S. 31. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/iffland_jaeger_1785/37>, abgerufen am 30.12.2024.