Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Holz, Arno; Schlaf, Johannes: Papa Hamlet. Übers. v. Bruno Franzius. Leipzig, 1889.

Bild:
<< vorherige Seite

Die kleinen Bälge liefen was sie konnten.
Mutter Kerstens hinterdrein.

"Will'n ji rin un stoppen Strümp?!"

Die beiden kleinen, rosa Ferkelchen hatten
sich erschreckt unter die alte Stadtmauer ge¬
flüchtet. Mitten zwischen die dicken Nesseln!

Der grosse, weisse Mehlwagen war die
lange, staubige Chaussee richtig herunter¬
gekommen und ratterte jetzt schwerfällig über
die Brücke.

Der kleine Jonathan stand da wie todt.
Er sah nur noch die Sonne, die sich unten in
dem schwarzen Theerstreifen spiegelte.


III.

Endlich am Abend, als die Sonne schon
roth hinter den stillen, schwarzen Tannen
stand, wagte sich der kleine Jonathan wieder
aus seinem Versteck. Sein ganzes, schönes,
neues Kittelchen war mit Moos beklebt, seine
kleinen, kurzen Stulpstiefelchen staken voll
Erde. Er war furchtbar hungrig!

Wenn er sich jetzt nicht zu dem alten

Die kleinen Bälge liefen was sie konnten.
Mutter Kerstens hinterdrein.

„Will'n ji rin un stoppen Strümp?!“

Die beiden kleinen, rosa Ferkelchen hatten
sich erschreckt unter die alte Stadtmauer ge¬
flüchtet. Mitten zwischen die dicken Nesseln!

Der grosse, weisse Mehlwagen war die
lange, staubige Chaussee richtig herunter¬
gekommen und ratterte jetzt schwerfällig über
die Brücke.

Der kleine Jonathan stand da wie todt.
Er sah nur noch die Sonne, die sich unten in
dem schwarzen Theerstreifen spiegelte.


III.

Endlich am Abend, als die Sonne schon
roth hinter den stillen, schwarzen Tannen
stand, wagte sich der kleine Jonathan wieder
aus seinem Versteck. Sein ganzes, schönes,
neues Kittelchen war mit Moos beklebt, seine
kleinen, kurzen Stulpstiefelchen staken voll
Erde. Er war furchtbar hungrig!

Wenn er sich jetzt nicht zu dem alten

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0142" n="138"/>
          <p>Die kleinen Bälge liefen was sie konnten.<lb/>
Mutter Kerstens hinterdrein.</p><lb/>
          <p>&#x201E;Will'n ji rin un stoppen Strümp?!&#x201C;</p><lb/>
          <p>Die beiden kleinen, rosa Ferkelchen hatten<lb/>
sich erschreckt unter die alte Stadtmauer ge¬<lb/>
flüchtet. Mitten zwischen die dicken Nesseln!</p><lb/>
          <p>Der grosse, weisse Mehlwagen war die<lb/>
lange, staubige Chaussee richtig herunter¬<lb/>
gekommen und ratterte jetzt schwerfällig über<lb/>
die Brücke.</p><lb/>
          <p>Der kleine Jonathan stand da wie todt.<lb/>
Er sah nur noch die Sonne, die sich unten in<lb/>
dem schwarzen Theerstreifen spiegelte.</p><lb/>
          <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
        </div>
        <div n="2">
          <head>III.<lb/></head>
          <p>Endlich am Abend, als die Sonne schon<lb/>
roth hinter den stillen, schwarzen Tannen<lb/>
stand, wagte sich der kleine Jonathan wieder<lb/>
aus seinem Versteck. Sein ganzes, schönes,<lb/>
neues Kittelchen war mit Moos beklebt, seine<lb/>
kleinen, kurzen Stulpstiefelchen staken voll<lb/>
Erde. Er war furchtbar hungrig!</p><lb/>
          <p>Wenn er sich jetzt nicht zu dem alten<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[138/0142] Die kleinen Bälge liefen was sie konnten. Mutter Kerstens hinterdrein. „Will'n ji rin un stoppen Strümp?!“ Die beiden kleinen, rosa Ferkelchen hatten sich erschreckt unter die alte Stadtmauer ge¬ flüchtet. Mitten zwischen die dicken Nesseln! Der grosse, weisse Mehlwagen war die lange, staubige Chaussee richtig herunter¬ gekommen und ratterte jetzt schwerfällig über die Brücke. Der kleine Jonathan stand da wie todt. Er sah nur noch die Sonne, die sich unten in dem schwarzen Theerstreifen spiegelte. III. Endlich am Abend, als die Sonne schon roth hinter den stillen, schwarzen Tannen stand, wagte sich der kleine Jonathan wieder aus seinem Versteck. Sein ganzes, schönes, neues Kittelchen war mit Moos beklebt, seine kleinen, kurzen Stulpstiefelchen staken voll Erde. Er war furchtbar hungrig! Wenn er sich jetzt nicht zu dem alten

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/holz_hamlet_1889
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/holz_hamlet_1889/142
Zitationshilfe: Holz, Arno; Schlaf, Johannes: Papa Hamlet. Übers. v. Bruno Franzius. Leipzig, 1889, S. 138. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/holz_hamlet_1889/142>, abgerufen am 22.12.2024.