Hohberg, Wolf Helmhard von: Georgica Curiosa. Bd. 1. Nürnberg, 1682.Des Adelichen Land- und Feld-Lebens [Abbildung]
Cap. XLIII. [Spaltenumbruch]
Noch etliche andere Gewächse dergleichen Gattungen. DAs erste wird vom Laurembergio genannt Gra- Diese knollechte Wurtzen werden gesotten/ in ei- Zu Verona werden sie nach der Tafel unter dem [Abbildung]
Das andere Gewächs heisst Glans terrestris, Feldern/
Des Adelichen Land- und Feld-Lebens [Abbildung]
Cap. XLIII. [Spaltenumbruch]
Noch etliche andere Gewaͤchſe dergleichen Gattungen. DAs erſte wird vom Laurembergio genannt Gra- Dieſe knollechte Wurtzen werden geſotten/ in ei- Zu Verona werden ſie nach der Tafel unter dem [Abbildung]
Das andere Gewaͤchs heiſſt Glans terreſtris, Feldern/
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Des Adelichen Land- und Feld-Lebens
[Abbildung]
Cap. XLIII.
Noch etliche andere Gewaͤchſe dergleichen Gattungen.
DAs erſte wird vom Laurembergio genannt Gra-
men Amygdaloſum, oder Cyperus eſculentus,
ſuͤſſer wilder Galgant/ die Welſchen heiſſen ſie
Dolceguini oder Dolzolini, ins gemein nennt mans
auch Thraſi Veronenſium, weil es in derſelbigen Ge-
gend hauffenweis waͤchſet. Wiewol erſtgedachter Lau-
renbergius ſchreibet/ er habe es in groſſer Menge in ſei-
nen Gaͤrten/ hat einen Saher wie Galgant oder Ried-
gras/ an der Wurtzen hengen kleine Knollen/ wie Man-
deln oder Oliven/ mit einer runtzlichten Schalen/
gelbroͤthlicht an der Farbe/ ſind einer feuchten und war-
men Natur.
Dieſe knollechte Wurtzen werden geſotten/ in ei-
nem Moͤrſel zerſtoſſen/ mit weiß Senff-Waſſer/ aut
juſculo Galli, und durchgedruckt/ biß ſie eine Milch ge-
ben/ die getruncken/ und zu Verona/ Padua/ Venedig/
und anderwaͤrts taͤglich nach der Maß verkaufft wird/
dardurch werden die abgenommenen Kraͤfften wieder
erquicket/ ſey auch gut fuͤr die Maͤngel der Bruſt/
Keuchen/ Huſten und Seitenwehe/ auch wieder die
Entzuͤndung des Urins und das Lach-Feuer/ wanns
am Zerſtoſſen mit wenigen Melaun-Koͤrnern vermengt
wird. Die rohen Wurtzen gekaͤuet und im Mund auf-
gehalten/ ſtellen die ſcharffen auf dem Gehirne auf die
Bruſt fallende Fluͤſſe.
Zu Verona werden ſie nach der Tafel unter dem
Obſt und Confect aufgetragen. Der Safft wird durch
das Kaͤuen ausgeſogen/ die Haut aber und andere har-
te zum Eſſen undienliche Materia wird hinweg gethan.
Wollen ein muͤrbes/ wol gearbeites Land; Jm Herbſt
werden die Wurtzen ausgenommen/ an einem temperir-
ten Ort/ wo kein Froſt eindringen mag/ erhalten/ und
im Fruͤling wieder in den Garten ausgeſetzt/ bluͤhet her-
auſſen nicht. Jn Maltha aber ſoll ſie gelbe geaͤhrte
Blumen haben.
[Abbildung]
Das andere Gewaͤchs heiſſt Glans terreſtris,
Pſeudoapios, Aſtragalus Arvenſis, Erdnuͤſſe oder Erd-
eycheln/ hat ein Kraut wie Feldwicken oder Linſen/ mit
einer ſchoͤnen Purpurfarben Bluͤhe; Jm Julio bringen
ſie Schoͤtlein/ und darinnen Saamen wie die kleinen
Erbſen/ wachſen in Oeſterreich an vielen Orten auf den
Feldern/
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