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Hohberg, Wolf Helmhard von: Georgica Curiosa. Bd. 1. Nürnberg, 1682.

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Drittes Buch/ Haus-Mutter.
[Spaltenumbruch]

Herr von Ranzau ſchreibt in ſeinem Manuſcripto:
Wann ein Weib zu rechter Zeit dennoch nicht nieder-
kommen kan/ nimm Saamen von den Radden/ ſo im
Korn wachſen/ und rothe Blumen haben/ machs zu
Pulver/ und gib einer Frauen in warmen Wein/ eines
Goldguldens ſchwer/ es hilfft gewißlich/ und iſt unzehlich
offt probirt worden.

Die Geburt zu erhalten/ nehme man ein halb Loth
geſtoſſene rothe Corallen/ anderthalb Quintel geſcha-
ben Helfenbein/ ein halb Quintel Maſtix oder Wey-
rauch/ mach daraus ein Pulver/ davon ſoll man nach
den vierdten Monat ein oder anderthalb Quintel neh-
men im rothen Wein/ oder in einem weichgeſottenen
Ey/ oder mit Roſen-Zucker/ und ſolls alle 14 Tage ein-
mal thun.

Jtem die Geburt zu befoͤrdern: Nimm 2 oder 3
Eyer/ ſied ſelbige im Waſſer ſo lang/ wie man ſie hart
ſiedet/ von dieſem Waſſer gib den gebaͤhrenden Frauen
ein Becherlein/ ſo treibts die Frucht/ ſie ſey lebendig oder
todt. Oder Fimus equinus friſch im Wein zertrieben/
durch ein Tuͤchlein geſigen und ausgedruckt/ treibet
alsbald die Frucht/ und das Buͤrdlein aus; oder Agt-
[Spaltenumbruch] ſtein-Oel oder weiß Kuͤmmel-Oel jedes 4 biß 7 Tropfen
zuſammen in Wein eingeben/ treibet die Frucht.

Si menſtrua nimis fluant: So nimm einen gruͤ-
nen Laubfroſch/ brenn den in einen Hafen/ daß er zwar
nicht zu Aſchen werde/ ſondern ſich zu Pulver ſtoſſen
laſſe/ diß Pulver thue in ein klein Tafetes Saͤcklein/
und hengs einer ſolchen Frauen an Hals/ du wirſt groſ-
ſe Huͤlfe davon ſpuͤhren/ ſchreibt D. Minderer in Me-
dicinâ militari.

Das Koͤchel fuͤr die Schmertzen der Geſpinn und
Bruͤſte: Nimm ein gutes Bier/ und mach mit rockenen
Becken-Brod ein fein glattes Koch/ wanns geſotten
iſt/ ſo gieß darzu 2 Loͤffel voll Lein-Oel/ einen Brocken
rothe Salben/ und ſo viel Butter/ 3 Eyerdotter/ gar
wol abgeruͤhrt/ und noch etliche Sud thun laſſen/ dann
die uͤbrigen Faiſten herab gegoſſen. Vom Koch auf
ein Tuͤchlein/ wie gebraͤuchig/ damit das Waͤrtzlein
ausgehe/ angeſtrichen/ und zwiſchen zweyen Tuͤchlein
warm uͤber die Bruͤſte gelegt/ Morgens und Abends
ſoll man allezeit von der abgeſignen Faiſten ein wenig
auf die Pflaſter ſtreichen/ diß vertreibt die Geſpinn/ und
laͤſt keine Bruͤſte ſchwieren.

[Abbildung]
Cap. CXXVI.
Kinder-Artzneyen.
[Spaltenumbruch]

FUr die Wuͤrme der Kinder iſt gut Pomerantzen-
Safft/ und das Pulver von dieſen Schalern/
wann man eines nach dem andern in einem Loͤff-
lein voll Baum-Oel beſonders eingibt. Jtem der
Syrup oder Limonien/ und Zucker-Zeltlein gemacht
aus dem Pulver von dem obern Gipffel des Hirſch-
horns.

[Spaltenumbruch]

Oder gepulverte Rhabarbara auch den kleineſten
Kindern/ einen Scrupel mit Milch/ oder den aͤltern mit
Scabioſa-Waſſer. Das Pulver von den groſſen Wuͤr-
mern/ die von ihnen kommen/ eingegeben in Wein/
Milch oder Suppen/ vertreibt die Wuͤrmer aus dem
Leib. Cicori-Syrup mit Rhabarbara iſt gut wider die
Wuͤrmer/ und in allen andern Kinds-Kranckheiten/

die

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Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




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Zitationshilfe: Hohberg, Wolf Helmhard von: Georgica Curiosa. Bd. 1. Nürnberg, 1682, S. 319. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hohberg_georgica01_1682/337>, abgerufen am 06.01.2025.