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Hofmannswaldau, Christian Hofmann von: Herrn von Hoffmannswaldau und anderer Deutschen auserlesener und bißher ungedruckter Gedichte. Bd. 3. Leipzig, 1703.

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Vermischte Gedichte.
Jch achte nichts der welt und aller ihrer schätze/
Wenn mich dein lilgen arm in einen zirckel schlingt/
Mein geist wohnt mehr in dir/ als in der leibes-höhle/
Jch leb und lebe doch/ mein leben/ nur durch dich/
Du bist mein Norden-stern und meiner seelen seele.
Was dich kränckt und erfreut/ kränckt und erfreut auch mich.
Jch wünsche dir noch offt dergleichen süsse stunden/
GOtt überschütte dich mit seegen/ glück und heil:
Denn wenn ein solcher tag sich wieder eingefunden/
So hab ich an der lust desselben auch mein theil.
GOtt lasse dich noch offt ein pfand der liebe küssen/
Das adern/ fleisch und blut von dir und mir erlangt/
Und das/ wenn es den lauf des lebens muß beschliessen/
Jn sonnen-hellem glantz und Kayser-cronen prangt.
Nicht meine/ daß die lieb im hertzen werd erkalten/
Das/ wie der Aetna/ stets viel flammen von sich schmeist.
Jch werde stets die lieb im hertzen unterhalten/
So lang im cörper wohnt mein unbefleckter geist.
Die tugend hat bey uns der liebe grund geleget/
Drum baut beständigkeit darauf ein festes hauß.
Dein ebenbild ist mir sehr tief ins hertz gepräget/
Nichts/ als der grimme todt/ löscht solches bey mir aus.
Nicht wünsche/ daß ich dir die augen zu soll drücken/
Dergleichen liebesdienst greift seel und hertzen an.
Du wirst mich hoffentlich voran zu grabe schicken.
Diß wünscht/ mein augen-trost/ dein treuer Christian.


Das göttliche Geburths-Fest der
Durchlauchtigsten Fürstin und Frauen/
Frauen Hedewig Hertzogin zu Sach-
sen/ Jülich/ Cleve und Berg etc. etc.
am 12 Januar.
Anno 1702.
J. S. W.
Vermiſchte Gedichte.
Jch achte nichts der welt und aller ihrer ſchaͤtze/
Wenn mich dein lilgen arm in einen zirckel ſchlingt/
Mein geiſt wohnt mehr in dir/ als in der leibes-hoͤhle/
Jch leb und lebe doch/ mein leben/ nur durch dich/
Du biſt mein Norden-ſtern und meiner ſeelen ſeele.
Was dich kraͤnckt und erfreut/ kraͤnckt und erfreut auch mich.
Jch wuͤnſche dir noch offt dergleichen ſuͤſſe ſtunden/
GOtt uͤberſchuͤtte dich mit ſeegen/ gluͤck und heil:
Denn wenn ein ſolcher tag ſich wieder eingefunden/
So hab ich an der luſt deſſelben auch mein theil.
GOtt laſſe dich noch offt ein pfand der liebe kuͤſſen/
Das adern/ fleiſch und blut von dir und mir erlangt/
Und das/ wenn es den lauf des lebens muß beſchlieſſen/
Jn ſonnen-hellem glantz und Kayſer-cronen prangt.
Nicht meine/ daß die lieb im hertzen werd erkalten/
Das/ wie der Aetna/ ſtets viel flammen von ſich ſchmeiſt.
Jch werde ſtets die lieb im hertzen unterhalten/
So lang im coͤrper wohnt mein unbefleckter geiſt.
Die tugend hat bey uns der liebe grund geleget/
Drum baut beſtaͤndigkeit darauf ein feſtes hauß.
Dein ebenbild iſt mir ſehr tief ins hertz gepraͤget/
Nichts/ als der grimme todt/ loͤſcht ſolches bey mir aus.
Nicht wuͤnſche/ daß ich dir die augen zu ſoll druͤcken/
Dergleichen liebesdienſt greift ſeel und hertzen an.
Du wirſt mich hoffentlich voran zu grabe ſchicken.
Diß wuͤnſcht/ mein augen-troſt/ dein treuer Chriſtian.


Das goͤttliche Geburths-Feſt der
Durchlauchtigſten Fuͤrſtin und Frauen/
Frauen Hedewig Hertzogin zu Sach-
ſen/ Juͤlich/ Cleve und Berg ꝛc. ꝛc.
am 12 Januar.
Anno 1702.
J. S. W.
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[308/0318] Vermiſchte Gedichte. Jch achte nichts der welt und aller ihrer ſchaͤtze/ Wenn mich dein lilgen arm in einen zirckel ſchlingt/ Mein geiſt wohnt mehr in dir/ als in der leibes-hoͤhle/ Jch leb und lebe doch/ mein leben/ nur durch dich/ Du biſt mein Norden-ſtern und meiner ſeelen ſeele. Was dich kraͤnckt und erfreut/ kraͤnckt und erfreut auch mich. Jch wuͤnſche dir noch offt dergleichen ſuͤſſe ſtunden/ GOtt uͤberſchuͤtte dich mit ſeegen/ gluͤck und heil: Denn wenn ein ſolcher tag ſich wieder eingefunden/ So hab ich an der luſt deſſelben auch mein theil. GOtt laſſe dich noch offt ein pfand der liebe kuͤſſen/ Das adern/ fleiſch und blut von dir und mir erlangt/ Und das/ wenn es den lauf des lebens muß beſchlieſſen/ Jn ſonnen-hellem glantz und Kayſer-cronen prangt. Nicht meine/ daß die lieb im hertzen werd erkalten/ Das/ wie der Aetna/ ſtets viel flammen von ſich ſchmeiſt. Jch werde ſtets die lieb im hertzen unterhalten/ So lang im coͤrper wohnt mein unbefleckter geiſt. Die tugend hat bey uns der liebe grund geleget/ Drum baut beſtaͤndigkeit darauf ein feſtes hauß. Dein ebenbild iſt mir ſehr tief ins hertz gepraͤget/ Nichts/ als der grimme todt/ loͤſcht ſolches bey mir aus. Nicht wuͤnſche/ daß ich dir die augen zu ſoll druͤcken/ Dergleichen liebesdienſt greift ſeel und hertzen an. Du wirſt mich hoffentlich voran zu grabe ſchicken. Diß wuͤnſcht/ mein augen-troſt/ dein treuer Chriſtian. Das goͤttliche Geburths-Feſt der Durchlauchtigſten Fuͤrſtin und Frauen/ Frauen Hedewig Hertzogin zu Sach- ſen/ Juͤlich/ Cleve und Berg ꝛc. ꝛc. am 12 Januar. Anno 1702. J. S. W.

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Zitationshilfe: Hofmannswaldau, Christian Hofmann von: Herrn von Hoffmannswaldau und anderer Deutschen auserlesener und bißher ungedruckter Gedichte. Bd. 3. Leipzig, 1703, S. 308. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmannswaldau_gedichte03_1703/318>, abgerufen am 21.11.2024.