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Hofmannswaldau, Christian Hofmann von: Herrn von Hoffmannswaldau und anderer Deutschen auserlesener und bißher ungedruckter Gedichte. Bd. 3. Leipzig, 1703.

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Galante Gedichte.
Wie aber reimt sich doch/ verliebt und ferne seyn?
Wie schickt sich wohl dein weh zu ihren anmuths-reisen?
Und ihre grausamkeit zu deiner seelen-pein?
Armseelger/ glaube nicht/ Melinde werd dich lieben/
Nein/ nein/ nur mache dich von solchem wahn befreyt/
Sie weis von deiner noth/ sie kennet dein betrüben/
Und gleichwohl lebt sie dort in lauter freudigkeit.


Bey übersendung einiger Confitu-
ren.
HJer will dein armer knecht ein schlechtes opffer schicken/
Der selbst auf deinem mund ein opffer wünscht zu seyn.
Bestrahlstu dieses pfand mit gunst geneigten blicken/
So wird der himmel selbst mein hertz mit lust bestreun.
Nim es in gnaden an diß kleine demuths zeichen/
Das zwar vor deinen mund/ mein licht/ gewidmet ist:
Doch mag kein zucker nicht dem süssen nectar gleichen/
Der wie ein honig-thau auf deinen lippen fliest;
Kein Amber kan so sehr den matten geist erquicken/
Als wohl von deinem mund ein heiß entzündter kuß;
Wann wird der himmel doch einst deinen knecht beglücken/
Daß er auch schmecken darff den süssen überfluß?


Frauen gräfin von Br. *** lied an
hn. Baron No. ***
1.
JA so ists/ ich wil nicht lieben/
Und auch nicht geliebet seyn/
Lieben bringet nur betrüben/
Und an statt der liebe/ pein/
Jch wil stets in freyheit leben/
Und auch keinen binden nicht/
Keinem wil ich mich ergeben/
Keinen ich mir nie verpflicht.
2. Was
Galante Gedichte.
Wie aber reimt ſich doch/ verliebt und ferne ſeyn?
Wie ſchickt ſich wohl dein weh zu ihren anmuths-reiſen?
Und ihre grauſamkeit zu deiner ſeelen-pein?
Armſeelger/ glaube nicht/ Melinde werd dich lieben/
Nein/ nein/ nur mache dich von ſolchem wahn befreyt/
Sie weis von deiner noth/ ſie kennet dein betruͤben/
Und gleichwohl lebt ſie dort in lauter freudigkeit.


Bey uͤberſendung einiger Confitu-
ren.
HJer will dein armer knecht ein ſchlechtes opffer ſchicken/
Der ſelbſt auf deinem mund ein opffer wuͤnſcht zu ſeyn.
Beſtrahlſtu dieſes pfand mit gunſt geneigten blicken/
So wird der himmel ſelbſt mein hertz mit luſt beſtreun.
Nim es in gnaden an diß kleine demuths zeichen/
Das zwar vor deinen mund/ mein licht/ gewidmet iſt:
Doch mag kein zucker nicht dem ſuͤſſen nectar gleichen/
Der wie ein honig-thau auf deinen lippen flieſt;
Kein Amber kan ſo ſehr den matten geiſt erquicken/
Als wohl von deinem mund ein heiß entzuͤndter kuß;
Wann wird der himmel doch einſt deinen knecht begluͤcken/
Daß er auch ſchmecken darff den ſuͤſſen uͤberfluß?


Frauen graͤfin von Br. *** lied an
hn. Baron No. ***
1.
JA ſo iſts/ ich wil nicht lieben/
Und auch nicht geliebet ſeyn/
Lieben bringet nur betruͤben/
Und an ſtatt der liebe/ pein/
Jch wil ſtets in freyheit leben/
Und auch keinen binden nicht/
Keinem wil ich mich ergeben/
Keinen ich mir nie verpflicht.
2. Was
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[20/0028] Galante Gedichte. Wie aber reimt ſich doch/ verliebt und ferne ſeyn? Wie ſchickt ſich wohl dein weh zu ihren anmuths-reiſen? Und ihre grauſamkeit zu deiner ſeelen-pein? Armſeelger/ glaube nicht/ Melinde werd dich lieben/ Nein/ nein/ nur mache dich von ſolchem wahn befreyt/ Sie weis von deiner noth/ ſie kennet dein betruͤben/ Und gleichwohl lebt ſie dort in lauter freudigkeit. Bey uͤberſendung einiger Confitu- ren. HJer will dein armer knecht ein ſchlechtes opffer ſchicken/ Der ſelbſt auf deinem mund ein opffer wuͤnſcht zu ſeyn. Beſtrahlſtu dieſes pfand mit gunſt geneigten blicken/ So wird der himmel ſelbſt mein hertz mit luſt beſtreun. Nim es in gnaden an diß kleine demuths zeichen/ Das zwar vor deinen mund/ mein licht/ gewidmet iſt: Doch mag kein zucker nicht dem ſuͤſſen nectar gleichen/ Der wie ein honig-thau auf deinen lippen flieſt; Kein Amber kan ſo ſehr den matten geiſt erquicken/ Als wohl von deinem mund ein heiß entzuͤndter kuß; Wann wird der himmel doch einſt deinen knecht begluͤcken/ Daß er auch ſchmecken darff den ſuͤſſen uͤberfluß? Frauen graͤfin von Br. *** lied an hn. Baron No. *** 1. JA ſo iſts/ ich wil nicht lieben/ Und auch nicht geliebet ſeyn/ Lieben bringet nur betruͤben/ Und an ſtatt der liebe/ pein/ Jch wil ſtets in freyheit leben/ Und auch keinen binden nicht/ Keinem wil ich mich ergeben/ Keinen ich mir nie verpflicht. 2. Was

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Zitationshilfe: Hofmannswaldau, Christian Hofmann von: Herrn von Hoffmannswaldau und anderer Deutschen auserlesener und bißher ungedruckter Gedichte. Bd. 3. Leipzig, 1703, S. 20. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmannswaldau_gedichte03_1703/28>, abgerufen am 30.12.2024.