Mein Knecht! steh auf und sattle schnell, Und wirf dich auf dein Roß, Und jage rasch, durch Wald und Feld, Nach König Dunkans Schloß.
Dort schleiche in den Stall, und wart', Bis dich der Stallbub schaut. Den forsch' mir aus: Sprich, welche ist Von Dunkans Töchtern Braut?
Und spricht der Bub: "Die Braune ist's", So bring mir schnell die Mähr. Doch spricht der Bub: "Die Blonde ist's", So eile nicht so sehr.
Dann geh' zum Meister Seiler hin, Und kauf' mir einen Strick, Und reite langsam, sprich kein Wort, Und bring mir den zurück.
VII. Die Botſchaft.
Mein Knecht! ſteh auf und ſattle ſchnell, Und wirf dich auf dein Roß, Und jage raſch, durch Wald und Feld, Nach König Dunkans Schloß.
Dort ſchleiche in den Stall, und wart', Bis dich der Stallbub ſchaut. Den forſch' mir aus: Sprich, welche iſt Von Dunkans Töchtern Braut?
Und ſpricht der Bub: „Die Braune iſt's“, So bring mir ſchnell die Mähr. Doch ſpricht der Bub: „Die Blonde iſt's“, So eile nicht ſo ſehr.
Dann geh' zum Meiſter Seiler hin, Und kauf' mir einen Strick, Und reite langſam, ſprich kein Wort, Und bring mir den zurück.
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VII.
Die Botſchaft.
Mein Knecht! ſteh auf und ſattle ſchnell,
Und wirf dich auf dein Roß,
Und jage raſch, durch Wald und Feld,
Nach König Dunkans Schloß.
Dort ſchleiche in den Stall, und wart',
Bis dich der Stallbub ſchaut.
Den forſch' mir aus: Sprich, welche iſt
Von Dunkans Töchtern Braut?
Und ſpricht der Bub: „Die Braune iſt's“,
So bring mir ſchnell die Mähr.
Doch ſpricht der Bub: „Die Blonde iſt's“,
So eile nicht ſo ſehr.
Dann geh' zum Meiſter Seiler hin,
Und kauf' mir einen Strick,
Und reite langſam, ſprich kein Wort,
Und bring mir den zurück.
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Heine, Heinrich: Buch der Lieder. Hamburg, 1827, S. 60. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/heine_lieder_1827/68>, abgerufen am 22.02.2025.
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