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Staats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten. Nr. 120, Hamburg, 29. Juli 1789.

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[Spaltenumbruch] Freund. Nebst einem Briefe an D. Adam Smith
Esq. über die Hindernisse, die durch die oben ge-
nannten Einschränkungen, dem Fortgange der Jn-
düstrie, in den Weg gelegt werden. Deutsch heraus-
gegeben von Johann August Eberhard. Halle, bey
Johann Jacob Gebauer.
1788. 126 Seiten. 8.

Der Verfasser dieser (wie man aus dem Titel nicht
sieht) aus dem Englischen übersetzten Vertheidigung
eines seit vielen Jahrhunderten schon verabscheueten,
in der That sehr ehrlosen, und darum auch von allen
Gesetzgebern mit den schärfsten Strafen bedroheten La-
sters, sagt mit deutlichen Worten, daß er diesen Satz
zu behaupten gedenke: "Kein Mensch von reifen Jah-
ren und gesundem Verstande, der frey und mit offenen
Augen handelt, darf gehindert werden, mit Hinsicht
auf seinen Vortheil, solche Bedingungen einzugehen,
die er für bequem hält, Geld zu erlangen -- ferner,
welches nothwendig aus dem Vorigen folgt -- niemand
darf gehindert werden, jenem dis (dies) Geld zu leihen,
von welcher Art auch die Bedingungen seyn mögen,
denen er sich unterwirft." Man sieht es ohne Schwü-
rigkeit ein, daß es dieser Hypothese an allen logicali-
schen Requisiten mangele, und daß sie sich unmöglich
jemalen in einen fehlerfreyen Syllogismum einkleiden
lasse. Diejenigen Ausdrücke, in welchen der Verf. sein
Paradoxon vorträgt, sind schon an und vor sich zu weit-
sinnig, um auf diesem viel zu locker eingelegten Grund-
stein ein vestes Gebäude bauen zu können. Wer ist denn
von reifen Jahren und gesundem Verstande? Wer han-
delt denn frey, und mit offenen Augen? Entscheiden
unsere Jahre über die Reise unsers Verstandes? Und
wenn in Hinsicht eines von einem Wucherer übervor-
theilten Jndividui die Frage beantwortet werden soll,
ob der Beraubte zu seinen reifen Jahren und gesundem
Menschenverstand gelangt sey, oder nicht -- ob er
frey und mit offenen oder unfrey und mit verschlossenen
Augen gehandelt; wer soll entscheiden? Der Wucherer
oder die Obrigkeit? Der Wucherer? Ja, da kann man
sich wohl die Antwort gedenken. -- Die Obrigkeit?
Wie schwer würde ihr das mehrmalen werden? Wie
oft würde sie nicht mit ihrer Antwort zu spät kommen?
Alle Bedingungen soll derjenige eingehen können, der
Geld bedarf, um dieses zu erhalten -- alle, die er für
bequem hält?
Wie läßt sich das alles behaupten --
noch mehr, wie läßt sichs erweisen? Ein jeder begreift
diese Unmöglichkeit. Der Verfasser dieser kleinen Schrift
hat diese auch wohl selbst einsehen müssen -- und Rec.
hält seine ganze Arbeit für nichts anders, als einen
im Scherze angestellten Versuch, eine Sache zu ver-
theidigen, die den allgemeinen Haß der ganzen Mensch-
heit wider sich hat -- diesen auch verdient -- und sich
folglich nicht vertheidigen läßt. Da die Uebersetzung
von einer Meisterhand kommt: so wird es nicht nöthig
seyn, etwas zu ihrem Lobe zu sagen.




Philosophisches Magazin, herausgegeben von
Johann August Eberhard. Erstes Stück. Halle,
bey Johann Jakob Gebauer. 1788. 116 S.
8.

Jn diesem ersten Stücke dieses seiner Anlage und Aus-
führung nach vortrefflichen Jnstituts, sind nachfolgende
Aufsätze enthalten: 1) Nachricht von dem Zweck und
der Einrichtung des Magazins, nebst einigen Betrach-
[Spaltenumbruch] tungen über den gegenwärtigen Zustand der Philosophie
in Deutschland. (Einige Freunde der Philosophie haben
sich mit einander verbunden, die zerstreueten Gedan-
ken, wozu ihnen die neuesten Vorfälle in der philoso-
phischen Welt Gelegenheit geben, sich einander mitzu-
theilen, und diejenigen, die eine sorgfältige Prüfung
aushalten, in diesem Magazin aufzubewahren, und der
Beurtheilung des Publicums vorzulegen. Die erste
Abtheilung desselben wird eigene Aufsätze, -- die zweyte
Recensionen enthalten. Diese Aufsätze werden nicht
aus lauter speculativen Abhandlungen bestehen, sie wer-
den mit Beobachtungen, Nachrichten, kurzen Betrach-
tungen über Sitten, Gesetze, Begebenheiten, Charactere
und ähnliche Gegenstände abwechseln. Was läßt sich
nicht von einem so viel umfassenden Plane unter der
Direction eines Mannes, von Herrn Eberhardts Geiste
und Herzen erwarten!) D. Ueber die Schranken der
menschlichen Erkenntniß. (Ein lehrreicher, durchge-
dachter vortrefflicher Aufsatz -- von dem sich kein Aus-
zug machen läßt -- der ganz gelesen, aber nicht bloß
gelesen, sondern studirt zu werden verdient.) 3. Ueber
die wahre und falsche Aufklärung, wie auch über die
Rechte der Kirche und des Staats in Ansehung der-
selben. (Hier findet man mit einem ächten philosophi-
schen Geiste die Fragen beantwortet: worinn das We-
sen der Aufklärung bestehe? kann und soll die Aufklä-
rung in dem gegenwärtigen Zustande der menschlichen
Gesellschaft allgemein seyn? Kann und soll die Auf-
klärung in der Religion, in dem gegenwärtigen Zu-
stande der Gesellschaft allgemein werden? Was ist falsche
Aufklärung? Hat die Kirche -- hat der Staat -- ein
vollkommenes Recht, die Grenzen der Aufklärung zu
bestimmen? Hat der Staat die Pflicht und das Recht,
die Aufklärung außerhalb der Kirche zu hindern?) 4.
Einige Characterzüge der Mexicanischen Jndianer. Aus
des Herrn Thiery de Menonville Traite de la culture
du nopol &c.
(Von der körperlichen Bildung und der
häuslichen Tugend jener Völkerschaften.) 5. Epistel
über das Frauenzimmer, an eine junge Gräfinn. (Leicht
und schön versificirt, voll treffender Wahrheit, schalk-
hafter Laune und lachenden Witzes.) 6. Recensionen.
(Diesmal nur zwo, nemlich: Versuch über Gott, die
Welt und die menschliche Seele etc. -- und Zweifel,
über die Kantischen Begriffe von Zeit und Raum, von
Weishaupt.) Niemalen gieng dem Recens. der Wunsch,
daß eine neue Zeitschrift fortgesetzt werden möge, mehr
vom Herzen, als bey der Anzeige dieses schätzbaren
Werks.




Honorie Warren. Eine Geschichte aus dem Engli-
schen. 2 Theile. Frankfurt und Leipzig, 1789. Mit
dem Bildniß der Honorie Warren und des Capitain
Amington. gr. 8. 1 Rthlr. 8 Gr.

Der prunklose Titel und die Weglassung des Druck-
orts und Verlegers -- ein Umstand, wovon wir die
Ursach nicht einsehen -- kann diese Geschichte vielleicht
unbemerkt lassen: sie verdient aber doch aus der großen
Menge ihrer Brüder und Schwestern hervorgezogen zu
werden. Die vornehmsten Charactere sind: St. Claur,
ein junger gutherziger Franzose, voll fröhlicher Laune,
der alles, was ihm vorkommt, mit Munterkeit und Witz
behandelt. Amington, ein Engländer voll Edelmuth,

[Spaltenumbruch] Freund. Nebſt einem Briefe an D. Adam Smith
Eſq. uͤber die Hinderniſſe, die durch die oben ge-
nannten Einſchraͤnkungen, dem Fortgange der Jn-
duͤſtrie, in den Weg gelegt werden. Deutſch heraus-
gegeben von Johann Auguſt Eberhard. Halle, bey
Johann Jacob Gebauer.
1788. 126 Seiten. 8.

Der Verfaſſer dieſer (wie man aus dem Titel nicht
ſieht) aus dem Engliſchen uͤberſetzten Vertheidigung
eines ſeit vielen Jahrhunderten ſchon verabſcheueten,
in der That ſehr ehrloſen, und darum auch von allen
Geſetzgebern mit den ſchaͤrfſten Strafen bedroheten La-
ſters, ſagt mit deutlichen Worten, daß er dieſen Satz
zu behaupten gedenke: “Kein Menſch von reifen Jah-
ren und geſundem Verſtande, der frey und mit offenen
Augen handelt, darf gehindert werden, mit Hinſicht
auf ſeinen Vortheil, ſolche Bedingungen einzugehen,
die er fuͤr bequem haͤlt, Geld zu erlangen — ferner,
welches nothwendig aus dem Vorigen folgt — niemand
darf gehindert werden, jenem dis (dies) Geld zu leihen,
von welcher Art auch die Bedingungen ſeyn moͤgen,
denen er ſich unterwirft.” Man ſieht es ohne Schwuͤ-
rigkeit ein, daß es dieſer Hypotheſe an allen logicali-
ſchen Requiſiten mangele, und daß ſie ſich unmoͤglich
jemalen in einen fehlerfreyen Syllogismum einkleiden
laſſe. Diejenigen Ausdruͤcke, in welchen der Verf. ſein
Paradoxon vortraͤgt, ſind ſchon an und vor ſich zu weit-
ſinnig, um auf dieſem viel zu locker eingelegten Grund-
ſtein ein veſtes Gebaͤude bauen zu koͤnnen. Wer iſt denn
von reifen Jahren und geſundem Verſtande? Wer han-
delt denn frey, und mit offenen Augen? Entſcheiden
unſere Jahre uͤber die Reiſe unſers Verſtandes? Und
wenn in Hinſicht eines von einem Wucherer uͤbervor-
theilten Jndividui die Frage beantwortet werden ſoll,
ob der Beraubte zu ſeinen reifen Jahren und geſundem
Menſchenverſtand gelangt ſey, oder nicht — ob er
frey und mit offenen oder unfrey und mit verſchloſſenen
Augen gehandelt; wer ſoll entſcheiden? Der Wucherer
oder die Obrigkeit? Der Wucherer? Ja, da kann man
ſich wohl die Antwort gedenken. — Die Obrigkeit?
Wie ſchwer wuͤrde ihr das mehrmalen werden? Wie
oft wuͤrde ſie nicht mit ihrer Antwort zu ſpaͤt kommen?
Alle Bedingungen ſoll derjenige eingehen koͤnnen, der
Geld bedarf, um dieſes zu erhalten — alle, die er fuͤr
bequem haͤlt?
Wie laͤßt ſich das alles behaupten —
noch mehr, wie laͤßt ſichs erweiſen? Ein jeder begreift
dieſe Unmoͤglichkeit. Der Verfaſſer dieſer kleinen Schrift
hat dieſe auch wohl ſelbſt einſehen muͤſſen — und Rec.
haͤlt ſeine ganze Arbeit fuͤr nichts anders, als einen
im Scherze angeſtellten Verſuch, eine Sache zu ver-
theidigen, die den allgemeinen Haß der ganzen Menſch-
heit wider ſich hat — dieſen auch verdient — und ſich
folglich nicht vertheidigen laͤßt. Da die Ueberſetzung
von einer Meiſterhand kommt: ſo wird es nicht noͤthig
ſeyn, etwas zu ihrem Lobe zu ſagen.




Philoſophiſches Magazin, herausgegeben von
Johann Auguſt Eberhard. Erſtes Stuͤck. Halle,
bey Johann Jakob Gebauer. 1788. 116 S.
8.

Jn dieſem erſten Stuͤcke dieſes ſeiner Anlage und Aus-
fuͤhrung nach vortrefflichen Jnſtituts, ſind nachfolgende
Aufſaͤtze enthalten: 1) Nachricht von dem Zweck und
der Einrichtung des Magazins, nebſt einigen Betrach-
[Spaltenumbruch] tungen uͤber den gegenwaͤrtigen Zuſtand der Philoſophie
in Deutſchland. (Einige Freunde der Philoſophie haben
ſich mit einander verbunden, die zerſtreueten Gedan-
ken, wozu ihnen die neueſten Vorfaͤlle in der philoſo-
phiſchen Welt Gelegenheit geben, ſich einander mitzu-
theilen, und diejenigen, die eine ſorgfaͤltige Pruͤfung
aushalten, in dieſem Magazin aufzubewahren, und der
Beurtheilung des Publicums vorzulegen. Die erſte
Abtheilung deſſelben wird eigene Aufſaͤtze, — die zweyte
Recenſionen enthalten. Dieſe Aufſaͤtze werden nicht
aus lauter ſpeculativen Abhandlungen beſtehen, ſie wer-
den mit Beobachtungen, Nachrichten, kurzen Betrach-
tungen uͤber Sitten, Geſetze, Begebenheiten, Charactere
und aͤhnliche Gegenſtaͤnde abwechſeln. Was laͤßt ſich
nicht von einem ſo viel umfaſſenden Plane unter der
Direction eines Mannes, von Herrn Eberhardts Geiſte
und Herzen erwarten!) D. Ueber die Schranken der
menſchlichen Erkenntniß. (Ein lehrreicher, durchge-
dachter vortrefflicher Aufſatz — von dem ſich kein Aus-
zug machen laͤßt — der ganz geleſen, aber nicht bloß
geleſen, ſondern ſtudirt zu werden verdient.) 3. Ueber
die wahre und falſche Aufklaͤrung, wie auch uͤber die
Rechte der Kirche und des Staats in Anſehung der-
ſelben. (Hier findet man mit einem aͤchten philoſophi-
ſchen Geiſte die Fragen beantwortet: worinn das We-
ſen der Aufklaͤrung beſtehe? kann und ſoll die Aufklaͤ-
rung in dem gegenwaͤrtigen Zuſtande der menſchlichen
Geſellſchaft allgemein ſeyn? Kann und ſoll die Auf-
klaͤrung in der Religion, in dem gegenwaͤrtigen Zu-
ſtande der Geſellſchaft allgemein werden? Was iſt falſche
Aufklaͤrung? Hat die Kirche — hat der Staat — ein
vollkommenes Recht, die Grenzen der Aufklaͤrung zu
beſtimmen? Hat der Staat die Pflicht und das Recht,
die Aufklaͤrung außerhalb der Kirche zu hindern?) 4.
Einige Characterzuͤge der Mexicaniſchen Jndianer. Aus
des Herrn Thiery de Menonville Traité de la culture
du nopol &c.
(Von der koͤrperlichen Bildung und der
haͤuslichen Tugend jener Voͤlkerſchaften.) 5. Epiſtel
uͤber das Frauenzimmer, an eine junge Graͤfinn. (Leicht
und ſchoͤn verſificirt, voll treffender Wahrheit, ſchalk-
hafter Laune und lachenden Witzes.) 6. Recenſionen.
(Diesmal nur zwo, nemlich: Verſuch uͤber Gott, die
Welt und die menſchliche Seele ꝛc. — und Zweifel,
uͤber die Kantiſchen Begriffe von Zeit und Raum, von
Weishaupt.) Niemalen gieng dem Recenſ. der Wunſch,
daß eine neue Zeitſchrift fortgeſetzt werden moͤge, mehr
vom Herzen, als bey der Anzeige dieſes ſchaͤtzbaren
Werks.




Honorie Warren. Eine Geſchichte aus dem Engli-
ſchen. 2 Theile. Frankfurt und Leipzig, 1789. Mit
dem Bildniß der Honorie Warren und des Capitain
Amington. gr. 8. 1 Rthlr. 8 Gr.

Der prunkloſe Titel und die Weglaſſung des Druck-
orts und Verlegers — ein Umſtand, wovon wir die
Urſach nicht einſehen — kann dieſe Geſchichte vielleicht
unbemerkt laſſen: ſie verdient aber doch aus der großen
Menge ihrer Bruͤder und Schweſtern hervorgezogen zu
werden. Die vornehmſten Charactere ſind: St. Claur,
ein junger gutherziger Franzoſe, voll froͤhlicher Laune,
der alles, was ihm vorkommt, mit Munterkeit und Witz
behandelt. Amington, ein Englaͤnder voll Edelmuth,

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[[7]/0007] Freund. Nebſt einem Briefe an D. Adam Smith Eſq. uͤber die Hinderniſſe, die durch die oben ge- nannten Einſchraͤnkungen, dem Fortgange der Jn- duͤſtrie, in den Weg gelegt werden. Deutſch heraus- gegeben von Johann Auguſt Eberhard. Halle, bey Johann Jacob Gebauer. 1788. 126 Seiten. 8. Der Verfaſſer dieſer (wie man aus dem Titel nicht ſieht) aus dem Engliſchen uͤberſetzten Vertheidigung eines ſeit vielen Jahrhunderten ſchon verabſcheueten, in der That ſehr ehrloſen, und darum auch von allen Geſetzgebern mit den ſchaͤrfſten Strafen bedroheten La- ſters, ſagt mit deutlichen Worten, daß er dieſen Satz zu behaupten gedenke: “Kein Menſch von reifen Jah- ren und geſundem Verſtande, der frey und mit offenen Augen handelt, darf gehindert werden, mit Hinſicht auf ſeinen Vortheil, ſolche Bedingungen einzugehen, die er fuͤr bequem haͤlt, Geld zu erlangen — ferner, welches nothwendig aus dem Vorigen folgt — niemand darf gehindert werden, jenem dis (dies) Geld zu leihen, von welcher Art auch die Bedingungen ſeyn moͤgen, denen er ſich unterwirft.” Man ſieht es ohne Schwuͤ- rigkeit ein, daß es dieſer Hypotheſe an allen logicali- ſchen Requiſiten mangele, und daß ſie ſich unmoͤglich jemalen in einen fehlerfreyen Syllogismum einkleiden laſſe. Diejenigen Ausdruͤcke, in welchen der Verf. ſein Paradoxon vortraͤgt, ſind ſchon an und vor ſich zu weit- ſinnig, um auf dieſem viel zu locker eingelegten Grund- ſtein ein veſtes Gebaͤude bauen zu koͤnnen. Wer iſt denn von reifen Jahren und geſundem Verſtande? Wer han- delt denn frey, und mit offenen Augen? Entſcheiden unſere Jahre uͤber die Reiſe unſers Verſtandes? Und wenn in Hinſicht eines von einem Wucherer uͤbervor- theilten Jndividui die Frage beantwortet werden ſoll, ob der Beraubte zu ſeinen reifen Jahren und geſundem Menſchenverſtand gelangt ſey, oder nicht — ob er frey und mit offenen oder unfrey und mit verſchloſſenen Augen gehandelt; wer ſoll entſcheiden? Der Wucherer oder die Obrigkeit? Der Wucherer? Ja, da kann man ſich wohl die Antwort gedenken. — Die Obrigkeit? Wie ſchwer wuͤrde ihr das mehrmalen werden? Wie oft wuͤrde ſie nicht mit ihrer Antwort zu ſpaͤt kommen? Alle Bedingungen ſoll derjenige eingehen koͤnnen, der Geld bedarf, um dieſes zu erhalten — alle, die er fuͤr bequem haͤlt? Wie laͤßt ſich das alles behaupten — noch mehr, wie laͤßt ſichs erweiſen? Ein jeder begreift dieſe Unmoͤglichkeit. Der Verfaſſer dieſer kleinen Schrift hat dieſe auch wohl ſelbſt einſehen muͤſſen — und Rec. haͤlt ſeine ganze Arbeit fuͤr nichts anders, als einen im Scherze angeſtellten Verſuch, eine Sache zu ver- theidigen, die den allgemeinen Haß der ganzen Menſch- heit wider ſich hat — dieſen auch verdient — und ſich folglich nicht vertheidigen laͤßt. Da die Ueberſetzung von einer Meiſterhand kommt: ſo wird es nicht noͤthig ſeyn, etwas zu ihrem Lobe zu ſagen. Philoſophiſches Magazin, herausgegeben von Johann Auguſt Eberhard. Erſtes Stuͤck. Halle, bey Johann Jakob Gebauer. 1788. 116 S. 8. Jn dieſem erſten Stuͤcke dieſes ſeiner Anlage und Aus- fuͤhrung nach vortrefflichen Jnſtituts, ſind nachfolgende Aufſaͤtze enthalten: 1) Nachricht von dem Zweck und der Einrichtung des Magazins, nebſt einigen Betrach- tungen uͤber den gegenwaͤrtigen Zuſtand der Philoſophie in Deutſchland. (Einige Freunde der Philoſophie haben ſich mit einander verbunden, die zerſtreueten Gedan- ken, wozu ihnen die neueſten Vorfaͤlle in der philoſo- phiſchen Welt Gelegenheit geben, ſich einander mitzu- theilen, und diejenigen, die eine ſorgfaͤltige Pruͤfung aushalten, in dieſem Magazin aufzubewahren, und der Beurtheilung des Publicums vorzulegen. Die erſte Abtheilung deſſelben wird eigene Aufſaͤtze, — die zweyte Recenſionen enthalten. Dieſe Aufſaͤtze werden nicht aus lauter ſpeculativen Abhandlungen beſtehen, ſie wer- den mit Beobachtungen, Nachrichten, kurzen Betrach- tungen uͤber Sitten, Geſetze, Begebenheiten, Charactere und aͤhnliche Gegenſtaͤnde abwechſeln. Was laͤßt ſich nicht von einem ſo viel umfaſſenden Plane unter der Direction eines Mannes, von Herrn Eberhardts Geiſte und Herzen erwarten!) D. Ueber die Schranken der menſchlichen Erkenntniß. (Ein lehrreicher, durchge- dachter vortrefflicher Aufſatz — von dem ſich kein Aus- zug machen laͤßt — der ganz geleſen, aber nicht bloß geleſen, ſondern ſtudirt zu werden verdient.) 3. Ueber die wahre und falſche Aufklaͤrung, wie auch uͤber die Rechte der Kirche und des Staats in Anſehung der- ſelben. (Hier findet man mit einem aͤchten philoſophi- ſchen Geiſte die Fragen beantwortet: worinn das We- ſen der Aufklaͤrung beſtehe? kann und ſoll die Aufklaͤ- rung in dem gegenwaͤrtigen Zuſtande der menſchlichen Geſellſchaft allgemein ſeyn? Kann und ſoll die Auf- klaͤrung in der Religion, in dem gegenwaͤrtigen Zu- ſtande der Geſellſchaft allgemein werden? Was iſt falſche Aufklaͤrung? Hat die Kirche — hat der Staat — ein vollkommenes Recht, die Grenzen der Aufklaͤrung zu beſtimmen? Hat der Staat die Pflicht und das Recht, die Aufklaͤrung außerhalb der Kirche zu hindern?) 4. Einige Characterzuͤge der Mexicaniſchen Jndianer. Aus des Herrn Thiery de Menonville Traité de la culture du nopol &c. (Von der koͤrperlichen Bildung und der haͤuslichen Tugend jener Voͤlkerſchaften.) 5. Epiſtel uͤber das Frauenzimmer, an eine junge Graͤfinn. (Leicht und ſchoͤn verſificirt, voll treffender Wahrheit, ſchalk- hafter Laune und lachenden Witzes.) 6. Recenſionen. (Diesmal nur zwo, nemlich: Verſuch uͤber Gott, die Welt und die menſchliche Seele ꝛc. — und Zweifel, uͤber die Kantiſchen Begriffe von Zeit und Raum, von Weishaupt.) Niemalen gieng dem Recenſ. der Wunſch, daß eine neue Zeitſchrift fortgeſetzt werden moͤge, mehr vom Herzen, als bey der Anzeige dieſes ſchaͤtzbaren Werks. Honorie Warren. Eine Geſchichte aus dem Engli- ſchen. 2 Theile. Frankfurt und Leipzig, 1789. Mit dem Bildniß der Honorie Warren und des Capitain Amington. gr. 8. 1 Rthlr. 8 Gr. Der prunkloſe Titel und die Weglaſſung des Druck- orts und Verlegers — ein Umſtand, wovon wir die Urſach nicht einſehen — kann dieſe Geſchichte vielleicht unbemerkt laſſen: ſie verdient aber doch aus der großen Menge ihrer Bruͤder und Schweſtern hervorgezogen zu werden. Die vornehmſten Charactere ſind: St. Claur, ein junger gutherziger Franzoſe, voll froͤhlicher Laune, der alles, was ihm vorkommt, mit Munterkeit und Witz behandelt. Amington, ein Englaͤnder voll Edelmuth,

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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Britt-Marie Schuster, Manuel Wille, Arnika Lutz: Bereitstellung der Texttranskription. (2014-07-07T10:32:49Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.

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Zitationshilfe: Staats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten. Nr. 120, Hamburg, 29. Juli 1789, S. [7]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hc_1202907_1789/7>, abgerufen am 21.11.2024.