Staats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten. Nr. 102, Hamburg, 27. Juni 1789.[Spaltenumbruch]
Der Adel hat sich noch nicht mit den Gemeinen ver- Herr Linguet ist jetzt auch zu Versailles. Er ist
der Der Leibarzt der Königinn, Herr Vicq d'Azir,
ist Noch ehe der Hof nach Marly gieng, wohnte er der
Schreiben aus London, vom 16 Junii.
Parlementssachen. Herr Pitt war gewillet, am Freytage versprochener- Die Hofzeitung vom Sonnabend kündiget an, daß Es heißt, die kleine Seereise, welche der König
in Zum fernern Bau des Pallastes des Prinzen von Herr Dundas hat eine Bill im Unterhause einge- Das Transportschiff Juliana hat 360 Weibsbilder Berichte aus Jndien melden, daß der bisherige Golan Kadir Cawn, der den Großmogul die Augen Der Vicekönig von Jrland, der Marquis von Mit der Tontine von einer Million, welche in ver- Der Königl. Envoye extraordinaire zu Turin,
Herr
Schreiben aus London, vom 19 Junii.
Parlementssachen. Herr Marsham stand am Mittewochen im Unterhause [Spaltenumbruch]
Der Adel hat ſich noch nicht mit den Gemeinen ver- Herr Linguet iſt jetzt auch zu Verſailles. Er iſt
der Der Leibarzt der Koͤniginn, Herr Vicq d’Azir,
iſt Noch ehe der Hof nach Marly gieng, wohnte er der
Schreiben aus London, vom 16 Junii.
Parlementsſachen. Herr Pitt war gewillet, am Freytage verſprochener- Die Hofzeitung vom Sonnabend kuͤndiget an, daß Es heißt, die kleine Seereiſe, welche der Koͤnig
in Zum fernern Bau des Pallaſtes des Prinzen von Herr Dundas hat eine Bill im Unterhauſe einge- Das Tranſportſchiff Juliana hat 360 Weibsbilder Berichte aus Jndien melden, daß der bisherige Golan Kadir Cawn, der den Großmogul die Augen Der Vicekoͤnig von Jrland, der Marquis von Mit der Tontine von einer Million, welche in ver- Der Koͤnigl. Envoyé extraordinaire zu Turin,
Herr
Schreiben aus London, vom 19 Junii.
Parlementsſachen. Herr Marſham ſtand am Mittewochen im Unterhauſe <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="jPoliticalNews"> <div type="jArticle"> <pb facs="#f0002" n="[2]"/> <cb/> <p>Der Adel hat ſich noch nicht mit den Gemeinen ver-<lb/> einigt, obgleich der Herzog von Orleans dieſes ſehr an-<lb/> gerathen hat. Dieſer Prinz erhaͤlt jetzt uͤberall, wo er<lb/> ſich ſehen laͤßt, den lauten Beyſall des Volks.</p><lb/> <p>Herr Linguet iſt jetzt auch zu Verſailles. Er iſt der<lb/> Meynung, daß man Staͤndenweiſe ſtimmen muͤſſe.</p><lb/> <p>Der Leibarzt der Koͤniginn, Herr Vicq d’Azir, iſt<lb/> zum Staatsrath ernannt worden. Man ſagt, er werde<lb/> nach Wien gehen, wo man ihn uͤber die Geſundheits-<lb/> Umſtaͤnde des Kayſers zu Rathe ziehen wolle.</p><lb/> <p>Noch ehe der Hof nach Marly gieng, wohnte er der<lb/> Frohnleichnams-Proceßion bey, wobey auch 12 Depu-<lb/> tirte vom Adel, eben ſo viel von der Geiſtlichkeit, und<lb/> 24 von den Gemeinen gegenwaͤrtig waren.</p> </div><lb/> <div type="jArticle"> <dateline> <hi rendition="#c"><hi rendition="#fr">Schreiben aus London,</hi> vom 16 Junii.</hi> </dateline><lb/> <div type="jArticle"> <head>Parlementsſachen.</head><lb/> <p>Herr Pitt war gewillet, am Freytage verſprochener-<lb/> maßen die Bill ins Unterhaus zu bringen, wodurch der<lb/> Tobacksverkauf der Acciſe unterworfen werden ſoll. Da<lb/> indeſſen die Tobackshaͤndler die groͤßte Schwierigkeit<lb/> und ſchlimme Folgen vorgeſtellet haben, welche eine<lb/> ſolche neue Einrichtung mit ſich fuͤhren wuͤrde, ſo er-<lb/> ſuchte er, das Einbringen der Bill bis zum Dienſtage<lb/> zu verſchieben. Es wird ſich alſo heute ausweiſen, ob<lb/> dieſe neue Tobacks Regulation Statt haben werde. —<lb/> Wegen des Sclavenhandels ſind ſowol am Freytage<lb/> als geſtern Zeugen abgehoͤrt worden. Das, was bis-<lb/> her uͤber dieſe Sache ſchon auf Befehl des Unterhauſes<lb/> iſt gedruckt und auf die Tafel zum Nachſehen fuͤr die<lb/> Mitglieder iſt gelegt worden, macht einen dicken Fo-<lb/> lianten aus. Vielleicht kommt noch ein zweyter zu<lb/> Stande, und es moͤchte gleichwol am Ende in der<lb/> Hauptſache nichts gethan werden. — Herr Dundas<lb/> verlangte geſtern, daß verſchiedene Papiere, welche die<lb/> Finanzen unſerer Oſtindiſchen Etabliſſements betreffen,<lb/> moͤchten vorgelegt werden, welches ohne Widerrede<lb/> bewilligt wurde. 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Der Adel hat ſich noch nicht mit den Gemeinen ver-
einigt, obgleich der Herzog von Orleans dieſes ſehr an-
gerathen hat. Dieſer Prinz erhaͤlt jetzt uͤberall, wo er
ſich ſehen laͤßt, den lauten Beyſall des Volks.
Herr Linguet iſt jetzt auch zu Verſailles. Er iſt der
Meynung, daß man Staͤndenweiſe ſtimmen muͤſſe.
Der Leibarzt der Koͤniginn, Herr Vicq d’Azir, iſt
zum Staatsrath ernannt worden. Man ſagt, er werde
nach Wien gehen, wo man ihn uͤber die Geſundheits-
Umſtaͤnde des Kayſers zu Rathe ziehen wolle.
Noch ehe der Hof nach Marly gieng, wohnte er der
Frohnleichnams-Proceßion bey, wobey auch 12 Depu-
tirte vom Adel, eben ſo viel von der Geiſtlichkeit, und
24 von den Gemeinen gegenwaͤrtig waren.
Schreiben aus London, vom 16 Junii.
Parlementsſachen.
Herr Pitt war gewillet, am Freytage verſprochener-
maßen die Bill ins Unterhaus zu bringen, wodurch der
Tobacksverkauf der Acciſe unterworfen werden ſoll. Da
indeſſen die Tobackshaͤndler die groͤßte Schwierigkeit
und ſchlimme Folgen vorgeſtellet haben, welche eine
ſolche neue Einrichtung mit ſich fuͤhren wuͤrde, ſo er-
ſuchte er, das Einbringen der Bill bis zum Dienſtage
zu verſchieben. Es wird ſich alſo heute ausweiſen, ob
dieſe neue Tobacks Regulation Statt haben werde. —
Wegen des Sclavenhandels ſind ſowol am Freytage
als geſtern Zeugen abgehoͤrt worden. Das, was bis-
her uͤber dieſe Sache ſchon auf Befehl des Unterhauſes
iſt gedruckt und auf die Tafel zum Nachſehen fuͤr die
Mitglieder iſt gelegt worden, macht einen dicken Fo-
lianten aus. Vielleicht kommt noch ein zweyter zu
Stande, und es moͤchte gleichwol am Ende in der
Hauptſache nichts gethan werden. — Herr Dundas
verlangte geſtern, daß verſchiedene Papiere, welche die
Finanzen unſerer Oſtindiſchen Etabliſſements betreffen,
moͤchten vorgelegt werden, welches ohne Widerrede
bewilligt wurde. Er iſt geſonnen, ſeinen ſogenannten
Oſtindiſchen Budget im Unterhauſe naͤchſtens zu er-
oͤffnen.
Die Hofzeitung vom Sonnabend kuͤndiget an, daß
der Koͤnig den bisherigen Staats-Secretair, Lord
Sidney, nachdem er ſeinen Poſten reſigniret, zum
Chief Juſtice in Eyre ernannt habe. Mit dieſer Wuͤrde
ſind etwa 4000 Pf. jaͤhrlicher Einkuͤnſte verbunden.
Es heißt, die kleine Seereiſe, welche der Koͤnig in
Geſellſchaft der Koͤniginn und der aͤlteſten Prinzeßinnen
nach Weymouth machen wird, ſey auf den 27ſten die-
ſes Monats angeſetzt. Zu Deptford werden die Koͤn.
Jachten zu dieſer Reiſe mit großem Fleiße ausgeruͤſtet.
Die Koͤnigl. Reiſegeſellſchaft wird ſich auf der Themſe
bey Greenwich einſchiffen. Die Aerzte ſind der Mey-
nung daß eine Seeluft der Geſundheit des Koͤnigs
ſehr zutraͤglich ſeyn werde, und haben alſo aus dieſem
Grunde zu der vorhabenden Reiſe gerathen. Der
Aufenthalt des Koͤnigs zu Weymouth und an den ſuͤd-
lichen Kuͤſten unſerer Jnſel wird auf voͤllige 3 Monate
angeſetzt.
Zum fernern Bau des Pallaſtes des Prinzen von
Wallis, Carletonhouſe, ſind am Freytage vom Parle-
mente wieder 35000 Pf. St. bewilliget worden. Die-
ſer Pallaſt wird ſehr praͤchtig und ſehr bequem einge-
richtet, weil derſelbe, wenn der Prinz zum Throne
kommt, ſtatt St. James zur Reſidenz dienen ſoll.
Herr Dundas hat eine Bill im Unterhauſe einge-
bracht, vermoͤge welcher die, ſo ſich in Schottland zur
Biſchoͤflichen Kirche bekennen, welche in England die
herrſchende iſt, kuͤnftig dorten grade die Vorrechte ge-
nießen ſollen, welche hier die Presbyterianer beſitzen,
die in Schottland die herrſchende Kirche ausmachen.
Das Tranſportſchiff Juliana hat 360 Weibsbilder
am Bord, welche nach Jackſonsbay abgehen ſollen.
Die Neugier der Londner verſchafft dieſer weiblichen
Reiſegeſellſchaft, die ſich noch auf der Themſe aufhaͤlt,
eine Menge von Beſuchen, und das Schiff iſt faſt den
ganzen Tag uͤber mit Boͤten umgeben, die mit Men-
ſchen beyderley Geſchlechts angefuͤllt ſind, um dieſe
Diebinnen und Veſtalen anzugaffen. Die wenigſten
derſelben ſind uͤber 20 Jahr alt, daher man von ihnen
eine zahlreiche Nachkommenſchaft in Neuholland hoffen
darf; eine Nachkommenſchaft, die wenigſtens von
einer Art albernes Stolzes frey ſeyn wird — dem ab-
geſchmackten Ahnenſtolz.
Berichte aus Jndien melden, daß der bisherige
Gouverneur von Chandernagor, der in ganz Jndoſtan
als ein Mann von Talenten, Herzhaftigkeit und wuͤr-
digem Charakter bekannt war, mit Tode abgegangen
ſey. Haſtings war ehemals oft in Sorgen, daß unſere
Jndianiſchen Beſitzungen durch ihn in Gefahr gera-
then moͤchten.
Golan Kadir Cawn, der den Großmogul die Augen
ausſtechen ließ, iſt von Rana Bie, dem General der
Maratten, in einem Treffen uͤberwunden. Golan
ſtuͤrzte auf der Flucht vom Pferde und ward zum Ge-
fangenen gemacht. Der General der Maratten ſchickte
ihn dem Scindia zu, der ihn verurtheilte, erſt ſeine
Augen und hernach ſeinen Kopf zu verlieren. Alle
Artillerie, Bagage, Elephanten, Cameele, ꝛc. ſind in
die Haͤnde der Ueberwinder gefallen.
Der Vicekoͤnig von Jrland, der Marquis von
Buckingham, iſt von ſeiner gefaͤhrlichen Krankheit,
einem Faulfieber, wieder hergeſtellt.
Mit der Tontine von einer Million, welche in ver-
wichener Woche aus dem Budaet gekommen, gehet es
etwas ſchwerfaͤllig. Die, welche ſie als Banquiers vom
Miniſter uͤbernommen haben, ſcheinen wegen des Ab-
ſatzes und der Kaͤufer etwas verlegen zu ſeyn, ob man
gleich in den erſten Tagen nach ihrer Bekanntmachung
die Preiſe aͤußerſt in die Hoͤhe zu treiben bemuͤht war,
und auch wirklich anfaͤnglich dieſe Abſicht erreichte.
Man ruͤhmet von der Tontine, daß ſie die Leute in
mancher Ruͤckſicht tugendhafter machen werde, weil
nur diejenigen Hoffnung haben, andere Mittontiniſten
zu uͤberleben, die maͤßig und enthaltſam ſind.
Der Koͤnigl. Envoyé extraordinaire zu Turin, Herr
Trevor, hat nun auch den Charakter eines bevoͤllmaͤch-
tigten Miniſters erhalten.
Schreiben aus London, vom 19 Junii.
Parlementsſachen.
Herr Marſham ſtand am Mittewochen im Unterhauſe
auf, und ſagte, es ſey ihm ſo eben eine Zeitung in die
Haͤnde gefallen, darinn die Wuͤrde des Hauſes der Ge-
meinen auf eine ſcandaloͤſe Weiſe verletzt werde. Er
ſey ein eifriger Freund und Vertheidiger der Druck-
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