Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Staats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten. Nr. 102, Hamburg, 27. Juni 1789.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch] freyheit, so weit dieselbe mit der Freyheit der Nation
genau verbunden ist; allein, er wisse auch, daß die
Würde und die Wichtigkeit des Parlements, ja die
Constitution selbst, auf einmal vernichtet sey, wenn
es erlaubt würde, die Druckfreyheit dazu zu miß-
brauchen, den großen Rath der Nation zu insultiren.
Er las hierauf aus einer Zeitung, welche den Namen
the world führet, die folgende Stelle vor: "Das
Hastingsche Verhör wird bis auf eine andere Sitzung
verschoben werden, es wäre denn, daß das Oberhaus
oder die Lords Herz genug hätten, diesem schändlichen
Geschäffte ein Ende zu machen." Es sey, fuhr er fort,
offenbar, daß man mit diesen Ausdrücken dem Muthe
des Oberhauses ein Compliment auf Unkosten des Un-
terhauses habe machen wollen. Jndessen hoffe er, daß
das letztere Muth genug haben werde, ein solches in-
fames Libell nicht ungestraft zu lassen. Er beschloß mit
dem Antrage, daß der Drucker und Herausgeber der
Zeitung, the world, dieses Libells wegen, mögten ge-
richtlich prosequiret werden. -- Herr Burke unterstützte
diesen Antrag, und ob er sich gleich für einen aufrich-
tigen Freund der Druckfreyheit erklärte, wünschte er
doch, daß die Unverschämtheit in vielen öffentlichen
Blättern gehemmet würde, vorzüglich so weit sie Be-
richte von dem Hastingschen Verhöre dem Publicum
mittheilten. Die Papiere, welche auf Herrn Hastings
Seite wären, stelleten diejenigen, welche das Unterhaus
zur Führung des Processes bestimmt hätte, als die größ-
ten Dummköpfe vor, ohne dabey eingedenk zu seyn,
daß dergleichen ein Libell aufs Parlement selbst sey,
welches sie zu diesem Geschäffte bestimmte. Er an
seinem Theile wolle nächstens darauf antragen, daß die
Verhandlungen bey dem Hastingschen Verhöre von der
Handschrift des Geschwindschreibers abgedruckt wür-
den, damit das Publicum durch die täglichen Zeitun-
gen nicht mehr hintergangen werde. -- Major Scott
behauptete, daß die öffentlichen Blätter das Verhör
nach der Wahrheit, obgleich zuweilen mit satyrischen
Zusätzen, vorlegten. -- Herr Marsham ward hierüber
ungehalten, und bemerkte, daß er seinen Antrag nicht
ganz nach Parlementsform eingerichtet habe. Er bat
daher um Erlaubniß, denselben zu verbessern, und legte
folgende Resolution dem Hause zuerst zur Genehmigung
vor: Daß der vorerwähnte Paragraph in der Zeitung,
the world, ein Libell auf das Haus der Gemeinen sey.
Dieses ward sogleich ohne Widerspruch genehmigt.
Hiernächst folgte die zwote Resolution: Daß dem Könige
eine Addresse überreicht werde, dem Attorney-General
Befehl zu ertheilen, den Drucker und den Herausgeber
dieser Zeitung zu prosequiren. Auch dieses ward so-
gleich bewilligt. --

Herr Pitt erwähnte gestern der Bill, wodurch der
Tobacksverkauf der Accise unterworfen wird. Ohner-
achtet viele von denen, die damit handeln, schlecht
mit dieser Einrichtung zufrieden sind, wird die neue
Regulation dennoch aller Wahrscheinlichkeit nach Statt
haben. Der Zoll bey der Einfuhr wird auf 6 Pence
von jedem Pfund Toback gesetzt werden, und die Accise
wird noch 9 Pence erhalten.

Die vom Parlemente niedergesetzte Commißion zur
Entscheidung der streitigen Westminster Parlements-
wahl, zwischen Lord Hood und Lord Townshend, ist zu
[Spaltenumbruch] verschiedenen Resolutionen gekommen, welche insge-
sammt die Absicht haben, den Streit aufzugeben, weil
am Ende nach allem Zeitverderb und nach allen großen
Unkosten dennoch nichts wird entschieden werden kön-
nen, auch überdem die Erwählung eines ganz neuen
Parlements so nahe ist.

Jn dem am Mittwochen gehaltenen Verhöre Hastings
ist wiederum nichts gethan worden, außer daß man sich
über die Vorlesung gewisser Documente gegen den An-
geklagten stritt. Der Großkanzler entschied wieder da-
hin, daß sie nicht vorgelesen werden müßten. Weil
aber Herr Burke so wie Herr Fox mit dieser Entschei-
dung schlecht zufrieden waren, wurde von den Lords
beschlossen, die Sache den zwölf Königl. Richtern zur
Entscheidung zu übergeben. Der Ausspruch derselben
ist noch nicht erfolgt, und die Fortsetzung des Verhörs
ist aufgehoben.




Alles Lever und alle Cour bey Hofe zu St. James
ist bis auf den bevorstehenden Winter ausgesetzt. Man
hoffet, daß alsdenn die Gesundheit des Königs völlig
werde wiederhergestellt seyn. Die Abreise nach Wey-
mouth wird vor sich gehen, und die Anstalten dazu
werden eifrig gemacht. Es heißt, der Herzog von
Gloucester werde den König begleiten.

Am Mittwochen Abend, gegen 10 Uhr, gerieth das
Opernhaus am Heumarkt in Brand, und ward nebst
5 benachbarten Häusern in Asche gelegt. Es war ein
fürchterlich feyerliche Scene, und die ältesten unter
den sogenannten Feuer- oder Sprützenmännern wissen
sich einer so erschrecklichen Flamme, die wie Feuer-
seulen in die Höhe stieg, nicht zu erinnern. Jn dem
Zimmer, worinn die Mahler für die Scenen arbeiten,
brach das Feuer, durch Vernachläßigung eines Topfes
mit Schwefel, zuerst aus, und ergriff sogleich die be-
nachbarte Maschinenkammer. Die Elisäischen Gefilde
und der Styx, woran die Mahler eben arbeiteten, lo-
derten im Augenblick auf. Die Scenen der Opern:
Jphigenie, Medea, Hannibal, Alexander, etc. die präch-
tig waren, krachten im Feuer, und das herrliche Per-
sepolis, die hohen Alpen mit ihren Schneegipfeln, der
wasserreiche Hellespont, mit seinen auf ihm schwebenden
Schiffen, waren, nebst den übrigen Herrlichkeiten, um
3 Uhr, des Morgens, nicht mehr. Herr Vanburgh,
der Sohn des berühmten ehemaligen Architecten, wird
am meisten dabey leiden, denn er hatte 800 Pf. Sterl.
jährlicher Einkünfte von diesem eingeäscherten Opern-
hause.

Die Summe von 191000 Pfund Sterl. die von
Herrn Pitt im letzthin eröffneten Budget dem Parle-
mente, unter dem Namen Secret service, als eine
Staatsausgabe vorgelegt und berechnet wurde, ist
eigentlich dem Prinzen von Oranien oder der Republik
Holland geliehen, und wird in bestimmten Terminen
mit den stipulirten Jnteressen zurück bezahlt werden.

Auf dem Mißißippi-Flusse, in Nordamerica, ist neu-
lich bey dem Spanischen Fort Natches ein Rencontre
zwischen einigen republikanischen Amerikanern, unter
einem gewissen Obersten Armstrong und einigen 60
Spanischen Soldaten, vorgefallen Der Spanische
Commandant des Forts hatte die letztern abgeschickt,
um den Armstrong zu arretiren. Dieser widersetzte

[Spaltenumbruch] freyheit, ſo weit dieſelbe mit der Freyheit der Nation
genau verbunden iſt; allein, er wiſſe auch, daß die
Wuͤrde und die Wichtigkeit des Parlements, ja die
Conſtitution ſelbſt, auf einmal vernichtet ſey, wenn
es erlaubt wuͤrde, die Druckfreyheit dazu zu miß-
brauchen, den großen Rath der Nation zu inſultiren.
Er las hierauf aus einer Zeitung, welche den Namen
the world fuͤhret, die folgende Stelle vor: “Das
Haſtingſche Verhoͤr wird bis auf eine andere Sitzung
verſchoben werden, es waͤre denn, daß das Oberhaus
oder die Lords Herz genug haͤtten, dieſem ſchaͤndlichen
Geſchaͤffte ein Ende zu machen.” Es ſey, fuhr er fort,
offenbar, daß man mit dieſen Ausdruͤcken dem Muthe
des Oberhauſes ein Compliment auf Unkoſten des Un-
terhauſes habe machen wollen. Jndeſſen hoffe er, daß
das letztere Muth genug haben werde, ein ſolches in-
fames Libell nicht ungeſtraft zu laſſen. Er beſchloß mit
dem Antrage, daß der Drucker und Herausgeber der
Zeitung, the world, dieſes Libells wegen, moͤgten ge-
richtlich proſequiret werden. — Herr Burke unterſtuͤtzte
dieſen Antrag, und ob er ſich gleich fuͤr einen aufrich-
tigen Freund der Druckfreyheit erklaͤrte, wuͤnſchte er
doch, daß die Unverſchaͤmtheit in vielen oͤffentlichen
Blaͤttern gehemmet wuͤrde, vorzuͤglich ſo weit ſie Be-
richte von dem Haſtingſchen Verhoͤre dem Publicum
mittheilten. Die Papiere, welche auf Herrn Haſtings
Seite waͤren, ſtelleten diejenigen, welche das Unterhaus
zur Fuͤhrung des Proceſſes beſtimmt haͤtte, als die groͤß-
ten Dummkoͤpfe vor, ohne dabey eingedenk zu ſeyn,
daß dergleichen ein Libell aufs Parlement ſelbſt ſey,
welches ſie zu dieſem Geſchaͤffte beſtimmte. Er an
ſeinem Theile wolle naͤchſtens darauf antragen, daß die
Verhandlungen bey dem Haſtingſchen Verhoͤre von der
Handſchrift des Geſchwindſchreibers abgedruckt wuͤr-
den, damit das Publicum durch die taͤglichen Zeitun-
gen nicht mehr hintergangen werde. — Major Scott
behauptete, daß die oͤffentlichen Blaͤtter das Verhoͤr
nach der Wahrheit, obgleich zuweilen mit ſatyriſchen
Zuſaͤtzen, vorlegten. — Herr Marſham ward hieruͤber
ungehalten, und bemerkte, daß er ſeinen Antrag nicht
ganz nach Parlementsform eingerichtet habe. Er bat
daher um Erlaubniß, denſelben zu verbeſſern, und legte
folgende Reſolution dem Hauſe zuerſt zur Genehmigung
vor: Daß der vorerwaͤhnte Paragraph in der Zeitung,
the world, ein Libell auf das Haus der Gemeinen ſey.
Dieſes ward ſogleich ohne Widerſpruch genehmigt.
Hiernaͤchſt folgte die zwote Reſolution: Daß dem Koͤnige
eine Addreſſe uͤberreicht werde, dem Attorney-General
Befehl zu ertheilen, den Drucker und den Herausgeber
dieſer Zeitung zu proſequiren. Auch dieſes ward ſo-
gleich bewilligt. —

Herr Pitt erwaͤhnte geſtern der Bill, wodurch der
Tobacksverkauf der Acciſe unterworfen wird. Ohner-
achtet viele von denen, die damit handeln, ſchlecht
mit dieſer Einrichtung zufrieden ſind, wird die neue
Regulation dennoch aller Wahrſcheinlichkeit nach Statt
haben. Der Zoll bey der Einfuhr wird auf 6 Pence
von jedem Pfund Toback geſetzt werden, und die Acciſe
wird noch 9 Pence erhalten.

Die vom Parlemente niedergeſetzte Commißion zur
Entſcheidung der ſtreitigen Weſtminſter Parlements-
wahl, zwiſchen Lord Hood und Lord Townſhend, iſt zu
[Spaltenumbruch] verſchiedenen Reſolutionen gekommen, welche insge-
ſammt die Abſicht haben, den Streit aufzugeben, weil
am Ende nach allem Zeitverderb und nach allen großen
Unkoſten dennoch nichts wird entſchieden werden koͤn-
nen, auch uͤberdem die Erwaͤhlung eines ganz neuen
Parlements ſo nahe iſt.

Jn dem am Mittwochen gehaltenen Verhoͤre Haſtings
iſt wiederum nichts gethan worden, außer daß man ſich
uͤber die Vorleſung gewiſſer Documente gegen den An-
geklagten ſtritt. Der Großkanzler entſchied wieder da-
hin, daß ſie nicht vorgeleſen werden muͤßten. Weil
aber Herr Burke ſo wie Herr Fox mit dieſer Entſchei-
dung ſchlecht zufrieden waren, wurde von den Lords
beſchloſſen, die Sache den zwoͤlf Koͤnigl. Richtern zur
Entſcheidung zu uͤbergeben. Der Ausſpruch derſelben
iſt noch nicht erfolgt, und die Fortſetzung des Verhoͤrs
iſt aufgehoben.




Alles Lever und alle Cour bey Hofe zu St. James
iſt bis auf den bevorſtehenden Winter ausgeſetzt. Man
hoffet, daß alsdenn die Geſundheit des Koͤnigs voͤllig
werde wiederhergeſtellt ſeyn. Die Abreiſe nach Wey-
mouth wird vor ſich gehen, und die Anſtalten dazu
werden eifrig gemacht. Es heißt, der Herzog von
Glouceſter werde den Koͤnig begleiten.

Am Mittwochen Abend, gegen 10 Uhr, gerieth das
Opernhaus am Heumarkt in Brand, und ward nebſt
5 benachbarten Haͤuſern in Aſche gelegt. Es war ein
fuͤrchterlich feyerliche Scene, und die aͤlteſten unter
den ſogenannten Feuer- oder Spruͤtzenmaͤnnern wiſſen
ſich einer ſo erſchrecklichen Flamme, die wie Feuer-
ſeulen in die Hoͤhe ſtieg, nicht zu erinnern. Jn dem
Zimmer, worinn die Mahler fuͤr die Scenen arbeiten,
brach das Feuer, durch Vernachlaͤßigung eines Topfes
mit Schwefel, zuerſt aus, und ergriff ſogleich die be-
nachbarte Maſchinenkammer. Die Eliſaͤiſchen Gefilde
und der Styx, woran die Mahler eben arbeiteten, lo-
derten im Augenblick auf. Die Scenen der Opern:
Jphigenie, Medea, Hannibal, Alexander, ꝛc. die praͤch-
tig waren, krachten im Feuer, und das herrliche Per-
ſepolis, die hohen Alpen mit ihren Schneegipfeln, der
waſſerreiche Helleſpont, mit ſeinen auf ihm ſchwebenden
Schiffen, waren, nebſt den uͤbrigen Herrlichkeiten, um
3 Uhr, des Morgens, nicht mehr. Herr Vanburgh,
der Sohn des beruͤhmten ehemaligen Architecten, wird
am meiſten dabey leiden, denn er hatte 800 Pf. Sterl.
jaͤhrlicher Einkuͤnfte von dieſem eingeaͤſcherten Opern-
hauſe.

Die Summe von 191000 Pfund Sterl. die von
Herrn Pitt im letzthin eroͤffneten Budget dem Parle-
mente, unter dem Namen Secret ſervice, als eine
Staatsausgabe vorgelegt und berechnet wurde, iſt
eigentlich dem Prinzen von Oranien oder der Republik
Holland geliehen, und wird in beſtimmten Terminen
mit den ſtipulirten Jntereſſen zuruͤck bezahlt werden.

Auf dem Mißißippi-Fluſſe, in Nordamerica, iſt neu-
lich bey dem Spaniſchen Fort Natches ein Rencontre
zwiſchen einigen republikaniſchen Amerikanern, unter
einem gewiſſen Oberſten Armſtrong und einigen 60
Spaniſchen Soldaten, vorgefallen Der Spaniſche
Commandant des Forts hatte die letztern abgeſchickt,
um den Armſtrong zu arretiren. Dieſer widerſetzte

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="jPoliticalNews">
          <div type="jArticle">
            <div type="jArticle">
              <p><pb facs="#f0003" n="[3]"/><cb/>
freyheit, &#x017F;o weit die&#x017F;elbe mit der Freyheit der
                                 Nation<lb/>
genau verbunden i&#x017F;t; allein, er
                                 wi&#x017F;&#x017F;e auch, daß die<lb/>
Wu&#x0364;rde und die
                                 Wichtigkeit des Parlements, ja die<lb/>
Con&#x017F;titution
                                 &#x017F;elb&#x017F;t, auf einmal vernichtet &#x017F;ey, wenn<lb/>
es
                                 erlaubt wu&#x0364;rde, die Druckfreyheit dazu zu miß-<lb/>
brauchen,
                                 den großen Rath der Nation zu in&#x017F;ultiren.<lb/>
Er las hierauf
                                 aus einer Zeitung, welche den Namen<lb/><hi rendition="#aq">the
                                     world</hi> fu&#x0364;hret, die folgende Stelle vor:
                                 &#x201C;Das<lb/>
Ha&#x017F;ting&#x017F;che Verho&#x0364;r wird bis
                                 auf eine andere Sitzung<lb/>
ver&#x017F;choben werden, es
                                 wa&#x0364;re denn, daß das Oberhaus<lb/>
oder die Lords Herz genug
                                 ha&#x0364;tten, die&#x017F;em
                                 &#x017F;cha&#x0364;ndlichen<lb/>
Ge&#x017F;cha&#x0364;ffte ein Ende
                                 zu machen.&#x201D; Es &#x017F;ey, fuhr er fort,<lb/>
offenbar, daß
                                 man mit die&#x017F;en Ausdru&#x0364;cken dem <hi rendition="#fr">Muthe</hi><lb/>
des Oberhau&#x017F;es ein Compliment auf
                                 Unko&#x017F;ten des Un-<lb/>
terhau&#x017F;es habe machen wollen.
                                 Jnde&#x017F;&#x017F;en hoffe er, daß<lb/>
das letztere <hi rendition="#fr">Muth</hi> genug haben werde, ein &#x017F;olches
                                 in-<lb/>
fames Libell nicht unge&#x017F;traft zu
                                 la&#x017F;&#x017F;en. Er be&#x017F;chloß mit<lb/>
dem Antrage, daß
                                 der Drucker und Herausgeber der<lb/>
Zeitung, <hi rendition="#aq">the
                                     world,</hi> die&#x017F;es Libells wegen, mo&#x0364;gten
                                 ge-<lb/>
richtlich pro&#x017F;equiret werden. &#x2014; Herr Burke
                                 unter&#x017F;tu&#x0364;tzte<lb/>
die&#x017F;en Antrag, und ob er
                                 &#x017F;ich gleich fu&#x0364;r einen aufrich-<lb/>
tigen Freund der
                                 Druckfreyheit erkla&#x0364;rte, wu&#x0364;n&#x017F;chte er<lb/>
doch,
                                 daß die Unver&#x017F;cha&#x0364;mtheit in vielen
                                 o&#x0364;ffentlichen<lb/>
Bla&#x0364;ttern gehemmet wu&#x0364;rde,
                                 vorzu&#x0364;glich &#x017F;o weit &#x017F;ie Be-<lb/>
richte von dem
                                 Ha&#x017F;ting&#x017F;chen Verho&#x0364;re dem
                                 Publicum<lb/>
mittheilten. Die Papiere, welche auf Herrn
                                 Ha&#x017F;tings<lb/>
Seite wa&#x0364;ren, &#x017F;telleten
                                 diejenigen, welche das Unterhaus<lb/>
zur Fu&#x0364;hrung des
                                 Proce&#x017F;&#x017F;es be&#x017F;timmt ha&#x0364;tte, als die
                                 gro&#x0364;ß-<lb/>
ten Dummko&#x0364;pfe vor, ohne dabey eingedenk zu
                                 &#x017F;eyn,<lb/>
daß dergleichen ein Libell aufs Parlement
                                 &#x017F;elb&#x017F;t &#x017F;ey,<lb/>
welches &#x017F;ie zu
                                 die&#x017F;em Ge&#x017F;cha&#x0364;ffte be&#x017F;timmte. Er
                                 an<lb/>
&#x017F;einem Theile wolle na&#x0364;ch&#x017F;tens darauf
                                 antragen, daß die<lb/>
Verhandlungen bey dem
                                 Ha&#x017F;ting&#x017F;chen Verho&#x0364;re von
                                 der<lb/>
Hand&#x017F;chrift des Ge&#x017F;chwind&#x017F;chreibers
                                 abgedruckt wu&#x0364;r-<lb/>
den, damit das Publicum durch die
                                 ta&#x0364;glichen Zeitun-<lb/>
gen nicht mehr hintergangen werde.
                                 &#x2014; Major Scott<lb/>
behauptete, daß die o&#x0364;ffentlichen
                                 Bla&#x0364;tter das Verho&#x0364;r<lb/>
nach der Wahrheit, obgleich
                                 zuweilen mit &#x017F;atyri&#x017F;chen<lb/>
Zu&#x017F;a&#x0364;tzen,
                                 vorlegten. &#x2014; Herr Mar&#x017F;ham ward
                                 hieru&#x0364;ber<lb/>
ungehalten, und bemerkte, daß er &#x017F;einen
                                 Antrag nicht<lb/>
ganz nach Parlementsform eingerichtet habe. Er
                                 bat<lb/>
daher um Erlaubniß, den&#x017F;elben zu
                                 verbe&#x017F;&#x017F;ern, und legte<lb/>
folgende Re&#x017F;olution
                                 dem Hau&#x017F;e zuer&#x017F;t zur Genehmigung<lb/>
vor: Daß der
                                 vorerwa&#x0364;hnte Paragraph in der Zeitung,<lb/><hi rendition="#aq">the world,</hi> ein Libell auf das Haus der
                                 Gemeinen &#x017F;ey.<lb/>
Die&#x017F;es ward &#x017F;ogleich ohne
                                 Wider&#x017F;pruch genehmigt.<lb/>
Hierna&#x0364;ch&#x017F;t folgte
                                 die zwote Re&#x017F;olution: Daß dem Ko&#x0364;nige<lb/>
eine
                                 Addre&#x017F;&#x017F;e u&#x0364;berreicht werde, dem
                                 Attorney-General<lb/>
Befehl zu ertheilen, den Drucker und den
                                 Herausgeber<lb/>
die&#x017F;er Zeitung zu pro&#x017F;equiren. Auch
                                 die&#x017F;es ward &#x017F;o-<lb/>
gleich bewilligt. &#x2014;</p><lb/>
              <p>Herr Pitt erwa&#x0364;hnte ge&#x017F;tern der Bill, wodurch
                                 der<lb/>
Tobacksverkauf der Acci&#x017F;e unterworfen wird.
                                 Ohner-<lb/>
achtet viele von denen, die damit handeln,
                                 &#x017F;chlecht<lb/>
mit die&#x017F;er Einrichtung zufrieden
                                 &#x017F;ind, wird die neue<lb/>
Regulation dennoch aller
                                 Wahr&#x017F;cheinlichkeit nach Statt<lb/>
haben. Der Zoll bey der
                                 Einfuhr wird auf 6 Pence<lb/>
von jedem Pfund Toback ge&#x017F;etzt
                                 werden, und die Acci&#x017F;e<lb/>
wird noch 9 Pence erhalten.</p><lb/>
              <p>Die vom Parlemente niederge&#x017F;etzte Commißion
                         zur<lb/>
Ent&#x017F;cheidung der &#x017F;treitigen We&#x017F;tmin&#x017F;ter
                         Parlements-<lb/>
wahl, zwi&#x017F;chen Lord Hood und Lord Town&#x017F;hend,
                         i&#x017F;t zu<lb/><cb/>
ver&#x017F;chiedenen Re&#x017F;olutionen gekommen,
                         welche insge-<lb/>
&#x017F;ammt die Ab&#x017F;icht haben, den Streit
                         aufzugeben, weil<lb/>
am Ende nach allem Zeitverderb und nach allen
                         großen<lb/>
Unko&#x017F;ten dennoch nichts wird ent&#x017F;chieden werden
                         ko&#x0364;n-<lb/>
nen, auch u&#x0364;berdem die Erwa&#x0364;hlung eines ganz
                         neuen<lb/>
Parlements &#x017F;o nahe i&#x017F;t.</p><lb/>
              <p>Jn dem am Mittwochen gehaltenen Verho&#x0364;re
                                 Ha&#x017F;tings<lb/>
i&#x017F;t wiederum nichts gethan worden, außer
                                 daß man &#x017F;ich<lb/>
u&#x0364;ber die Vorle&#x017F;ung
                                 gewi&#x017F;&#x017F;er Documente gegen den An-<lb/>
geklagten
                                 &#x017F;tritt. Der Großkanzler ent&#x017F;chied wieder da-<lb/>
hin,
                                 daß &#x017F;ie nicht vorgele&#x017F;en werden mu&#x0364;ßten.
                                 Weil<lb/>
aber Herr Burke &#x017F;o wie Herr Fox mit die&#x017F;er
                                 Ent&#x017F;chei-<lb/>
dung &#x017F;chlecht zufrieden waren, wurde von
                                 den Lords<lb/>
be&#x017F;chlo&#x017F;&#x017F;en, die Sache den
                                 zwo&#x0364;lf Ko&#x0364;nigl. Richtern zur<lb/>
Ent&#x017F;cheidung
                                 zu u&#x0364;bergeben. Der Aus&#x017F;pruch
                                 der&#x017F;elben<lb/>
i&#x017F;t noch nicht erfolgt, und die
                                 Fort&#x017F;etzung des Verho&#x0364;rs<lb/>
i&#x017F;t
                                 aufgehoben.</p>
            </div><lb/>
            <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
            <div type="jArticle">
              <p>Alles Lever und alle Cour bey Hofe zu St. James<lb/>
i&#x017F;t bis auf den
                                 bevor&#x017F;tehenden Winter ausge&#x017F;etzt. Man<lb/>
hoffet, daß
                                 alsdenn die Ge&#x017F;undheit des Ko&#x0364;nigs
                                 vo&#x0364;llig<lb/>
werde wiederherge&#x017F;tellt &#x017F;eyn. Die
                                 Abrei&#x017F;e nach Wey-<lb/>
mouth wird vor &#x017F;ich gehen, und
                                 die An&#x017F;talten dazu<lb/>
werden eifrig gemacht. Es heißt, der
                                 Herzog von<lb/>
Glouce&#x017F;ter werde den Ko&#x0364;nig
                                 begleiten.</p><lb/>
              <p>Am Mittwochen Abend, gegen 10 Uhr, gerieth das<lb/>
Opernhaus am Heumarkt in
                                 Brand, und ward neb&#x017F;t<lb/>
5 benachbarten
                                 Ha&#x0364;u&#x017F;ern in A&#x017F;che gelegt. Es war
                                 ein<lb/>
fu&#x0364;rchterlich feyerliche Scene, und die
                                 a&#x0364;lte&#x017F;ten unter<lb/>
den &#x017F;ogenannten Feuer- oder
                                 Spru&#x0364;tzenma&#x0364;nnern wi&#x017F;&#x017F;en<lb/>
&#x017F;ich
                                 einer &#x017F;o er&#x017F;chrecklichen Flamme, die wie
                                 Feuer-<lb/>
&#x017F;eulen in die Ho&#x0364;he &#x017F;tieg, nicht zu
                                 erinnern. Jn dem<lb/>
Zimmer, worinn die Mahler fu&#x0364;r die
                                 Scenen arbeiten,<lb/>
brach das Feuer, durch Vernachla&#x0364;ßigung
                                 eines Topfes<lb/>
mit Schwefel, zuer&#x017F;t aus, und ergriff
                                 &#x017F;ogleich die be-<lb/>
nachbarte Ma&#x017F;chinenkammer. Die
                                 Eli&#x017F;a&#x0364;i&#x017F;chen Gefilde<lb/>
und der Styx, woran
                                 die Mahler eben arbeiteten, lo-<lb/>
derten im Augenblick auf. Die
                                 Scenen der Opern:<lb/>
Jphigenie, Medea, Hannibal, Alexander,
                                 &#xA75B;c. die pra&#x0364;ch-<lb/>
tig waren, krachten im Feuer, und
                                 das herrliche Per-<lb/>
&#x017F;epolis, die hohen Alpen mit ihren
                                 Schneegipfeln, der<lb/>
wa&#x017F;&#x017F;erreiche Helle&#x017F;pont,
                                 mit &#x017F;einen auf ihm &#x017F;chwebenden<lb/>
Schiffen, waren,
                                 neb&#x017F;t den u&#x0364;brigen Herrlichkeiten, um<lb/>
3 Uhr, des
                                 Morgens, nicht mehr. Herr Vanburgh,<lb/>
der Sohn des
                                 beru&#x0364;hmten ehemaligen Architecten, wird<lb/>
am mei&#x017F;ten
                                 dabey leiden, denn er hatte 800 Pf. Sterl.<lb/>
ja&#x0364;hrlicher
                                 Einku&#x0364;nfte von die&#x017F;em eingea&#x0364;&#x017F;cherten
                                 Opern-<lb/>
hau&#x017F;e.</p><lb/>
              <p>Die Summe von 191000 Pfund Sterl. die von<lb/>
Herrn Pitt im letzthin
                         ero&#x0364;ffneten Budget dem Parle-<lb/>
mente, unter dem Namen <hi rendition="#aq">Secret &#x017F;ervice,</hi> als eine<lb/>
Staatsausgabe
                         vorgelegt und berechnet wurde, i&#x017F;t<lb/>
eigentlich dem Prinzen von
                         Oranien oder der Republik<lb/>
Holland geliehen, und wird in
                         be&#x017F;timmten Terminen<lb/>
mit den &#x017F;tipulirten
                         Jntere&#x017F;&#x017F;en zuru&#x0364;ck bezahlt werden.</p><lb/>
              <p>Auf dem Mißißippi-Flu&#x017F;&#x017F;e, in Nordamerica, i&#x017F;t
                                 neu-<lb/>
lich bey dem Spani&#x017F;chen Fort Natches ein
                                 Rencontre<lb/>
zwi&#x017F;chen einigen republikani&#x017F;chen
                                 Amerikanern, unter<lb/>
einem gewi&#x017F;&#x017F;en Ober&#x017F;ten
                                 Arm&#x017F;trong und einigen 60<lb/>
Spani&#x017F;chen Soldaten,
                                 vorgefallen Der Spani&#x017F;che<lb/>
Commandant des Forts hatte die
                                 letztern abge&#x017F;chickt,<lb/>
um den Arm&#x017F;trong zu
                                 arretiren. Die&#x017F;er wider&#x017F;etzte<lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[3]/0003] freyheit, ſo weit dieſelbe mit der Freyheit der Nation genau verbunden iſt; allein, er wiſſe auch, daß die Wuͤrde und die Wichtigkeit des Parlements, ja die Conſtitution ſelbſt, auf einmal vernichtet ſey, wenn es erlaubt wuͤrde, die Druckfreyheit dazu zu miß- brauchen, den großen Rath der Nation zu inſultiren. Er las hierauf aus einer Zeitung, welche den Namen the world fuͤhret, die folgende Stelle vor: “Das Haſtingſche Verhoͤr wird bis auf eine andere Sitzung verſchoben werden, es waͤre denn, daß das Oberhaus oder die Lords Herz genug haͤtten, dieſem ſchaͤndlichen Geſchaͤffte ein Ende zu machen.” Es ſey, fuhr er fort, offenbar, daß man mit dieſen Ausdruͤcken dem Muthe des Oberhauſes ein Compliment auf Unkoſten des Un- terhauſes habe machen wollen. Jndeſſen hoffe er, daß das letztere Muth genug haben werde, ein ſolches in- fames Libell nicht ungeſtraft zu laſſen. Er beſchloß mit dem Antrage, daß der Drucker und Herausgeber der Zeitung, the world, dieſes Libells wegen, moͤgten ge- richtlich proſequiret werden. — Herr Burke unterſtuͤtzte dieſen Antrag, und ob er ſich gleich fuͤr einen aufrich- tigen Freund der Druckfreyheit erklaͤrte, wuͤnſchte er doch, daß die Unverſchaͤmtheit in vielen oͤffentlichen Blaͤttern gehemmet wuͤrde, vorzuͤglich ſo weit ſie Be- richte von dem Haſtingſchen Verhoͤre dem Publicum mittheilten. Die Papiere, welche auf Herrn Haſtings Seite waͤren, ſtelleten diejenigen, welche das Unterhaus zur Fuͤhrung des Proceſſes beſtimmt haͤtte, als die groͤß- ten Dummkoͤpfe vor, ohne dabey eingedenk zu ſeyn, daß dergleichen ein Libell aufs Parlement ſelbſt ſey, welches ſie zu dieſem Geſchaͤffte beſtimmte. Er an ſeinem Theile wolle naͤchſtens darauf antragen, daß die Verhandlungen bey dem Haſtingſchen Verhoͤre von der Handſchrift des Geſchwindſchreibers abgedruckt wuͤr- den, damit das Publicum durch die taͤglichen Zeitun- gen nicht mehr hintergangen werde. — Major Scott behauptete, daß die oͤffentlichen Blaͤtter das Verhoͤr nach der Wahrheit, obgleich zuweilen mit ſatyriſchen Zuſaͤtzen, vorlegten. — Herr Marſham ward hieruͤber ungehalten, und bemerkte, daß er ſeinen Antrag nicht ganz nach Parlementsform eingerichtet habe. Er bat daher um Erlaubniß, denſelben zu verbeſſern, und legte folgende Reſolution dem Hauſe zuerſt zur Genehmigung vor: Daß der vorerwaͤhnte Paragraph in der Zeitung, the world, ein Libell auf das Haus der Gemeinen ſey. Dieſes ward ſogleich ohne Widerſpruch genehmigt. Hiernaͤchſt folgte die zwote Reſolution: Daß dem Koͤnige eine Addreſſe uͤberreicht werde, dem Attorney-General Befehl zu ertheilen, den Drucker und den Herausgeber dieſer Zeitung zu proſequiren. Auch dieſes ward ſo- gleich bewilligt. — Herr Pitt erwaͤhnte geſtern der Bill, wodurch der Tobacksverkauf der Acciſe unterworfen wird. Ohner- achtet viele von denen, die damit handeln, ſchlecht mit dieſer Einrichtung zufrieden ſind, wird die neue Regulation dennoch aller Wahrſcheinlichkeit nach Statt haben. Der Zoll bey der Einfuhr wird auf 6 Pence von jedem Pfund Toback geſetzt werden, und die Acciſe wird noch 9 Pence erhalten. Die vom Parlemente niedergeſetzte Commißion zur Entſcheidung der ſtreitigen Weſtminſter Parlements- wahl, zwiſchen Lord Hood und Lord Townſhend, iſt zu verſchiedenen Reſolutionen gekommen, welche insge- ſammt die Abſicht haben, den Streit aufzugeben, weil am Ende nach allem Zeitverderb und nach allen großen Unkoſten dennoch nichts wird entſchieden werden koͤn- nen, auch uͤberdem die Erwaͤhlung eines ganz neuen Parlements ſo nahe iſt. Jn dem am Mittwochen gehaltenen Verhoͤre Haſtings iſt wiederum nichts gethan worden, außer daß man ſich uͤber die Vorleſung gewiſſer Documente gegen den An- geklagten ſtritt. Der Großkanzler entſchied wieder da- hin, daß ſie nicht vorgeleſen werden muͤßten. Weil aber Herr Burke ſo wie Herr Fox mit dieſer Entſchei- dung ſchlecht zufrieden waren, wurde von den Lords beſchloſſen, die Sache den zwoͤlf Koͤnigl. Richtern zur Entſcheidung zu uͤbergeben. Der Ausſpruch derſelben iſt noch nicht erfolgt, und die Fortſetzung des Verhoͤrs iſt aufgehoben. Alles Lever und alle Cour bey Hofe zu St. James iſt bis auf den bevorſtehenden Winter ausgeſetzt. Man hoffet, daß alsdenn die Geſundheit des Koͤnigs voͤllig werde wiederhergeſtellt ſeyn. Die Abreiſe nach Wey- mouth wird vor ſich gehen, und die Anſtalten dazu werden eifrig gemacht. Es heißt, der Herzog von Glouceſter werde den Koͤnig begleiten. Am Mittwochen Abend, gegen 10 Uhr, gerieth das Opernhaus am Heumarkt in Brand, und ward nebſt 5 benachbarten Haͤuſern in Aſche gelegt. Es war ein fuͤrchterlich feyerliche Scene, und die aͤlteſten unter den ſogenannten Feuer- oder Spruͤtzenmaͤnnern wiſſen ſich einer ſo erſchrecklichen Flamme, die wie Feuer- ſeulen in die Hoͤhe ſtieg, nicht zu erinnern. Jn dem Zimmer, worinn die Mahler fuͤr die Scenen arbeiten, brach das Feuer, durch Vernachlaͤßigung eines Topfes mit Schwefel, zuerſt aus, und ergriff ſogleich die be- nachbarte Maſchinenkammer. Die Eliſaͤiſchen Gefilde und der Styx, woran die Mahler eben arbeiteten, lo- derten im Augenblick auf. Die Scenen der Opern: Jphigenie, Medea, Hannibal, Alexander, ꝛc. die praͤch- tig waren, krachten im Feuer, und das herrliche Per- ſepolis, die hohen Alpen mit ihren Schneegipfeln, der waſſerreiche Helleſpont, mit ſeinen auf ihm ſchwebenden Schiffen, waren, nebſt den uͤbrigen Herrlichkeiten, um 3 Uhr, des Morgens, nicht mehr. Herr Vanburgh, der Sohn des beruͤhmten ehemaligen Architecten, wird am meiſten dabey leiden, denn er hatte 800 Pf. Sterl. jaͤhrlicher Einkuͤnfte von dieſem eingeaͤſcherten Opern- hauſe. Die Summe von 191000 Pfund Sterl. die von Herrn Pitt im letzthin eroͤffneten Budget dem Parle- mente, unter dem Namen Secret ſervice, als eine Staatsausgabe vorgelegt und berechnet wurde, iſt eigentlich dem Prinzen von Oranien oder der Republik Holland geliehen, und wird in beſtimmten Terminen mit den ſtipulirten Jntereſſen zuruͤck bezahlt werden. Auf dem Mißißippi-Fluſſe, in Nordamerica, iſt neu- lich bey dem Spaniſchen Fort Natches ein Rencontre zwiſchen einigen republikaniſchen Amerikanern, unter einem gewiſſen Oberſten Armſtrong und einigen 60 Spaniſchen Soldaten, vorgefallen Der Spaniſche Commandant des Forts hatte die letztern abgeſchickt, um den Armſtrong zu arretiren. Dieſer widerſetzte

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Britt-Marie Schuster, Manuel Wille, Arnika Lutz: Bereitstellung der Texttranskription. (2014-07-07T10:32:49Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.

Weitere Informationen:

Die Transkription erfolgte nach den unter http://www.deutschestextarchiv.de/doku/basisformat formulierten Richtlinien.

Verfahren der Texterfassung: manuell (doppelt erfasst).

Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: wie Vorlage; I/J in Fraktur: wie Vorlage; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): wie Vorlage; Normalisierungen: dokumentiert; rundes r (&#xa75b;): wie Vorlage; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: wie Vorlage; u/v bzw. U/V: wie Vorlage; Vokale mit übergest. e: wie Vorlage; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: ja;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/hc_1022706_1789
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/hc_1022706_1789/3
Zitationshilfe: Staats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten. Nr. 102, Hamburg, 27. Juni 1789, S. [3]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hc_1022706_1789/3>, abgerufen am 25.04.2024.