Harsdörffer, Georg Philipp: Poetischer Trichter. Bd. 3. Nürnberg, 1653.Lügen. liche mahlen dieses Laster mit einem Bund an-gebrenden Strohes/ welches eine helle Flamme giebet/ aber kurtze Zeit dauret. Warheit. 284. Lust. Wie deß Lustes zweyerley/ nemblich deß Lei- M 285. Mand. Also sind vor Alters die Jungfrauen genennet wor-
Luͤgen. liche mahlen dieſes Laſter mit einem Bund an-gebrenden Strohes/ welches eine helle Flamme giebet/ aber kurtze Zeit dauret. ☞Warheit. 284. Luſt. Wie deß Luſtes zweyerley/ nemblich deß Lei- M 285. Mand. Alſo ſind vor Alters die Jungfrauen genennet wor-
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Luͤgen.
liche mahlen dieſes Laſter mit einem Bund an-
gebrenden Strohes/ welches eine helle Flamme
giebet/ aber kurtze Zeit dauret.
☞Warheit.
284. Luſt.
Wie deß Luſtes zweyerley/ nemblich deß Lei-
bes und deß Gemuͤtes/ ſo muß auch jeder nach
ſeiner Beſchaffenheit beſchrieben und gebildet
werden. Ferners iſt der Luſt zulaͤſſig und bey den
Knaben in den Fuͤſſen/ bey der Jugend in der
Mittel Stelle/ bey dem Alter in dem Haubt ent-
weder in dem Augen Luſt dem Geitz/ oder in der
Wiſſenſchafft und Erfahrung/ welche die Alten
ſchwetzig machet/ nach dem Sprichwort: Wer
viel weiß kan viel ſagen. Der Jugend Bruſt iſt
voller Luſt/ deß Alters Frend iſt Trunkenheit.
Die ſuͤiſſe/ beliebte/ reitzende/ maͤchtige/ ſtreitende/
gebuͤſſte/ bereute/ fluͤchtige/ entzuͤndende/ boͤſſe
Luſt/ empfangt durch ein Willigung und ge-
buͤhrt durch wuͤrkliche Vollziehung die Suͤnde.
M
285. Mand.
Alſo ſind vor Alters die Jungfrauen genennet
wor-
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