Harsdörffer, Georg Philipp: Poetischer Trichter. Bd. 3. Nürnberg, 1653.Danken/ Dankbarkeit. 69. Danken/ Dankbarkiet. Die edle Dankbarkeit/ ist aller Tugend Magd/ Die Dankbarkeit wird gebildet in Gestalt ei- Wol-
Danken/ Dankbarkeit. 69. Danken/ Dankbarkiet. Die edle Dankbarkeit/ iſt aller Tugend Magd/ Die Dankbarkeit wird gebildet in Geſtalt ei- ☞ Wol-
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Danken/ Dankbarkeit.
69. Danken/ Dankbarkiet.
Die edle Dankbarkeit/ iſt aller Tugend Magd/
ſie folgt der Wolthat nach: man hat ihr nie ver-
ſagt/ die ſchoͤne Gnaden-Thuͤr/ die ſie nicht pflegt
zu ſchlieſſen/ und macht vielmehr dardurch mild-
reiche Baͤchlein fluͤſſen/ ꝛc. Seine ringfuͤgige
Dankbarkeit antragen/ unſterblichen Dank
nachſagen/ Dank kommet von gedenken die
Wolthat zu Beſchenken mit allem Gegendienſt
der Anfang deß Gebets von danken hergenom-
men/ macht neue Wolthat kommen. Der Dank
das Pfand und Band der andren Tugend Ga-
ben/ den aller Laſter Rott Undank zum fuͤhrer
haben/ der Dank iſt gleich den vollen Aehren/ die
ſich geneigt/ ob ihren Schweren/ zu Zeichen daß
ſie von der Erden/ erzeiget und gemehret werden.
die Tugend/ welche ſich der Dankbarkeit defleiſſt/
und gar ein ſeltner Gaſt/ zu dieſen Zeiten heiſſt
das hoc: daß ut.
Die Dankbarkeit wird gebildet in Geſtalt ei-
ner ſchoͤnen Weibsperſon/ welche in der Rechten
Hand hat einen Zweig von Feigbonẽ/ weil ſie das
Feld gleichſam dankbarlich fett machen/ wo ſie
wachſen/ und neben ihr ſol ſtehen ein Storch/ o-
der ein Elephant/ welche beede Thiere gegen ihre
Wolthaͤter eine ſondre Dankbarkeit erweiſen.
Von der Dankbarkeit iſt viel zu leſen in der Goͤtt-
lichẽ Liebesluſt/ Al Notarini/ welches Buch wir
neulich gedolmetſchet haben.
☞ Wol-
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