Hanssen, Petrus: Achtzig erläuterte Grund-Fragen. Lübeck u. a., 1731.Wollen und auch das Vollenbringen zu. Wir lehren/ daß GOtt mit denen dazu bestimmten Gnaden-Mitteln/ welche der Geist/ sein Wort/ das Lehr-Amt/ die H. Sacramenta/ die Busse/ das Gebet und dergleichen sind/ so wohl in den Ver- stand als in den Willen würcke. Wie aber J. C. Dippel mit diesen göttlichen Warheiten zu Wercke gehe/ alles in denenselben durch einander mische/ folglich die Begriffe davon verdunckle/ verwirre und zernichte/ das wird der Augenschein dem/ der seine Schrifften lieset/ zu erkennen geben. Besiehe unsere 73 Frage mit der Erläuterung. LXIX. Ob nicht vielmehr die Bemü- hung/ für Gott nach seiner Vor- schrift zu wandeln/ desto eyfriger seyn müsse; je stärcker der Glaube und je mehr die Kraft der Leyden JEsu an unserer Seelen empfun- den wird? Erläuterung. Nach dem Gefühl der göttlichen Wohltha- che
Wollen und auch das Vollenbringen zu. Wir lehren/ daß GOtt mit denen dazu beſtimmten Gnaden-Mitteln/ welche der Geiſt/ ſein Wort/ das Lehr-Amt/ die H. Sacramenta/ die Buſſe/ das Gebet und dergleichen ſind/ ſo wohl in den Ver- ſtand als in den Willen wuͤrcke. Wie aber J. C. Dippel mit dieſen goͤttlichen Warheiten zu Wercke gehe/ alles in denenſelben durch einander miſche/ folglich die Begriffe davon verdunckle/ verwirre und zernichte/ das wird der Augenſchein dem/ der ſeine Schrifften lieſet/ zu erkennen geben. Beſiehe unſere 73 Frage mit der Erlaͤuterung. LXIX. Ob nicht vielmehr die Bemuͤ- hung/ fuͤr Gott nach ſeiner Vor- ſchrift zu wandeln/ deſto eyfriger ſeyn muͤſſe; je ſtaͤrcker der Glaube und je mehr die Kraft der Leyden JEſu an unſerer Seelen empfun- den wird? Erlaͤuterung. Nach dem Gefuͤhl der goͤttlichen Wohltha- che
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0218" n="166"/><milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> Wollen und auch das Vollenbringen zu. Wir<lb/> lehren/ daß GOtt mit denen dazu beſtimmten<lb/> Gnaden-Mitteln/ welche der Geiſt/ ſein Wort/<lb/> das Lehr-Amt/ die H. Sacramenta/ die Buſſe/ das<lb/> Gebet und dergleichen ſind/ ſo wohl in den Ver-<lb/> ſtand als in den Willen wuͤrcke. Wie aber <hi rendition="#aq">J.<lb/> C. Dippel</hi> mit dieſen goͤttlichen Warheiten zu<lb/> Wercke gehe/ alles in denenſelben durch einander<lb/> miſche/ folglich die Begriffe davon verdunckle/<lb/> verwirre und zernichte/ das wird der Augenſchein<lb/> dem/ der ſeine Schrifften lieſet/ zu erkennen geben.<lb/> Beſiehe unſere 73 Frage mit der Erlaͤuterung.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#aq">LXIX.</hi><lb/> <hi rendition="#b">Ob nicht vielmehr die Bemuͤ-<lb/> hung/ fuͤr Gott nach ſeiner Vor-<lb/> ſchrift zu wandeln/ deſto eyfriger<lb/> ſeyn muͤſſe; je ſtaͤrcker der Glaube<lb/> und je mehr die Kraft der Leyden<lb/> JEſu an unſerer Seelen empfun-<lb/> den wird?</hi> </head><lb/> <p> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#fr">Erlaͤuterung.</hi> </hi> </p><lb/> <p>Nach dem Gefuͤhl der goͤttlichen Wohltha-<lb/> ten waͤchſt die Staͤrcke der Liebe. (<hi rendition="#aq">quæſt.</hi> 61.)<lb/> Und nach dieſer richtet ſich die Bemuͤhung GOtt<lb/> zu gefallen. (<hi rendition="#aq">quæſt.</hi> 63.) Da nun in der Erloͤſung/<lb/> die durch Chriſtum geſchehen/ uns die groͤſte<lb/> Wohlthat wiederfahren/ ſo muß auch/ in dem ſol-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">che</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [166/0218]
Wollen und auch das Vollenbringen zu. Wir
lehren/ daß GOtt mit denen dazu beſtimmten
Gnaden-Mitteln/ welche der Geiſt/ ſein Wort/
das Lehr-Amt/ die H. Sacramenta/ die Buſſe/ das
Gebet und dergleichen ſind/ ſo wohl in den Ver-
ſtand als in den Willen wuͤrcke. Wie aber J.
C. Dippel mit dieſen goͤttlichen Warheiten zu
Wercke gehe/ alles in denenſelben durch einander
miſche/ folglich die Begriffe davon verdunckle/
verwirre und zernichte/ das wird der Augenſchein
dem/ der ſeine Schrifften lieſet/ zu erkennen geben.
Beſiehe unſere 73 Frage mit der Erlaͤuterung.
LXIX.
Ob nicht vielmehr die Bemuͤ-
hung/ fuͤr Gott nach ſeiner Vor-
ſchrift zu wandeln/ deſto eyfriger
ſeyn muͤſſe; je ſtaͤrcker der Glaube
und je mehr die Kraft der Leyden
JEſu an unſerer Seelen empfun-
den wird?
Erlaͤuterung.
Nach dem Gefuͤhl der goͤttlichen Wohltha-
ten waͤchſt die Staͤrcke der Liebe. (quæſt. 61.)
Und nach dieſer richtet ſich die Bemuͤhung GOtt
zu gefallen. (quæſt. 63.) Da nun in der Erloͤſung/
die durch Chriſtum geſchehen/ uns die groͤſte
Wohlthat wiederfahren/ ſo muß auch/ in dem ſol-
che
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |