Jahren so wenig Gewicht ansezzte, daß er in dieser Zeit drei Pfunde und neun Unzen von derjenigen Schwere verlor (m), mit welcher er auf die Welt gekommen war.
§. 2. Es verzehren sich auch am Menschen die festen Theile. Dieses leugnen einige.
Jch kann es in der That nicht leugnen, daß nicht unter den Schriftstellern auch grosse Männer vorkommen sollten, welche vorgeben, daß sich die festen Theile nicht verzehren. Unter diesen finden wir den Jacob Keil(a), den J. Bohn(b), Clifton Wintringham(c), und viele andere mehr (d). Der erste darunter, welches ein mathematischer Arzt war (e), fügte noch hinzu, daß auch einige unter den flüßigen Theilen noch unverändert üb- rig bleiben, indem es so gar den Greisen wiederfahre, daß sie Blattern bekommen, und es werde also der Keim zu dieser Krankheit so wenig zerstört, daß derselbe viel- mehr bis ins hohe Alter bei Greisen übrig bleibt.
Es haben auch berühmte Männer zur Behauptung ihrer Sache ihre Gründe angegeben.
Diese
(m)[Spaltenumbruch]Hist. de l'Acad. ann. 1756. n. 8. conf. p.
(a)Of the quantity of blood. p. 131. und in der Latein. Leide- ner Ausgabe p. 15. 16. Jn der Londener. p. 20. abridgm. of anat. p. 16. 128.
(b)Circul. anat. physiolog. progymn. VII. p 109.
(c) Die Identitaet der Personen beruhe auf der Identitaet der festen ursprünglichen Theile enquir. p. 40. doch erhalte sich nur ein gros- ser Theil davon. Idem. p. 32.
(d)BERNHARDUS connor. evangel. med. ed. Lond. art. 13. p. 143. u. s. w. GANTIER. C. SCHELHAMMER Art. Med Univ. [Spaltenumbruch]
L. I. S. II. append. n. 5. u. s. w. MARTINUS. LISTER Exerc. anat. II. p. 835. HIERONYMUS. BIUMI delli canaletti p. 96. Scru- tin. p. 96. die Nahrung werde überhaupt nicht in unser Wesen verwandelt. Antonius DEIDIER. anat raisonn. 1776. Georgius CHEYNE. Englisch. malady p. 96. 97. PAULUS. Le ROI. ergo ia corpore humano fluidarum dun- taxat partium deperditio. Paris 1745. & 1751. der berühmte SOU- LIER conspectus physiolog. p. 26. Hieronymus FRANCASSIN. febr. p. 43.
(e)KEIL. Abridgem. p. 16.
Leben u. Tod der Menſchen. XXX. B.
Jahren ſo wenig Gewicht anſezzte, daß er in dieſer Zeit drei Pfunde und neun Unzen von derjenigen Schwere verlor (m), mit welcher er auf die Welt gekommen war.
§. 2. Es verzehren ſich auch am Menſchen die feſten Theile. Dieſes leugnen einige.
Jch kann es in der That nicht leugnen, daß nicht unter den Schriftſtellern auch groſſe Maͤnner vorkommen ſollten, welche vorgeben, daß ſich die feſten Theile nicht verzehren. Unter dieſen finden wir den Jacob Keil(a), den J. Bohn(b), Clifton Wintringham(c), und viele andere mehr (d). Der erſte darunter, welches ein mathematiſcher Arzt war (e), fuͤgte noch hinzu, daß auch einige unter den fluͤßigen Theilen noch unveraͤndert uͤb- rig bleiben, indem es ſo gar den Greiſen wiederfahre, daß ſie Blattern bekommen, und es werde alſo der Keim zu dieſer Krankheit ſo wenig zerſtoͤrt, daß derſelbe viel- mehr bis ins hohe Alter bei Greiſen uͤbrig bleibt.
Es haben auch beruͤhmte Maͤnner zur Behauptung ihrer Sache ihre Gruͤnde angegeben.
Dieſe
(m)[Spaltenumbruch]Hiſt. de l’Acad. ann. 1756. n. 8. conf. p.
(a)Of the quantity of blood. p. 131. und in der Latein. Leide- ner Ausgabe p. 15. 16. Jn der Londener. p. 20. abridgm. of anat. p. 16. 128.
(b)Circul. anat. phyſiolog. progymn. VII. p 109.
(c) Die Identitaet der Perſonen beruhe auf der Identitaet der feſten urſpruͤnglichen Theile enquir. p. 40. doch erhalte ſich nur ein groſ- ſer Theil davon. Idem. p. 32.
(d)BERNHARDUS connor. evangel. med. ed. Lond. art. 13. p. 143. u. ſ. w. GANTIER. C. SCHELHAMMER Art. Med Univ. [Spaltenumbruch]
L. I. S. II. append. n. 5. u. ſ. w. MARTINUS. LISTER Exerc. anat. II. p. 835. HIERONYMUS. BIUMI delli canaletti p. 96. Scru- tin. p. 96. die Nahrung werde uͤberhaupt nicht in unſer Weſen verwandelt. Antonius DEIDIER. anat raiſonn. 1776. Georgius CHEYNE. Engliſch. malady p. 96. 97. PAULUS. Le ROI. ergo ia corpore humano fluidarum dun- taxat partium deperditio. Paris 1745. & 1751. der beruͤhmte SOU- LIER conſpectus phyſiolog. p. 26. Hieronymus FRANCASSIN. febr. p. 43.
(e)KEIL. Abridgem. p. 16.
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[860[862]/0914]
Leben u. Tod der Menſchen. XXX. B.
Jahren ſo wenig Gewicht anſezzte, daß er in dieſer Zeit
drei Pfunde und neun Unzen von derjenigen Schwere
verlor (m), mit welcher er auf die Welt gekommen war.
§. 2.
Es verzehren ſich auch am Menſchen die feſten
Theile. Dieſes leugnen einige.
Jch kann es in der That nicht leugnen, daß nicht
unter den Schriftſtellern auch groſſe Maͤnner vorkommen
ſollten, welche vorgeben, daß ſich die feſten Theile nicht
verzehren. Unter dieſen finden wir den Jacob Keil (a),
den J. Bohn (b), Clifton Wintringham (c), und
viele andere mehr (d). Der erſte darunter, welches ein
mathematiſcher Arzt war (e), fuͤgte noch hinzu, daß auch
einige unter den fluͤßigen Theilen noch unveraͤndert uͤb-
rig bleiben, indem es ſo gar den Greiſen wiederfahre,
daß ſie Blattern bekommen, und es werde alſo der Keim
zu dieſer Krankheit ſo wenig zerſtoͤrt, daß derſelbe viel-
mehr bis ins hohe Alter bei Greiſen uͤbrig bleibt.
Es haben auch beruͤhmte Maͤnner zur Behauptung
ihrer Sache ihre Gruͤnde angegeben.
Dieſe
(m)
Hiſt. de l’Acad. ann. 1756.
n. 8. conf. p.
(a) Of the quantity of blood.
p. 131. und in der Latein. Leide-
ner Ausgabe p. 15. 16. Jn der
Londener. p. 20. abridgm. of anat.
p. 16. 128.
(b) Circul. anat. phyſiolog.
progymn. VII. p 109.
(c) Die Identitaet der Perſonen
beruhe auf der Identitaet der feſten
urſpruͤnglichen Theile enquir. p.
40. doch erhalte ſich nur ein groſ-
ſer Theil davon. Idem. p. 32.
(d) BERNHARDUS connor.
evangel. med. ed. Lond. art. 13.
p. 143. u. ſ. w. GANTIER. C.
SCHELHAMMER Art. Med Univ.
L. I. S. II. append. n. 5. u. ſ. w.
MARTINUS. LISTER Exerc.
anat. II. p. 835. HIERONYMUS.
BIUMI delli canaletti p. 96. Scru-
tin. p. 96. die Nahrung werde
uͤberhaupt nicht in unſer Weſen
verwandelt. Antonius DEIDIER.
anat raiſonn. 1776. Georgius
CHEYNE. Engliſch. malady p.
96. 97. PAULUS. Le ROI. ergo
ia corpore humano fluidarum dun-
taxat partium deperditio. Paris
1745. & 1751. der beruͤhmte SOU-
LIER conſpectus phyſiolog. p. 26.
Hieronymus FRANCASSIN.
febr. p. 43.
(e) KEIL. Abridgem. p. 16.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776, S. 860[862]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/914>, abgerufen am 30.12.2024.
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