Nach der Mannbarkeit wachsen die meisten Jüng- linge überhaupt nur sehr wenig; und eben dieses gilt auch von den Mägdchen; diese hören gemeiniglich mit ihrem funßehnten, jene aber mit ihrem achtzehnten Jahre zu wachsen auf.
§. 14. Das ungleich grosse Wachsthum.
Es geschieht das ungleiche Wachsen auf vielerlei Art, nachdem einige Theile des Körpers für andere geschwin- der wachsen.
Wir haben gesagt (a), daß die Leber kleiner, die Lunge grösser (b), die Brustdrüse ganz klein (c) wird: daß der Grimmdarm eine andere Figur bekomme (d), so wie der Blinddarm (e); daß sich das Bekken, die Zeugungstheile (f), die Brüste (g) entwikkeln, indessen daß die einfachen Drüsen (h) schwinden und abnehmen.
Wir haben gesagt (i), daß auch selbst die Knochen theils kleine Gruben oder schwache Vertiefungen anneh- men, theils daß sie sich durch Fortsäzze vergrössern, oder auch krümmen, und es erreichen diese Veränderungen auch noch nach der Kindheit kein Ende.
Die Knochen werden von den starken, und darne- ben liegenden Muskeln ausgetieft (k), indem diese Mus- keln die runde Schienknochen, an welcher sie von aussen liegen, aushöhlen, und die Schienröhre dreyekkig ma- chen; sie thun dieses ebenfalls mit dem Ellenbogen und der Spindel. Von den Gefässen entstehen am Hirn- schädel (l), an dem Rande des obern Bekkens (m), am
Hüft-
(a)[Spaltenumbruch]p. 16.
(b)p. 2. 3.
(c)L. VIII. p. 114.
(d)L. XXIV. p. 116. 120.
(e)Ibid.
(f)L. XXVII. XXVIII.
(g)[Spaltenumbruch]L. XXVIII.
(h)L. II. p. 191.
(i)L XXIX.
(k)Ibid.
(l)Ibid.
(m)Ibid.
G g g 2
I. Abſ. Das Wachſen des Koͤrpers.
Nach der Mannbarkeit wachſen die meiſten Juͤng- linge uͤberhaupt nur ſehr wenig; und eben dieſes gilt auch von den Maͤgdchen; dieſe hoͤren gemeiniglich mit ihrem funſzehnten, jene aber mit ihrem achtzehnten Jahre zu wachſen auf.
§. 14. Das ungleich groſſe Wachsthum.
Es geſchieht das ungleiche Wachſen auf vielerlei Art, nachdem einige Theile des Koͤrpers fuͤr andere geſchwin- der wachſen.
Wir haben geſagt (a), daß die Leber kleiner, die Lunge groͤſſer (b), die Bruſtdruͤſe ganz klein (c) wird: daß der Grimmdarm eine andere Figur bekomme (d), ſo wie der Blinddarm (e); daß ſich das Bekken, die Zeugungstheile (f), die Bruͤſte (g) entwikkeln, indeſſen daß die einfachen Druͤſen (h) ſchwinden und abnehmen.
Wir haben geſagt (i), daß auch ſelbſt die Knochen theils kleine Gruben oder ſchwache Vertiefungen anneh- men, theils daß ſie ſich durch Fortſaͤzze vergroͤſſern, oder auch kruͤmmen, und es erreichen dieſe Veraͤnderungen auch noch nach der Kindheit kein Ende.
Die Knochen werden von den ſtarken, und darne- ben liegenden Muskeln ausgetieft (k), indem dieſe Mus- keln die runde Schienknochen, an welcher ſie von auſſen liegen, aushoͤhlen, und die Schienroͤhre dreyekkig ma- chen; ſie thun dieſes ebenfalls mit dem Ellenbogen und der Spindel. Von den Gefaͤſſen entſtehen am Hirn- ſchaͤdel (l), an dem Rande des obern Bekkens (m), am
Huͤft-
(a)[Spaltenumbruch]p. 16.
(b)p. 2. 3.
(c)L. VIII. p. 114.
(d)L. XXIV. p. 116. 120.
(e)Ibid.
(f)L. XXVII. XXVIII.
(g)[Spaltenumbruch]L. XXVIII.
(h)L. II. p. 191.
(i)L XXIX.
(k)Ibid.
(l)Ibid.
(m)Ibid.
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[833[835]/0887]
I. Abſ. Das Wachſen des Koͤrpers.
Nach der Mannbarkeit wachſen die meiſten Juͤng-
linge uͤberhaupt nur ſehr wenig; und eben dieſes gilt auch
von den Maͤgdchen; dieſe hoͤren gemeiniglich mit ihrem
funſzehnten, jene aber mit ihrem achtzehnten Jahre zu
wachſen auf.
§. 14.
Das ungleich groſſe Wachsthum.
Es geſchieht das ungleiche Wachſen auf vielerlei Art,
nachdem einige Theile des Koͤrpers fuͤr andere geſchwin-
der wachſen.
Wir haben geſagt (a), daß die Leber kleiner, die
Lunge groͤſſer (b), die Bruſtdruͤſe ganz klein (c) wird:
daß der Grimmdarm eine andere Figur bekomme (d),
ſo wie der Blinddarm (e); daß ſich das Bekken, die
Zeugungstheile (f), die Bruͤſte (g) entwikkeln, indeſſen
daß die einfachen Druͤſen (h) ſchwinden und abnehmen.
Wir haben geſagt (i), daß auch ſelbſt die Knochen
theils kleine Gruben oder ſchwache Vertiefungen anneh-
men, theils daß ſie ſich durch Fortſaͤzze vergroͤſſern, oder
auch kruͤmmen, und es erreichen dieſe Veraͤnderungen
auch noch nach der Kindheit kein Ende.
Die Knochen werden von den ſtarken, und darne-
ben liegenden Muskeln ausgetieft (k), indem dieſe Mus-
keln die runde Schienknochen, an welcher ſie von auſſen
liegen, aushoͤhlen, und die Schienroͤhre dreyekkig ma-
chen; ſie thun dieſes ebenfalls mit dem Ellenbogen und
der Spindel. Von den Gefaͤſſen entſtehen am Hirn-
ſchaͤdel (l), an dem Rande des obern Bekkens (m), am
Huͤft-
(a)
p. 16.
(b) p. 2. 3.
(c) L. VIII. p. 114.
(d) L. XXIV. p. 116. 120.
(e) Ibid.
(f) L. XXVII. XXVIII.
(g)
L. XXVIII.
(h) L. II. p. 191.
(i) L XXIX.
(k) Ibid.
(l) Ibid.
(m) Ibid.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776, S. 833[835]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/887>, abgerufen am 20.11.2024.
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