Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776.

Bild:
<< vorherige Seite
Die Frucht. XXIX. B.

Berühmte Männer haben auch einige Abänderungen,
z. E. Heuermann eine Faser angemerkt, welche das Loch
abtheilte (h), oder Löcher gesehen, die die Klappe zu ei-
nem Siebe machten (i), und endlich berichtet man auch,
einen Gitterbau an ihr wahrgenommen zu haben (k).

Zweimal fand ich an einer Frucht, aus der rechten
Seite der Klappe, gleichsam eine zwote Klappe heraus
kommen, welche sich in die Spizze desjenigen Winkels
inserirte, womit sich der Bogen endigt, und welche auf-
wärts breiter war.

Vieussen redet von zweien eiförmigen Löchern bei
einem erwachsenen Menschen, deren jedes durch seine be-
sondere Klappe beschüzzt wurde (l). Wie es scheint, so
waren dieses Röhrchen, welche öfters offen und übrig
bleiben (m).

§. 46.
Der Gang des Blutes durch das eirunde Loch.

Dasjenige Blut, welches von der Nabelblutader,
in die rechte Kammer des Herzens kömmt, wird von der
Eustachischen Klappe (a), von der rechten Kammer
in so fern abgekehrt, daß es seinen geraden Lauf beobach-
ten, und folglich gröstentheils auf das eirunde Loch los
fallen muß (b).

Da nun dieses Blut (c) der Natur aller flüßigen
Körper gemäs, von allen Seiten, und nach allen Rich-
tungen auf seine Wände losströmt, so wird dasselbe auf
die Klappe des eirunden Loches geprest, es stösset den

obern,
(h) [Spaltenumbruch] L. c. f. 1. 2.
(i) MORGAGN. Epist. XV.
n.
20.
(k) GUNZ K. Swensk. we-
tensk. handl. 1751. trim. I.
(l) Du coeur. p. 53.
(m) L. XXX. Sect. I. p. 8. 9.
(a) Oper. min. T. I. p. 41. Mem.
de l'Acad. ann. 1754. p.
372.
(b) [Spaltenumbruch] Wegen des vorragenden
Jsthmus DUVERNEY posth. II.
p. 432. DEIDIER p.
406.
(c) VERHEYEN Letre anat.
p. 49. CROGZER de Circulat.
sang. in feru p. 16. CHESELDEN

bei dem DERHAM. physiqc. theol.
L. V. c.
7.
Die Frucht. XXIX. B.

Beruͤhmte Maͤnner haben auch einige Abaͤnderungen,
z. E. Heuermann eine Faſer angemerkt, welche das Loch
abtheilte (h), oder Loͤcher geſehen, die die Klappe zu ei-
nem Siebe machten (i), und endlich berichtet man auch,
einen Gitterbau an ihr wahrgenommen zu haben (k).

Zweimal fand ich an einer Frucht, aus der rechten
Seite der Klappe, gleichſam eine zwote Klappe heraus
kommen, welche ſich in die Spizze desjenigen Winkels
inſerirte, womit ſich der Bogen endigt, und welche auf-
waͤrts breiter war.

Vieuſſen redet von zweien eifoͤrmigen Loͤchern bei
einem erwachſenen Menſchen, deren jedes durch ſeine be-
ſondere Klappe beſchuͤzzt wurde (l). Wie es ſcheint, ſo
waren dieſes Roͤhrchen, welche oͤfters offen und uͤbrig
bleiben (m).

§. 46.
Der Gang des Blutes durch das eirunde Loch.

Dasjenige Blut, welches von der Nabelblutader,
in die rechte Kammer des Herzens koͤmmt, wird von der
Euſtachiſchen Klappe (a), von der rechten Kammer
in ſo fern abgekehrt, daß es ſeinen geraden Lauf beobach-
ten, und folglich groͤſtentheils auf das eirunde Loch los
fallen muß (b).

Da nun dieſes Blut (c) der Natur aller fluͤßigen
Koͤrper gemaͤs, von allen Seiten, und nach allen Rich-
tungen auf ſeine Waͤnde losſtroͤmt, ſo wird daſſelbe auf
die Klappe des eirunden Loches gepreſt, es ſtoͤſſet den

obern,
(h) [Spaltenumbruch] L. c. f. 1. 2.
(i) MORGAGN. Epiſt. XV.
n.
20.
(k) GUNZ K. Swensk. we-
tensk. handl. 1751. trim. I.
(l) Du coeur. p. 53.
(m) L. XXX. Sect. I. p. 8. 9.
(a) Oper. min. T. I. p. 41. Mem.
de l’Acad. ann. 1754. p.
372.
(b) [Spaltenumbruch] Wegen des vorragenden
Jſthmus DUVERNEY poſth. II.
p. 432. DEIDIER p.
406.
(c) VERHEYEN Letre anat.
p. 49. CROGZER de Circulat.
ſang. in feru p. 16. CHESELDEN

bei dem DERHAM. phyſiqc. theol.
L. V. c.
7.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <pb facs="#f0684" n="630[632]"/>
              <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Die Frucht. <hi rendition="#aq">XXIX.</hi> B.</hi> </fw><lb/>
              <p>Beru&#x0364;hmte Ma&#x0364;nner haben auch einige Aba&#x0364;nderungen,<lb/>
z. E. <hi rendition="#fr">Heuermann</hi> eine Fa&#x017F;er angemerkt, welche das Loch<lb/>
abtheilte <note place="foot" n="(h)"><cb/><hi rendition="#aq">L. c. f.</hi> 1. 2.</note>, oder Lo&#x0364;cher ge&#x017F;ehen, die die Klappe zu ei-<lb/>
nem Siebe machten <note place="foot" n="(i)"><hi rendition="#aq">MORGAGN. Epi&#x017F;t. XV.<lb/>
n.</hi> 20.</note>, und endlich berichtet man auch,<lb/>
einen Gitterbau an ihr wahrgenommen zu haben <note place="foot" n="(k)"><hi rendition="#aq">GUNZ K. Swensk. we-<lb/>
tensk. handl. 1751. trim. I.</hi></note>.</p><lb/>
              <p>Zweimal fand ich an einer Frucht, aus der rechten<lb/>
Seite der Klappe, gleich&#x017F;am eine zwote Klappe heraus<lb/>
kommen, welche &#x017F;ich in die Spizze desjenigen Winkels<lb/>
in&#x017F;erirte, womit &#x017F;ich der Bogen endigt, und welche auf-<lb/>
wa&#x0364;rts breiter war.</p><lb/>
              <p><hi rendition="#fr">Vieu&#x017F;&#x017F;en</hi> redet von zweien eifo&#x0364;rmigen Lo&#x0364;chern bei<lb/>
einem erwach&#x017F;enen Men&#x017F;chen, deren jedes durch &#x017F;eine be-<lb/>
&#x017F;ondere Klappe be&#x017F;chu&#x0364;zzt wurde <note place="foot" n="(l)"><hi rendition="#aq">Du coeur. p.</hi> 53.</note>. Wie es &#x017F;cheint, &#x017F;o<lb/>
waren die&#x017F;es Ro&#x0364;hrchen, welche o&#x0364;fters offen und u&#x0364;brig<lb/>
bleiben <note place="foot" n="(m)"><hi rendition="#aq">L. XXX. Sect. I. p.</hi> 8. 9.</note>.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>§. 46.<lb/><hi rendition="#b">Der Gang des Blutes durch das eirunde Loch.</hi></head><lb/>
              <p>Dasjenige Blut, welches von der Nabelblutader,<lb/>
in die rechte Kammer des Herzens ko&#x0364;mmt, wird von der<lb/><hi rendition="#fr">Eu&#x017F;tachi&#x017F;chen</hi> Klappe <note place="foot" n="(a)"><hi rendition="#aq">Oper. min. T. I. p. 41. Mem.<lb/>
de l&#x2019;Acad. ann. 1754. p.</hi> 372.</note>, von der rechten Kammer<lb/>
in &#x017F;o fern abgekehrt, daß es &#x017F;einen geraden Lauf beobach-<lb/>
ten, und folglich gro&#x0364;&#x017F;tentheils auf das eirunde Loch los<lb/>
fallen muß <note place="foot" n="(b)"><cb/>
Wegen des vorragenden<lb/>
J&#x017F;thmus <hi rendition="#aq">DUVERNEY po&#x017F;th. II.<lb/>
p. 432. DEIDIER p.</hi> 406.</note>.</p><lb/>
              <p>Da nun die&#x017F;es Blut <note place="foot" n="(c)"><hi rendition="#aq">VERHEYEN Letre anat.<lb/>
p. 49. CROGZER de Circulat.<lb/>
&#x017F;ang. in feru p. 16. CHESELDEN</hi><lb/>
bei dem <hi rendition="#aq">DERHAM. phy&#x017F;iqc. theol.<lb/>
L. V. c.</hi> 7.</note> der Natur aller flu&#x0364;ßigen<lb/>
Ko&#x0364;rper gema&#x0364;s, von allen Seiten, und nach allen Rich-<lb/>
tungen auf &#x017F;eine Wa&#x0364;nde los&#x017F;tro&#x0364;mt, &#x017F;o wird da&#x017F;&#x017F;elbe auf<lb/>
die Klappe des eirunden Loches gepre&#x017F;t, es &#x017F;to&#x0364;&#x017F;&#x017F;et den<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">obern,</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[630[632]/0684] Die Frucht. XXIX. B. Beruͤhmte Maͤnner haben auch einige Abaͤnderungen, z. E. Heuermann eine Faſer angemerkt, welche das Loch abtheilte (h), oder Loͤcher geſehen, die die Klappe zu ei- nem Siebe machten (i), und endlich berichtet man auch, einen Gitterbau an ihr wahrgenommen zu haben (k). Zweimal fand ich an einer Frucht, aus der rechten Seite der Klappe, gleichſam eine zwote Klappe heraus kommen, welche ſich in die Spizze desjenigen Winkels inſerirte, womit ſich der Bogen endigt, und welche auf- waͤrts breiter war. Vieuſſen redet von zweien eifoͤrmigen Loͤchern bei einem erwachſenen Menſchen, deren jedes durch ſeine be- ſondere Klappe beſchuͤzzt wurde (l). Wie es ſcheint, ſo waren dieſes Roͤhrchen, welche oͤfters offen und uͤbrig bleiben (m). §. 46. Der Gang des Blutes durch das eirunde Loch. Dasjenige Blut, welches von der Nabelblutader, in die rechte Kammer des Herzens koͤmmt, wird von der Euſtachiſchen Klappe (a), von der rechten Kammer in ſo fern abgekehrt, daß es ſeinen geraden Lauf beobach- ten, und folglich groͤſtentheils auf das eirunde Loch los fallen muß (b). Da nun dieſes Blut (c) der Natur aller fluͤßigen Koͤrper gemaͤs, von allen Seiten, und nach allen Rich- tungen auf ſeine Waͤnde losſtroͤmt, ſo wird daſſelbe auf die Klappe des eirunden Loches gepreſt, es ſtoͤſſet den obern, (h) L. c. f. 1. 2. (i) MORGAGN. Epiſt. XV. n. 20. (k) GUNZ K. Swensk. we- tensk. handl. 1751. trim. I. (l) Du coeur. p. 53. (m) L. XXX. Sect. I. p. 8. 9. (a) Oper. min. T. I. p. 41. Mem. de l’Acad. ann. 1754. p. 372. (b) Wegen des vorragenden Jſthmus DUVERNEY poſth. II. p. 432. DEIDIER p. 406. (c) VERHEYEN Letre anat. p. 49. CROGZER de Circulat. ſang. in feru p. 16. CHESELDEN bei dem DERHAM. phyſiqc. theol. L. V. c. 7.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/684
Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776, S. 630[632]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/684>, abgerufen am 20.11.2024.