Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776.

Bild:
<< vorherige Seite

Die Frucht. XXIX. B.
an den Enden, neben den grossen Räumen, wie sehr feine
Nezze von Knochenfäden anzusehen sind (q), dergleichen
die Vögel nicht haben (r).

Auch die Ansäzze haben eine einzige Platte, so das
cellulöse Gewebe bedekkt (s).

Der Gallert und der erdige Saft besizzet einerlei
Eigenschaften.

Hiermit stimmet auch dasjenige überein, was wir
von der Bildung der Menschenknochen hin und wieder
wissen, und welches aus der Vergleichung der ungemein
zarten Früchte herrührt, die noch membranöse sind, de-
ren Knochen nur noch ein Leim sind (t), so wie aus der
Vergleichung der knorpligen (v), und zulezzt knochigen
Früchte: ob man gleich die anfängliche Bildung des
Menschen nicht so gut weis, oder ihre Zeitpuncte nicht
so richtig zu bestimmen vermag.

Folglich wird dasjenige, was wir von dem Fortgange
des Knochenbaues bei Vögeln für gewis wissen, nichts
destoweniger auch von den vierfüßigen Thieren, und vom
Menschen selbst wahr seyn.

§. 30.
Die flache Knochen.

Ob diese Knochen gleich eine verschiedne Beschaffen-
heit an sich zu haben scheinen, und an ihnen weder einige
Markröhre, noch ein Ansazz, noch ein Kern, noch end-
lich ein dergleichen Ring im Mittelpunete derselben an-
getroffen wird, so haben sie doch das Wichtigste mit
den langen Knochen gemein.

So
(q) [Spaltenumbruch] [WI]NSLOW p. 85. 96. 97.
98. 114 115 MONRO. BOEHMER.
GAGLIARDI t. 4. pars alveolata
ALBIN adnot. L IV. t. 6 f.
1. 3.
(r) Die Gitterwerke sind im
[Spaltenumbruch] Menschen gemein. HAVERS.
(s) RUYSCH Thes. V. t. 2. f. 1.
(t) ALBIN. BERTIN I. p. 312.
(v) p. 118.

Die Frucht. XXIX. B.
an den Enden, neben den groſſen Raͤumen, wie ſehr feine
Nezze von Knochenfaͤden anzuſehen ſind (q), dergleichen
die Voͤgel nicht haben (r).

Auch die Anſaͤzze haben eine einzige Platte, ſo das
celluloͤſe Gewebe bedekkt (s).

Der Gallert und der erdige Saft beſizzet einerlei
Eigenſchaften.

Hiermit ſtimmet auch dasjenige uͤberein, was wir
von der Bildung der Menſchenknochen hin und wieder
wiſſen, und welches aus der Vergleichung der ungemein
zarten Fruͤchte herruͤhrt, die noch membranoͤſe ſind, de-
ren Knochen nur noch ein Leim ſind (t), ſo wie aus der
Vergleichung der knorpligen (v), und zulezzt knochigen
Fruͤchte: ob man gleich die anfaͤngliche Bildung des
Menſchen nicht ſo gut weis, oder ihre Zeitpuncte nicht
ſo richtig zu beſtimmen vermag.

Folglich wird dasjenige, was wir von dem Fortgange
des Knochenbaues bei Voͤgeln fuͤr gewis wiſſen, nichts
deſtoweniger auch von den vierfuͤßigen Thieren, und vom
Menſchen ſelbſt wahr ſeyn.

§. 30.
Die flache Knochen.

Ob dieſe Knochen gleich eine verſchiedne Beſchaffen-
heit an ſich zu haben ſcheinen, und an ihnen weder einige
Markroͤhre, noch ein Anſazz, noch ein Kern, noch end-
lich ein dergleichen Ring im Mittelpunete derſelben an-
getroffen wird, ſo haben ſie doch das Wichtigſte mit
den langen Knochen gemein.

So
(q) [Spaltenumbruch] [WI]NSLOW p. 85. 96. 97.
98. 114 115 MONRO. BOEHMER.
GAGLIARDI t. 4. pars alveolata
ALBIN adnot. L IV. t. 6 f.
1. 3.
(r) Die Gitterwerke ſind im
[Spaltenumbruch] Menſchen gemein. HAVERS.
(s) RUYSCH Theſ. V. t. 2. f. 1.
(t) ALBIN. BERTIN I. p. 312.
(v) p. 118.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0614" n="560[562]"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Die Frucht. <hi rendition="#aq">XXIX.</hi> B.</hi></fw><lb/>
an den Enden, neben den gro&#x017F;&#x017F;en Ra&#x0364;umen, wie &#x017F;ehr feine<lb/>
Nezze von Knochenfa&#x0364;den anzu&#x017F;ehen &#x017F;ind <note place="foot" n="(q)"><cb/><hi rendition="#aq"><supplied>WI</supplied>NSLOW p. 85. 96. 97.<lb/>
98. 114 115 MONRO. BOEHMER.<lb/>
GAGLIARDI t. 4. pars alveolata<lb/>
ALBIN adnot. L IV. t. 6 f.</hi> 1. 3.</note>, dergleichen<lb/>
die Vo&#x0364;gel nicht haben <note place="foot" n="(r)">Die Gitterwerke &#x017F;ind im<lb/><cb/>
Men&#x017F;chen gemein. <hi rendition="#aq">HAVERS.</hi></note>.</p><lb/>
              <p>Auch die An&#x017F;a&#x0364;zze haben eine einzige Platte, &#x017F;o das<lb/>
cellulo&#x0364;&#x017F;e Gewebe bedekkt <note place="foot" n="(s)"><hi rendition="#aq">RUYSCH The&#x017F;. V. t. 2. f.</hi> 1.</note>.</p><lb/>
              <p>Der Gallert und der erdige Saft be&#x017F;izzet einerlei<lb/>
Eigen&#x017F;chaften.</p><lb/>
              <p>Hiermit &#x017F;timmet auch dasjenige u&#x0364;berein, was wir<lb/>
von der Bildung der Men&#x017F;chenknochen hin und wieder<lb/>
wi&#x017F;&#x017F;en, und welches aus der Vergleichung der ungemein<lb/>
zarten Fru&#x0364;chte herru&#x0364;hrt, die noch membrano&#x0364;&#x017F;e &#x017F;ind, de-<lb/>
ren Knochen nur noch ein Leim &#x017F;ind <note place="foot" n="(t)"><hi rendition="#aq">ALBIN. BERTIN I. p.</hi> 312.</note>, &#x017F;o wie aus der<lb/>
Vergleichung der knorpligen <note place="foot" n="(v)"><hi rendition="#aq">p.</hi> 118.</note>, und zulezzt knochigen<lb/>
Fru&#x0364;chte: ob man gleich die anfa&#x0364;ngliche Bildung des<lb/>
Men&#x017F;chen nicht &#x017F;o gut weis, oder ihre Zeitpuncte nicht<lb/>
&#x017F;o richtig zu be&#x017F;timmen vermag.</p><lb/>
              <p>Folglich wird dasjenige, was wir von dem Fortgange<lb/>
des Knochenbaues bei Vo&#x0364;geln fu&#x0364;r gewis wi&#x017F;&#x017F;en, nichts<lb/>
de&#x017F;toweniger auch von den vierfu&#x0364;ßigen Thieren, und vom<lb/>
Men&#x017F;chen &#x017F;elb&#x017F;t wahr &#x017F;eyn.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>§. 30.<lb/><hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Die flache Knochen.</hi></hi></head><lb/>
              <p>Ob die&#x017F;e Knochen gleich eine ver&#x017F;chiedne Be&#x017F;chaffen-<lb/>
heit an &#x017F;ich zu haben &#x017F;cheinen, und an ihnen weder einige<lb/>
Markro&#x0364;hre, noch ein An&#x017F;azz, noch ein Kern, noch end-<lb/>
lich ein dergleichen Ring im Mittelpunete der&#x017F;elben an-<lb/>
getroffen wird, &#x017F;o haben &#x017F;ie doch das Wichtig&#x017F;te mit<lb/>
den langen Knochen gemein.</p><lb/>
              <fw place="bottom" type="catch">So</fw><lb/>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[560[562]/0614] Die Frucht. XXIX. B. an den Enden, neben den groſſen Raͤumen, wie ſehr feine Nezze von Knochenfaͤden anzuſehen ſind (q), dergleichen die Voͤgel nicht haben (r). Auch die Anſaͤzze haben eine einzige Platte, ſo das celluloͤſe Gewebe bedekkt (s). Der Gallert und der erdige Saft beſizzet einerlei Eigenſchaften. Hiermit ſtimmet auch dasjenige uͤberein, was wir von der Bildung der Menſchenknochen hin und wieder wiſſen, und welches aus der Vergleichung der ungemein zarten Fruͤchte herruͤhrt, die noch membranoͤſe ſind, de- ren Knochen nur noch ein Leim ſind (t), ſo wie aus der Vergleichung der knorpligen (v), und zulezzt knochigen Fruͤchte: ob man gleich die anfaͤngliche Bildung des Menſchen nicht ſo gut weis, oder ihre Zeitpuncte nicht ſo richtig zu beſtimmen vermag. Folglich wird dasjenige, was wir von dem Fortgange des Knochenbaues bei Voͤgeln fuͤr gewis wiſſen, nichts deſtoweniger auch von den vierfuͤßigen Thieren, und vom Menſchen ſelbſt wahr ſeyn. §. 30. Die flache Knochen. Ob dieſe Knochen gleich eine verſchiedne Beſchaffen- heit an ſich zu haben ſcheinen, und an ihnen weder einige Markroͤhre, noch ein Anſazz, noch ein Kern, noch end- lich ein dergleichen Ring im Mittelpunete derſelben an- getroffen wird, ſo haben ſie doch das Wichtigſte mit den langen Knochen gemein. So (q) WINSLOW p. 85. 96. 97. 98. 114 115 MONRO. BOEHMER. GAGLIARDI t. 4. pars alveolata ALBIN adnot. L IV. t. 6 f. 1. 3. (r) Die Gitterwerke ſind im Menſchen gemein. HAVERS. (s) RUYSCH Theſ. V. t. 2. f. 1. (t) ALBIN. BERTIN I. p. 312. (v) p. 118.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/614
Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776, S. 560[562]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/614>, abgerufen am 20.11.2024.